In Ivano- Frankivsk waren alle Hotels in Zentrums- Nähe ausgebucht. Bennet und ich übernachteten im Frankivki Dvir, das über eine Fußgängerbrücke hinter dem Bahnhof mit der Innenstadt verbunden ist und also doch recht günstig lag. Vor allem war es bis zu Konovalovs nicht so weit! Das Essen und die Außenanlagen waren auch ansprechend; über das Interieur im "ukrainischen Stil" (?) lässt sich freilich nicht streiten. Die rosa Tülldecke über dem Bett und die sonstige Zimmergestaltung (Bild oben) ist schon gewöhnungsbedürftig. ;-) Aber da sieht man wieder das "Märchenbewusstsein" einer kulturelle im tiefsten Feudalismus verharrenden Gesellschaft. Peter I. & Co. als stilbildende Orientierungshilfen! Dem Sozialismus ist da wirklich nichts gelungen!
Bennet wollte gerne Czernowitz sehen und ich hatte nix dagegen. So verzichtete Juri auf die sicher schon geplante Radtour und fuhr mit uns in die Nachbarstadt, die Elena und er schon lange nicht mehr wirklich besucht hatten. Es wurde ein schöner gemeinsamer Tag. Für mich befriedigend, dass jetzt am Jüdischen Friedhof etwas passiert. Das Buschwerk ist über weite Strecken gerodet. (Bild zwei) Wieder faszinierte mich, wie die ganz unterschiedliche Geisteshaltung jüdischer Familien auch auf die Grabkultur abfärbte. Neben romantischer Hinwendung zu einem exotischen Morgenland (zionistische Sehnsucht?) steht das Bekenntnis zur griechischen Antike, das sicher mit klassizistischen Bildungsidealen einher ging. (Bild drei)
Gut, dass Rosa Zucker mann und Herr Zwilling nicht vergessen sind. Es liegen immer noch viele Steine auf ihren Gräbern. (Bild unten, rechts Juri) Sonst wird viel gebaut. Nur die Straßen sind schlecht wie eh und je. :-( Wir kamen etwas zu spät weg und ich fuhr etwa eine Stunde im Dunkeln zurück. Das ist der blanke Horror! Aber Sascha meinte, es soll bald besser werden. Die Renovierung der Straße sei schon geplant. Hoffentlich!
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Sonntag, 24. April 2016
Samstag, 16. April 2016
Jdi Schulverbundfinale an der Bilikova
Kollegin Esther Herrig (Bild oben links) hatte alles gut vorbereitet und gut im Griff. Bennet (rechts) hat wie immer assistiert und ich hatte mit der Jury zu tun. Alles wie immer und schon Routine. Der Raum war gut gerüstet und die Zuhörer/innen diszipliniert und interessiert. Von der Universität war eine Student/innengruppe gekommen und deren Chefin - Franziska - kooptierte ich gleich in die Jury. Hat gut funktioniert.
Das Thema lautete: "Soll in der Slowakei ein soziales Jahr für alle Abiturienten verbindlich eingeführt werden?" Nicht ganz einfach in einem Land, in dem es so etwas nicht gibt. So wurde denn auch mit der hohen Arbeitslosigkeit, dem geringen Entgeld und der fehlenden Qualifikation dagegen argumentiert. Im Publikum waren alle Jugendlichen dagegen und nur die Lehrer/innen dafür. Neben dem Geld spielte der "Zeitverlust" eine Rolle. Man fragt sich schon, wo die Leute leben, die so schnell wie möglich für wenig Lohn in die Tretmühle der täglichen Maloche einsteigen wollen. Für wenig Geld? Nun ja, sie träumen alle von irgendwelchem tollen Geldsegen. Mit 35 zwei Kinder, ein schönes Haus, ein großes Auto und eine Weltreise...- das sind so die Standardvorstellungen. Zwar kennt kaum jemand einen, der es so geschafft hat, aber das ficht die Jugend nicht an. Begrüßenswerter Optimismus? Vielleicht. Griesgrämig ins Leben zu starten bringt es ja auch nicht. Bedenklich allerdings, dass Wertefragen wie Empathie oder Hilfsbereitschaft im Rahmen sozialer Dienste eher abgelehnt bzw. ignoriert wurden.
Trotzdem gab es wenigstens eine ganz starke Debatte (Bild zwei) mit guten Argumenten und vielen anschaulichen Beispielen und in der zweiten immerhin eine dominierende Debattantin. Auf dem dritten Bild werden alle, die sich dem Publikum und der Jury gestellt haben, belobigt und es gibt eine Teilnahmebescheinigung. Auf dem unteren Bild sind die vier Schüler/innen zu sehen, die mich (unteres Bild Mitte) nach Dresden begleiten werden.Dazu die trainierenden Lehrkräfte v.l.n.r. aus Zilina (A. Stenger), unsere Chefin (Frau Telge), T. Garen aus Nove Zamky, E. Herrig und F. Bloch (Bilikova und Jana Papanka) aus Bratislava. Das war alles sehr schön.
Das Thema lautete: "Soll in der Slowakei ein soziales Jahr für alle Abiturienten verbindlich eingeführt werden?" Nicht ganz einfach in einem Land, in dem es so etwas nicht gibt. So wurde denn auch mit der hohen Arbeitslosigkeit, dem geringen Entgeld und der fehlenden Qualifikation dagegen argumentiert. Im Publikum waren alle Jugendlichen dagegen und nur die Lehrer/innen dafür. Neben dem Geld spielte der "Zeitverlust" eine Rolle. Man fragt sich schon, wo die Leute leben, die so schnell wie möglich für wenig Lohn in die Tretmühle der täglichen Maloche einsteigen wollen. Für wenig Geld? Nun ja, sie träumen alle von irgendwelchem tollen Geldsegen. Mit 35 zwei Kinder, ein schönes Haus, ein großes Auto und eine Weltreise...- das sind so die Standardvorstellungen. Zwar kennt kaum jemand einen, der es so geschafft hat, aber das ficht die Jugend nicht an. Begrüßenswerter Optimismus? Vielleicht. Griesgrämig ins Leben zu starten bringt es ja auch nicht. Bedenklich allerdings, dass Wertefragen wie Empathie oder Hilfsbereitschaft im Rahmen sozialer Dienste eher abgelehnt bzw. ignoriert wurden.
Trotzdem gab es wenigstens eine ganz starke Debatte (Bild zwei) mit guten Argumenten und vielen anschaulichen Beispielen und in der zweiten immerhin eine dominierende Debattantin. Auf dem dritten Bild werden alle, die sich dem Publikum und der Jury gestellt haben, belobigt und es gibt eine Teilnahmebescheinigung. Auf dem unteren Bild sind die vier Schüler/innen zu sehen, die mich (unteres Bild Mitte) nach Dresden begleiten werden.Dazu die trainierenden Lehrkräfte v.l.n.r. aus Zilina (A. Stenger), unsere Chefin (Frau Telge), T. Garen aus Nove Zamky, E. Herrig und F. Bloch (Bilikova und Jana Papanka) aus Bratislava. Das war alles sehr schön.
Schulfinals in Jdi
Nun läuft die Jdi- Saison in der Slowakei wirklich an. In der vergangenen Woche fanden die letzten Schulfinals (wie hier am Gymnasium Srobarova) statt. Die beiden Besten der Schuldebatten kommen dann weiter und streiten mit den jeweils zwei Besten von drei weiteren Schulen im Schulverbundfinale um die begehrten Plätze zum Siegertraining in Dresden. Aber so weit war es für Simona (Bild Mitte), Silvia und Petronella (Bild oben) noch nicht. Erst einmal debattierten sie zum Thema "Soll an unserem Gymnasium Sonnabendunterricht eingeführt werden?"
Sie schlugen sich wacker und die Jury (Bild unten: FSB M. Oberhaus und Kulturweitfreiwilliger B. Ledwig) hatte unter meiner Leitung (Bil Mitte) arg zu tun, um die Besten zu küren. Silvia und Simona werden nun am 05.05. weiter um die Reiseplätze kämpfen. Viel Glück!
Neben der Srobarova fanden Schulfinals auch an der Bilikova und der Jana Papanka in Bratislava, an den DSD- Schulen in Nove Zamky und Zilina sowie am Evangelischen Gymnasium in Presov statt. Die Opatovska ist hier ja schon erwähnt worden. Allein das Gymnasium in Lipany hat nicht genug gute Schüler/innen, um ein Schulfinale durchzuführen. Die sind aber auch keine DSD- Schule. Trotzdem werden zwei Schülerinnen zum Schulverbundfinale (Ost) kommen. Sehr gut!
Dienstag, 5. April 2016
Mit Remmer und Karin in Bardejov
Karin war mal wieder da und erfreut, mit mir das slowakische Land erkunden zu können. Remmer machte - wie immer - knurrend mit. Wir wollten nach Bardejov und hielten auf dem Weg dorthin an der Burg Kapusany. Um die Ruine (Bild oben) zu erreichen muss man einen weit um den Berg herum geschwungenen Weg zurücklegen, der mich bei herrlichem Sonnenschein trotz noch nicht ganz so hoher Temperaturen arg ins Schwitzen brachte. Dafür belohnte uns der Blick von oben. Wir fanden auch eine Tafel, die verkündete, dass die Restaurierungsarbeiten von der EU gefördert würden und im Rahmen eines Programms zur Beschäftigung Langzeitarbeitsloser stattfänden. Nun, es gibt weniger Sinnvolles, was man mit EU- Geldern machen kann...
Dann aßen wir in Bardejov zu Mittag, bestiegen den Kirchturm von St. Ägidien und freuten uns an dem herrlichen Renaissance- Ensemble am Marktplatz. (Bild Mitte) UNESCO- Weltkulturerbe eben.
Von Bardejov aus besuchten wir noch das nahe gelegene Bad Bardejov- Kupele. Früher kurten dort Kaiserin Sissi und die Gattin Napoleons. Folglich gibt es ein standesgemäßes Denkmal für Sissi und eine Platte für die französische Kaiserin. Aber wen interessiert das schon? Das Heilwasser, das Karin - die als Osteopathin arbeitet - erstehen musste, schmeckt eisenhaltig und lud mich nicht wirklich zum Weitertrinken ein. Aber es schien begehrt, denn viele Leute wollten ihre Kanister und Flaschen damit füllen. Hoffentlich hilft es! Ich sah zum ersten Mal das Astoria- Hotel ohne Gerüste und also in alter Pracht. (Bild unten) Überhaupt ist viel restauriert und wieder in Betrieb genommen worden. Es gab auch viele Besucher. Trotzdem fällt der Mangel an guter Gastronomie wirklich auf. Die Leute scheinen kein Geld zu haben, das sie in Kneipen tragen könnten. Dennoch: Ein schöner Tag!
Dann aßen wir in Bardejov zu Mittag, bestiegen den Kirchturm von St. Ägidien und freuten uns an dem herrlichen Renaissance- Ensemble am Marktplatz. (Bild Mitte) UNESCO- Weltkulturerbe eben.
Von Bardejov aus besuchten wir noch das nahe gelegene Bad Bardejov- Kupele. Früher kurten dort Kaiserin Sissi und die Gattin Napoleons. Folglich gibt es ein standesgemäßes Denkmal für Sissi und eine Platte für die französische Kaiserin. Aber wen interessiert das schon? Das Heilwasser, das Karin - die als Osteopathin arbeitet - erstehen musste, schmeckt eisenhaltig und lud mich nicht wirklich zum Weitertrinken ein. Aber es schien begehrt, denn viele Leute wollten ihre Kanister und Flaschen damit füllen. Hoffentlich hilft es! Ich sah zum ersten Mal das Astoria- Hotel ohne Gerüste und also in alter Pracht. (Bild unten) Überhaupt ist viel restauriert und wieder in Betrieb genommen worden. Es gab auch viele Besucher. Trotzdem fällt der Mangel an guter Gastronomie wirklich auf. Die Leute scheinen kein Geld zu haben, das sie in Kneipen tragen könnten. Dennoch: Ein schöner Tag!
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