Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Sonntag, 26. November 2023

2023-11-26 Erster Schnee in Chişinău

Der Schnee kam für die Bäume überraschend, wie es scheint. Nach dem langen und nicht enden wollenden Sommer ein nur kurzer "Herbst". Gestern nun der Schneeeinbruch.

Merkwürdig, wie man scheinbare durch "immergrüne Laubbäume" wandelt, auf deren Blätter die weiße Pracht liegt. (Bild oben vor meinem Fenster und Bild unten - mein Schulweg)

Der Schneeeinbruch kam gleich als Katastrophe, weil der starke Wind zu Verwehungen führt, die den Verkehr lahm legen. Resultat: Wir haben heute "schulfrei". Naja, schulfrei ist ein bisschen euphemistisch. Zum einen muss ich in die Schule und meine SK- Blätter stempeln und zum anderen wird so ein Tag - wie immer hier - selbstverständlich nachgeholt. In einer Zeit, in der die Schüler/innen bis zum Umfallen getestet werden (zum Jahresabschluss müssen in allen Fächern "große Klassenarbeiten" und z.T. Vergleichsarbeiten vom Ministerium geschrieben werden, eine mittlere Katastrophe zumindest dann, wenn die Stunden wieder an den regulären Unterricht ran gehängt werden und die "Kleinen" 9 oder 10 Stunden am Tag Unterricht mit Tests haben...

 

2023-11-19 Volkstrauertag - Veranstaltung in Chişinău

Brrr... War das kalt. Auf dem völlig freien Gottesacker pfiff der Wind. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es den Jungs im Winter im Graben ging, ehe sie der Tod ereilte... 

Zum Kaffee und Kuchen verzogen sich die wenigen Teilnehmer/innen in das Torhäuschen. Aber der Kuchen war so lecker, dass ich wieder allen Diabetes "vergaß" und nach dem Anstandshäppchen noch zwei Mal zuschlug. Götz hatte mich abgeholt und wir gingen danach noch mit Mario ins Restaurant. Wenigstens dort war es warm 

2023-11-16 Diplomprüfungen zum DSD II

Am 13. 11. kam Petra, die bei uns als Prüfungsvorsitzende eingesetzt wurde, mit dem Zug aus Constanta nach Chişinău. Da sie als Veganerin selbst kochen wollte, verschmähte sie ein Hotel und nahm sich ein Zimmer über "meinem Nr. 1", also nur 5 min von der Schule entfernt. Das war praktisch.

Ebenfalls am 13. am Nachmittag fanden die Pilotprüfungen mit Gabriel und Nicoleta statt und ich hatte das Gefühl, das wird gut. Sie wertete sehr großzügig.

Dienstag ging es dann los. (Bild oben - Prüfung mit Laurentiu, der erwartbar sehr gut war) Bis Donnerstag dreizehn Prüfungen am Tag und am Freitag noch einmal vier. Zum zweiten Mal in meinem "Leben als Prüfer" fand ich das ein bisschen anstrengend, weil meine Beisitzerin und ich nicht wussten, was wir bei der Bewertung von der Vorsitzenden zu erwarten hatten. Fiel diese nach meiner Meinung zu gut aus, ok, in dubio pro. Keine Diskussion. Aber drei Mal ging es doch hart her, zwei Mal, weil ich dachte, wir hätten verschiedene Prüfungen gesehen und man z.B. einem Mädchen, das inhaltlich zwar kein Höhepunkt war, einen ansonsten aber stundenlang in Grund und Boden quatschen

kann, das Prädikat "C1" nicht verwehren darf. Schon gar nicht wegen lässlicher Grammatikfehler, die sich halt einstellen, wenn jemand quatsch wie ein Wasserfall. Was Arina immer tut.  Einmal hätte ich wohl zustimmen können, aber so schlecht, dass man die mündliche Leistung gar nicht anerkennen kann, war es (im Vergleich mit anderen) nun auch wieder nicht und ich plädierte dafür, die schriftliche Prüfung entscheiden zu lassen.   

Am Donnerstag gab uns dann die Botschaft die Ehre und Dr. Buschmann (zweites Bild mit Andreea, die rundum überzeugte und fast muttersprachliches Deutsch und kluge Gedanken ablieferte) verfolgte ein paar Prüfungen. (Zweites Bild von unten - Prüfung von Daniela, die sich wieder einmal selbst im Wege stand, aber endlich doch eine gute Prüfung ablegte.)

Am Freitag war dann alles zu Ende. Petra schaute sich am Nachmittag die Stadt an, ich hatte ab Mittag wieder Unterricht. Samstag regnete es Schusterjungen und so waren wir nur im Museum und abends mit den Kolleginnen zusammen in Laplacinte. (Bild unten) Petra hatte eingeladen und die Atmosphäre war entspannt. Ende gut, alles gut. Von 43 Kandidat/innen haben erst einmal zwei nicht bestanden. Aber das war zu erwarten.

Freitag, 3. November 2023

2023-10-18 Ingo Schulze am Goethe- Zentrum Chişinău

Eigentlich wollte ich nicht hin gehen, weil ich mit Ingo Schulze nur "Wendeliteratur" und also etwas verband, was mich normalerweise langweilt. Dann wurde ich aber auf ihn aufmerksam, weil kurz vor dem Termin der unsägliche Ilko- Sascha Kowalczuk Schulze als "Zonenschriftsteller" beschimpft hatte. Ich las seine "Dresdner Rede" von 2012 und war sofort begeistert. Nichts Neues, aber Mutiges, da vor Publikum vorgetragen, das sicher anderes erwartet hatte. Ich war elektrisiert und die Bitten der GZ- Mitarbeiterinnen taten ein Übriges.

Ich ging gleich am Anfang auf den Herrn zu und dachte, es gibt ein bisschen Geplänkel und dann setze ich mich wieder. Stattdessen echtes Interesse von Seiten des Autors an meiner Biografie als "Auslandslehrer". Das freut einen. Die Lesung selbst war dann etwas anstrengend, weil der Moderator (selbst Autor - Bild oben neben Schulze/ Mitte) sich etwas zu wichtig nahm und das Ganze nicht wirklich "ins Laufen" kam. Schulze las nur einen kurzen Ausschnitt und verwies dann auf die zweisprachig gedruckt vorliegenden Handouts. Er wolle mit Moldauern ins Gespräch kommen. Allerdings meldete sich zuerst der Österreicher Paulus und dann sprach ein moldauischer Autor ein Co- Referat und Schulze brach die Sache zwar höflich, aber doch kurzerhand ab. 

Wir sprachen dann noch einmal und ich wurde zum gemeinsamen Abendessen eingeladen, musste aber ausschlagen, weil ich für Katia, die mitgekommen war und nicht so lange bleiben konnte, verantwortlich war und sie wieder gut nach Hause bringen musste. (Bild unten) Aber ich werde den Roman lesen und dem Autor, wie er es gewünscht hat, schreiben. Freilich aus Anlass einer kurzen Meinungsäußerung zu seinem Buch. Mal sehen, ob er sich erinnert und was daraus wird.   

2023-10-05 Lehrertag

Der Lehrertag ist für die Kolleg/innen natürlich immer etwas Besonderes, zumal es auch eine Prämie vom Staat und die obligatorischen Geschenke der Eltern (inklusive Geldzuwendung) gab. Fehlen durfte auch nicht das Programm in der Aula, das von den 12. Klassen ausgerichtet wird. Moderiert haben Sofia und Victor aus der 12a. (Bild oben) Sofia, eine der besten Schüler/innen der 12. Klassen, ist nicht nur hübsch und klug, sondern spricht auch völlig frei Deutsch. Ich werde sie vermissen. Victor ist 'ne nette Pfeife und hat sich vom DSD und eigentlich auch aus dem Unterricht schon verabschiedet. Na ja, sei's drum. Vielleicht ist er ja ein guter Mathematiker oder Biologe...

Nach der Schule, an diesem Tag übernahmen übrigens Schüler/innen den Unterricht - bei mir waren Xenia und Silviu aus der 11. "im Einsatz" -, ging es mit den Kolleg/innen zu einem Gasthaus an der Straße nach Cricova, das Eltern einer Schüler- Dynastie der Schule gehört. Eine sehr schöne Lokalität mit einem großen Keller, in dem unser Musiklehrer zu großer Form auflief, da alle Kolleginnen mitsangen. Sportlehrer Genia, den ich sehr mag, assistierte unglaublich witzig und unterhaltsam. (Beide Bild Mitte) Die Disko war dann allerdings so laut, dass sich meine Trommelfelle überschrien und ich beim besten Willen nicht mittun konnte.   

Also, alles in allem ein schöner Abend. Vor allem den Kolleginnen meiner Deutsch- Fachschaft (Bild unten) hat es gefallen. Das Wetter spielte auch mit. Anfang Oktober hatten wir auch abends noch sommerliche Temperaturen und ich musste erst spät eine leichte Jacke überziehen.  

Nachtrag: Xenia und Silviu waren nach dem Unterricht in den 9. Klassen total geschafft. Sie durften Rumänisch sprechen und von ihren Auslandserfahrungen (Xenia war ein Jahr in den USA) berichten, beklagten sich aber dennoch bitterlich über das Desinteresse der Schüler/innen. Nun ja, nun wissen sie, wie es uns täglich geht bei den Versuchen, demotivierte Lerner zum Lernen zu motivieren. ;-9 



 

2023-10-04 Verleihung der DSD I Diplome

Am 04. 10. fanden endlich die Diplomverleihungen an allen drei DSD- Schulen in Chişinău statt. Am LT M. Kogalniceanu und am LT M. Eliade wurde sie durch den Ständigen Vertreter der BR Deutschland in der Moldau, Dr. P. Buschmann, vorgenommen. Bei uns führten Kolja und Ioana (Bild oben) durch das Programm. Kolja sang auch und spielte zur Gitarre. Allerdings musste ich erst durchsetzen, dass er Rammstein "Knebel" vortragen durfte. Wir haben es dann im Unterricht nachbereitet, damit keine Missverständnisse bleiben konnten...  

Herrn Buschmann hat es wohl gefallen, jedenfalls ließen wir uns beide gerne zu den obligatorischen Fotoshootings im Anschluss einladen. Auf dem Bild in der Mitte sind wir u.a. mit Madalina und Egor aus der 12. Klasse zu sehen. Madalina (die Fotografin) hat eine sehr gute Prüfung gemacht und trotzdem resigniert. Leider. Ihr genügt Englisch, das ihr auch wichtiger ist. Aber für Egor hoffe ich, dass er in diesem Jahr, also quasi gleich im Anschluss, auch das DSD II schafft. Spät hat sich der junge Mann aufgerafft, doch noch fleißig Deutsch zu lernen, aber seit er zur "Pizza- Gang" gehört, wird es ständig besser. ;-)

Im Anschluss an die Feier hier fuhren Peter Buschmann und ich zum LT. M. Eliade, wo die Schüler/innen auch eine schöne Veranstaltung vorbereitet hatten. Dort sind die Diplomand/innen älter, weil die Schule keinen erweiterten Deutschunterricht hat und das DSD I der Zielabschluss für die 11. Klassen ist. (Bild unten) Das war zu merken, denn die Interview- Runde über Kurioses im Deutschunterricht bzw. die Eigenheiten von Maria, ihrer Lehrerin, waren sehr witzig. Ich habe viel über die Methoden der Kollegin gelernt. ;-)


 

2023-09-27 Preisverleihung zum Aufsatzwettbewerb der Deutschen Botschaft

Zu dem geplanten "Sommerfest" in der Residenz der Botschafterin war es am Ende des letzten Schuljahres nicht gekommen, weil Bauarbeiten und dann ständig wechselnde Gäste die Ausrichtung verhinderten. Der scheidende Leiter der Kulturabteilung hatte die Preisverleihung für den Film- und Aufsatzwettbewerb der Auslandsvertretung gleichwohl seinem Nachfolger (oben links im Bild) ins Stammbuch geschrieben und so gab Dr. Buschmann bei strahlendem Sonnenschein mit einer schönen Feier im Sommergarten eines Hotels seinen Einstand und übergab die Preise an Schüler/innen aus dem ganzen Land. 

Vom LT M. Kogalniceanu war ein Schüler aus der 8. Klasse als Zweit- Platzierter im Video- Wettbewerb mit dabei. (Bild oben) Einen ersten Platz errang Katia Petcu aus der jetzigen 10. Klasse, die sich über einen Laptop freuen konnte. (Bild unten) Das freute mich besonders, denn erstens hatte sie es mit einer wirklich hervorstechenden Arbeit mehr als verdient und zweitens sollte es ihr Selbstvertrauen gestärkt haben. Mir will sie nie glauben, dass ihr Deutsch hervorragend ist. Und das ist es. Zwar sprechen auch andere ihrer Mitschüler/innen erfreulicherweise sehr gut Deutsch, aber niemand ist im freien Gespräch so gewandt und
mühelos kommunikationsfähig wie Katia, die sich darin durchaus schon mit sehr guten Schüler/innen aus der 12. Klasse vergleichen kann. 

Klar, dass sie mein Liebling ist. Und was für einen nun doch schon etwas "betagten" Lehrer besonders nett ist: Sie mag mich auch und ich habe ein bisschen den Status "Lieblingslehrer" (glaube ich jedenfalls).    ;-)    
 

Donnerstag, 2. November 2023

2023-09-01 Erstes Klingeln

Wann sind die Ferien endgültig vorbei? Wenn eine Schülerin der neuen ersten Klasse, getragen von einem Jungen der 12. Klasse, mit einer Glocke das symbolische "erste Klingeln" vollführt, das das Ende der Schuljahreseröffnungszeremonie und den Beginn des Unterrichts markiert. (Bild unten) 

Zur Eröffnungszeremonie gehört, dass die 12.-Klässler die Neuen auf ihre Stellplätze begleiten. (Bild oben- Andrei und Petru) Für mich ein komisches Gefühl, "meine 9. Klassen", diejenigen Schüler/innen, die ich in der Corona- Zeit am Bildschirm kennenlernte und mit denen ich in den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gebangt hatte, nun als "die Großen" am Beginn ihres letzten Schuljahres zu sehen.

"Meine Jungs" werden mir fehlen; Sofia (Bild Mitte), die völlig frei und fließend Deutsch spricht, ohne je in Deutschland gewesen zu sein, sowieso. Naja, erst einmal müssen sie noch ihr DSD machen und dann haben wir vielleicht noch eine entspannte Zeit vor uns, in der wir uns ab und an in "LaPlacinta" oder "Andys Pizza" treffen können. Ich zahle das gerne. ;-)




 

2023-08-31 Chişinău - rührend

Angekommen habe ich meine Sachen ausgepackt, den alten Teppich aus Leipzig ausgelegt, saubergemacht usw. Beim Herunterbringen des Mülleimers fiel mir auf einmal eine kleine Puppe (Bild) auf, die vor der Tür der alten Dame stand, die schon lange ihre Wohnung nicht mehr verlässt und ihren Müll vor die Tür stellt, damit jemand ihn mitnimmt. Wer sie versorgt hat, das weiß ich nicht. Ich habe nie jemanden dort gesehen. Dafür sah ich eine neue Mitbewohnerin mit Säugling und einem etwa dreijährigen Mädchen, das vor der Haustür spielte. Ich stellte mir vor, dass dem Mädchen die alte Oma leidgetan und sie deshalb die Puppe an die Stelle gestellt hat, wo sonst der Müllsack steht. Ob es stimmt? Egal, die Idee gefiel mir und nun will ich, dass es so war. - Nun ist übrigens seit einiger Zeit Stille unten und es stehen auch keine Müllsäcke mehr vor der Tür. Hat der Tod die alte Frau geholt? Hat jemand sie zu sich genommen? Ich weiß es nicht. Es ist an mir vorbei gegangen.

2023-08-29 Suceava

In Suceava hatte ich Zeit für einen Stadtrundgang, der aber nichts Neues brachte. Es war einfach schön bei schönem Wetter mal wieder am armenischen Kloster (Bild Mitte) zu sein und durch Straßen zu schlendern, die ich schon lange nicht mehr betreten hatte.

Auf dem Weg zum Kloster fiel mir ein Wagen auf, der Hilfsangebote für Zwangsprostituierte und andere Mädchen in Not versprach. (Bild oben) Das hatte ich vordem noch nie hier gesehen. 

Dann gab es ein Treffen mit Rebecca, Sabin, Robert und Cosmin aus "meiner 10.", die ich nicht mehr bis zum DSD betreuen konnte. (Bild unten) Aber alle (bis auf Sabin, der Geschichte studiert) studieren in Cluj auf Deutsch IT und es war eine Freude, sie zu hören und zu vernehmen, dass die Entscheidung Deutsch zu lernen der Glücksfall für sie gewesen ist. Schon am Ende des ersten Studienjahres standen die deutschen Firmen an ihrer Fakultät Schlange und haben Praktikumsplätze und Nebenjobmöglichkeiten angeboten und Erasmus etc. gibt es sowieso. 

Das war schön zu hören. Übrigens sprach auch Sabin immer noch hervorragend Deutsch. Ein kluger junger Mann mit guten Ideen über Geschichte und die Möglichkeiten, damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wirklich ein schöner Nachmittag!

Leider konnte ich dieses Mal Lilli, Mircea und Alex nicht sehen, weil sich die beiden Herren auf einen erneuten Dolmetscher- Einsatz in Deutschland vorbereiteten und ich beim Kofferpacken nicht stören wollte. Aber zu Weihnachten sehen wir uns bestimmt. 





 

2023-08-28 Satu Mare- Suceava

Bei strahlendem Sonnenschein fuhr ich die übliche, landschaftlich sehr schöne Strecke von Satu Mare nach Suceava. Die Straße war dieses Mal nicht sehr belebt (Bild oben) und so kam ich relativ schnell vorwärts. Aber was will das im Hochgebirge heißen? (Bild unten) Ein LKW auf den Serpentinen und man zuckelt und zuckelt halt hinterher. 

Und selbst wenn man "freie Fahrt" hat, geht es in den engen Kurven nicht so schnell wie auf deutschen Autobahnen. Für die knapp 400 km benötigt man ohne Pause zwischen 6 und 7 Stunden. Aber - wie gesagt - insonderheit bei schönem Wetter begeistert die Landschaft (sommers wie winters - dann allerdings je nach Wetterlage mit mehr oder weniger Bauchschmerzen wegen Schnee- oder Eisglätte). So war es auch dieses Mal eine eigentlich entspannte Fahrt. 

2023-08-27 Abreise - Satu Mare

Am 27. ging es also los gen Chişinău. Bis Prag in strömendem Regen, dann wurde es zunehmend freundlicher und in Satu Mare, wo ich nach 11 Stunden Fahrt anlangte, hatte es dann wieder satte 38 Grad. Die Stadt war wie ausgestorben und ich war in meinem Lieblingsrestaurant "Dome" (dieses Mal übernachtete ich auch im gleichnamigen, nicht eben preiswerten Hotel) lange der einzige Gast. (Bild) 

Aber der Kellner war wie immer nett, das Bier schmeckte nach der Durststrecke im Auto (ich trinke beim Fahren so gut wie nichts) besonders gut und das Putensteak war sowieso delikat wie immer. Also alles gut.
 

2023-08-25 Abschied von meiner "Rennstrecke"

Die Ferien neigten sich nun auch für mich dem Ende zu und so langsam hieß es Abschied nehmen von den Freunden, der Familie und auch "meiner Radrennstrecke" (Bild oben) rund um den Schladitzer See. (Bild unten).

Ab Haustür sind es fast genau 50 km, für die ich in diesem Sommer regelmäßig um die zwei Stunden brauchte, wobei man sagen muss, dass oft Wartezeiten an einer der drei Ampeln anfallen und man auch sonst im Stadtgebiet, also auf den ersten bzw. letzten fünf km, kein "Rennen" fahren kann. Nicht schlecht also, zumal ich mit einem normalen Trail- und nicht mit einem Renn- Rad fahre. Einmal war ich sogar nahe an einem 28er Schnitt (km/h) und kam deutlich unter zwei Stunden ein. Naja, das Training dafür beginnt dann in einem Jahr wieder neu. Leider kann man in Chişinău kein Rad fahren... 

 

2023-08-19 - 99. Jahr- Turnfest in Freyburg

Bei einer "Affenhitze" von weit über 30 Grad fand das alljährliche Turnfest wie immer unter freiem Himmel statt. (Eröffnung- Bild oben) Die "Altersturner" starteten am ersten Tag und die Kohorte des USC freute sich, dass sie am Vormittag, also noch bevor die Sonne zum großen Schlag ausholte, dran war. Nicht zu beneiden waren die Teilnehmer/innen am 2-, 5- oder 10- km- Lauf, denn die Strecke bietet keinen Schatten. Entsprechend triefend kamen die Läufer/innen dann auch durchs Ziel. 

Aber das Laufen war und ist natürlich nicht die Hauptattraktion eines Turnfestes. Für mich als "begleitenden Ehemann" und ansonsten Turnlaien, der in der Schule in den entsprechenden Stunden (außer beim Pferdsprung) unsäglich gelitten hat, immer wieder beeindruckend, wie 75-Jährige und noch ältere Turner Dinge machen, die ich mit 16 nicht konnte. Besonders hat mich wieder Sportfreund Werner umgehauen, der mit über 70 das schiere Kraftpaket ist und wirklich beeindruckend turnt. (Bild unten) Nach einer Weile bin ich aber doch gegangen, habe einen Stadtgang gemacht und "beim Griechen" gut gegessen. Nachmittags dann die Auswertung und abends wurden die Ergebnisse bei Bratwurst, Bier und Wein gefeiert  

 

Mittwoch, 1. November 2023

2023-08-18 Wandern um Freyburg

Das 99. Jahn- Turnfest rief die Sportfreunde des USC und mich auch in diesem Jahr wieder an die Unstrut. Bevor wir unser Quartier bezogen, war eine Wanderung im Unstrut- Tal angesagt. (Bild oben) 

Unser Ziel war eigentlich eine Restauration, die als Attraktion eine Kaffeerösterei anzubieten hat. Wir langten dort auch an, obwohl die hohen Temperaturen einigen Wanderfreunden einiges abverlangten. Aber dann fand ich den Kaffee nicht so besonders und der Kuchen sah auch leckerer aus, als er dann schmeckte. Geschenkt.

Entschädigt wurden wir durch eine am Weg liegende alte Kaiserburg, hinter der sich ein kleiner Ortskern mit Weingut und Weinrestaurant verbarg. Der Wein war auserlesen gut und ich kaufte gleich ein paar Flaschen als Geschenk. 

Abends dann Grillen mit Werner als Grillmeister. Alles wie immer. Gute Stimmung 


 

2023-08-17 Leipzig

Die Ferienzeit neigte sich für Uta nun wieder dem Ende zu. Ich hatte noch freie Tage zu genießen und genoss erst einmal wieder die altvertraute Heimatstadt, die sich dennoch immer wieder auch als touristische Attraktion darbietet, wenn man so lange keine Zeit hatte, einfach mal im Zentrum (Bild oben) bummeln zu gehen.

 Im Rosental (Bild unten) kann man, am Zooschaufenster vorbeigehend, sogar ein bisschen "Stadtnatur" genießen. Stadtnatur? Naja, dort ist teilweise Parkgelände, das aber in eine Art Stadtwald übergeht. Kulturlandschaft und Natur in einem also. Ungefähr dasselbe trifft auch auf den Auwald zu- meine geliebte Laufstrecke. Kurz, Langeweile kam nicht auf.   

 

2023-08-03 Kwidzyn und Gniew

Wir waren nach Grudziądz weiter zu Wiesia gefahren und hatten anderntags die Idee, Ola in Kwidzyn zu besuchen. Uta meinte, noch nie in Kwidzyn gewesen zu sein, was ich nicht glauben wollte, aber doch wohl so war. Die kleine Stadt ist schnell besichtigt. Der Höhepunkt ist natürlich das Ordensschloss mit dem berühmten Dansker (Bild oben). Ein anderer Höhepunkt war Olas Führung, denn zum einen liebt sie ihre Stadt und weiß viel zu erzählen und zum anderen ist sie einfach der fröhliche Mensch, den man nur gern haben kann. (Bild Mitte rechts)


Wir hatten am Nachmittag noch Zeit und da Ola Verpflichtungen hatte, sind wir mit Wiesia nach Gniew, wo auch ich nur einmal kurz gewesen bin. Die kleine Stadt liegt hoch über der Weichselniederung und ist wirklich das, was man verschlafen nennen kann. (Bild Mitte links)

Die kleinen Bürgerhäuschen um den Markt herum zeigen den Charakter einer alten Minderstadt an, also eines Gemeinwesens, dass - mit Stadtrechten ausgestattet - dennoch nie mehr als ein regionaler

Marktflecken mit ackerbürgerlichem Verkehr geworden ist. Auch hier der Höhepunkt die gut restaurierte Burg, die nun in einem Flügel ein Hotel beherbergt, ansonsten aber historische Räume hat, die man besichtigen kann. Beeindruckend der Rundgang um den alten Wehrgang herum. Die hatten schon Power, die alten Rittersleut! 
 

2023-08-02 Ein Abschied

Manchmal wirkt der Wechsel des Arztes also Wunder. Auf dieses Wunder wollten wir auch in Bydgoszcz hoffen, wo Zbyszek auf seine Chemo wartete. Wir erlebten eine tapfere Familie, die alles in ihren Kräften stehende tat (Bild), wussten aber doch, dass wir Abschied nehmen. Ein letzter Blick, eine letzte Umarmung. Dann sind wir weitergefahren. Zbyszek ist am 07. September versorben. Wir werden die schönen Stunden beim Grillen, auf der Dzialke, mit den Kindern beim Waldspaziergang usw. nicht vergessen.    
 

2023-08-01 Włocławek

Leider keine guten Nachrichten aus Polen. Einigen Freunden geht es nicht so gut und also sind wir doch wieder hin gefahren. Zunächst Włocławek (Bild oben), das sich nicht vorteilhaft verändert. Leider. Am schönsten ist immer noch der Park um die Kathedrale. (Bild oben) Aber das war nicht am wichtigsten. Zu unserer großen Freude empfing uns unsere ehemalige Chefin und Freundin Christina bei guter Laune. Ganz ohne Hilfsmittel ging sie mit uns in die Stadt zu einem gemütlichen "Italiener", den es zu unserer Zeit nicht gab.

Wir erfuhren, was der Wechsel des Arztes so alles bewirken kann. Neu eingestellt mit anderen Medikamenten ist die Lebensfreude zurück, weil quasi das Leben zurück ist, um das wir im vergangenen Jahr noch gefürchtet hatten. Im Anschluss gingen wir zu Fuß zurück zu unserem Hotel ("Riverside" - eine Perle nicht nur für Włocławek!) und genossen die Sommernacht u.a. an der alten Weichselbrücke. (Bild unten)   
 

2023-07-28 Unsere Hausärztin und Freundin feiert ihren Abschied vom Berufsleben

Claudia (Bild unten- Mitte) hatte in Auerbachs Keller geladen. (Bild oben) Ich war schon lange nicht mehr dort und verbinde eigentlich nichts außer DDR- Tourismus- Schick mit dem Lokal. Aber das stimmt nicht mehr. Das Essen war gut, die Lokalität wirklich originell und der Service hat gestimmt. Der Höhepunkt war ein Geschichtenerzähler, der uns durch die jahrhundertealte Geschichte des Kellers entführte und endlich auch die "Hexenküche" öffnete, jenen Kellerraum unter dem Keller, von dem aus man ins Rathaus und in den benachbarten Hof "entkommen" konnte. Das hatte ich noch nicht gesehen. 

Interessant auch, dass der Keller zu den am längsten durchgehend als Restauration bekannten Örtlichkeiten der Welt gehört und unter diesen den ersten Platz in den geschätzten Gesamtbesucherzahlen einnimmt. Langeweile kam also nicht auf, Wehmut schon, In diesen Zeiten ist es etwas wert, wenn die Freundin Ärztin ist, was uns manch Privileg beschert hat. Damit ist nun Schluss und überhaupt steht die Frage, ob man die Praxis wechseln kann und wo man in Leipzig angenommen wird. Irgendwo bei uns in der Nähe, das wäre gut. Na, mal sehen... 

2023-07-25 Regen im Allgäu

Anderntags regnete es den ganzen Tag. Immer wenn wir dachten, man könnte es wagen - ich hatte schon die Laufschuhe an - kam wieder ein ordentlicher Guss, so dass wir aufgaben. Kurzerhand wurde das "Programm" vom Vortage fortgesetzt. Ein bisschen Lesen, ein bisschen faul sein, dabei Unterhaltung und Rotwein, gutes Essen...

Abends das schöne Erlebnis von Bertas Geburtstag. Der Reihe nach erschienen die Nachbarn, gratulierten und gingen nach einem kurzen Schwatz wieder, oder ließen sich am Tisch nieder, an dem alsbald eine frohe Runde zusammensaß. Fehlte etwas? Ja, schon... Früher hat Alfred dann die Gitarre aus dem Futteral gezogen und die traurig- schönen Lieder von May bis Wecker gesungen. Aber dazu war das Publikum vielleicht zu disparat. Wie auch immer: Dort "oben" lebt sie noch, die gute alte Nachbarschaft!

2023-07-24 Wilhams

Schönes Wetter, nette Gastgeber (Bild oben) und schönes Allgäu (Bild unten) - was will man mehr? Wir waren wieder ein bisschen unterwegs zu den Alpen, in diesem Falle z.B. der Königsalpe mit ihrem schönen Ausblick und den rustikalen Speiseangebot. Dorthin kommt man übrigens am "Jagdhaus" von Trigema- Boss Wolfgang Grupp vorbei- das erschreckt mich immer wieder ob seiner Einfallslosigkeit. Wenn ich geld hätte... 

Egal. Man erholt sich beim Wandern, schwatzt und freut sich aufs Bierchen, den Kaffee und den Kuchen (von glutenfrei bis lowcarb- alles im Angebot). 

Dann verschlechterte sich das Wetter und es begann zu regnen. Lesen und ein bisschen Nachmittagsschlaf, auch so kann man es aushalten. Ist immerhin Urlaubszeit. 

Dann die Frauen unter sich und Alfred und ich beim Nachbarn. Man sitzt in der Garage und trinkt ein Bier, hört den Gesprächen zu, die sich - ganz Klischee - ums "Schaffe" drehen, erzählt ein bisschen von der Moldau, geht dann zum Abendbrot wieder rüber ins Häusle. Das Leben kann schön sein.

 

2023-07-23 Erding und Wilhams

Über den westlichen Böhmerwald ging es dann "rüber" nach Bayern. Wir kamen zügig voran und damit in die Verlegenheit, vielleicht doch etwas zu früh bei unseren Gastgebern im Allgäu anzukommen. Außerdem macht Hunger böse und so beschlossen wir unterwegs anzuhalten und was zu essen. Das war leichter gedacht als getan, denn die vom Navigator aufgerufenen Restaurants hatten samt und sonders geschlossen. Also musste es doch ein größerer Ort sein und da kam Erding in Frage. Das Bier kannte ich natürlich und da lag es nahe, mal zu schauen, was es da sonst noch zu sehen gibt.

So viel war es am Ende nicht. Ein recht hübscher Marktplatz (Bild oben) und ein paar gepflegte Straßenzüge, in denen das eine oder andere historische Gebäude steht. Aber insgesamt eher wenig spektakulär. Aber das Wetter war schön und zu Essen gab es auch was.   

Bei Alfred und Bertas angekommen, wartete natürlich der übliche Aperitif mit ein bisschen "Beiwerk" (Bild zwei) auf uns. Danach ist man immer schon satt und fürchtet das eigentliche Abendessen! Nein, ist nur Spaß! Erstens kocht Berta ausgesprochen gut und zweitens muss man nicht, wenn man nicht will. Unaufdringliche, aber herzliche Gastfreundschaft. Manchmal glaubt man zu träumen und dass man gar nicht in Deutschland, sondern irgendwo im Süden sei.

Jedenfalls sieht man auf Bild drei, dass es uns auch in diesem Jahr wieder gut ging. Es tut immer wieder gut, die alten Freunde zu treffen, zu schwatzen und - ja, das auch - ausgiebig den hervorragenden Weinen aus dem gut bestückten Keller zuzusprechen. Möge es uns noch oft beschieden sein!