Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Mittwoch, 10. Juli 2019

Renovierung auf zwei Etagen

Sieht lustiger aus, als es war! Um oben neue Farbe aufbringen zu können, musste nicht nur ausgeräumt und runter getragen werden - damit nichts in die untere Etage tropft und spritzt, war der offene "Dachboden" mit Planen abzuhängen. (Bild oben - Uta und Franziska bei der Arbeit)

Das sah schon lustig aus, ein bisschen wie eine Installation von Christo (Bild unten), und es hat auch funktioniert. Am Donnerstag hatte ich das Sofa zerhackt, der Freitag verging mit Bücher verpacken und ausräumen nebst runtertragen. Samstag wurde gemalert und ich trug das Zeugs wieder hoch. Den ganzen Sonntag über räumten wir ein. Am Montag kam dann die neue Couch. Danach mussten die Bilder wieder ran. Alles in allem also 5 Tage Arbeit! Brrr....

Ein Sofa zerlegen und wegschaffen

Kaum angekommen stand ein Geburtstagsbesuch bei Christine Träger an. Ich freute mich dort auch Dietmar Endler zu treffen. Seit 1992 hatte ich meinen alten Parteisekretär nicht mehr gesehen! Interessant auch zu sehen, dass man Mitte 80 und mitnichten vertrottelt sein muss...

Andere Aufgaben, die meiner harrten, waren der Kauf eines neuen Familiencomputers, der immer noch "eingerichtet" wird, und das Zerlegen unseres alten Sofas, um Platz für das neue zu schaffen. Es ist schon dumm, wenn man erstens ganz oben wohnt und zweitens noch eine Treppe in der Wohnung hat. (Bild oben) Also musste das sperrige Ding in kleine transportable Einzelteile zerlegt werden. (Bild Mitte) Wer aber denkt, da schraubt man ein paar Seitenteile ab und so was, der irrt sich gewaltig. Fast alles war verkrampt und zusätzlich noch durch Stoff, Unterfutter und Pappeinlagen zusammengehalten. Also halt nur rohe Gewalt! Das Runtertragen der größeren Einzelteile (Bild unten) war dann noch einmal ein Akt, der viel Ausdauer erforderte! :-)

Aber dann war das obere Zimmer leer und ich konnte an das Ausräumen der "zwei" Bücher gehen, die dort stehen. Uta meinte nämlich die Chance nutzen zu müssen, um dort oben die erste Renovierung seit 20 Jahren durchzuführen. Gott hilf! (Tat er aber nicht; wir mussten alles selbst machen.)

 


Nyékládháza

Ähnlich wie in Leipzig hat sich die Sandgewinnung durch Lasselberger nun doch positiv auf das Gebiet rings um Nyékládháza ausgewirkt. Es ist geradezu ein kleines Bade- und Datschenparadies (Bild oben) entstanden. Aber das ist an Positivem auch schon alles...

Zsu freute sich und wir gingen erst mal Mittag essen. Die Kneipe war gut; das Essen hat geschmeckt. Mir war peinlich, dass Gabor bezahlt hat, denn preiswert war das Essen nicht. Auch ist es nun die einzige Restauration im Ort, obwohl der sich durch Eigenheimsiedlungen in Richtung Miskolc mächtig vergrößert haben soll. Das lässt tief blicken, denn die Dienstleistungs- und Serviceeinrichtungen sind ein verlässlicher Indikator für den Wohlstand der Einwohner. Viel "freies" Geld ist also nicht da. Unser Restaurant war auch am Sonntag mitnichten gut besetzt. Wir hätten uns die Reservierung der Plätze sparen können. Ansonsten alles gut. Ich bin immer wieder gerne bei den alten Freunden. 

Rückfahrt über Nyíregyháza

Am Wochenende wollte ich noch bei Zsuzsa absteigen, aber nicht zu spät ankommen. Deshalb bin ich am Sonnabend erst einmal bis Nyíregyháza gefahren, wo ich das in ganz Osteuropa berühmte Zoogelände mit Aquapark etc. sehen wollte. Den Zoo sah ich nur von außen, alles andere aber war eine Enttäuschung.

Was ist nur aus Ungarn geworden? Statt der sympathischen kleinen Hotels und Pensionen die üblichen Hotel- Klötze (Bild oben). Statt der mehrsprachigen lustigen und freundlichen Kellner knurriges Personal, das nicht einmal Englisch spricht. An der Hotelrezeption musste ich mich mit dem Translator behelfen und im "Schweizer Haus" (wo das Essen nicht schmeckte und das Bier dünn war!) hatte die Kellnerin so viel Angst vor dem "Ausländer", dass sie mich systematisch ignorierte und ich aufstehen und sie an meinen Tisch holen musste, um ihr auf dem Menü zu zeigen, was ich haben möchte. Brrr...

Das Gelände um den Aquapark (Bild unten) besteht aus Parks und zwei Seen, die schon seit den 30er Jahren als Naherholungsgebiet genutzt wurden. Daran erinnern u.a. der Wasserturm (Bild Mitte) und das schon erwähnte "Schweizer Haus". Mein Park- Hotel war ansonsten ok. Nur dass in den Fluren Urlauber in Unterhemden saßen und lärmend ihren alkoholisierten Abend verbrachten. Das kannte ich so bisher nur aus der Ukraine...