Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Zusammen leben - Teil II eines Film-, Theater- und Integrationsprojekts (13. 10.)

Gleich nach dem Frühstück fuhren wir nach Smolnik in die dortige Grundschule. Jakub von der Opatovska (Bild oben rechts) war Absolvent dieser Schule und ist als Mantak mit den Einwohnern und vor allem den Ur- Einwohnern bestens bekannt. Alle, die das erste Mal beim Filmen mit dabei waren, wunderten sich über die Vorbereitungen auf einen guten Dreh. Dann wurden Impressionen vom Deutsch- Unterricht einer gemischten Klasse eingefangen. Anschließend führten die Schülerinnen Interviews mit Roma- Schülern der Klasse. Daniela von der Trebisovska (Bild Mitte unten rechts) bewährte ihre Intelligenz und Freundlichkeit mit gekonnt einfühlsamer Fragetechnik. Das war professionell! Es gelang ihr, die zunächst nur sehr einsilbig antwortenden Schülerinnen doch noch zu ein paar interessanten Aussagen zu bewegen!

Nach dem leckeren Mittagessen in einem schönen Restaurand in Uhorska trafen wir in der Heimatstube von Smolnik- Huta den Bürgermeister und zwei alte Damen, die allerdings vor der Kamera nicht über ihre Erlebnisse kurz nach dem Krieg und sowieso nicht über ihr Verhältnis zu den Roma reden wollten. Immerhin ließen sie sich das Bekenntnis entlocken, dass die ersten Roma, die gekommen wären, nette und gute Nachbarn waren. Erst später (nach der "Wende") sei "unordentliches und arbeitsscheues Volk" gekommen. Näheres war nicht zu erfahren. Aber kaum war die Kamera (geführt von Jakub- Bild unten) aus, stürzten die alten Damen auf mich zu und es sprudelten ihre "unglaublichen Erlebnisse" aus der Vertreibungszeit, ihrer Flucht in den Wald, die ersten Jahre des Sozialismus usw. nur so aus ihnen heraus, Wir waren fair genug, die Kameras nicht heimlich anzuschalten. Auch Sofie ließ ihr Mikrofon geschlossen. Wir wollten ja niemanden herein legen. Dass man darüber heute auch in die Kamera sprechen kann, drang bei den alten Mantakinnen nun einmal nicht durch....

Unsere "Theaterabteilung" kam zum Abendbrot aus Kezmarok zurück. Sie hatten sich die Burg angesehen und eine Galerie besucht. Helmut arbeitete dann noch bis 22.00 Uhr mit den kleinen Schauspielerinnen und Tänzerinnen...    


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