Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 16. Juni 2018

"Saufen" mit 11 F

Dragomirna? Ok, ist nicht weit von Suceava und schön gelegen. (Bild eins) Aber was werden wir machen? "Saufen". Kann man planen, nichts weiter zu machen, als "saufen"? "Na ja", weicht Alexandru aus, "ein bisschen Deutsch sprechen, grillen und Spaß haben." - Gut. Wenn's der Atmosphäre für meinen Unterricht im nächsten Jahr nutzt, dann komme ich mit. So geschehen am Donnerstag. Das Wetter war nicht ideal, regnerisch, aber warm. Immerhin machte das einen netten Effekt auf dem warmen Boden. (Bild zwei) Gestört hat es nicht wirklich, denn auf dem Gelände der kleinen Pension, die wir für 10 Euro/ Person gemietet hatten, gab es einen gemütlichen überdachten Grill- Raum mit Musikboxen und allem, was man so braucht. (Letztes Bild) Da konnte der Spaß beginnen...

Zuerst wurde ein bisschen geschwatzt, es gab Kaffee, Chips und Whisky. Außerdem wurden Tattoos erfunden und aufgetragen. Den Spaß habe ich mit gemacht und Cosmin (Bild vier) machte mich zum Gangster. Das wollten sich dann die Mädchen nicht bieten lassen. Ich wurde also noch einmal verziert, dieses Mal aber klein und delikat. "Delikat" im Wortsinne, denn mir wurde (Hemd hoch!) gezeigt, wo sich die Originale befinden. Kurz unterm Brustansatz halt. ;-) Jedenfalls hatten wir Spaß, noch ehe das Grillen begann.

Grillmeister waren Cosmin und Andrei (Bild drei). Sie waren allerdings ein bisschen zu sparsam mit der Holzkohle, so dass mehrmals "aufgekohlt" werden musste. Mir war es recht und ich griff nicht ein, denn so dauerte das Essen mehrere Stunden und mit viel Fleisch (Mici, Hühnerbrust, Nackensteak, Würstchen) wurde eine gute Grundlage für den kommenden Bier- und Bourbon- Whisky- Konsum gelegt.   

Die Mädchen nutzten die Zeit inzwischen für Tanzeinlagen. (Bild fünf) Natürlich machte auch Alexander mit, der sonst aber  abkommandiert war, die Deutschen bei Laune zu halten. Kaum nötig, denn insgesamt war es unkompliziert. Auch Cosmin, die beiden Andreis und die Mädchen sowieso redeten mit Lennard und mir. Alexandru wurde meist nur als "Wörterbuch" benutzt. Allenfalls die beiden "Freundinnen" Juliana und Goergiana, die kein Deutsch lernen, brauchten einen Dolmetscher, wenn sie was sagen wollten. Aber dann stiegen sie auf Englisch um und es ging auch so.

Lennard schloss sich dem "Saufgelage" an und heizte es ein bisschen an, indem er ein Bier- Sauf- Spiel vorschlug, das sich dann großer Popularität erfreute. Wir mussten Bier nachkaufen, denn so viel hatten die Jungs nicht eingeplant. Mir war es recht, denn ich dachte, dass dann weniger von der Literflasche Bourbon die Kehlen hinunterfließen wird. Ein Irrtum, wie sich am nächsten Morgen herausstellte. Aber trotzdem war alles gut, denn niemand benahm sich daneben. Ein Zaun lag darnieder, aber der war wohl von alleine nach bestenfalls einer kurzen Berührung umgestürzt. Der Besitzer
wollte 10 Euro für die Reparatur und so wurde auch das nicht zum Problem.

Erstaunt bin ich nur, wie viel man rauchen kann, wenn man noch glaubt, ohne Zigarette nicht "cool" zu sein. Ich glaube, pro Person gingen mehrere Schachteln durch die Lungen. Hätte ich Spielverderber sein sollen? Nein, ich weiß, dass die Eltern es wissen. Ohnehin ist es wichtiger, so früh wie möglich wieder damit aufzuhören. Ende gut, alles gut. Es war ein schöner Schuljahres- Abschluss mit netten jungen Leuten, die mir versprochen haben, doch das DSD II zu versuchen. Auch die Probleme, die sie mit sich herumtragen, sind nicht ganz ohne. Im Alkohol- Trübsinn flossen auch wieder Tränen. Aber ich habe verstanden, warum. Nicht ganz einfach das Leben mit 17. Das sage ich ohne Ironie.   





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