Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Mittwoch, 29. Dezember 2021

Heimfahrt durch die verschneiten Karpaten

Der erste Abschnitt der Reise ging am 19.12. von Chisinau bis Suceava und war höhepunktlos. Meine sichtbaren Mitbringsel (eine 2l- Flasche Rotwein, eine normale Flasche Wein und eine Flasche Cognak) zogen zwar eine Frage vom Zöllner nach sich, aber meine Gegenfrage "Was soll man sonst aus Moldawien zu Weihnachten mitbringen?" wurde mit einem freundlichen Lächeln quittiert. Ich durfte weiterfahren.

In Suceava wollte ich einen Tag bleiben, Mircea und Familie besuchen und vor allem meine Toner- Reserven für meinen Brother- Kopierer auffüllen. Aber aus Letzterem wurde nichts: Mein kleiner Laden vor der Schule ist Pleite! Nun musste ich doch bei dem verhassten Amazon nicht nur meinen Grundbedarf für Moldawien, sondern auch den Kopier- Kram in Auftrag geben. Schade auch deswegen, weil nun nicht mehr aufgefüllt werden kann und ich die alten Toner- Kartuschen wegschmeißen muss. Ich hasse es.

Bei Mircea war alles wie immer. Lili hatte lecker Braten gemacht und der Rotwein hat geschmeckt. Schön war auch das Wiedersehen mit Alexandra, die sich nun der KJÖ anschließen will, sich aber meine Einwände gegen diverse Thesen der Intersektionalität dennoch aufmerksam angehört hat. So macht Diskussion Spaß.

Dann setzte allerdings Schneefall ein und in den Karpaten wurde es glatt. Trotzdem hatte ich gut daran getan, die kleine Straße Richtung Baia Mare zu nehmen. Da Kettenpflicht herrschte, waren keine LKW unterwegs. Auch fast alle anderen Fernreisenden mieden die Strecke, so dass ich gut durch kam. Zwar
konnte man nur um die 60 km/h schnell fahren, aber da kaum Gegenverkehr kam und fast nie jemand zu überholen war, schlingerte ich lustig über die schneeglatten Straßen und hatte noch Zeit, die herrliche verschneite Natur zu bewundern. So erreichte ich das Hotel sogar noch so rechtzeitig, dass ich im Restaurant was zu essen bekam. Ende gut, alles gut. Auch der weitere Streckenverlauf war überraschend problemlos: Alle Staus (und es waren viele!) waren auf der Gegenseite! Sogar in Prag lief der Verkehr auf meiner Spur. Irgendwer da oben hatte Mitleid mit mir. Um 18.00 Uhr am 22.12. erreichte ich die Nernststraße! 


 

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Weihnachtsstunde

Noch fühlt es sich nicht so an, aber morgen ist mein letzter Schultag in diesem Jahr. Zeit für die Weihnachtsstunde. Die Pyramide kommt - wie immer - sehr gut an. Alle wollen sie filmen und versuchen auch, den Rauch aus dem Mund des Räuchermanns einzufangen. Die Faszination für das Feuer macht es dann leicht, klarzustellen, dass "deutsche Gemütlichkeit" eben nicht "Bequemlichkeit" meint, worunter die Schüler/innen sich was vorstellen können. Was aber Gemütlichkeit sein soll... Aber dann klappt es. Ja, das Kerzenlicht ist schön und eine andere Atmosphäre als die Neonleuchten. Genau. Das war's schon. ;-)

Ansonsten klären wir das heillose Durcheinander von Traditionen, die auf welchem Wege auch immer hierher gelangt sind. Fast alle Schüler/innen bekommen zum Nikolaus- Tag Schokolade und Geld in die Schuhe und wissen, allerdings erst auf Nachfrage, dass man die putzen soll. Vom orthodox- katholischen Brauch, die Süßigkeiten dem schlafenden Kind unters Kopfkissen zu legen ("Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf.") wissen sie nichts. Ähnlich konfus ist die Schenkerei, die bei einigen wenigen am 25.12., bei den meisten am 01.01. und bei ein paar Leutchen auch am 07.01. stattfindet. Das alles unabhängig von irgendeinem religiösen Hintergrund. Tannenbäume (Plastik) haben alle zu Hause. Aber die gehören zum Jahreswechsel und niemand weiß so genau, was "Jolotschka" bedeuten soll. Man sieht es an dem Tannenbaumschmuck im Land. Licht, Licht und nochmals Licht - am besten blau. Kugeln gibt es auch keine. Meist hängen kleine Geschenkpäckchen am Baum. Tja, das kommt davon, wenn man den Amis die Vermarktung sächsisch- evangelischer Weihnachtsbräuche überlässt. Aber meine Stunden waren trotzdem erfolgreich. 30% hörten hochinteressiert zu, 30% merkten ab und an auf und 30% spielten gelangweilt auf dem Handy. Scheiß- Musik eben. Und Bach kennt sowieso keiner. Wenn schon, dann bitte "Jingle Bells". ;-)  

Meine Hauptsorge zur Zeit: Wo bekomme ich zum 18. einen dann noch 24 Stunden gültigen PCR- Test her? Das ist eine gute Frage, die zur Zeit niemand so richtig beantworten kann...

Weihnachten in Chisinau

Seit ein paar Tagen steht er nun, der voll amerikanisierte Weihnachtsbaum, bei dem man vor Lichterketten das Grün nicht mehr sieht. Aber immerhin, es steht ein Baum da und verbreitet ein bisschen so was wie Weihnachtsatmosphäre. Gott sei Dank dudeln aber in keinem Geschäft "Jingle Bells" oder "Stille Nacht". Überhaupt können die Orthodoxen mit der importierten Tradition nicht viel anfangen. Im Supermarkt um die Ecke gibt es allerdings Adventskalender, Weihnachtsmänner von "Kinderüberraschung", ein paar rote Socken und sonst noch diversen Plastikmüll von Krippen bis zu verschneiten Plastikbäumen. Sonst ist nur der Anteil von Schokoladenprodukten noch einmal gestiegen und es stehen massenweise Sektkartons in den Gängen. Das erinnert wohl daran, dass die eigentliche Party der Jahreswechsel ist. Egal. Ich habe zu tun und Stress ohne Ende und bekomme von all dem kaum was mit...

Samstag, 11. Dezember 2021

Geboostert

 Kam doch gestern meine Direktorin zu mir, um mir mitzuteilen, dass sich die Aus- und Einreisebestimmungen an der moldauisch- rumänischen Grenze verschärft hätten. Im Gespräch, wo ich nun einen PCR- Test (Kostenpunkt auch hier 40 ! Euro) herbekomme, erwähnte ich mögliche Ausreiseschwierigkeiten, falls man in Deutschland im Januar einen Lockdown verhängt- was wohl wahrscheinlich ist. Obwohl ich das zu verhindern suchte - ich hatte schon einen Booster- Termin bei Claudia für den 03.01. - ließ die Chefin nicht nach. Sie ist also doch daran interessiert, dass ich nicht wie meine Vorgängerin wegen Corona nach einem halben Jahr wieder verschwinde. ;-) Jedenfalls wurde mir beschieden, ich würde noch am selben Tag Bescheid bekommen. 

Als der kam, hatte ich schon herausgefunden, welche Probleme es mit den Hotel- Übernachtungen in Rumänien und Ungarn geben würde und dass mir die dritte Impfung den Test aus der Quarantäne heraus ersparen würde. Ich muss mir nun also jeweils ein Testzentrum suchen und kann dann abfahren und das Ergebnis auf dem Handy an der nächsten Grenze vorzeigen. Und ich darf übernachten. Das gab den Ausschlag. Ich sagte zu und wurde heute um 11.00 Uhr von einer jungen Ärztin, die nach Kanada auswandern will, abgeholt und eine dreiviertel Stunde durch die Gegend kutschiert, ehe wir am "Tatort" (Bild unten) ankamen. Dort bekam ich meinen Piks, wenige Minuten später kam das Eurozertifikat aus dem Drucker und schon ging es zurück. Na gucke einer an... 

Nebenwirkungen? Bisher keine. Nicht mal die Einstichstelle schmerzt...

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Erschöpfung

Nein, das habe ich so noch nicht erlebt. Auch in der Ukraine war das erste Semester hart, weil im Wesentlichen ohne Ferien. Hier in Moldawien gab es "Ferien" (wegen Corona), aber die müssen jetzt nachgearbeitet werden. 

Schon in den Ferien gab es Hausaufgaben und Privatunterricht, weil es ja keine "offiziellen Ferien" waren, und jetzt stehen in jeder Woche die Stunden eines "Ferientages" zusätzlich auf dem Plan der Schüler- und Kolleg/innen. Und weil der Plan heilig ist und formal zu erfüllen, meint: ohne Abstriche, haben die Schüler/innen z.T. von 08.00 bis 17.00 Uhr Unterricht (und manchmal abends noch Online- Stunden) und dann Hausaufgaben, Testvorbereitungen usw. für alle Fächer. 

Gerade ist die Nachholerei ausgesetzt, weil die großen Abschlussarbeiten ("Teze") anstehen, die mal eben von den Kolleg/innen nach neuen Regeln zu erstellen und wohl in den Schulen zu korrigieren sind. Schrecklich wichtig ist also nicht das Lernen, sondern das Kontrollieren und Bewerten. Und so geben die Kleinen alles. Die Bilder zeigen drei verschiedene Klassen an drei verschiedenen Tagen, sehr gute und weniger gute Schüler/innen in Deutsch... - alle drei, die hier zu sehen sind, waren durch Ansprache nicht zu wecken. Ich habe sie schlafen lassen. In den Pausen schlafen noch mehr. Ist das normal?

Samstag, 4. Dezember 2021

Advent

Beim Auspacken musste ich leider feststellen, dass mindestens ein Weihnachtskarton fehlt. Keine Räuchermännlein, keine Schwippbögen und auch die Rehe an der Krippe als Kerzenhalter fehlen. Was soll da aus meiner Weihnachtsstunde werden, wenn die Hälfte des sächsischen Weihnachtskrams fehlt? Dazu die Deckchen und ein paar hübsche Kerzenhalter...

So sah ich mich gezwungen, für teuer Geld bei Jysk skandinavischen Null-acht-siebzig-Weihnachtskram dazu zu kaufen, damit die Kerzen nicht so nackt herumstehen. Nun ja...

Trotzdem ist es schön. Heute hatte ich nach der Korrektur von zwei Klassensätzen DSD I- Tests und meinem Sportprogramm (10 km Jogging) das erste Mal Zeit, mich mit einem Whisky und einer Tasse Kaffee in den Sessel zu setzen, Musik zu hören und den sich drehenden Flügeln der Pyramide hinterher zu sehen. Nun fehlt noch ein bisschen Schnee. Aber bitte jetzt und nicht in 14 Tagen, wenn ich in die Heimat aufbreche...

 

Mittwoch, 17. November 2021

14.11.2021 - Volkstrauertag

Die Botschaft hatte zur Volkstrauer geladen und obwohl ich für gewöhnlich nicht daran denke, deutsche Soldaten zu ehren, bin ich der Einladung gefolgt, um die Ergebnisse des Aufsatzwettbewerbs an Götz (Kulturabteilung der Botschaft) zu übergeben. Ich hätte anders einfach nicht gewusst, wie ich innerhalb der Öffnungszeiten der Botschaft hätte in die Stadt kommen sollen. Also hin auf den Friedhof, zumal der nur 5 km von mir entfernt liegt. (Bild oben und unten)

Versammelt war nur eine kleine Gemeinde aus Botschaftsmitarbeiter/innen und ein paar Ortskräften, die für das Goethe- Institut arbeiten oder zur deutschen Gemeinde gehören. Von dort waren auch zwei katholische Priester, die aber nichts zu sagen hatten und stupide ihre Bibel vorlasen. Ich gebe zu, dass der evangelische Pfarrer, der damals in Kiew gegen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan wetterte, einen größeren Eindruck auf mich gemacht hatte. Aber immerhin lernte ich so die Botschafterin kennen, die Kaffee und Kuchen reichte und ich wurde meine Aufsätze los. Und die deutschen Soldaten? Nun ja, was hätte ich bei der weiland NVA getan, hätte es den Befehl zum Angriff gegeben? Dann würde man heute über mich auch ein vernichtendes Urteil fällen. So habe ich die Truppe mit solchen Überlegungen denn doch ein bisschen geehrt, zumal das unwirtliche Gelände zu tiefsinnigen Gedanken geradezu einlädt. Vor allem, wenn man weiß, dass viel Platz für neue Gräber ist. Man hat erst angefangen zu suchen und zu bestatten... 

13.11.2021 - Nacht in Chisinau

Ein bisschen falsch geschrieben, aber sonst geht einem das aus deutscher Sicht doch ein wie Butter! Endlich Professor! ;-) Nun ja, das sehe ich nun jeden Morgen, wenn ich meinen Klassenraum betrete und jeden Abend, wenn ich ihn endlich verlasse. (Bild unten) Wir holen die "Ferien" nach, d.h. in jeder Woche werden die Stunden eines Tages auf die Unterrichtszeiten drauf geschlagen. Zu Hause angekommen, warten dann Vorbereitungen und Korrekturen bis zum Schlafengehen. Es ist ein Elend! 

Eine nette Abwechslung war der Abend mit Kathrin und Joseph, der hier den DAAD vertritt. Aber auch dort bin ich nur hin gegangen, weil ich vorher sowieso noch etwas in der Stadt erledigen musste. Aber immerhin. Es war Wochenende und ich habe ab 17.00 Uhr nicht mehr für die Schule gearbeitet!

Ich verspreche: Das bleibt bis zum 01. 12. die Ausnahme und kommt nicht wieder vor. Dann sind die DSD II- Prüfungen durch und es mag ein wenig besser werden...

Sonntag, 7. November 2021

Nachtrag: Soroka und die Zigeuner

Wenn wir denn schon mal da waren und den "Boss" auch noch gesprochen haben, muss doch vom "Baron" (Bild unten) auch geredet werden.

Der Zigeuner- Baron (Ja, Selbstbezeichnung!) residiert in dem schönen "roten Palast" Bild oben und Bild zwei. Was man nicht sieht, sind die zerbröselnden Ziegel in den Fassaden und der alte Herr selbst kam auch nicht gerade im Hermlin- Mantel. Aber sei's drum. Wenn man im Bild oben genau hin sieht, sieht man vorne die Motorhauben von zwei Rostlauben, die bis zu Radnarben in den Dreck gesunken sind. Das seien die Staatskarossen von Andropow und Gorbatschow, meinte der Baron. Er habe sie direkt aus den Garagen auf der Krim und anfangs fuhren sie auch noch. Jetzt fährt vielleicht gerade noch der kaum weniger rostige Shiguli, an dem sich gerade ein junger Mann zu schaffen machte, als wir in den Hof sahen.

Ansonsten sei sein Palast voller Antiquitäten, so der Baron. Ob die so aussehen wie die Tschaikas? Wer weiß. Jedenfalls ist der Baron ein zugänglicher alter Herr, solange man ihn korrekt tituliert. Vor ein paar Jahren hatte er moldawische und deutsche Schüler sogar in sein Haus geladen und seine Altertümer vorgezeigt. Schade, ich würde das gerne zu einem Filmprojekt nutzen, wenn man denn könnte. Ob der mitspielen würde? Vielleicht kriege ich das noch raus... 

Jedenfalls ist das Umfeld wie schon beschrieben. Keine besondere Gegend. Palast mit Schrott neben halbverfallenen Häusern und Hütten. Menschen waren natürlich zu sehen. Wie schon beschrieben leben sei meist in Hinterhäusern oder Kellern, aber fast nie in den leeren Sälen der Repräsentations- Ruinen. Insgesamt sind die Straßen allerdings leer und buntes Leben gibt es nicht. Im Vergleich zu den slowakischen Ghettos ist hier nix los. Wo sind die Menschen alle hin, die ihr zusammengeklaubtes Geld hier in dieses Verfalls- Disney investieren? Und vor allem: Warum tun sie das? Ich hätte es so gerne gewusst... Vom Baron haben wir uns dann verabschiedet. Mal sehen, ob ich ihn wiedersehe...  



 

Samstag, 6. November 2021

Soroka

Der letzte Ausflug nach Orheiul Vechi hatte den Kolleginnen ausnehmend gut gefallen und ich glaube, sie haben den freien Tage genossen und Kraft getankt. Und wie das nach so einem positiven Erlebnis ist, wurde gleich die Fortsetzung geplant und heute eingelöst. Soroka!

Soroka liegt an der ukrainischen Grenze am Dnistr/ Nistru und ist berühmt durch die Burg. (Bild zwei) Leider war das UNESCO- Weltkulturerbe geschlossen, da die innere Rekonstruktion keinen Publikumsverkehr zulässt. Naja, ich werde das Ende der Arbeiten vielleicht noch erleben...

Aber ehe wir zur Burg kamen, waren wir am Ortseingang in einem Naturdenkmal. Oberhalb der Kreideschlucht (Bild oben) steht ein Denkmal für alle diejenigen, die sich in der Moldau für den Erhalt der rumänischen Sprache und Kultur eingesetzt haben. Das wiederum steht über einer Eremiten- Höhle, in der einst Klosterbrüder vor den Tataren Schutz suchten und - wie könnte es anders sein? - wundersam gerettet wurden. Da gab es auch Höhlen und der Aufstieg war sehr beschwerlich

Nach der Burgbesichtigung sind wir zu einem touristischen Zentrum gefahren, wo man für ca. 100 Euro pro Tag eine Finnhütte für 8 Personen mieten, wandern, angeln, saunieren und in einem Becken plantschen kann. Der Dnistr/ Nistru ist hier sehr schön anzusehen. (Bild drei) Und: Ich gebe es zu. Der Umstand, dass auf der anderen Seite die Ukraine ist, hat mich nicht ganz kalt gelassen. Schade, dass man dort überall nicht über den Fluss kommt. Es wäre nicht weit bis Ivano Frankivsk... 

Dann sind wir trotz knurrendem Magen mit unserer kundigen Führerin zum touristischen Höhepunkt der Stadt- der Zigeunersiedlung in Soroka. (Ach, nein, nicht schon wieder Diskussion um politische Korrektheit. Jeder weiß, wer und was gemeint ist, und damit ist es gut!)

Häuser im Soroka- Stil ;-) hatte ich schon in Polen gesehen. Auch dort machten die Paläste oft einen unbewohnten, allerdings auch einen bewohnbaren Eindruck. Hier stehen Imitate des Kapitol (Bild vier), der Troika auf dem Bolschoi- Theater oder der Kuppel des römischen Parlaments zwischen Hütten herum und machen keinen besseren Eindruck als diese. Überall Verfall. Dabei gibt es Menschen dort. Nur wohnen die nicht in den Schaukulissen, sondern entweder in deren Kellern, oder aber in baufälligen Hütten im Hof der Monumente. (Bild fünf) Kann man dieses Volk verstehen? Ich habe so viel gelesen, habe sie gesprochen, kennen Leute, die sie kennen... - aber ich habe nichts begriffen. Jedenfalls ermüdete der Gang durch diesen unvollendeten Gigantismus im Ruinen- Outfit, weil es eigentlich nichts zu sehen gab. Nur eine endlose - ja, das Wohngebiet ist größer als alles Derartige, was ich bisher gesehen habe -Wiederholung halbfertiger Kulissenbauten miserabelster Bauausführung und Materialqualität.   

Der Abend klang in einem Restaurant aus. Die Kolleginnen (Bild unten) ließen sich das Bezahlen nicht nehmen - moldawische Gastfreundschaft. Zum Glück waren die Preise moderat - mit zwei Privatstunden mehr war es wohl bezahlt. 

Übrigens führt von Chisinau bis Soroka eine sehr europäisch anmutende Straße, die - wie am Rande auf Schildern steht - ein "Geschenk der amerikanischen Volks an das Volk der Republik Moldau" sein soll. Nun ja. Wie sprach Wolfgang Köhler einst ganz weise? "Schau mal, von wo nach wo die Straße führt: Das ist das NATO- Aufmarschgebiet für den Fall eines Konflikts mit Transnistrien." Ach so? Ja, genau so ist es! Leider. Aber ich fand's gut. Trotzdem sind 2,5 Stunden Fahrt für lumpige 140 km unterirdisch langsam. Was tun? Der Verkehr war durchaus "dicht" zu nennen und schneller ging es nicht...







 

Spätherbst

Unübersehbar. Es ist Spät- Herbst geworden in Chisinau. Nach den ersten kalten Nächten fällt das Laub und wird allerorten zusammengeharkt und weggefahren. (Bild)

Das scheint ein ziemliches Arbeitsbeschaffungsprogramm zu sein, denn es sind Heerscharen von Menschen unterwegs und harken Laub und füllen es auf Planen, mit deren Hilfe es auf LKW verladen und abgefahren wird. 

Immerhin: Es gibt keine doofen Laubbläser!

Mittwoch, 27. Oktober 2021

Orhieul Vechi

Das Wetter spielte mit. Strahlender Sonnenschein und 12 Grad- es fühlte sich wärmer an. Beste Voraussetzungen also für einen Ausflug mit den Kolleginnen. Ich hatte mir Orheiul Vechi gewünscht, weil die Internetfotos interessant aussahen und ich dort noch nicht war. Die Kolleginnen fanden es gut, weil sie a) gerne da sind und es b) ein gutes Restaurant gäbe. Also sind wir um 10.00 Uhr los...

Was die Kolleginnen besonders genossen, war, mal ohne Kinder zu reisen. Sonst sind sie natürlich immer mit Schulklassen bzw. mit Schülerdelegationen aus Deutschland hier. Ich fand das auch ok, denn mitten in der Woche und jenseits der Sommerferien war es ruhig und leer in Moldawiens vielleicht populärstem Ausflugsziel.

Zuerst besichtigten wir Kavernen in dem Bogen des Raut, der hier zum Dnistr/ Nistru fließt. (Bild oben) Aliona meinte, da gäbe es Einsiedler- Höhlen, aber das ist Legende. Was man sieht, sind eindeutig Überbleibsel industrieller Steinblockgewinnung. Vielleicht ist man damals auf archäologische Reste gestoßen, aber davon ist nichts mehr übrig. Trotzdem eindrucksvoll, zumal ich zum ersten Mal in dem Muschelkalksandstein nicht nur Abdrücke, sondern wirkliche Muscheln mit bloßem Auge sah. Man kann sich vorstellen, welchen Eindruck das auf Menschen früherer Generationen machte, die von Erdgeschichte keine Ahnung hatten. So also sah die Sintflut aus! ;-)

Dann sind wir zu einem Kloster hoch über dem tief eingeschnittenen Flusstal gewandert. Kloster und Kirche sind aus dem 19. oder gar 20. Jahrhundert, also nichts Besonderes. Aber etwas unterhalb befindet sich ein wirkliches Höhlenkloster, dessen Altarraum man ebenso besichtigen kann wie die in den Stein geschlagenen ehemaligen Mönchszellen. Ein Austritt zum Fluss hin bietet einen grandiosen Ausblick. (Bild zwei - die Tür) Natürlich ist alles nicht TÜV- gerecht und ich fragte mich, wann wohl der oder die erste ein Selfie machende Person beim Rückschritt die Felsen hinab in den Fluss stürzt. Ist aber noch nicht passiert, wie der diensthabende Mönch zu berichten wusste.

Dann sind wir ins Dorf abgestiegen, wo es wirklich noch "echte" moldauische Dorfhäuser zu sehen gibt. (Bild drei) Neben einem, das nun Museum ist, kann man auch ein typisches "Altenteil" besichtigen. (Bild vier) Ich fand, das muss im Winter kalt gewesen sein- trotz Ofen!

Auch die Dorfstraße (Bild fünf) ist nicht eben typisch, weil die Zeit hier stehen geblieben scheint. Keine Gasleitungen, Wasser aus dem Ziehbrunnen usw. So "mittelalterlich" sieht es nicht mehr überall aus. Dafür ist die alte Dorfstruktur als quasi Straßendorf noch gut erkennbar. Das sieht einfach schöner aus, als die zusammengewürfelten und regellosen Häuserhaufen, die man hier sonst "Dorf" nennt.

Auch kann man den alten Bauern einen wachen Sinn für Proportionen und Schönheit nicht absprechen. Es gab im Dorf viele Häuser wie das in Bild sechs gezeigte. Viele davon älter, also kleiner, ähnlich dem Museum, aber bewohnt. Alle waren sorgfältig in hellblau, grün oder weiß getüncht und boten eine romantischen Anblick. Allerdings auch so romantisch, dass man da nicht wirklich wohnen möchte.

Das Essen war übrigens rustikal, aber preiswert und sehr lecker! Dafür habe ich mich von den Kolleginnen gern einladen lassen, die dieses Mal unbedingt für mich zahlen wollten und denen der Ausflug sichtlich gut getan hat. Ein schöner Tag.

Dienstag, 26. Oktober 2021

Herbst

In Moldawien ist der Notstand ausgerufen, um die Gasversorgung sichern zu können. Russland hat die Preise verdreifacht und pocht zudem auf Zahlung ausstehender Beiträge inkl. Vertragsstrafen, sonst dreht es den Hahn zu. Hilfe kommt aus der Ukraine, die Gas liefert und nicht mal Geld will. Moldawien kann später der Gas zurück liefern. Das alles passiert natürlich, weil Moldawien nun - wie vom "Westen" gewünscht -  eine "prowestliche" Regierung hat. Aber wenn sich die EU das schon wünscht, wo ist dann die fällige Hilfe? Sei's drum: Ich sitze jedenfalls immer noch in der Kälte, obwohl seit Sonntag "Winter befohlen" sein sollte. Immerhin ist es draußen zwar auch kalt, aber schön. Es ist Herbst, wie der Blick aus meinem Fenster zeigt. Bin ein bisschen wehmütig, weil nun wohl die letzten schönen Sonnentage anbrechen. Bald ist Zeitumstellung und es wird wieder früh duster...
 

Samstag, 23. Oktober 2021

23-10-2021 Covid-negativ

Nun habe ich die 5-6 Tage Inkubationszeit hinter mir, die seit der Autofahrt mit Kathrin und Florica vergangen sind. Das Ergebnis des dritten Schnelltests ist negativ. Das war's dann wohl...

Ansonsten gab es ein paar Unsicherheiten rund um das Verfahren, was zu tun sei, wenn jemand einen solchen Kontakt mit positiv getesteten Personen hatte. Zuerst kamen Angela und ich überein, dass sie mir einen Termin für einen PCR- Test in einer privaten Klinik um die Ecke macht. Aber das klappte dann nicht wirklich problemlos. In der Schule gab es Unruhe, weil die Kolleg/innen meine Teilgruppen bzw. Klassen nun mit unterrichten mussten. Kurzerhand entschied die Schulleiterin, ich sollte mir den Schnelltest besorgen, dessen Ergebnis dann entscheidet. Und so sind wir verblieben. Nach dem negativen Ergebnis bin ich wieder in die Schule und habe ab der dritten Stunde wieder unterrichtet. Überhaupt ist es interessant zu sehen, wie die regierungsamtlichen Vorgaben immer wieder unterlaufen werden. Ob man geimpft sei, das haben Restaurants und Geschäfte ungefähr zwei oder drei Tage kontrolliert. Dann reichte die einfache Auskunft auf Nachfrage. Jetzt fragt schon niemand mehr und es gibt kaum noch sichtbare Einschränkungen. Nur manche Restaurants haben wieder die Hälfte der Tische abgesperrt. Und die "Herbstferien" in den Schulen wurden um zwei Tage verlängert: Statt wie geplant erst ab Mittwoch haben wir nun die ganze Woche frei. Aber die beiden Tage sind an den kommenden Wochenenden nachzuarbeiten. Die Diskussion um 14 Tage Ferien mit Nacharbeit ist Gott sei Dank vom Tisch (vorerst)... 

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Energiesparen

Seit einer Woche habe ich geschätzte 25- 27 Grad in der Schule, die endlich (!) geheizt wird. Warum nur gleich so warm? Überall im Schulgebäude sind die Fenster geöffnet, weil man es sonst nicht aushält. Regulieren kann man natürlich nichts...

Anders die Lage in den an das kommunale Wärmenetz angeschlossenen Wohnungen. In der Mittags"hitze", die draußen immerhin noch 16 Grad erreichte, zeigt mein Thermometer schon eine Kaltzeit an. Natürlich fallen die Temperaturen zum Abend noch weiter und in meinem Schlafzimmer, wo ich bei geöffnetem Fenster schlafe, ist es gar nicht kuschelig, wenn ich mein Bett verlasse. Nun ja, so härtet man sich halt ab. Nur meine Kids betrifft das wohl nicht. In manchen Klassen fehlen 2-3 Schüler/innen wegen Covid und mindestens  noch einmal so viele sind erkältet. Die Verwaltung hat reagiert und die kommende Woche zu "Ferien" erklärt. Schön. Allerdings müssen wir die Tage dann an den kommenden Sonnabenden wieder raus arbeiten. Bisher hatte ich also an 5 Tagen bis 16:00 Uhr - künftig werde ich dann an 6 Tagen bis 16:00 Uhr in der Schule sitzen. Das geht an die Substanz. Mein Zucker lässt grüßen...  
 

16.10.2021-Ausflug nach Vartely und Cricova

Ich hatte Kathrin angeboten, sie und ihre Mutter ein bisschen in die Gegend zu fahren, wenn sie das wollen. Sie wollten und ich schlug Cricova vor, weil man als Tourist - egal, ob ich es nun schön finde, oder nicht - diese moldawische Weltsensation gesehen haben muss. Zuvor fuhren wir aber nach Chateau Vartely, dessen Küche ich in guter Erinnerung hatte. Nicht zu Unrecht, wie sich zeigen sollte...

Aber erst einmal hatten Mutter und Tochter Spaß wie die Kinder. (Bild oben) Auch das Gelände, das in herbstlichen Farben glühte, gefiel den beiden ausnehmend gut. (Bild Mitte) Klar, man kann sich eine Familienparty in einem der Häuser gut vorstellen, zumal - wie schon angedeutet - die Versorgung aus Küche und Weinkeller exzellent ist. Wir hatten danach Gelegenheit, die Auswahl der Weine zum Essen ausgiebig zu loben... 

Dann Cricova, wo wir erst einmal eine Stunde auf die nächste Führung warten mussten. Dann der übliche "Rundflug" im Touri- Gefährt durch die kilometerlangen Gänge der "nationalen Weinreserve". Wozu man die wohl braucht? Mich beschlich jedenfalls wieder das Gefühl, dass niemand diese Verschwendung von Platz und Weitläufigkeit angelegt hat, um ein paar Hektoliter Wein für den Fall aufzubewahren, dass man sich vor dem nahenden Atomtod noch einen antrinken will. (Bild unten) Ich denke, das Ganze war als militärische (Produktions?)Anlage geplant, ein Plan, der dann wohl fallengelassen wurde. Was machen mit so einem Monster- Tunnelsystem? Gut, Wein einlagern, wenn man davon schon solche Mengen hat. Allerdings ist das nur eine Vermutung. Den Guides ist nichts zu entlocken, was nicht ihrem auswendig gelernten Führungsprogramm entspringt. Übrigens gerieten Mutter und Tochter ins Streiten. Die rumänisch sozialisierte Florica fand das alles sehr spannend; Kathrin als sozialisierte West- Deutsche fand das Pathos unerträglich und das ganze Drunherum so ätzend wie ich. Macht nix. Der Tag klang im "Torro" aus. Am nächsten Morgen rief Kathrin an: Mutter und Tochter (die schon im Auto kräftig gehustet und geschnieft hatten, aber - beide geimpft - an eine Erkältung dachten, sind covid- positiv. Einen Moment lang hat mich das doch beunruhigt, aber heute - 5 Tage später - habe ich noch keine Symptome...

 

14.10.2021 - Tag der Stadt Chisinau

Der Tag der Stadt war schulfrei, aber ich hatte - wie immer in den letzten Wochen - zu korrigieren und war froh, ein paar Arbeiten "am Stück" erledigen zu können. Dennoch wollte ich mir das Ereignis nicht ganz entgehen lassen und brach ein bisschen früher zu meiner Verabredung mit Kathrin und ihrer Mutter auf. 

Um die Volksmusike und das Volkstanzgehüpfe - ich hatte es zuletzt in Bernder erlebt - bin ich auf diese Weise wohl herum gekommen. Gegen 17.00 Uhr jedenfalls war die Stadt zwar voller Menschen, aber los war nix. Lediglich um die Kirche im Stadtzentrum (Bild oben) gab es ein paar Stände mit Landesprodukten, Eis und Gebäck. Es wurde freilich lebhaft gekauft. 

Mein Hoffnungen auf ein kleines nettes Souvenir oder Geschenk zu Weihnachten zerschlug sich jedoch schnell im Angesicht des Angebots. (Bild unten) Die ausgestellten Schinken und Schnitzarbeiten würden höchstens zu Helmut passen, der sie übermalen und hübsch verfremdet zu "Kunst" veredeln könnte. Für alle anderen sind das ungenießbare Relikte aus einem Stilmix von spätem 19. Jahrhundert und Sowjet- Kitsch. Brrr... 

Ansonsten war der Abend nett. Allerdings nicht eben billig. Kathrin hatte ein 5- Sterne- Etablissement auf Tripadvisor herausgesucht, das seine Sterne nur beim Preis rechtfertigte. Alles andere war mittelmäßig und überdies bekamen wir das Essen kalt serviert.  Na ja, "typisch moldauische Küche" in einem "typischen Restaurant" brauchen wir nicht wieder...

 

Sonntag, 10. Oktober 2021

05.10.2021 - Lehrertag

Freilich, so groß wie in der Ukraine wurde der Lehrertag hier nicht begangen. Aber das lag wohl eher an der Schulleitung als an den Schüler/innen: Eigentlich sollte ich um 08.20 Uhr in die Aula kommen und in der Zwischenzeit sollten Schüler/innen der Oberstufe den Unterricht übernehmen. Das wurde nicht erlaubt. Zwar blieb es dabei, dass die Schüler/innen unterrichten, aber die durften nicht allein in den Klassen bleiben. Nicoletta (Bild Mitte beim Unterricht) war schwer enttäuscht, denn von all dem Geplanten blieben so nur eine Ansprache, ein Musikstück und ein Quizz Schüler gegen Lehrer nach 12.30 Uhr übrig. Es waren auch nicht viele Kolleg/innen anwesend. Hm, was soll ich sagen?

Trotzdem war es eine hübsche Idee von der 12 b (Bild oben mit ihrer Deutschlehrerin und Klassenleiterin Angela). Ich fand es besonders deshalb gut, weil das Feedback Bände sprach: "Unterrichten ist gar nicht so einfach!" - so der Tenor. Meine Corina hat ihre Sache gut gemacht- Deutsch- Unterricht in der 9. Klasse, obwohl der Deutsche im Raum war. Wow! Das muss man erst mal drauf haben. Schade, das begabte "Kind" ;-) will kein DSD II machen, weil sie sich ganz auf ihr Studium in einem nicht- deutschsprachigen Land vorbereiten will. Was für ein Elend!

Egal. ich freute mich über Blumen, einen Kaffee- Pott mit Widmung und ein Honig- Töpfchen mit handgearbeitetem Honiglöffel. (Bild unten) Meine Kolleginnen fanden, das sei nicht genug, ich hätte von jeder Gruppe etwas bekommen sollen. Sollen? Ach was. Abgesehen davon, dass drei Klassen in Quarantäne sind und die 12. und 11. Klassen uns durch ihre Lehrertätigkeit "beschenkt" haben, sind mir die Geschenke meiner Lieblingsklassen auch die liebsten. Was soll die 9. Klasse mir schenken? Die kennen mich ja noch kaum! Deswegen fand ich, es war ein gelungener Tag! 


 

03.10.2021 - Geburtstagsfeier im "Toro"

Wie schon gesagt, wollte Fabrice mit uns allen seinen Geburtstag feiern und lud am Sonntag ins "Toro" am Afghanistan- Platz ein. Neben den Kolleginnen vom Kogalniceanu waren auch Irina vom Gogol und Götz mit dabei. (Bild oben) 

Wie immer war das Essen lecker und die Stimmung ausgelassen. Fabrice zeigte sich vom Abschiednehmen ergriffen. Man kauft ihm locker ab, dass er seinen Job gerne gemacht und die Menschen, denen er dabei begegnete, geachtet hat. 

Anlass zu ein bisschen Freude gab sein Versprechen, unbedingt eine Schulpartnerschaft zwischen seiner neuen Schule in Köln und dem Kogalniceanu anzuschieben. Auch will er uns dann wieder besuchen, was der guten Flugverbindungen und der Übernachtungsmöglichkeit im von Götz so genannten Appartementhaus "Ambasador" ;-) wegen nicht so schwierig ist. Aber sowieso kommt er im November noch einmal zu den Prüfungen, die dann trotz Corona hoffentlich doch offline stattfinden. Ein schöner Abend voller Herzlichkeit!    

 

02.10.2021 - Noch einmal Bender

Der Chef (Bild) wollte seinen Geburtstag in Chisinau mit seinen Lieblingskolleg/innen ;-) verbringen und blieb also übers Wochenende. Mein Vorschlag, ihn und seine Gastgeber (Götz und Haro) nach Transnistrien zu fahren, wohin sie sich bisher nicht getraut hatten, wurde dankbar angenommen. Und so war ich am Sonnabend schon wieder in der Stadt und auf der Burg. Mein Höhepunkt war das Zugmuseum. Dort war nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form "sowjetisch"! Eine Besichtigung ohne Führung war also unmöglich, auch wenn die beiden alten Damen keine Fremdsprachen sprachen (auch Moldauisch nicht). Also musste ich wohl oder übel übersetzen und - oh Wunder! - ich kam kein Mal in Verlegenheit! Das alte sowjetische Vokabular der unzähligen Museen des Großen Vaterländischen Kriege, die ich besucht habe, sitzt tief und ließ sich mühelos abrufen. Ansonsten alles wie gehabt.

01.10.2021 - Diplomverleihung DSD I

Aus Bukarest war Fabrice angereist und von der Botschaft nahm Götz das erste Mal an der Diplom- Verleihung teil, die gut ablief. Allerdings durften in der Schule wegen der Corona- Auflagen keine Fotos gemacht werden. Nur das Abschlussfoto auf der Treppe wurde zugelassen. (Siehe Bild) Und da stehen mir nun. Ein schöner Erfolg. Insgesamt haben etwa 70 Schülerinnen und Schüler die Prüfungen erfolgreich abgelegt. Ein großer Teil von Ihnen bereitet sich nun auf das DSD II vor. Noch ein Erfolg: Die Klasse 10b wollte sich nicht in eine Englisch- und eine Deutsch- Gruppe teilen lassen! Da saßen sie und bockten: Wir wollen aber alle weiter bei Ihnen Deutsch haben. Da lacht das Herz und ich freue mich auf die künftige Arbeit. In diesem Jahr sind es 40 DSD II- Anmeldungen. Bis gespannt, wie viele es dann in zwei Jahren werden, wenn dieser Jahrgang in die Prüfungen stürmt! ;-)