Aus vollem Lauf also ab in die Heimat Sonnabend war ich noch in Drohobych. Sonntag dann Sachen packen, mit Dasha zusammen die letzten (?) Geschenke kaufen. Geschenke? In den Regalen der einschlägigen Geschäfte warten die Souvenir- Artikel aus aller Welt- nur keine aus der Ukraine. Sogar die traditionellen handgestickten Tischdecken sind nun alle in makelloser Maschinenstickerei zu bekommen. Vorzugsweise bekommt man zu teuren Preisen den Krimskrams, der in Deutschland bei McGeiz oder in den 1- Euro- Läden rumsteht. Billiger Tünneff aus aller Herren Länder. So wurde die Einkaufstour - wie schon die vorigen - zu einer ziemlich frustrierenden und bei minus 16 Grad auch kalten Angelegenheit...
Montag kamen wir, die nach Berlin eingeladene Dasha und ich, gegen 10.00 "vom Hof", was stimmt, weil mein Auto auf dem Schulhof steht. Bis Striyy ging es noch. Ich kannte den Straßenzustand von der Fahrt nach Drohobych. Je weiter es dann aber in die Berge ging, um so mehr zog der Wind am Lenkrad. Schneeverwehungen zwangen immer wieder zu langsamerer Fahrt. Einige auf dem Dach liegende PKW und zwei an Anhängen "gekenterte" LKW mahnten zur Vorsicht. Der sich über die Salzbrühe legende Treibschnee machte die Bahn zusätzlich auch noch glatt. Im Bereich des Karpatenkamms dachte ich zeitweise, der Opel käme den Berg nicht hoch. Aber da nur wenige Fahrzeuge unterwegs waren, konnte ich es mit einem zünftigen Anlauf riskieren und irgendwie machte das Schlingern und Schlittern des Wagens sogar Spaß. Man soll es halt nicht allzu ernst nehmen...
Im Vorkarpatenland ging es dann. Nur von Mukacevo bis zur ungarischen Grenze waren die Straßen kaum geräumt. Da es ab 15.00 Uhr finster wurde, steuerte ich gegen 19.30 das erste Hotel auf ungarischer Seite an. Normalerweise fährt man so 4 h (vielleicht 4, 5 mit der Wartezeit an der Grenze); wir waren also etwas über 8 unterwegs gewesen...
Viel besser wurde es am nächsten Tag zunächst nicht. Bis Niekladhaza Schneeverwehungen und Schneeglätte. Man konnte so 60 bis 80 km/h auf der Autobahn fahren. Nur das Überholen führte regelmäßig zur Herzattacke. Spätestens ab Budapest bis Brno dann strahlend- schönes Winterwetter. Es rollte. In den tschechischen Bergen dann Nebel und nasse, teilweise matschige Fahrbahnen. In Prag verlor ich in Dunkelheit und Nebel an einer Ausfahrt kurz die Orientierung, was eine kleine Altstadtrundfahrt mit Verkehrsstaus, Umleitungen etc. nach sich zog. Wegen der Dunkelheit und des einsetzenden gefrierenden Regens verließ ich die Autobahn Richtung Dresden und übernachtete am Straßenrand.
Anderntags waren die Straßen geräumt und bis Altenberg lief es prächtig. Schlagartig hinter der deutschen Grenze Schnee und Eis auf der Bahn. Winterdienst? Es kamen uns die ersten Fahrzeuge entgegen- so gegen 11.00 Uhr! Von Dresden bis in die Spreewaldgegend ging es dann wieder. Allerdings nahmen die Abschnitte mit festgefahrenen Eisspuren zu. Die Landstraßen über Beeskow bis Frankfurt/ Oder waren gefährlich glatt. Überholen teilweise unmöglich. Nur in den Städten guckte einen die schwarze Asphaltdecke an. Ab Frankfurt - wo wir Anka abholten - ging es gut. Gegen 16.30 stieg Dasha in Berlin in Michas Auto um. Sie werden zusammen Weihnachten und Sylvester feiern. Viel Spaß!
Die Autobahn Richtung Norden war nur feucht. Hier und da zwangen einige Nebelbänke zu langsamerer Fahrt. So schaffte ich es am dritten Tag sogar noch zum Abendessen bis Wismar, wo Weihnachten begann. Heute bin ich sogar schon erholt... Nun ja, das war Ironie und meint, dass man doch langsam älter wird und das an der Zeitspanne merkt, die man zur Rekreation braucht. Egal: Es ist Weihnachten und alles ist gut. Allen Freunden und Bekannten, die das lesen, ein frohes Weihnachtsfest und schöne, erholsame Urlaubstage über den Jahreswechsel. Prosit Neujahr!
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
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