Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Sonntag, 11. September 2016

Kahnsdorfer Schillerhaus

Am Tag des offenen Denkmals wollten wir nicht gleich mit allen anderen ins Stadtbad und hatten uns das für den Nachmittag aufgehoben. Da es am Abend vorher Streit gab über Schillern und Uta was von Kahnsdorf und einem dortigen Schillerhaus resp. Schillercafe wusste, schlug ich vor, dorthin zum Mittagessen zu fahren. Da hatte ich noch keine Idee, dass wir zu einer "Lagune" fahren würden, an der sich die neue Schickeria von Leipzig niedergelassen hat und noch weiter niederlässt und wo sie mit Segeljacht und Motorboot angibt. (Bild oben).

Dort ragen also "kleine Hüttchen" in den See, von denen eine jede mehr Raum bietet, als ich in Leipzig gerne Wohnraum hätte. Neid? Für einen Moment dachte ich darüber nach, böse zu sein, ehe ich mir das trostlose Bild des Neureichtums genauer ansah und beschloss, es einfach zu belächeln. Klein- Venedig also. Ok, kleiner und hässlicher allemal! (Bild zwei) ;-)

Aber davon ab: Die Bergbaufolgelandschaften werden trotz weithin sichtbarer Wasserdampfsäule des nahen Kraftwerks angenommen. (Bild drei) Das verhindert immerhin den Tod der kleinen Ortschaft, die in ihrem historischen Kern (Bild fünf) ganz nett anzusehen ist und nebenbei wirklich eine besondere Sehenswürdigkeit hat. Das Gut von Ernesti (Bild vier), weiland Theologe an der Leipziger Universität, beherbergte illustre Gäste und dank der neuen Inhaber des Schiller- Cafes kann man das Haus betreten, in dem Friedrich den späteren Freund Körner traf. Es geht die Saga, dass hier die "Ode an die Freu(n)de" - wenigstens im Geiste vielleicht - entstand. Das Haus ist am kleinen Teich hübsch gelegen und auch von Innen nett anzusehen. Allerdings waren alle Plätze im schattigen Draußen besetzt und drinnen wollten wir doch nicht speisen. Immerhin brannte der Planet bei wolkenlosem Himmel mit ca. 30 Grad Hitze!  

So beließen wir es bei einem Rundgang und einem kurzen Abstecher zum Strandfest. Dabei kamen wir bis zu einem dem Kraftwerk gegenüber liegenden See, der noch nicht ganz erschlossen ist. Uta behauptete, es handele sich um ein Naturschutzgebiet, aber ich sah die Sandbahnen für die Quads. Falls es also ein Naturschutzgebiet sein sollte, dann ist es eins, in dem die Vögel Ohrenschützer brauchen!

Franziska und Uta (Bild unten) testeten die Wassertemperatur, befanden sie jedoch für zu kalt. Merkwürdig: Im angenzenden Hayner- See tummelten sich viele Badende im kalten (?) Wasser! Aber es hat halt jeder so sein eigenes Temperatur- Empfinden. Zu Essen fanden wir dann in der Spreewald- Schänke in Markkleeberg und ins Stadtbad wurden wir gegen 15.00 Uhr auch noch eingelassen. Freilich eignet sich dieses Ambiente als Ball- Saal...- aber ich würde mir so viel steife Bürgerlichkeit nicht antun. Möge hin gehen, wer sich die Diners dort leisten will und kann. Ich beneide sie nicht! ;-)






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