Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Sonntag, 24. Februar 2013

Rückreise- Karpaten im Winter

Mit dem Zahn wurde es also nix. Daher musste Abschied genommen und die Rückreise angetreten werden. Leider ohne die herrlichen Winterlandschaften der Karpaten (die folgenden Bilder) sportlich zu genießen. Meine Freunde taten und tun das natürlich, obwohl auch das - wie so Vieles in der Ukraine - relativ ist. Ich meine den Genuss. Sergej hat für sich, für seine Frau und einen Freund Visa für die Slowakei beantragt. Ihm erscheint die Hohe Tatra im Vergleich zu Bukovel und den anderen nobel aufgemotzten Wintersportorten der Ukraine nicht zu teuer. Vor allem will (und kann) er sich also dort Übernachtungen leisten. Davor scheuen alle meine Bekannten zurück. Zu teuer und für den Preis zu unkomfortabel. Und selbst wenn man es komfortabel haben kann, weil Geld keine Rolle spielt, bleibt der Charakter des "Ortes" doch der einer Ansammlung nobler Herbergen ohne wirkliches "gesellschaftliches Leben". Jeder säuft für sich- so scheint es...

Juri hat für Helena und sich Visa für Zakopane besorgt. Das Prinzip ist dasselbe. Natürlich kosten Anreise und Unterkunft Geld, aber er meint, es sei das Geld Wert. In der Ukraine fahren sie auch Ski, bezahlen sie einen Ski- Pass usw. Aber die Anreise mit dem Zug und der Marschrutka dauert über 4 h und die Abreise ist ebenso beschwerlich. Die "Elektritschka" bewegt sich nur ruckartig und schleichend und sowieso an jeder Milchkanne haltend von Ivano aus in die Berge. Wie viel Zeit bleibt da, um wirklich Ski zu fahren? Wenig! Daher sind sie am 19. 02. los in das Ski- Paradies Zakopane. Ich hoffe, sie haben eine schöne Zeit!

Aber immerhin gibt es Alternativen. Die populärste heißt jetzt "Einkaufsvisum" und gilt wohl nur für die West-, nicht aber für die Zentral- oder Ostukraine. Angefangen hatten die Polen im Rahmen des Fußballfestes 2012. Es gab diverse Erleichterungen für ukrainische Reisende in einem vielleicht als "kleiner Grenzverkehr" zu bezeichnenden Rahmen. Da das auf Gegenseitigkeit beruhte, fiel es mir nicht weiter auf. Aber dann häuften sich die Berichte, man könne a) ein Dauervisum für Polen beantragen, wenn man einen polnischen Urahnen in der Familie hat (und wer hat den in der Westukraine nicht?) und Kenntnisse des Polnischen nachweisen kann und b), wenn man öfter zum Zwecke des Einkaufs nach Polen führe. Da reicht es, nach der Erstbeantragung ein paar Flaschen Wein einzuführen und schon bekommt man bei der Zweitbeantragung ein Halbjahres- oder Ganzjahresvisum. Da staunt der Laie und die Eingeweihten wundern sich...

Taras war der erste meiner Bekannten, der nicht nur ein polnisches, sondern auch ein ungarisches Dauervisum (über seine Uni) ergatterte. Und nun also Sergej, der verkündete, mich im März in Kosice besuchen zu wollen, weil die Slowakei dieselben Regelungen eingeführt hätte. Das sieht nicht mehr nach Zufall, sondern nach einer konzentrierten Aktion aus. Immerhin sind alle drei Staaten sog. Schengen- Staaten und sollten ein strenges Visa- Regime (mir ist die Ablehnungs- Praxis der deutschen Visastelle Kiew noch in bester Erinnerung!) beachten! Soll auf diese Weise "Freund Janukowitsch" ausgetrickst werden, der das Angebot der Union, in Verhandlungen über Erleichterungen im Grenzverkehr (und perspektivisch über solche zum visafreien Reiseverkehr) einzutreten mit dem Satz "Und wer soll das wollen?" abgelehnt hatte? Denkbar wäre es.   

 Sowieso ist es unwahrscheinlich, dass da jemand dem ukrainischen Volk "Geschenke" anbietet. Janukowitsch stört die Kreise der Union, das ist klar. Sein Regime passt politisch (was das Verhältnis zu Russland und also geostrategische und den "freien" Rohstofftransport anbelangende Überlegungen angeht) nicht ins Konzept. Die ausufernde Korruption verhindert weitergehendes Engagement der deutschen und anderer Kapitalgesellschaften, die ihre Investitionen resp. den Rückfluss von Gewinn nicht wirklich gesichert sehen. Die unumschränkte Macht der Oligarchen, allen voran die von Rhinat Achmetov und dem Kutschma- Clan, stört den "freien Wettbewerb", in dem sich ansonsten die kapitalkräftigen Bieter aus Westeuropa (insbes. Deutschland) durchzusetzen pflegen. Usw. usf. Da lohnt es sich, mittels diverser Reiseerleichterungen einen Keil ins Land zu treiben und zumindest die Westukrainer weiter darin zu bestärken, dass ihre Zukunft in Europa liegt. Kann ja sein, die profitieren davon und berichten das in die neidischen Landesteile der russophilen und den Oligarchen ziemlich uneingeschränkt hörigen Regionen, was freilich alles andere als friedliche und freundliche Emotionen auslösen dürfte. Aber wen schert das schon? Ja, wen schert das schon? Ich freue mich, dass ich vielleicht alle meine westukrainischen Freunde bald hier begrüßen kann und gräme mich, dass es den "nicht- westlichen" Freunden also nicht gelingen wird. Oder sind die Informationen falsch und die Erleichterungen betreffen auch die anderen Regionen? Ich werde Leute drauf ansetzen, die das rauskriegen. Vielleicht sind die oben beschriebenen Prozesse ja nur ein Anfang und diese blöde Grenze wird doch durchlässiger. Ich zumindest hoffe das sehr!



Lviv im Februar

Am Sonnabend, dem 16. 02. bin ich wieder mal los in die Ukraine. Sonnabend und Sonntag verbrachte ich im Wesentlichen in Juris Küche. Darüber ließe sich schreiben! Essen und trinken und fröhlich sein in einer ukrainisch- russischen Küche! Die Babushka (über 80) war auch da und warf ab und an - wenn ihr wieder etwas einfiel - deutsche Sätze in die Runde. Sie gab auch Deutsch- Lern- Lieder zum Besten, die ich noch nie gehört hatte. Freundliches Lachen allenthalben. Überhaupt: Wenn Brechts Ideal "Freundlich- Sein" einen Sinn und Realität hat, dann hier. Nicht das Philosophische, Politische oder Alltägliche machen aus, was unvergleichlich ist an dieser "Küche", sondern das Menschlich- Allzumenschliche in seiner Schlichtheit, der Selbstverständlichkeit, mit der man anderen gegenüber freundlich, gastfreundlich, offen und menschlich- warm, im besten Sinne humanistisch ist. Das ist das "Einfache, das schwer zu machen ist". Vielleicht sind es sogar Reste dieses Traums, den wir - die Älteren - alle träumten und der uns (die Konovalovs und mich, Sergej und die anderen) eint und den jüngeren Leuten nun als "Atmosphäre" gegenüber tritt. Als eine andere als die "draußen" gewohnte Atmosphäre! Freilich, so entsteht Romantik, wenn Ideale leben, obwohl der Versuch, sie zu verwirklichen, sich als untauglich heraus gestellt hat. Aber sie leben...

In einer etwas anderen Variante leben sie freilich auch. "Schwerter zu Pflugscharen" hieß es einst in der christlich inspirierten Friedensbewegung der weiland DDR. Ob es dasselbe ist, wenn nun die ukrainische Kirche glaubt, ihre Zukunft läge darin, dass bekehrte "Krieger" zu "Schafen" ihrer Herde werden? (Bild oben) Naja, die Frage ist rhethorischer Art und jeder mag sie nach seinen Vorstellungen beantworten...


Irgendwie ins Bild der Umwandlung von Kriegerischem in Ziviles passen auch die Wandlungen, die ich - eines abgebrochenen Zahns wegen in Lviv festgehalten - im Bereich der alten Zitadelle beobachten konnte. Seit dem Aufkommen von Bombenflugzeugen militärisch wertlos, moderten die Reste der einst stattlichen Militäranlage viele Jahre unbeachtet vor sich hin. (Zweites Bild von oben). Nun hat man sich ihrer angenommen und saniert und restauriert Schritt für Schritt, was noch übrig ist. (Drittes Bild von oben) Die alten Kasernenanlagen im Mittelbau sind heute Sitz einer (deutschen) Bank. Nun ja... Das Ganze wird jedenfalls gekrönt vom Fünf- Sterne- Hotel "Citadell Inn". (Zweites Bild von unten) Das jedenfalls liegt günstig und bietet von der Höhe einen schönen Blick auf die Altstadt von Lviv, in der immer noch ca. 70 Großkirchen (sagt man) das Panorama bestimmen. (Bild unten- leider nur mit dem Handy aufgenommen)

Und der Zahn? Ach ja... Es gibt wirklich eine supermoderne Zahnklinik in Lviv. Die bietet Vollversorgung und Garantie auf ihre Arbeit, geht also von der Röntgen- Aufnahme über die Zahnwurzelresektion etc. professionell vor. Leider konnte ich den "langen Weg" zum Erfolg nicht gehen und bin mit halbem Zahn zurück nach Kosice. Mal sehen, welche Erfahrungen ich hier mit den Zahnärzten machen werde...
 



Disziplin bloß Formsache?

Nein, das waren nicht sie: "Meine Schüler" an der Trebisovska 12 (Kosice) machen "so was" nicht. Und doch sehen sie täglich in ihrer Schule Klassenräume, die eben so und nicht anders aussehen. (Bild oben) Verlassen von Schülerinnen und Schülern, die sich noch nie (oder?) Gedanken um die gemacht haben, die das für sie wegmachen müssen. Viele mögen sogar denken: Wozu haben wir Personal? Die kriegen schließlich Geld dafür...

Kriegen die. Was aber wird ein Kopf, der so zu denken lernt, in Zukunft mit diesen Gedanken anfangen? Die einen machen eben Dreck, den die anderen eben wegräumen. Ist es nicht so? War es nicht immer so? Ist es nicht vielleicht sogar "von Natur" aus so? - Oft werden das Fehlen moralischer Werte und der "Sittenverfall" der Jugend beklagt; gleichzeitig wettert man gegen "Kopfnoten" und überhaupt dagegen, dass Schule neben dem Bildungsauftrag noch einen Erziehungsauftrag hätte: Sache der Eltern. Wenn die aber versagen? "Versagen" die überhaupt? Vielleicht denken sie genau so und wollen, dass ihre Kinder so sind? Was dann? Ohne Disziplin in den alltäglichen Handlungen, gibt es jedenfalls keine geistige Disziplin. Und wie es im Kopf aussieht, so sieht es auch auf dem Papier aus! (Zweites Bild) Ohne das Beachten der "kleinen Dinge" (Ernst Bloch) können jedenfalls die großen nicht gelingen. Oder sie misslingen eben so, wie es in der Logik des hier nur angerissenen Sachverhalts endlich unvermeidlich ist...  

Sonntag, 10. Februar 2013

Skilaufen am Ruzin

Wo kann man nach vierzig Jahren das erste Mal wieder auf die Bretter, ohne dass gleich jedermann lacht? Ab in den Wald, denn es sollte Ski gelaufen und keine Berge abwärts gefahren werden... Das Vorhaben erwies sich als schwieriger denn angenommen, weil die Straßenverhältnisse (siehe Bild oben) kein Parken am Straßenrand oder in einem Waldweg zuließen.

Der erste Halt ergab sich an der Brücke über den Stausee Ruzin und hier - auf meinem Radrundkurs - fand sich die ideale Idiotenpiste für mich. Unbeobachtet von diversen Profis machte ich mich auf, statt einer gespurten Loipe immerhin Autospuren vorfindend. Die Gegend ist auch im tiefen Winter schön. Auf dem Weg bis runter zur Staumauer konnte ich immerhin einige "Abfahrten" probieren. Anfangs klappte es nicht so richtig mit dem Spurhalten und einmal kreuzten sich die verflixten Bretter doch so, dass ich (im Stehen!) umfiel und nur schwer wieder auf die Beine kam ;-) Aber dann lief es zunehmend besser und das Gleichgewichtsgefühl kam zurück. Auf dem Rückweg gelang mir an den sanfteren Anstiegen der - freilich unelegante - Umstieg auf "free style". Am Ende lief es sich ganz gut von einem auf das andere Standbein wechselnd in der V- Form der neueren Ski- Athletik. So kann es weiter gehen. Mir hat's Spaß gemacht und wenigstens zwickt es ein klein wenig hier und da. Trainingseffekt gibt es also auch! Material und Klamotten haben sich ebenfalls bewährt und das, obwohl ich immer fürchtete, meine Laien- Käufe würden sich am Ende als untauglich erweisen. Meinetwegen kann das Wetter so bleiben ;-)


Samstag, 9. Februar 2013

Kosice - die Kulturhauptstadt im Februar

Kann ja sein, es glaubt mal wieder jemand, dass ich nur das Mäkeln nicht sein lassen kann und ansonsten alles toll ist. Nein, ist es nicht! Es ist leer hier und wirklich nichts deutet auf kommende Großereignisse der Kultur hin. (Bild oben- Kosice am Sonnabend um 15.30 Uhr!)

Den Stand der Bauvorhaben sieht man leicht am Projekt "Kulturhalle", dem Umbau des früher verfallenden ehemaligen Schwimmbades. Nein, Bild Nr. 2 und 3 sind nicht vom letzten Jahr! Man sieht hier nicht nur diese Baustelle, sondern auch den Zustand des Kulturparks, in dem im Sommer irgendwie "Kultur" stattfinden soll. Bisher steht außer der Einzäunung, die der Eintrittsgelder wegen notwendig (?) ist und nun den freien Weg zum Bahnhof blockiert, noch wenig Neues. Da muss viel Erde bewegt werden! Immerhin ist das Gebäude entkernt und ein paar Bauarbeiter arbeiten auch am Sonnabend.

Alles schlecht? Nein, wenigstens die Handwerkergasse (Bild unten) ist ansehnlich geworden und hat eine neue Steinpflasterung bekommen. Allerdings fehlt es noch an neuen Läden und hinter den Fassaden ist ebenfalls noch Einiges zu tun.

Ich spare mir an dieser Stelle weitere Fotos, denn auch an anderen Bauvorhaben sehen die Tafeln mit dem Euro- Logo, vielleicht dem einzigen Hinweis auf den "europäischen Charakter" dessen, was hier passiert, nicht eben schön aus. Fremdsprachige Hinweisschilder oder auch nur eine englische Variante des oben erwähnten Programms sucht man ebenfalls vergeblich. Dann lernt also die Sprache der schönsten und wichtigsten Slowakei, die es je gab! Oder bin ich jetzt zu böse? Ich wünschte meinen Kollegen und Schülern und allen Einwohnern der Stadt einen Erfolg, aber ich sehe ihn nicht: Leider!  


Freitag, 8. Februar 2013

Kosice- Kulturhauptstadt?

War gestern mal wieder im "Haus der Kunst", wie die hiesige Philharmonie auch heißt. Man gab "das Beste aus Amerika" und begann merkwürdigerweise mit Zoltán Kodály, was mich, der ich das in dem Moment noch nicht wusste, zu der Bemerkung veranlasste, der mir unbekannte Amerikaner habe ganz schön in der europäischen Musiktradition gewildert ;-) Meine Unbildung eingestehend merke ich noch an, dass ich dann mit dem Namen "Copland" wirklich nichts anzufangen wusste. Sein "Konzert für Klarinette und Orchester" riss mich aber auch nicht vom Hocker. Zum Abschluss Leonard Bernsteins "Sinfonische Tänze" aus der "West Side Story"- klar, immer ein Reißer, der in dem kleinen Konzertsaal allerdings für meine Ohren etwas zu laut daher kam :-(

Auf dem Weg zum Bier fiel mir dann auf, dass wirklich nichts, aber auch gar nichts in Kosices Innenstadt an den Anspruch erinnert, Kulturhauptstadt zu sein. (Außer einem einzigen mickrigen Aufsteller mit dem Jahresprogramm- siehe Bild.) Die wichtigsten Bauvorhaben sind allesamt in einem Stadium, das ihre Fertigstellung binnen Jahresfrist zweifelhaft erscheinen lässt und dass es ein (sichtbares) Marketing- Konzept gäbe, mit dem Besucher und Einwohner angesprochen würden, kann man beim besten Willen nicht sagen. Aber vielleicht ist ja auch hier "Kultur" wieder einmal nur Mittel zum Zweck? Dabei wäre es so spannend, europäische "Kultur" gerade hier im Dialog der Nationen, Volksgruppen und Himmelsrichtungen zu erleben! Bisher aber hat man den Eindruck, zu k.u.k.- Zeiten war hier mehr los. Schade drum.

Sonntag, 3. Februar 2013

Karpatenquerung im Schneetreiben

Friedrich wollte mit nach Lviv kommen und so fuhren wir am Freitag um 09.00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein los und waren um 17.00 Uhr Lviver Zeit dort. Freilich fand ich das Hotel, das ich neu ausprobieren wollte und das ich auf dem Shevchenko- Prospekt vermutete, nicht. Das Navi zeigte 3 x eine Shevchenko- Vul., doch keine lag in der Nähe des Zentrums. Nach einer Stunde Stadtrundfahrt im Freitagsverkehr beschloss ich: Ab ins altbekannte Leotel!

Um 19.00 Uhr hatten wir einen Tisch in der "Goldenen Rose" gefunden und einen Truthahn sowie ein Hühnerbrustfilet auf Reis bestellt. Friedrich auf Englisch nach dem englischen Menue und ich auf Ukrainisch. Frage der Kellnerin: 300 oder 500 g? 500g Truthahn? Nee, so sieht mein Chef nicht aus, erklärte ich. Also 300g? Hm, das schien mir eine Menge, aber ok... Was kam war eine Kalbshaxe a la Schwarzenberg oder so für uns beide! Ärgern? Wir haben sie dann vertilgt. Schmeckte auch nicht schlecht...

Anderntags traf ich Marta mit Omelian- kein halbes Jahr alt. (Bild oben) Der kleine Kerl hielt es von 10.00 bis 15.30 Uhr klaglos bei uns aus! Rumgetragen werden scheint doch psychisch gesünder als im Kinderwagen rumliegen! Wie sprach Uta? Im nächsten Leben könne ich ja alles anders machen. Nun ja, im nächsten Leben bestimmt :-)


Friedrich wollte unbedingt in die Oper, kaufte auch die Karten dafür. Als wir um 19.45 Uhr ankamen, die Aufführung sollte 1,5 h dauern, empfing uns ein leeres Theater. Was er denn gesehen habe, wollte ein lustiger Mann am Eingang wissen. Das da? Ach ja, das sei die Zeit des voraussichtlichen Endes. Ob er denn nicht an der Kasse gefragt hätte, wann es los ginge? Nee, hatte er nicht ;-) Was für ein Wochenende! Nichts schien zu klappen. Dass ich zum ersten Frühstück nicht bekam, was ich bestellt hatte, und Friedrich beim zweiten Mal an den Mlinzi rumkaute, die er anstelle von ham & eggs vor sich fand, rundete das Bild ab. Lach, lach Ukraina!

Heute dann zurück. Um 09.00 Uhr ging es bei Regen los, aber wir kamen nicht schnell weg, denn wir mussten Geld holen, weil mein Tankgeld zum Bezahlen im Hotel drauf gegangen war: Das Kartenlesegerät war ausgefallen! Natürlich waren die ersten Bankomats "out of service". Wen wundert es noch, wenn ich schreibe, dass schon bald der Regen in Schnee überging (zweites Bild von oben) und sich unsere Reisegeschwindigeit von 110 auf 80 und dann auf ca. 65 km/h absenkte. Kurz vor den Karpatenpässen ging dann nichts mehr. Kilometerlange LKW- Staus! (Zweites Bild von unten) Chaos von vorne und von hinten. Traktoren schleppten Lastzüge die Berge rauf! (Bild unten) Dazwischen eine völlig überforderte Miliz. Warten und Vorrücken. Hinter einem Streufahrzeug her. Herzklopfen bei Annäherung von Lastzügen mit stark schlingernden Auflegern. Endlich Abfahrt und langsam sich bessernde Straßenverhältnisse. In Uzhorod regnete es dann wieder. An der Grenze in Ubla standen wir eine Stunde. Dann noch zwei Stunden und wir waren glücklich zu Hause. Na, wer sagt denn, dass Leben langweilig ist? Wer so denkt, der fahre in die UA. Wird schon interessant werden ;-)