Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 28. September 2013

Strbske Pleso



Der Tag versprach warm und sonnig zu werden und so verabredeten die Kollegen und ich einen Wandertag in der Tatra. Dieses Mal sollte es von Strbske Pleso aus zu diversen Bergseen (Pleso heißt Bergsee) gehen, die wir auch alle fanden. Insgesamt waren wir 5 h unterwegs und haben dabei etwas mehr als 750 Höhenmeter geschafft. (Bild oben, "unser Gipfel") Obwohl allen bewussst war, dass wir in den Bergen kaum die angekündigten 19 Grad erwarten können, überraschten uns die niedrigen Temperaturen "oben" aber doch.

Auf der ersten Etappe glich die Bewegungsdichte auf dem steinigen Pfad eher dem Berlin- Marathon als einer Wanderroute. Aber die Leute hatten doch nicht alle so viel Kondition wie wir. ;-) Die meisten schafften nur die erste Etappe bis zu einem kleinen Bergsee (Bild 2 von oben) und einem schönen Wasserfall. 

Am Wasserfall ging es denn auch etwas steiler bergauf und es war eine Kette angebracht, an der man sich sichern und hochziehen konnte. Dieses Mal hätte ich sie kaum gebraucht, aber sobald es etwas feucht oder glatt ist, wird sie unverzichtbar. Oben angekommen fanden wir eine steinige "Ebene" vor, auf der sich der Weg über unendliche Schuttfelder nach oben wand. (Bild 3 von oben) 

Es gab herrliche Ausblicke (Bild 4, Panorama mit Strbske Pleso im Hintergrund), einen kleinen Bergbach neben uns und noch den einen oder anderen kleinen Bergsee, ehe wir am "großen See" ankamen und Rast machten. Auf den Seen übrigens war Eis und wir bemerkten schnell, dass dies nicht von ungefähr kam. An den Händen fror man doch schon mächtig und die durchschwitzten Haare gaben im eisigen Wind Anlass zu gewissen Sorgen um die Gesundheit. Dann senkten sich auch noch die Wolken ins Tal und nahmen der Sonne alle Kraft. So beschlossen wir dann umzukehren, obwohl mich der letzte Aufstieg hoch auf den Kamm schon gereizt hätte. Von oben hätte es sicher ein tolles Bergpanorama gegeben, aber letztlich ist die Gesundheit wichtiger. Wir machten uns also an den Abstieg (Bild 5 von oben), sahen "unterwegs" einen Sprung Bergziegen, die uns ziemlich gelassen beäugten und nahe heran ließen. (Bild 6 von oben)


Unten angekommen mussten wir das "Oktoberfestverschnittchen", gesponsert vom Mercedes- Autohaus, das mal eben so ein Modell für schlappe 60 000,- Euro ausgestellt hatte, doch mitleidig belächeln. Die Souvenirs sind übrigens dieselben wie in Jaremtcha/ UA. Ich nehme an, in Zakopane kann man sie auch kaufen. Arme brave neue Welt! ;-) Gegessen haben wir dann in Presov und 19.30 Uhr war ich wieder hier. Ein schöner Tag auch dieser!






Sonntag, 22. September 2013

Slata Bana mit dem Rad

Eigentlich sollte das Ziel Rankovske skaly heißen, aber da ich nur einen schließlich unlesbaren Google- Ausdruck in der durchweichten Tasche hatte, bog ich in Kecerovce falsch ab und landete
statt in Rankovce in Lsany und schließlich in Cervenica. Naja, kein Grund zur Trauer. Die Landschaft in den Bergen ist schön und ab und an luden Feldwege zu Abstechern auf umliegende Höhen ein. (Bild oben) In Cervenica sollte ich eigentlich umkehren, denn ich hatte mir vorgenommen, nach drei Stunden den Rückweg einzuschlagen. Aber da ich Abstecher und eine längere Pause gemacht hatte, war ich sicher, zurück schneller als hin zu sein und fuhr aus Neugier weiter. Es sah so aus, als käme man auf einen Pass, der neue Ausblicke versprach. (Bild zwei von oben) Zunächst ging es nur durch Wald, aber dann kam der Hinweis "Slata Bana 7 km". Slata Bana? Das ist doch da, wo wir mit Meike und auch
mit Friedrich schon wandern waren! Da ist Presov nicht weit. Also weiter. Oben auf dem Pass dann der Blick zurück nach Kosice. Weit weit am Horizont nichts anderes zu sehen als der Stinker US Steel. (Zweites Bild von unten) Man sieht, warum der Konzern slowakische Regierung nebst EU- Kommission erpressen und Nachlass bei der Emissionsreduzierung durchsetzen musste. Arme Industrie- wie immer. Der Rückweg war dann nicht so toll. Parallel zur Autobahn fährt man halt die Straße lang. Erst kurz bevor die Straße auf die Autobahn abbiegt, konnte ich wieder "übern Berg". Von da oben (Bild unten) weitet sich der Blick in "mein Tal", also das Landschaftsstück, durch das ich auch sonst mit dem Rad nach
Hause "einfliege". Heute ließ ich es ruhiger angehen, da ja schon über 85 km in den Beinen steckten. Am Ende war ich nach 109 km in 6 h 15 min wieder am Ort, um mir die Hochrechnungen zu den Wahlen reinzuziehen...

Soll man das Wahlvolk beschimpfen? Ja, warum denn nicht? Der deutsche Michel bewundert nun mal diejenigen, die es sich leisten können, großes Geld zum Fenster rauszuschmeißen. Den Zusammenhang mit Schmalhans vor der Haustür können verBILDete und verAPPELte, mit WinDOOFs geschlagene und sonstwie Verarschte udn sich selbst verarschende nun mal nicht herstellen. Von der Demokratie ist nicht mehr zu erwarten, Revolutionen finden in Sackgassen statt (Brecht). Ich denke, das Ende der Fahnenstange zeigt sich schon und ich bin schon darauf gespannt, wie lange wir auf die neuen Grausamkeiten von Flunschbacke & Co. warten müssen. Ich denke, ich werde nicht lange auf die Folter gespannt...


Sonntag, 15. September 2013

Wanderung rund um Haj

Nach Levoca essen fahren, oder wandern? 70 km zum Essen kutschieren? Das wäre doch Snobismus, fand ich, und Friedrich war mit der Wanderung einverstanden. Er hatte als Wanderweg ein Nebental des Zadielska- Tals ausgeguckt. Dauer ca. 3 h. Wir starteten in Haj (ung. Aj  - Bild oben), einer Minderheitensiedlung, in der uns wirklich viele Ungarn, auch in Autos mit ungarischen Kennzeichen, entgegen kamen. Wir waren also wieder einmal im
Slowakischen Karst. Neben den hübsch restaurierten alten Häuschen (Bild zwei von oben) fielen die kleinen Wasserfälle ins Auge (Bild drei von oben), die am Ortsausgang links des Weges romantische Akzente setzten. Zu beiden Seiten ragten die Karstwände empor; wirklich beeindruckend. Schade, dass unser Wanderweg auf den ersten Kilometern eine Straße war. Aber dann konnten wir die Straße verlassen und gelangten wir auf eine schöne weiträumige Hochebene voller Wiesen und kleinen Bäumen.
(Zweites Bild von unten) Leider war der Wanderweg an der entscheidenden Stelle, an einer Weggabelung also, wieder einmal nicht gekennzeichnet und wir folgten einem Weg, der auf einer Waldwiese endete. Unweit der Wiese leuchtete es aber hell und wir standen am Abgrund des Steilhanges und konnten über Haj hinweg zur Turnaer Burgruine schauen. Schöner Anblick. Da wir keine Lust hatten, den Weg zurück zu gehen, folgten wir Tierpfaden immer an der Schlucht entlang. Das vermittelte schon ein wenig
den Eindruck, als seien Unkas und Lederstrumpf unterwegs. ;-) Nach ein paar Mühen trafen wir auf eine Stromtrasse und dort auch auf den Abstieg. Nach ca. 5 h waren wir dann wieder am Ziel und hatten quasi wider Willen doch noch etwas Sport getrieben. In dem schmucken Dorf fielen die Hütten der Zigeuner besonders auf. (Bild unten) Wieviel Menschen wohl in dieser Behausung ihre Nächte teilen? Die Wäsche kündete von mehreren Generationen. Vielleicht wohnten die Jungen dort, die wir vor dem Ort beim Pflaumen- Pflücken beobachtet hatten...




Samstag, 7. September 2013

Tatranska Lomnica

Wetter Klasse und immer noch Freizeit, weil das Schuljahr schleppend beginnt. Kollege Burrichter macht den Vorschlag, doch mal gemeinsam in die Tatra zu fahren und einen der weniger populären Wanderwege von Bela Voda quasi in die Rückfront der Lomnitz- Spitze auszuprobieren. Warum nicht? Ich mag sowieso nicht im Rudel von Höhepunkt zu Höhepunkt eilen und Berg- bzw. Seilbahnen sind auch nicht mein Ding. Gesagt getan. Von ca. 11.00 bis 18.00 Uhr waren wir unterwegs. Die Strecke ist einigermaßen lang, aber wirklich nicht schwer. Die Steigung kaum merklich. Dafür gab es auch hier "Höhepunkte". War schon das Tal an sich sehr schön (Bild oben), überzeugten die Bergseen umso mehr. (Bild Mitte) Auch die auf ca. 3/4 der Strecke liegende Berghütte überzeugte mit ihrer malerischen Lage am See und dem schnellen Service.

Ein rundum schöner Tag. Obwohl wir auf über 1600m waren, blieb es warm und sonnig. (Bild unten) Abends schmeckten das Bier und die "cesnakova polievka" (Knoblauchsuppe) im Med Malina, Kosices angesagtem Lokal für regionale Spezialitäten. Das kann man wiederholen. 


Montag, 2. September 2013

Wieder zurück- Kosice

Ich bin zurück, die Arbeit hat begonnen und es ist Herbst. (Bild) :-(  Trotzdem ist das Wetter nicht ganz schlecht. Ich konnte immerhin heute meine Rad- Runde drehen. Die neue GPS- Uhr sagt, es sind nur etwas über 60 km und nicht fast 63, die der Radcomputer anzeigt. Dafür weiß ich nun, dass ich auf über 1000m steige und dabei mehr als 400 Höhenmeter zurücklege. Ob es an den weniger angezeigten Kilometern liegt: Ich bin heute trotz Trainingsdefizits von ca. 2 Monaten in neuer Bestzeit die Runde rum und hab' nicht mal Muskelkater! In 2 h und 39 min war ich wieder "daheim". Ferien bewirken also doch etwas! Möge der Effekt lange anhalten...