Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Montag, 29. Juli 2013

Löbnitz- Utas Sprung

Viel Zeit zum Sachenpacken blieb nicht. Am 04. 07. fuhr ich bis in die Nähe von Gliwice, am 05. ging es dann über Freiberg, wo ich die Schwiegereltern "aufsammelte", bis nach Löbnitz, wo eine Familienparty und ein Fallschirmsprung (Utas Wunsch zum 50.!) zelebriert wurden. Bevor der Abend begann gemütlich zu werden, lernte ich noch, dass Taxis im Deutschland des 21. Jahrhunderts nicht von Sachsen- Anhalt nach Sachen fahren, weil sie die Landesgrenze daran hindert. Geht's noch? Sowieso ist es ein Skandal, dass die Fahrplanauskunft nicht darauf hinweisen kann, welche Streckenabschnitte wegen der Hochwasserfolgeschäden gesperrt sind. So fand sich Kumpel Lutze - aus Wiesbaden kommend - plötzlich ausgesetzt und hilflos in einem anhaltin
ischen Kaff wieder, in dem nix mehr ging. Er musste also geholt werden, was - da er nun mal der Stargast ist - unumgänglich war (Bild zwei). Er revanchierte sich denn auch mit einer lustigen Ansprache, einem originellen Geschenk und vielen roten Rosen für die anwesenden Damen...

Aber dann wurde es noch lustiger. Unangekündigt, nur Anka hatte es gewusst, trafen Utas Turnkameraden vom USC Leipzig ein und führten ein Mittelalterspektakel auf, das es in sich hatte. Über 45 min Programm mit Tanz und Gesang (Bild oben), Computerpräsentation und Balletteinlage, mit Märchenraten und viel viel Spaß. (Bild drei- Ballettimpresario Sebastian beim "Fluch": Nie sollst du fliegen...)

Uta, Katja und Grit flogen trotzdem- jede für sich und doch schwesterlich vereint. Am 06. 07. hob der Flieger gegen 11.00 Uhr ab und ließ die drei nebst dem Tandemspringer aus ca. 4000 m Höhe in die Tiefe plumpsen. Nach 1000 m freiem Fall öffnete der Schirm (Bild vier) und alle drei landeten weich. Kaum unten angekommen (Bild fünf- Uta mit Tandempartner) empfahlen alle drei den Zurück- jedoch dieses Mal noch nicht Hinterbliebenen das Fliegen als großes Vergnügen. Die können mir mal...



Uklyn- der Bunker

Durch Polyana fahre ich fast immer, wenn ich die GÜST Ubla erreichen will. Ein schönes Tal. Dieses Mal nahm ich mir jedoch etwas mehr Zeit und sah mich in Ruhe um. Schöne Landschaft und viele viele schöne neue und moderne Hotels und Pensionen. Es soll Thermalquellen geben und vor allem Heil- bzw. Mineralwasser. Sehr empfehlenswert die Pension "Kateryna"in Polyana- ein dreistöckiges Holzhaus mit Schwimmbad, Wellness- Zentrum, russischer Sauna, einem Freisitz und einem fantastischen Koch! Dieses Shashlyk...- unübertroffen!

Am Bunker nahe Uklyn war ich schon beim letzten oder vorletzten Besuch der Gegend gewesen. Draußen steht was von der Arpaden- Linie dran und es gibt überall Spuren ungarischer Heldenverehrung. Naja... Hinein kam ich erst dieses Mal. Kaum wartet man 15 min, schon kommt nach einem Anruf der Fremdenführer. Unten ist es ziemlich eng, aber weitläufig. Wie man sieht (oben) konnte jedoch recht komfortabel gespeist und getrunken werden. Die Gänge hingegen sind nichts für Klaustrophobiker. (Bild Mitte)

Der Bunker liegt landschaftlich reizvoll, weswegen es Spaß macht, die vielen Lüftungsschächte und Austritte zu suchen, die überall auf dem Berg versteckt sind. (Bild unten) Diese Anlage hier ist die einzige, die noch intakt ist. Man wollte sie zu Sowjetzeiten für den Zivilschutz nutzen. Alle anderen sind vom NKWD gesprengt worden. Welchen Zweck das Bauwerk erfüllen sollte? Steht vielleicht in Archiven in Moskau oder Budapest- die Ukrainer wissen es nicht.


Sanatorium Karpaty- Schloss Schönborn

Familienzusammenführung. Dashas Vater, ein früher aktiver Künstler, der - nach einem Schlaganfall nicht mehr voll arbeitsfähig - von seiner (Kunst)Schule regelmäßige Kuraufenthalte vermittelt bekommt, war im Sanatorium Karpaty nahe Mukacevo. (Bild oben) Das kannte ich seit 2002- es war meine erste Weiterbildung damals noch unter Frau Köhler. Mir ist es des denkwürdigen Ausspruchs meiner Kollegin Natalia Viktorivna Lipina wegen in Erinnerung geblieben, die auf die Frage nach der Reise in meinem Opel Omega antwortete: "Wie im Flugzeug. Mir war genauso schlecht." Die Straßen halt ;-)

Ich erkannte das Areal kaum wieder. Vor allem die Außenanlagen sind nun gut in Schuss. Obwohl wir mit Jack Gerber und Yulia Volkova jeden Morgen joggen waren, hatte ich nicht bemerkt, dass der Schlossteich die Form Österreich- Ungarns hatte. Nun wurde es mir erklärt. Aber der Haupttrakt des Sanatoriums, das alte Schloss der Familie Schönborn, war wie früher auch. Immer noch finden hier Hochzeiten statt und werden Filme gedreht. Eine schöne Anlage!

Volosyanka

Am 03. 07. sollte es für Dasha von Uzhorod aus zurück nach Kiew gehen. Wo also den einen freien Nach- resp. Vormittag verbringen? Irgendwo in der Mitte. Die Wahl fiel auf Volosyanka, weil wir beide noch einmal in die Berge wollten. Das Hotel war angenehm, fast leer und (daher?) sehr preiswert. Aber die Straßen dorthin... Ich wünschte, ich wäre sie nicht gefahren! Mit dem Ski- Lift ging es auf den Berg. Dort oben hat man ein bisschen Auslauf, den wir trotz des miesen Wetters genossen haben. (Bild oben; was das Wetter anlangt, siehe Bild unten.) Wir schafften den "Auf-" wie den "Abstieg" ohne vom Regen erwischt zu werden, was einem Wunder gleich kam. Es regnete nach unserer Ankunft auf dem Gipfel, weshalb wir zunächst in dem Restaurant dort Zuflucht suchen mussten, und es regnete, kaum dass wir "unten" im Auto saßen. Glück gehabt! Volosyanka ist übrigens als Erholungsgegend sehr zu empfehlen; man sollte allerdings von Uzhorod aus den Zug nutzen. Mit dem Auto macht es wirklich keinen Spaß!

Radtour in Ivano

Kurzurlaub in der Ukraine. Freundin Dasha, aus Island zurückgekehrt, erwartete mich am 30. 06. Es gab viel zu erzählen. Leider verlief dann die Fahrt von Lviv nach Ivano nicht so glücklich. Sonst war ich 1 Stunde 30 Minuten maximal unterwegs; dieses Mal brauchte ich deutlich über 2 Stunden und büßte trotzdem einen Reifen ein. Einmal nicht aufgepasst, rums, und schon war wieder einmal ein Hangkook hin. Das ist nun schon der dritte Reifen dieser Marke, die sich damit als absolut nicht ukrainetauglich disqualifiziert hat.

In Ivano angekommen besuchten wir - das ist doch klar - Elena und Juri. Und es gab - das ist doch klar - Shashlyk. Vom feinsten- versteht sich. Auch hier gab es viel zu erzählen, besonders Dasha hatte viel über Island zu berichten. Anderntags ging es dann wieder mit dem Fahrrad in die Umgegend. (Elena, Dasha, Juri auf den auch hier sichtbar mitgenommenen Straßen- Bild oben) Wir fuhren an einen See, machten Picknick, und begaben uns dann auf die Rückreise. (Bild unten) Abends Abschied im "Desiatka". Schade, dass immer so wenig Zeit bleibt. Dieses Mal musste auch auf Dasha Rücksicht genommen werden, denn die Züge sind schon im beginnenden Sommer auf Tage hinaus ausgebucht....