Schönes Wetter, also los! Dieses Mal wollte ich Richtung Horodniceni und also über die markanten, steppenähnlichen Erhebungen linksseitig der Straße nach Ciprian Porumbescu. (Bild eins)
Oben angekommen sah ich in der Ferne eine Wasserfläche und entdeckte einen Weg dorthin. Vielleicht soll der mal eine Asphaltstraße werden, denn er war aus Steinschutt aufgeschüttet und ab und an etwas zäh zu befahren. Ich war froh, als ich einen "normalen" Feldweg fand, der zum Staubecken führte. (Bild zwei)
Es erwies sich, dass bis Falticeni wie an einer Perlenschnur aufgereiht ein Staubecken nach dem anderen kommt. Ich folgte diversen Feldwegen, ehe ich wieder auf der Steinschuttstraße ankam. Mein kleines Rad bewährte sich und ohne die dicken Profilreifen eines Mountainbikes wäre ich da schwerlich durchgekommen. (Bild drei)
Am Ende einer langen Fahrt querfeldein, also wirklich von Feld zu Feld und See zu See, kam ich doch wieder in der Zivilisation an. Allerdings sieht man den Dörfern an, dass keine asphaltierten Straßen dorthin führen. Sie sind noch traditioneller als die, durch die ich bisher kam. (Bild vier) Hier fehlen sogar die Hinweise auf EU- Projekte, d.h. es dürfte an allem Luxus fehlen. Licht haben sie, Strommasten führen von Haus zu Haus, aber die sonst unübersehbaren Satellitenschüsseln fehlten hier an vielen Häusern. (vgl. Bild fünf)
Dann kam der größte der Seen, an dem Falticeni liegt. (vorletztes und letztes Bild). Ich musste ganz herum, um dann auf der anderen Seite quasi "zurück" zu fahren. :-( Sehr hinderlich war dabei der starke Wind, der Küstenformat hatte. Manchmal dachte ich, ich würde auf der Stelle treten, zumal in der kleinsten Übersetzung das Hinterrad öfters durchdrehte und mit Steinen schmiss, statt mich langsam nach oben zu schieben. Immerhin war der Ausblick auf Falticeni, das man im unteren Bild am Ende des Sees erahnen kann, ziemlich schön. Der Umweg hat sich also gelohnt.
Leider gab es in Richtung Suceava keinen anderen Weg als die Hauptstraße. Genau 20 km! In 45 min schaffte ich die bergige Strecke- ich hatte nach der langen Demmelei in den unteren Gängen einfach Lust, mal richtig in die Pedale zu treten und das Streckenprofil war so, dass ich mein Rad durchgehend maximal belasten konnte. Ist kein Rennrad, aber für meine Zwecke gut geeignet, wie sich heute endgültig herausstellte. Danach ging es unter die Dusche, was sehr nötig war, um den ganzen Staub und Dreck abzuwaschen. ;-)
Insgesamt war ich also 60 km unterwegs, wozu ich ca. 4 h brauchte. (Der Streckenverlauf ist dem letzten Bild zu entnehmen.) Erstaunlich bei dem Cross- Anteil! Aber draußen hatte es 20 Grad und im strahlnden Sonnenschein ist nichts besser, als die Bewegung an frischer Luft. Man kann auch gut abschalten, was ich heute gebraucht habe, nachdem mich diverse Marx- Lektüren wieder an die Grenzen des Fassungsvermögens geführt hatten.
Immerhin hatte ich eine so interessante wie nervende Idee: Interessante Idee: Nach Schiller ist der Mensch nur dort ganz "bei sich", wo er spielt. Da in der Schule spielen verboten ist, kann dort der Schüler nur "außer sich" sein. (Im Wortspiel scheint der Grund für sein asoziales Verhalten auf!) Will man das Verhältnis von Schüler und Schule fassen, dann kann man nur sagen: In der Schule wird der Schüler gleich einem Dritten (Bildungsziel) gesetzt; das heißt, er ist sich selbst gleich (insofern er er selbst ist) und zugleich nicht gleich (insofern er durch Zwang außer sich gesetzt ist). Da man nicht zugleich man selbst und nicht man selbst sein kann, folgt, dass Logik die Wirklichkeit nicht erfasst. "Logik" denunziert sich ständig selbst als die unserer (kapitalistischen) Wirklichkeit gemäße Denkform. Es gilt, in der Empörung über die Zustände über sie hinaus zu gehen!
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Sonntag, 2. April 2017
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