Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Donnerstag, 8. August 2013

Wismar

Die Tage blieben heiß, wobei es im kühlenden Ostsee- Wind nicht unangenehm wurde. Wir genossen den Strand, das Meer und das Nichtstun. Wo früher mindestens 3 Schiffe auf Reede lagen, kreuzen heute Segler. (Bild oben) Technologischer Wandel hat manchmal auch sein Gutes!

Annika (Bild Mitte) war selbstvergessen mit dem Bau von Kleckerburgen beschäftigt. Irgendwie ist die Welt also doch in Ordnung! ;-) Ein bisschen lächerlich waren nur die schwarzhaarigen "jungen Herren", die - mit Gel im Haar - standesgemäß aus einem schwarzen Audi stiegen und dann mit langen Badehosen bekleidet den beiden einzigen unbekleideten jungen Damen am Strand gegenüber Position bezogen. Die Kommentare po russki waren nicht eben freundlich zu nennen. Zum Glotzen kommen und sich über die Angestarrten aufregen- die Rede von der (bürgerlichen?) Doppelmoral ist im Osten halt noch nicht angekommen. Aber es fällt schon auf, dass die Nacktkultur der weiland DDR nur noch von wenigen dort Sozialisierten aufrecht erhalten wird. Es gibt kaum noch unbekleidete junge Leute am "FKK- und Hunde-" Strand. Nun ja, diese Kombination spricht ja auch für sich... 

Nachmittags war es der Sonne genug. Wir besuchten Rostock, hatten Freunde zu Gast und gingen immer mal wieder in meiner Heimatstadt spazieren. Da gab es auch genug zu sehen. Dieses Mal Tänzer, die im Rahmen des Volkstanzfestivals in der Stadt waren. (Bild unten- Volkstänze im irischen Step- Tanz- Stil aus den USA). Polen, Slowaken und Ukrainer waren auch unter den Teilnehmern, interessierten mich aber nicht so sehr. Warum wohl? ;-) Die Ukrainer sollen Publikumslieblinge gewesen sein. Komisch, eigentlich mögen die Deutschen "die Russen" ja nicht, aber für ihre Tänze und Lieder begeistern sie sich immer wieder. Wahrscheinlich haben die Deutschen schon im 7jährigen Krieg bei Kosacken- Liedern und Kosachok vergessen, was sie sonst über die neuen Besatzer dachten. Vielleicht verbindet Kultur die Völker ja doch mehr, als dass sie sie trennt. "Clash of civilisations" scheint - wenn man denn so denken will - angemessener als die schief deutende Übersetzung "Kampf der Kulturen". Aber die, die solchen Mist in die Welt setzen und verbreiten, werden schon wissen, was sie tun. Oder doch nicht? 

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