Meine Geburtsstadt also. Zunächst hatten Uta und ich nicht viel Glück mit dem Wetter. Dauerregen. Aber dann wurde es doch noch schön und wir konnten die Altstadt (Bild zwei) erkunden. Die Kirchen sind alle in Renovierung- sonst wenig Neues. Gut gelungen ist der Museumshafen. (Bild oben) Wirklich eine erstaunliche Menge kleiner und größerer Windjammer aus dem vorletzten und letzten Jahrhundert. Ein bisschen sieht es allerdings so aus, als hätten die Besitzer bloß die Lust am Segeln verloren...
Nach Eldena zur Klosterruine (Bild drei) sind wir mit Kathrin, die wir seit nun wohl 25 Jahren nicht mehr gesehen hatten. Sie bereitet mit Marina ein Treffen der "Afrikaner- Kinder" vor, also sie wollen das 50jährige Jubiläum unseres Kennenlernens in Mali feiern. Leider im September, wenn ich schon nicht mehr da bin. Aber egal. Kathrin ist lustig wie früher und wir hatten einen schönen Spaziergang von Eldena nach Wieck. Sogar Kornblumen gibt es hier (noch, oder schon wieder?). Uta kam nicht dran vorbei und hat sie fotografiert. (Bild vier)
Die Attraktion in Wieck ist die Zugbrücke, die immer noch in Betrieb ist. (Bild fünf) Sie geht erstaunlich schnell zu jeder vollen Stunde hoch und wieder zu, um die Segler vom Stadthafen durchzulassen. Auf der anderen Seite der Brücke befinden sich eine gut bestückte Marina und diverse Fischrestaurants, in denen die beiden Weiblichkeiten lecker Fisch aßen. Ich natürlich nicht: Bin ich doch ein Fischkopp, der seine Brüder lieber leben lässt.
Überquert man die Brücke, kommt man in das Dorf Wieck. Ein Fischerdorf wie Warne- oder Travemünde, ähnlich wie diese an einem Strom vor der Stadt gelegen. Aber anders als in den beiden genannten Touristenzentren gibt es hier kaum Touristen. Man kann wohl in kleinen Pensionen oder in Ferienzimmern Übernachtungen buchen, aber das "brüllende Leben" mit Souvenir- Shops und Eisdielen usw. fehlt. Sehr schön. Nicht fehlen hingegen die schön wieder hergerichteten reetgedeckten Traditionshäuser. (Die letzten beiden Bilder) Ganz am Ende findet sich der "Utkiek", eine Gaststätte, von der aus man auf den Bodden sehen kann. Ein paar Meter vorher ist das neue Wehr sehenswert, dass bei Hochwasser die Seewasserstraße zur Stadt hin sperren und so Überflutungen vermeiden helfen kann.
Insgesamt scheint es Greifswald wie Wieck zu gehen. Unspektakulär präsentiert die Stadt ihre Höhepunkte, die nicht wirklich etwas Besonderes sind, aber doch auch ein schönes Ensemble ergeben. Vor allem ist der Wall ein schönes Stück alte Stadt. Touristen interessieren sich trotzdem eher nicht für die kleine Hansestadt, die von ihren Studierenden lebt. Ohne sie, also im Sommer, döst die Stadt so vor sich hin. Immerhin fanden wir eine Reihe kleiner Kneipen, die sonst sicher belebt sind. An den großen Greifswalder C.D. Friedrich erinnert ein Weg, der Punkte bezeichnet, die er gemalt oder gezeichnet hat. Immerhin etwas, obwohl die Stadt sicher mehr machen könnte. Das Friedrich gewidmete Zentrum macht nicht so viel her.
Ich schaute ein wenig hin und her, um die Straße zu finden, in der ich die ersten Wochen meines Lebens verbracht haben soll. Nicht wirklich ernsthaft, deswegen fanden wir sie nicht. Beim Rundgang musste ich auch immer wieder an die Handlung des Romans "Märchenerzähler" von Antonia Michaelis denken. Wieso hat der bloß das Etikett "Jugendliteratur" bekommen? Literatur ist Literatur und entweder gut oder schlecht. Alles andere ist eine Frage danach, wer sich auf die Lektüre einlassen mag bzw. für wen sie evtl. noch zu überfordernd ist. Ich habe das Buch gern gelesen.
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Montag, 10. Juli 2017
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