Zurück zur Ukraine heute. Dass die „Jugend“ wirklich von so ca. 20 bis an die 60 heran reicht, das stieß mir bei dem Versuch auf, rüstigen Deutschlehrerinnen in meinem Alter und darüber hinaus, sie werden so im Schnitt 55 gewesen sein, die Bedeutung des Jahres 1968 klar zu machen! Ich referierte über die Entstehung der Jugendmode aus dem Wahn heraus, seinen Stars ähnlich sehen zu wollen, skizzierte den Aufstieg eines Plattenbesitzer zum DJ und der dann einsetzenden Massenproduktion von Tonträgern und fand mich unversehens beim Begriff der „Generation“, die als „junge Generation“ hier erstmals in wahre Opposition zur „älteren und alten Generation“ tritt. Das alles sollte sensibel machen für die aus hiesiger Sicht etwas merkwürdige Art der Deutschen, in ihren Lehrbüchern immer Texte über „Randgruppen“, „Familienprobleme“, „Einsamkeit im Alter“ usw. abzudrucken. Und da passierte es! Mitten in meine schönste Entfaltung des Themas hinein stoßseufzte eine furchtbar nette, etwas füllige ältere Kollegin: „Du hältst uns also schon für alt? Bloß weil wir Goldzähne im Mund haben?“ – Fast kullerte eine Träne! Aber sicher doch, versuchte ich die Lage zu klären: „WIR hören doch alle keinen Hipp hopp mehr und Tragen keine ärmelfreien T- Shirts mit amerikanischen Aufschriften.“ … Es nützte nichts! Die Stunde war hin! Erregt debattierten die Kolleginnen die Frage des Alters um dann festzustellen, sie hätten doch einen Anspruch darauf, noch „jung“ zu sein. Und daran ändere meine hinterhältige Frage nach den Enkeln gar nichts. Natürlich hätten sie schon Enkel und sie seien stolz darauf, so junge (!) Großmütter zu sein. Na dann…- auf in die Disko!
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Mittwoch, 11. Juni 2008
Jugend und Alter
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1 Kommentar:
Ich schätze, du wirst die Ukrainer nicht "bekehren" können, mein Alter. ;)
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