Das Wetter war schön und mir fehlte nach den DSD- Tagen dringend der Sport. Also rauf auf den Bock, den Fotoapparat umgeschnallt, und los...
Kurz hinter Suceava weist ein Schild auf eine frei mitten im Feld stehende Holzkirche hin, deren Turm markant über die Ackerkrume lugt. (Bild oben) Ich bin hin, weil ich hoffte, von dort einen Blick auf das Suceava der anderen Seite erhaschen zu können. Man sieht aber nichts. Stattdessen hatte ich einen Strauß mit einem Rudel kleiner Kläffer auszufechten, die sich partout meiner Hosenbeine bemächtigen wollten. Erst die Drohung mit der Luftpumpe bewegte sie dazu, sich zu trollen. Weil ich nun mal auf dem Feldweg war, der so aussieht, als führe er irgendwohin, fuhr ich ihn einfach weiter. Aber etwas später endete er auf Weideland und ich konnte die Gelände- Qualitäten meines Mountain- Bikes ausprobieren. Mitten in der "Pampa" fand ich dann dieses "romantische" Gehöft, das wirklich noch bewohnt war. (Bild zwei)
Etwas weiter stieß ich erneut auf ein Schild, das auf eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert hinwies. Ich folgte dem Sandweg durch sanft geschwungene Hügel und fand in der Tat eine im Moldaustil erbaute turmlose Kirche, die ein bisschen an Arbore erinnert, aber nicht bemalt ist. (im Bild drei hinten),Sie wird gerade aus EU- Mitteln saniert. Überhaupt findet man in jedem (!) Dorf, durch das ich kam, Hinweistafeln auf das, was hier mithilfe von EU- Mitteln geschaffen wird. Meist sind es Spielplätze, Grünanlagen und Kanalisationen, oft auch Schulrenovierungen und eben Kirchensanierungen. Man sieht: Ab und an sind EU- Mittel ganz nützlich...
Nötig sind sie auch, wie man an so manchem Haus sieht, dessen Eigentümer kaum die Mittel haben werden, aus eigener Kraft zu modernisieren. (Bild vier) Überhaupt gibt es in den Dörfern wenig Neubauten. Meist findet man Um- und Ausbau und sehr oft einfach die Instandsetzung der alten Häuser im Bukowina- Stil (dieselben stehen zwischen Czernowitz und Kolomea auch), die sehr dann sehr nett anzusehen sind. (Bild fünf)
Allerdings dürfte der sanitäre Standard nicht so berauschend sein und Isolation ist ebenfalls nicht angesagt. Auf vielen Höfen sieht man kleine Anbauten oder einzeln stehende kleine Häuschen, die womöglich als Bad oder Sauna genutzt werden. Sonst Stallungen und Scheunen. Oft sind zwei Wohnhäuser zu finden, ein größeres (und moderneres) für die junge Familie und ein kleines altes Haus als "Altenteil". Auf manchen Höfen stehen auch große Mehrfamilienhäuser und die Zahl der Autos verrät, dass hier mehrere Familienmitglieder mit ihren Familien unter einem Dach wohnen.
Auf halbem Weg von Ciprian Porumbescu, einem Dorf, das nach einem in Rumänien populären Komponisten und Musiker benannt ist, nach Suceava, findet sich eine von Urstromtälern durchzogene, aber merkwürdig kahle Endmoränen (?) - oder Vorgebirgslandschaft, die an die Landschaftsformationen erinnert, die ich schon auf dem Weg nach Iași gesehen habe. Über diese Berge (Bild sechs) fuhr ich am letzten Wochenende, allerdings ohne Fotoapparat.
Schließlich gelangte ich nach einer ausgedehnten Tour von ca. 70 km (vgl. letztes Bild) wieder nach Suceava. Dieses Mal fuhr ich aber nicht die Straße hinein, auf der ich hinaus gekommen war, sondern bog auf die fast fertige Umgehungsstraße ab, weil ich wusste, dass dort eine eigentümliche Landschaft um einen Stausee herum zu bewundern ist. Und wirklich hatte ich von der Brücke eine schöne Aussicht ins Land. (Vorletztes Bild) Von dort ging es dann auf der Straße, die aus Iași kommt, in die Stadt herein. Ich konnte noch die "Villa Alexander" bewundern, ein dem antiken Landhausstil nachempfundenes Haus (künftiges Hotel oder Hochzeitshaus?), das mit einem weiß- glänzenden Material verkleidet ist, welches stark an "schneeweißen Marmor" erinnert. Ein bisschen kitschig, wie vieles hier, aber doch bemerkenswert. Leider stand die Sonne dem Fotowunsch gerade entgegen. Vielleicht beim nächsten Mal...
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Samstag, 1. April 2017
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