Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Donnerstag, 23. Februar 2017

Ausstellungseröffnung- deutsche Minderheit in Rumänien

 Mein Tagesgeschäft sieht so aus wie auf dem Bild oben. Da schreiben "meine Kleinen" aus der 9F eine Übungsaufgabe für den schriftlichen DSD- Test, der Anfang März sein wird. Inzwischen korrigiere ich ein bisschen das, was vorher die 9D abgeliefert hat. Aber ich schaffe nicht alles. Auch die beiden 10. Klassen üben für das DSD I und ich bin froh, genügend Zeit zu haben, auch die 11. Klassen auf das DSD - dieses Mal das DSD II - vorbereiten zu können. Da kommen schnell mal 90 Arbeiten zur Korrektur zusammen. Pro Arbeit brauche ich ca. 10 Minuten. Da kann man den Zeitaufwand leicht ausrechnen...

Normalerweise schaffe ich das am Wochenende und in den Freistunden. An diesem Wochenende fehlte allerdings der Sonnabend, da im Bukowina- Museum eine Ausstellung zur Geschichte der Deutschen in Rumänien (zweites Bild) eröffnet wurde und ich eingeladen war. Organisiert war die Veranstaltung vom Regionalverein der Buchenlanddeutschen in Zusammenarbeit mit dem Museum. Die Teilnehmer kamen aus der ganzen weiten Region, auch aus Czernowitz waren waren zwei Vertreter gekommen. (Die Herren vorne im dritten Bild) Für mich war das ein wenig eine Gratwanderung, denn einerseits waren die beiden erfreut, in mir einen profunden Kenner ihrer Stadt und Geschichte kennenzulernen, aber andererseits reagierten sie auch etwas verschnupft, weil ich mich nie im Deutschen Haus in Czernowitz hatte sehen lassen. Das Gespräch über die mir bekannten deutschsprachigen älteren Czernowitzer brach ich schnell ab, denn es war deutlich, dass sie mit den Herren aus der jüdischen Ecke wenig am Hut hatten. Schlamp? Ja, den alten Kommunisten kannten sie auch... In kürzester Zeit hatte ich also alle Gräben aufgerissen, die so einen deutschen Traditionsverein spalten und durchziehen. Dennoch entwickelte sich ein nettes Gespräch, zumal Herr Mohr emsig vermittelte.

Herr Mohr ist pensionierter Chemielehrer und seit seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben engagierter Hobbyhistoriker. Er hielt einen gelungenen Vortrag über die Geschichte der Bukowina und ich erinnerte mich an manche vergessene Details. Lustig fand ich, dass die durchweg betagten Herrschaften mich als "jungen Mann" besonders herzlich aufnahmen. "Junger Mann"? Das hatte ich schon lange nicht mehr. Also sagte ich zu, bei Bedarf und auf Wunsch auch für die eine oder andere Veranstaltung zur Verfügung zu stehen. (Bild unten) Vielleicht klappt es, mir Schülerinnen mal nach Czernowitz zu fahren und dort wieder einen kleinen Film mit den Bukowina- Deutschen zu machen? Mal sehen...  





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