Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Sonntag, 2. März 2014

Sninsky Kamen und Morske Oko

Ein paar Tage Ferien. Ich brauche Erholung von dem Geschehen in der Ukraine, das ich in den letzten Wochen atemlos und voller Sympathie, dann aber zunehmend unwillig verfolgt habe. Über Russlands Rolle dort ist zu schweigen, aber warum können Menschen, die immerfort solch heilige Werte wie "Heimat", "Nation" und "Volk" auf den Lippen tragen und jeden Quatsch vom Popen segnen lassen (neuerdings auf beiden Seiten wieder die Kanonen!) nichts anderes wollen, als die Balkanisierung all ihrer Lebensverhältnisse? Warum müssen sie einander demütigen und schlagen, einander das Recht auf unterschiedliche Familiengeschichten und Muttersprachen aberkennen, ihre Jugend aufeinander hetzen? Ich weiß, wem es nützt und wer bzw. was immer wieder dahinter steht, aber jenseits solcher Verallgemeinerungen werde ich nie verstehen, wie man auf am Boden Liegende eintreten und einschlagen, wie man volltrunken und blöde Stofflappen schwankend hinter absurden Ideen, die nicht satt machen, herlaufen und immer den anderen der Dinge bezichtigen kann, die man gerade selbst tut. Ich verstehe es nicht und will es nicht verstehen!

Jedenfalls war es eine gute Idee, an diesem Sonnabend die Wandersaison 2014 zu eröffnen. Mit meiner Presover DAAD- Kollegin fuhr ich über Snina (Bild oben, vom Sninsky Kamen aus) ins Vihorlat- Gebirge (grenzt an die Besliden). Wir hatten uns allerdings gleich zu Anfang viel vorgenommen, denn der Anstieg war nicht ohne und führte auf 1005m! (Bild zwei) Oben war es ziemlich eisig und ich hatte mein "Mötzchen" vergessen (Bild vier). Hier und da lag noch Schnee! Das Ziel des Aufstiegs, der Sninsky Kamen, ist ein plötzlich aufragendes und den Bergrücken sozusagen krönendes, aus zwei Teilen bestehendes Felsmassiv (Bild drei), von dem aus man einen herrlichen Blick ins Land hat. Schade, dass es so diesig war, denn so konnten wir den Bergsee "morske oko" (Meerauge) von oben nicht sehen. Wir stiegen also ab auf etwa 450m/ nn. Der See (Bild unten) ist im Frühjahr/ Sommer sicher noch reizvoller, aber auch so gefiel es uns gut. Dahin kann man wieder kommen, dann vielleicht von Michalovce aus.

Zurück ging es dann über den kleinen See gleichen namens. Noch einmal mussten wir auf ca. 800 m aufsteigen, ehe es dann zum Auto zurück stetig bergab ging. Zum Abendbrot war ich dann wieder da. Muskelkater habe ich heute nicht, aber das abendliche Wiegen ergab ein Minus von 2 kg. Klar, das ist nur der Wasserverlust. Immerhin fühlt man sich aber gut! Wandern ist eben doch etwas für "Leib und Seele". ;-)