Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Montag, 20. April 2015

Radiosendung

Mal sehen, ob man das audiofile hier wirklich downloaden kann. Hier also die Adresse zum Radiointerview vom 14. 04. (ausgestrahlt am 18. 04. 2015 19.00 Uhr aus Radio Regina Kosice):


Sonntag, 19. April 2015

Kampf um Burg Slanec

Ok. Am letzten Wochenende bin ich noch an der Burg vorbei gefahren- dieses Mal wollte ich oben stehen. Ich hatte die Route besser geplant und die Strecke hin auf 25 km geschätzt. Bei 4 Stunden müsste das auf einer Ar...backe zu schaffen sein. Also ließ ich es um 14.15 Uhr geruhsam angehen. Im Kosicer Kessel ist es ja flach; ich schaffte den Weg am Hornad entlang (Bild oben) bis Kosicka Polianka in Null- Komma- Nix. Dann aber machte ich irgendwas falsch. Was? Keine Idee... In Vysny Caj fuhr ich dem ausgeschilderten Radweg nach und der führte einen elend steilen Weg (Bild 2) bergan in einen Wald. Während sich "unten" alle 10 m ein Hinweisschild fand, suchte ich "oben" vergebens nach dem roten "C". Und dann fuhr ich irgendwelche Waldwege entlang und kam nach einem gefühlten halben Tag (ca 15 km) in Sady nad Torysu wieder auf eine Straße. Wie oft ich während dieser Zeit den Gott aller Atheisten anrief, er möge meine Reifen verschonen, das weiß der da oben allein. Immerhin ließ er mich nicht im Stich. :-)

Nun stand die Frage: Zurück oder Augen zu und durch? Ein bisschen stierisch bin ich ja doch. Also weiter nach Bohdanovce. Von dort hat man einen guten Blick auf die Dreckschleuder United Steel, also das nach Ungarn hinaus führende "Ende" von Kosice. (Drittes Bild) Von Bohdanovce nach Slanec geht es auch an die 8 km nur bergauf. Ich war doch etwas müde. Dafür war die Burg dann nicht allzuweit vom Ort entfernt und ich kam sogar (mit letzter! Kraft) auf dem Rad bis oben. Der Blick reicht weit ins Land bis nach Ungarn. (Viertes Bild) Ein Wanderweg führt von Burg Slanec zu einer Burg auf der ungarischen Seite. Er wird, so sagt ein Schild, von beiden Seiten instand gehalten. Gut so.

Burg Slanec selbst war wohl eher klein. Das mag auch mit der Zeit der Errichtung, 13. Jh. unter Bela IV., zusammenhängen. Alle Mauerreste deuten darauf hin, dass die gotische Substanz keinen weiteren Um- und Ausbauten zum Opfer fiel. (Fünftes Bild) Sprich, die Burg wurde nicht erweitert und verfiel vielleicht schon früh. Der Turm ist allerdings noch gut erhalten. Aber Bergfriede sind eben stark. Von fern ist er gut zu sehen. (Bild unten)

Zurück ging es dann schnell, da meist bergab. In etwas mehr als einer Stunde und also kurz nach 19.00 Uhr war ich zu Hause. Gut eine und eine halbe Stunde später als geplant. Egal. Ich bin trotzdem stolz, dass ich nicht umgekehrt bin. Zwar zuckte der Oberschenkelmuskel bei einem heftigen Antritt an einer Kreuzung kurz auf, aber Muskelkater werde ich trotzdem nicht haben. Bin doch noch gut in Schuss! ;-)





Freitag, 17. April 2015

Helmut Bistika

Mit Helmut Bistika im Atelier. Wir trafen einander, um an der GS Medzev mit Schulleiter Ervin Schmotzer über das nächste Projekt (Theater- und Erlebnispädagogik mit einer gemischten Schüler- Gruppe aus Slowaken und Roma) zu sprechen, das nun Ende Juni in Tatranska Lomnica stattfinden wird. Danach bat mich der Meister in sein (kleines) Haus und dortselbst in den als Atelier ausgebauten alten Stallteil (wie mir scheint). Alles ist, wie es sein soll. An den Wänden hängen Bilder, stehen die zur Ausstellung vorbereiteten Skulpturen. (Bild oben) Wenig Platz zum Arbeiten, umso gemütlicher sitzt man in der kleinen Bücherecke unter einer an der Wand hängenden Figur, die unten rum Pinoccio ist und oben statt eines Kopfes das Gebiss eines toten Wildtieres (Fuchs?) trägt. (Bild Mitte- mit H. Bistika) Überhaupt arbeitet der Künstler in seinen neuen Stücken und Bildern mit Strukturen aus der Natur. Schädelknochen von Kleintieren sind mit Spitzentüchern der Großmutter behängt, versteift, geweißt und in der Oberfläche verändert; auf Leinwand oder Karton sind halbvermoderte Astgewirre aufgebracht und z.B. so zu einer Hand gebogen, dass das Astgewirr wie frei gelegte Adern eines Toten wirkt. "Rückkehr zur Intimität" heißt das Motto der Ausstellung, die diese Werke angefragt und dann abgelehnt hat. Die Macher scheinen mit dem Morbiden nichts anfangen zu können, haben evtl. eine zu festgelegte Meinung davon, was "intim" ist...


Sind nicht Albträume auch "intim"? Womöglich, vermutet Helmut, stößt sich eine gewisse provinzielle Piefigkeit auch an der Kombination großer Brüste mit Penis an einer dicken Engelsfigur mit Speer. Die geradezu süße Spielerei einer Zigaretten- Schachtel- Sexszene (Bild unten) will er aber nicht ausstellen. Eher Drastischeres, weil das angesichts der dummen Diskussionen um den "Schutz des Lebens" (Stoßrichtung gegen Schwulenehe) wichtig wäre. Überhaupt stört ihn Verklemmtheit, die nicht mit Sexualität Alternder oder Behinderter umgehen kann. Der Mann kennt sich aus, arbeitet er doch immer wieder in Projekten mit Behinderten. Sie erden ihn ebenso wie das kleinstädtische Milieu seiner Heimatstadt Medzev / Metzenseifen. Und so stellt er - ganz sympathisch - die Künstlerattidtüden seiner esotherischen Kollegen radikal in Frage. Sie interessieren ihn auch nicht. Er sucht keine Vorbilder, lässt Trends Trend sein und folgt seinen Ideen. Wenn andere damit was anfangen können, ist es gut, wenn nicht, auch egal. Er verdient Geld mit Schaufenstergestaltungen, als Kunstpädagoge, als Projektleiter usf. Nicht viel, aber so, dass man leben kann. Was sonst? Ich jedenfalls bin nun im Besitz zweier "echter" Bistikas. Es fanden sich zwei Pferde mit Engel resp. Figur- so wie ich es mir gewünscht hatte. Danke Helmut! (Bild unten)



Dienstag, 14. April 2015

Schule und Radio

Nein, wir haben keine Pause! Aber so sieht es aus, wenn man mit 17jährigen Jungs um 07.10 Uhr Unterricht haben soll. Daniel (links) wacht ziemlich sicher kurz vor 08.00 Uhr auf und ist dann auch ansprechbar. Versucht man vorher, ihn bei der Stange zu halten, schläft er mit offenen Augen... Adam (rechts) hält meistens durch, ist aber auch kein Lerchentyp. Heute war die Schläfrigkeit wie das Gähnen ansteckend. Was soll man tun? Alle Wissenschaft setzt mich ins Unrecht. Es würde auch nichts nützen, die beiden am Abend vorher um 21.00 Uhr ins Bett zu schicken: Um 07.10 Uhr ist der Eulentyp nun mal nicht aufnahmefähig! Und so lasse ich die beiden halt schlafen... :-(

Ob mich die Eule der Weisheit ins Studio von Radio Regina Kosice begleitet hat, weiß ich nicht; eingeladen hatte Jan König, der dort eine Sendung moderiert. Ich hatte erwartet, dass wir in einem "Vorgespräch" ein paar Fragen klären und biografisch Interessantes ausloten, aber der junge Mann war erstaunlich gut vorbereitet. ;-) Er erinnerte u.a. Details aus einer Kneipenrunde (meine drei erfolglosen Promotionsversuche!), hatte was von mir gelesen und sich über die Projekte u.a. in diesem blog informiert. Das ist journalistisch saubere Arbeit, würde ich sagen, auch wenn Jan sich bloß als "Laie" begreift. Hallo Jan! ;-) - Jedenfalls war es eine nette Stunde, deren Resultat am Sonnabend um 19.00 Uhr ausgestrahlt wird. Meine Schüler/innen übrigens werden kaum zuhören. Sie konsumieren Radio nur noch mit den Eltern im Auto und sehen sonst Musik in youtube...   

Sonntag, 12. April 2015

Noch einmal: Vom Dargovský priesmyk über Slansky hrad nach Košice

Ich wollte es doch wissen! Wie ich seit heute weiß, war ich gestern ca. 15 km zu Fuß unterwegs, hatte dabei aber nicht wirklich was gesehen. Dieses Mal wollte ich mit dem Rad die Gegend erkunden und das gelang auch. Zunächst bin ich über Ťahanovce nach
Košická Nová Ves durch den Wald und dann auf die Hauptstraße nach Košické Oľšany. Zwar ist der Seitenstreifen breit genug, aber der Verkehr und was einem die Autos so ins Gesicht blasen/ aufwirbeln ist doch elend. Aber immerhin kam ich so relativ schnell nach Svinica, wo ich mir die Zeit nahm, endlich mal die als Architekturdenkmal ausgewiesene Reformierte Kirche (Bild oben) in Augenschein zu nehmen. Beeindruckend. Schade, dass nicht geöffnet war.

Der Anstieg zum Dargov- Pass war dann gar nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt hatte. Nur 5km und nicht zu steil. Dafür hatte ich gestern beim Wandern kein Gefühl für den Daueranstieg auf dem Passweg entwickelt. Mit dem Rad wurde es doch anstrengend, denn es ging vielleicht 12 oder 15 km nur bergan! Aber zu sehen gibt es doch etwas! Etwas unterhalb dieser urtümlichen Baumriesen (Bild zwei) findet sich nämlich ein Steinhaufen, der auch Backsteine eines ungewöhnlichen Formats enthält. Ein eher unprofessionelles  Blatt, eingesteckt in eine Klarsichtfolie und an einen Baum genagelt, vermeldet, hier habe ein "Lovecký zámok" gestanden. Zamok? Naja, vielleicht eine Jagdhütte? Bei genauerem Hinsehen schien es mir, als könne man noch Fundamentreste eines Turms (Bergfried?) erkennen. Aber sonst liegt der Ort wehrtechnisch eher unspektakulär. Ich bleibe also bei meiner Interpretation "Jagdhütte". ;-)  Na, sei's drum.

Dann ging es kilometerweit bergab und in null komma nix radelte ich an der weithin sichtbaren Ruine von Burg Slanec vorbei. Besichtigung beim nächsten Mal! ;-) Über Bohdanovce und ein paar andere kleinere Nester näherte ich mich Kosice dann von Süden. (Bild 3) Dort war ich noch nie. Verführt durch ein Ankündigungsschild bog ich nach Nižná Myšľa ab, wo es einen Archäologie- Park zu bestaunen gäbe. Leider stand nur an der Straße ein großes Schild, im Ort war es den Bürgern offensichtlich nicht wichtig genug, auf ihre lokale Sehenswürdigkeit hinzuweisen. Ich fand nur Zigeunersiedlungen, sonst nichts. :-( Aber immerhin bot sich am Übergang über den Hornad ein schönes Bild auf die backsite von Košice IV. (Bild vier)

Die Industrialisierung, in diesem Falle handelt es sich wohl um geflutete Kiesgruben, hat auch Spuren hinterlassen. Rings um den kleinen See, von dem man auf die Werksanlagen von United Steel blickt, stehen tote Bäume. Ein eher gespenstischer Anblick. Umso mehr freut sich das Auge dann über einen kleinen Kirchplatz in Čaňa (?), an dem sich u.a. das im letzten Bild zu sehende Haus im altungarischen Stil befindet. Von dort gelangte ich dann auf den "Südring" der Stadt und geradewegs nach Haus. Am Ende war ich etwas über 5 h unterwegs gewesen und hatte ca. 85 km in den Beinen. Aber es geht mir gut- ich hab's wirklich (!) nicht übertrieben!

 





Samstag, 11. April 2015

Dargov- Pass

Ja, der Mann ohne Begleitung ist faul und wäre am liebsten zu Hause bei seinen Büchern geblieben... Bei 22 Grad und strahlend blauem Himmel? Das denn doch nicht! Und so nahm ich all meine Initiative zusammen und lenkte mein superbes Fahrgerät zum Dargov- Pass. Dort kann man in zwei Richtungen auf einen Gipfelwanderweg einbiegen, der wohl in Richtung Ungarn mindestens bis Trebisov und Richtung Polen über Presov hinaus reicht. Es ist dies auch ein Radwanderweg.

Ich versuchte zunächst, möglichst schnell auf den "Gipfel" (ca. 890m) und zu einem Rundblick zu kommen. Das klappte auch. Vorbei an Holzeinschlaggebieten (Bild oben) ging es zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man die Straße in Richtung Kosice einsehen kann. Wieder absteigend erreichte ich - vorbei an Birkenhainen (Bild zwei) - den Wanderweg, der eigentlich eine Straße ist. (Bild 3) Wie weit ich ging, weiß ich nicht. An die zwei Stunden bewegte ich mich auf dieser Straße, die nicht eben mit Anstiegen glänzte. So wurde es mehr ein Spaziergang, denn eine (Berg)Wanderung. Aber ich erreichte keinen weiteren Ausblick; es ging immer im Wald und meist an einem Bach entlang. Das war natürlich auch schön, vor allem schön ruhig. Leider musste ich denselben Weg wieder zurück...


Mag sein, ich versuche morgen, dorthin mit dem Fahrrad zu kommen. Mich interessiert doch, wo man aus dem Wald hinaus kommt und die Bergkette verlässt. ;-) Ansonsten überall Spuren von Holzwirtschaft. Dabei muten einige der Fahrzeuge an, als stammten sie noch aus dem letzten Krieg. (Bild 4) Der Krieg ist allerdings gegenwärtig. Unweit des Parkplatzes erinnert eine Gedenkplatte an zwei Soldaten, die noch 1947 bei Minenräumarbeiten starben. Der Pass war strategisch wichtig, um schwere Waffen und Nachschub über die Berge zu bringen- deshalb gab es dort eine blutige Schlacht. Sicher sind auf russischer Seite weit mehr Soldaten gefallen, als auf deutscher, denn die konnten weit ins Land sehen, während die anderen den Berg hinauf stürmen mussten. Oder gab es massive Unterstützung aus der Luft? Ich weiß es nicht. Am Ende wurde der Pass genommen, wovon heute mehrere Panzer zeugen, die am Pass und unten im Dorf aufgestellt sind. Das Denkmal für die Kämpfer wird gerade saniert. Man bereitet vielleicht dem 08. Mai vor? Auch ein Kiosk hat oben geöffnet. Es gibt Eis am Stiel, diverse Getränke usw. Leider fehlt eine Toilette. Die würde den Eindruck eines interessanten Park- und Rastplatzes zwischen Uzhorod und Kosice komplettieren!





Montag, 6. April 2015

Berlin Lausitzer Platz

Mit Anka waren wir am Ostersonntag in Berlin verabredet. Sie hatte Plätze im "Barakka", einem marokkanisch- ägyptischen Restaurant mit Levante- Spezialitäten am Lausitzer Platz (Im Bild hinter der Kirche), reserviert und wir waren's zufrieden. Preiswert und sehr lecker, dabei urig eingerichtet. Es soll ziemlich gut besucht sein und abends käme es schon mal vor, dass die Gäste die Gerichte über die Tische zum Nachbartisch weiterreichen, weil alle Gänge zugestellt und für die Kellner unpassierbar sind. Da kommt Stimmung auf und so soll's sein. Abends in Leipzig. Ostermontag dann mit Paul Klee im Bildermuseum und dem Ostermarkt auf dem Markt. Langos für 4,- Euro und geschmeckt hat's nicht. Leider. :-( Dafür gab es aber eine interessantes Programm mit alter und Volksmusik (Traditionals).

Ostern- Wismar am Hafen

Zu Ostern waren wir also bei den Eltern in Wismar und da durfte ein Besuch am Hafen nicht fehlen. Das hat ja auch was mit Osteuropa zu tun, denn die meisten Holzschiffe - und damit sind keine Koggen gemeint ;-) - (Zweites Bild) kommen (immer noch) aus Russland. Es war am Freitag ganz schön was los und die Osterferien galten zumindest für den Holzhafen nicht. Wir nutzten die Gelegenheit, "Kultur" in Wismar zu erleben, und besuchten das Baumhaus im Alten Hafen, wo auch mächtig was los war. Die Hafenrundfahrten schienen bei kaltem, aber sonnigem Wetter gut ausgebucht zu sein. Im Baumhaus gab es Bilder von Lili Sommerwind, die nicht weiß, ob sie sich "Sommerwind" oder "Sommer Wind" schreibt. ;-) Ein Künstlername also. Einige Arbeiten waren farblich sehr gelungen und ließen auch die Möglichkeit zu, sich was drunter vorzustellen. (Bild oben) Andere galten mir eher als bloße Farbspielereien, von denen ich auch nicht alle in einer Kneipe oder über'm heimatlichen Kanapee aufgehängt hätte. (Mein Kriterium, ob Kunst "gebraucht" werden kann.) Aber sei's drum. Schön, dass man sich bemüht und im Baumhaus Künstlern die Gelegenheit schafft, sich zu präsentieren.

Am Sonnabend sind wir dann zum Stadtrundgang aufgebrochen, denn im "Welterbehaus", das sich heute dort befindet, wo früher die Gaststätte "Kurpjanka" war, sind wir noch nicht gewesen. Ja, das haben sie schön gemacht. Das alte Bürgerhaus ist interessant saniert, denn selbst "Teil" der Ausstellung. Bis hinten in den Anbau (Kemmhaus? - Google kennt den Ausdruck nicht und ich weiß nicht, ob das Wort von Kammer oder Kemmenate kommt...) hinein ist die Baugeschichte des Hauses von der gotischen Zeit bis hin zu seiner Nutzung als Versammlungsraum des Kulturbundes der DDR dokumentiert. Sehr anschaulich ist im Garten hinter dem Haus in Form eines Brunnens gezeigt, wie die alte "Wasserkunst" betrieben wurde, d.h. wo die Wasserversorgungsleitungen entlang liefen, die schon vor hunderten von Jahren die reichen Bürgerhäuser zentral mit Frischwasser versorgten. (Drittes Bild)

Vor dem Essen beim Griechen im Keller der Marienpassage - sehr (!) zu empfehlen - schafften wir noch einen Besuch in der von mir favorosierten Wismarer Kirche (Zum hl. Geist). Wie immer fand ich den Blick ins "Hospital" (Bild vier) interessant, das zwar sehr viel kleiner als das Hl.- Geist- Spital in Lübeck, aber deswegen nicht weniger eindrucksvoll ist. Auf jeden Fall "gemütlicher". ;-) Man hatte allerdings immer vor Augen, was einen erwartet, wenn man den Kirchenraum betrat. Jedes Mal, wenn ich das Fragment des Totentanzes sehe, frage ich mich, ob die Seelen nun gequält, hoffnungsfroh oder hilfesuchend zum Herren rufen, der - so scheint's - hoch zu Ross daher kommt. Naja, das kann vielleicht jeder für sich entscheiden.

Am Nachmittag waren wir noch im Bürgerpark spazieren, also dort, wo aus einem sowjetischen Militär- Übungsgelände (Panzerstrecke) im Rahmen einer Landes- Garten- Schau ein Park entstand, der nun am Rande des Tiergartens übrig geblieben und dessen Höhepunkt ein Aussichtsturm  ist. Von oben bietet sich ein herrliches Panorama über die alte Stadt, das ehemals "Neubaugebiet" benannte Wendorf mit der Schiffbauhalle (Bild unten) bis hin nach Proseken, dessen Kirchturm unübersehbar am Horizont auftaucht.