Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Donnerstag, 3. April 2014

Nachtrag- Wanderung in Medzev

Das Wochenende am 23. 03. bot schönes, wenn auch kühles Wetter und so plante unser "Wanderteam" einen Einstiegsausflug. Die Wahl fiel auf Medzev (Metzenseifen), weil wir im Anschluss an die Wanderung noch bei Helmut Bistika im Kunst- Cafe einkehren wollten. Außerdem sind wir noch nie von der anderen Seite auf den Karst um Zadielska- Dolina zugewandert. Der Anstieg auf ca. 875m Höhe begann im Ort, der uns schon bald zu Füßen lag. (Bild oben) Der Anstieg blieb aber nicht lange so sanft wie auf dem zweiten Bild zu sehen. Wir gerieten schön ins Schnaufen und meine Klamotten waren klatschnass! Dann erreichten wir die Bergwiesen, die man auch von der anderen Seite her betreten kann. (Bild zwei) Geschafft.

Der Abstieg führte durch den fast herbstlich anmutenden Wald (Bild drei), in dem allerdings hier und da auch das frische Grün unübersehbar war, bis Sugov, einem Erholungsort mit Datschen und Restaurants rund um einen kleinen Stausee. Dort faszinierte mich die Symbiose zweier ineinander verschlungener Bäume. Fast könnte man meinen, ein Baum gewordener schlanker Mann umfasst die Taillie einer etwas stämmigeren Tänzerin, die eine mit dem Kopf nach unten gerichtete Figur ausführt! (Bild vier) Interessant immerhin.


Von dort ging es zurück nach Medzev. Wir kamen am "Grund" heraus. (Letztes Bild unten) Hier ist der Ort entlang des Baches entstanden und hier wohnen immer noch deutschsprachige Familien. Die Häuser sind meist traditionell und wirken gepflegt. Hier und dort sieht man allerdings auch Erweiterungsumbauten; vielleicht sind das die Leute aus Kosice, die sich nun hier einkaufen, da viele angestammte Anwohner weggezogen sind und weiter wegziehen. Das größere Problem ist allerdings die "Flucht" der Metzenseifener weg von den Randgebieten. Hier siedeln sich die aus dem Zentrum verdrängten Roma an, die niemand zum Nachbarn haben will. Dasselbe Problem hat die Grundschule Medzev, die als Schule mit erweitertem Deutschunterricht immer mehr Probleme hat, Kinder aus deutschen Famiilien an sich zu binden, da auch dort die Roma- Klassen fast schon die Mehrheit stellen. Da beschließen viele Eltern, ihre Kinder lieber frühzeitig nach Kosice zu fahren oder in Moldava einzuschulen. Schade. Schade auch, dass es dieses Jahr für unser Filmprojekt kein Geld geben soll. Wir wollten Romakinder und slowakische Jugendliche zusammenbringen und einen Zigeuner- Rap inszenieren und das Ganze filmisch begleiten. Integration an der Schule und die Dokumentation von Meinungen über das Zusammenleben der Minderheiten (Deutsche und Roma) in einer slowakischen Klein- Stadt - das waren die Ziele, die nun wohl nicht realisiert werden können. Nochmal: Schade!

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