Ich wollte es doch wissen! Wie ich seit heute weiß, war ich gestern ca. 15 km zu Fuß unterwegs, hatte dabei aber nicht wirklich was gesehen. Dieses Mal wollte ich mit dem Rad die Gegend erkunden und das gelang auch. Zunächst bin ich über Ťahanovce nach
Košická Nová Ves durch den Wald und dann auf die Hauptstraße nach Košické Oľšany. Zwar ist der Seitenstreifen breit genug, aber der Verkehr und was einem die Autos so ins Gesicht blasen/ aufwirbeln ist doch elend. Aber immerhin kam ich so relativ schnell nach Svinica, wo ich mir die Zeit nahm, endlich mal die als Architekturdenkmal ausgewiesene Reformierte Kirche (Bild oben) in Augenschein zu nehmen. Beeindruckend. Schade, dass nicht geöffnet war.
Der Anstieg zum Dargov- Pass war dann gar nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt hatte. Nur 5km und nicht zu steil. Dafür hatte ich gestern beim Wandern kein Gefühl für den Daueranstieg auf dem Passweg entwickelt. Mit dem Rad wurde es doch anstrengend, denn es ging vielleicht 12 oder 15 km nur bergan! Aber zu sehen gibt es doch etwas! Etwas unterhalb dieser urtümlichen Baumriesen (Bild zwei) findet sich nämlich ein Steinhaufen, der auch Backsteine eines ungewöhnlichen Formats enthält. Ein eher unprofessionelles Blatt, eingesteckt in eine Klarsichtfolie und an einen Baum genagelt, vermeldet, hier habe ein "Lovecký zámok" gestanden. Zamok? Naja, vielleicht eine Jagdhütte? Bei genauerem Hinsehen schien es mir, als könne man noch Fundamentreste eines Turms (Bergfried?) erkennen. Aber sonst liegt der Ort wehrtechnisch eher unspektakulär. Ich bleibe also bei meiner Interpretation "Jagdhütte". ;-) Na, sei's drum.
Dann ging es kilometerweit bergab und in null komma nix radelte ich an der weithin sichtbaren Ruine von Burg Slanec vorbei. Besichtigung beim nächsten Mal! ;-) Über Bohdanovce und ein paar andere kleinere Nester näherte ich mich Kosice dann von Süden. (Bild 3) Dort war ich noch nie. Verführt durch ein Ankündigungsschild bog ich nach Nižná Myšľa ab, wo es einen Archäologie- Park zu bestaunen gäbe. Leider stand nur an der Straße ein großes Schild, im Ort war es den Bürgern offensichtlich nicht wichtig genug, auf ihre lokale Sehenswürdigkeit hinzuweisen. Ich fand nur Zigeunersiedlungen, sonst nichts. :-( Aber immerhin bot sich am Übergang über den Hornad ein schönes Bild auf die backsite von Košice IV. (Bild vier)
Die Industrialisierung, in diesem Falle handelt es sich wohl um geflutete Kiesgruben, hat auch Spuren hinterlassen. Rings um den kleinen See, von dem man auf die Werksanlagen von United Steel blickt, stehen tote Bäume. Ein eher gespenstischer Anblick. Umso mehr freut sich das Auge dann über einen kleinen Kirchplatz in Čaňa (?), an dem sich u.a. das im letzten Bild zu sehende Haus im altungarischen Stil befindet. Von dort gelangte ich dann auf den "Südring" der Stadt und geradewegs nach Haus. Am Ende war ich etwas über 5 h unterwegs gewesen und hatte ca. 85 km in den Beinen. Aber es geht mir gut- ich hab's wirklich (!) nicht übertrieben!
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
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