Man fasst es kaum, aber eben jenes OVG erlaubt in dem Moment einen Pegida- Aufmarsch im Zentrum von Dresden, in dem der jüdischen Gemeinde eine größere Gedenkveranstaltung unter freiem Himmel (!) untersagt wird. (Bild unten)
Und der Aufschrei bleibt aus. Nichts vom Steinmeier, nichts von den Parteien, dieses Mal wohl auch nichts von den überrumpelten Bürgern. Und während man über Leipzig noch debattiert und um die Deutungshoheit streitet, gibt es einen, der ausdauernd schweigt: Der Mann heißt Seehofer und kommt aus Bayern, wo man Stuttgarter Proteste ("Querdenken") untersagt und so das Land sauber hält, den Frust aber nach Sachsen ableitet. Klar, das ist auch eine Logik von Politik...Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Donnerstag, 12. November 2020
Ohne Kommentar
Querdenken in Leipzig
Aber die Polizei wurde auf dem Ring und im Schiller- Park gebraucht. Da sicherte ein Kordon aus Polizist/innen die Veranstaltung von Kleinkünstlern ab. Man ließ mich nicht durch, wegen Abstand und so. Im Kreis waren ein paar Leute - brav mit Mundschutz und auf Abstand. Die Wiese schien mir jedoch groß genug für mich...
Aber ich bestand nicht drauf, denn ich sah viele Polizeiautos und eine Reiterstaffel und hörte Kriegstrommeln. Aha, da hatte die Polizei die Gegendemonstranten eingekesselt, die mit ihrer Präsenz verhindern wollten, dass die Bande vom Marktplatz symbolträchtig über den Ring marschiert. Trotz der Trommelei blieb es dort ganz ruhig. Erst am Abend gab es Randale in Connewitz, aber darauf hatte die Polizei gezählt und darauf war sie vorbereitet: Vier Wasserwerfer und zwei Räumpanzer standen dort bereit...
Diese Technik hat gefehlt, als es zum "Durchbruch" der Polizeisperre am Bahnhof kam (Bild Mitte). Gefehlt hat auch der Wille, denn anders als im Falle der Linken blockierten die Polizeiwagen die Straße nicht, sondern entfernten sich vom Ort des Geschehens. (Bild unten) Die versprengten Hansel, die dann auf den Ring kamen, wurden hochherrschaftlich mit Polizeieskorte (Teile der Staffel ritten voran!) dort entlang und später ins Stadtzentrum geleitet. Dort konnten sie bis spät in die Nacht ihren Sieg feiern und Polonäse tanzen etc. Die Polizei wurde ja in Connewitz gebraucht, wo man dieses Mal allerdings darauf verzichtete, brutal drein zu schlagen. Das wäre dann wohl doch aufgefallen...
Mir hat der Tag schwer zu schaffen gemacht, weil ich nicht dachte, dass sie es schon so offensichtlich treiben. Heute gehört uns Leipzig und morgen die...
Nachtrag: 02.11.2020 Berlin
Das Wetter war nicht sehr einladend und so fuhr ich bald wieder ab. Es gab auch nicht so viel Neues, was wir noch hätten besprechen können. In der "allgemeinen Lageeinschätzung" herrschte ohnehin Einigkeit.
Nachtrag: 01.11.2020 Wismar
Da das Wetter aufklarte, konnte man den Walfisch (Bild unten) in voller Schönheit sehen. Schade, ich wollte immer mal auf die Insel und mir die Reste der Befestigungs- und Signalanlagen ansehen. Früher war die Insel auch Seuchenstation. Das wäre doch was in Corona- Zeiten...
Montag, 9. November 2020
Nachtrag: 05.09.2020 Slowakisches Paradies
Eigentlich war ein Besuch bei Helmut abgesprochen, aber als ich in Medzev ankam, erfuhr ich, dass der gerade im Krankenhaus sei. Er hatte sich bei einem Kunst- Pleinair mit der Motorsäge verletzt! Aber bei Jana war der erste Schreck schon vorbei und ich hatte bei Helmuts Mutter geistesgegenwärtig nichts gesagt, als sie meinte, Helmut sei in Österreich...
So blieb mir nichts zu tun, als nach Košice zu fahren und mir ein Hotel zu suchen. Den Abend verbrachte ich am Stammtisch. Das war angenehm, obwohl mich Agitationsversuche in Sachen "Abtreibung = Faschismus" gehörig aufregten. Den Kollegen werde ich nun endgültig aus meiner Facebook- Freundesliste entfernen. Es hat keinen Sinn, da mit ihm nicht zu reden ist. Dämliche Religiosität!
Anderntags hatte ich noch viel Zeit, ehe ich in Lomnica verabredet war. In Košice gab es nichts zu tun, nichts zu sehen und niemanden weiter zu besuchen. Also bin ich los mich ein bisschen im Slowakischen Paradies (Bild oben) zu entspannen. Gute Idee bei wundervollem Wetter! Irritierend war dann das mir ganz neue Gefühl von Höhenangst, das mich beschlich, als ich eine Mädchengruppe fotografieren sollte. Am liebsten hätte ich die Mädels vom Abgrund (Bild zwei) weggezogen. Aber die lachten und waren fröhlich und so habe ich (drittes Bild) mich überwunden. Komisch, was einem alles passiert, wenn man älter wird. Früher war ich da nicht empfindlich! Den Abend verbrachte ich dann in Lomnica in einer gemütlichen "Kolba". Die Übernachtung im "Wild-Park-Hotel" war witzig. Ich war der einzige Gast und hätte mich vor den Großkatzen, die im Garten (hinter Gittern) gehalten werden, fürchten sollen! Leoparden und Löwen in der Tatra? Witzig...Schöne Erinnerungen an vergangene Projekt- Tage kamen auf, als ich am kommenden Vormittag noch mit auf den Berg fuhr. (Bild unten) Da regnete es allerdings und ich war nicht unfroh, nach Bratislava zurückkehren zu können, wo ich noch einen schönen Abend mit Friedrich verbrachte, der mir die neuesten Skandale im ZfA- Bereich Slowakei mitteilte. Eigentlich schade, dass sich freie Stellen in Košice und Prešov mit meiner Zusage und den abgeschlossenen Vertragsverhandlungen mit Chisinau überschneiden. Vielleicht wäre die Slowakei - schon wegen der größeren Nähe nach Hause - doch noch einmal eine Option gewesen...Nach einem (lange versprochenen) Besuch bei Kollegin Hanzlovičova noch einmal in Devin machte ich mich dann auf den Rückweg. Man sollte öfter in Länder fahren, in denen man kein touristisches Programm mehr absolvieren muss, sondern einfach nur mit Menschen zusammen sein kann, die man "von früher" kennt. ;-)