Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Montag, 30. Juni 2014

Ukrainer in Kosice-dann im slowakischen Paradies

Ich hatte Taras (zweites Bild) eingeladen, der ein Visum für Ungarn und damit für den Schengen- Raum besitzt. Er kündigte an, nicht allein zu kommen. Alter Geheimniskrämer! Er kam mit seinem Bruder Ostap, seiner Freundin Anja und deren Schwester Natalia. (Drittes Bild von oben) Ich holte die Gruppe in Velke Selmenci, dem Fußgängerübergang, ab, und wir fuhren nach Kosice, sahen uns die Stadt an, gingen im Med Malina essen. O je! My english is so bad- only my german is better! Alter Witz. Ein Glück, dass die quirlige Natalia nicht nur perfekt Englisch kann (sie hat es studiert und in den USA vervollkommnet), sondern auch gut Deutsch spricht. Sie ist Absolventin der 5. Schule und das ist eben eine gute Basis! Auch Ostap, der sehr schweigsam war, aber sehr sympathisch ist, buddelte erstaunlich korrektes Deutsch aus den Gehirnkammern seiner Schulzeit. Schande über mich! :-( Anja, Augenärztin in einem großen Optikerladen in Ivano, sprach nur Englisch, nickte aber meist verständnisvoll, wenn ich was erklärte. Ja, so war's...

In meiner Wohnung schlugen die vier in Windeseile ein ukrainisches Vandalenlager auf! Ich hatte Bettwäsche usw. angeboten, aber die Campingreisenden hatten Schlafsäcke, Isomatten usw. mit dabei. Die Mädels hatten eingekauft und machten sofort was zu Essen. Ich wünschte, es wäre zwischen den Menschen immer so unkompliziert! Alles ergab sich ganz einfach so, wie es sich eben ergab. Das macht Spaß! Naja, anderntags wurde "Wandertag" gewünscht. Ich brachte das Slowakische Paradies und die Strecke zum Hornad- Durchbruch in Vorschlag. (Viertes Bild) Man war einverstanden und so konnte ich die schöne Landschaft zwischen Kosice und Spisska Nova Ves vorzeigen; auf der Rückfahrt gab es noch Abstecher nach Levoca, Spisska Kapitula, Spissky Hrad und Presov. Die Hälfte der Slowakei an einem Tag. Das ist doch was, oder?

Die Route im Slowakischen Paradies war schön. Vier Stunden waren wir unterwegs. Außer den mir schon bekannten Punkten (Klastorisko) gab es endlich die Leitern und Fußtritte, die Hilfen mit Ketten usw., die das Ganze (ein bisschen) spannend machen. Allerdings nicht wirklich. Es ist eben "touristisch erschlossen" und mit "mittelschwer" übertrieben dramatisch beschrieben. Das können die meisten Leute schon schaffen...

Heute sind meine neuen Freunde nun abgefahren. Schön, dass wir uns bestimmt wiedersehen, wenn ich nach Ivano komme. Und vielleicht gibt es ja auch einen zweiten Kosice- Aufenthalt. Dann mit Kletterseilen- sprach Taras. Alle sind ja "Kletterkünstler" und nicht wirklich Bergwanderer. Nachtrag? Ach ja, Natalia (Bild unten) ist eine "typisch unkrainische Faschistin" und hat mir viel Spaß gemacht. Wer das nicht versteht, der versteht auch nicht, warum Shakespeare von den vielen Dingen "zwischen Himmel und Erde" spricht, "die sich (unsere) Schulweisheit nicht träumen lässt." Aber ein bisschen verbiestert ist sie schon. Grins. Der Rest ist Schweigen...  

Kezmarok- Kulturtage der deutschen Minderheit

Gut, die Chefin schrieb uns (Friedrich und mir) eine Email und wir wollten sowieso zu Helmut Bistika (Bild oben), der bei den Kulturtagen eine Vernissage mit Buchvorstellung (Vorwort von mir!) hatte, da konnten wir "nebenbei" auch noch die ZfA vetreten. ;-) Friedrich nahm an einer Konferenz zum Thema "Deutsch als Minderheitensprache" (organisiert vom Goethe- Institut) teil (zweites Bild: im Interview mit dem Minerheitenfernsehen), während ich bei Helmut war und mit ihm das Buch vorstellen durfte. Das Fernsehen machte auch ein Interview mit mir, aber davon habe ich natürlich kein Bild. ;-) Ob wir irgendwann unsere "Best- of- Interviews" bekommen? Immerhin gibt es hier keine Veranstaltung ohne uns im Interview! Ob davon je eins gesendet wurde? Ich weiß es nicht, ich gucke ja hier kein Fernsehen...

Helmuts Bilder sind im Museum gut gehängt. Er selbst war mit seinen Eltern da. Erstaunlich, wie rührig seine perfekt Hochdeutsch (und Mantakisch) sprechende Mutter noch ist. Wir aßen zusammen zu Mittag. Danach wartete ich mit Monika, einer Absolventin dieses Jahrgangs, die uns begleitet hat (und dafür vom Charmeur Bistika mit einem Buchgeschenk inklusive Widmung belohnt wurde), auf Friedrich. So kamen wir in den Genuss eines Auftritts des Hummel- Chors (Bild unten) aus Kosice, der wieder von Frau Budai angetrieben wurde. Was hat diese Frau (im Bild ganz rechts) noch für ein Temperament und eine Energie! Wow! Naja, die Musik mag ich nun wirklich nicht, aber die Art wie die Budai singt und lacht und sich bewegt- das muss man gesehen haben!

Lukas Abschied

Zu unserem Projekt und dem damit verbundenen "Roma- Rap" ist es zwar nicht gekommen - kein Geld -, aber dennoch hat "unser" Kulturweit- Freiwilliger Lukas (Bild oben) sich selbst einen schönen Abschied organisiert. An "seiner" Schule, dem Gymnasium Srobarova, gelang ihm eine Freiwurst- für- alle- Party, die von T- Systems Slovakia organisiert wurde. Mit einem Catering- Service und 500 Würsten sowie diversen Reklame- Materialien (Bild zwei) angereist, bekam einer der Manager der Firma die Gelegenheit, über das Projekt "duales Studium" in Kosice vor den Schülern zu sprechen. Ihm ist an Kontaktaufnahme zu den Schulen gelegen. (T- Systems beschäftigt schon 3000 Mitarbeiter und möchte weiter wachsen, hat sich aber auch wachsender Konkurrenz um die IT- Absolventen der Technischen Universität zu erwehren.) Vielleicht ist die neue Zugänglichkeit der Firma dem Umstand geschuldet, dass eine große US- Firma mit 2000 Mitarbeitern ins Geschäft einsteigen will? Da könnte die deutsche Sprache Verbundenheiten schaffen, die es zu nutzen gilt... Nun, wie dem auch sei. Lukas hat die Initiative ergriffen und es geschafft, die Firma an die Schule zu holen. Ich konnte Kontakte knüpfen und hoffe nun, diese neue Partnerschaft für die Schüler nutzen zu können. Sollen sie doch Reklame machen- viele meiner Schülerinnen und Schüler würden sowieso gerne in einer deutschen Firma arbeiten. So können sie sich vor Ort informieren und vielleicht bringt das ein bisschen Motivation für die deutsche Sprache mit sich. Danke Lukas! (Ach ja, nicht nur dafür. Der junge Mann hat auch sonst Klasse gearbeitet!)   

Donnerstag, 26. Juni 2014

Wyszowatka

Wyszowatka? Wo liegt das? Nun ja, es liegt ein paar Kilometer hinter "Grab". Grab? Das ist ein Ort ca. 10 km hinter der slowakischen Grenze! Er liegt - sprechender Name (?) - inmitten von Kriegsgräberstätten des 1. und des 2. Wk in Richtung "Dukla". Mitten in den Beskiden. Warum ich dahin kam? Nun, Friedrichs Familie pflegt eine Legende, Familienerinnerung, einen Mythos, was auch immer, von dem Großonkel, der dort unter einer einstürzenden Kirchenmauer sein Ende fand. Und nun wurde der
Großneffe beauftragt, die Familienerinnerung an den Kradmelder, der vielleicht vor feindlichem Beschuss Schutz hinter der Kirche von Wyszowatka suchte, durch ein paar Fotos zu bereichern. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, fuhr ich meinen Chef an den Ort des Geschehens und staunte, was in den polnischen Beskiden alles (noch) möglich ist. Zwar sahen wir auch futuristisch anmutende Brücken, die aus EU- Mitteln  errichtet wurden, aber es gab noch eine Furt, durch die ich meinen Skoda quälen musste! (Bild oben)
Die Straßen waren neu, die folgenden Brücken aber noch aus Holz. (Zweites Bild von oben). Trotzdem erreichten wir den Ort des tragischen Geschehens unbeschadet. Die Kirche steht wieder, ist seit 1949 römisch- katholisch. (Drittes Bild) Vier Jahre lang war die vielleicht orthodoxe oder griechisch- katholische Dorfkirche also eine Ruine! In Trümmern lagen damals aber nicht nur die Kirchen- die menschlichen Beziehungen waren ebenfalls seit langem gestört. Unweit der Grenze vermeldet eine neue Gedenktafel, dass hier in
einem Tal 1250 Juden von den deutschen Barbaren erschossen wurden. Man mag es im Angesicht der schönen Landschaft kaum glauben, will auch gar nicht wissen, warum diese Gedenktafel erst in den letzten Jahren aufgestellt wurde. Ohnehin ist die Erde blutgetränkt. Die Soldatenfriedhöfe für die "Helden" des WK I haben wohl die Österreicher wiederhergestellt. (Bild vier von oben) Immerhin haben sie die Massengräner für russische Gefallene ebenfalls vermerkt. (bild fünf) Daneben erinnern auf vielen
Friedhöfen am Straßenrand gleichförmige Kreuze an die Gefallenen Deutschen des WK II. Gefördert wurde ihr Wieder (?)- Aufbau durch die EU. Sowjetische "Heldengräber" gibt es hier nicht. Allerdings gibt es hinter Svidnik in Richtung Dukla mehr als genug davon. Nicht gefördert durch die EU; errichtet wahrscheinlich im Sozialismus und nun instand gehalten von umliegenden Gemeinden oder vom polnischen und slowakischen Staat. Überall Kanonen, Stellungen, Museen. Was für ein Gemetzel zwei Mal an derselben
Stelle! Erst Putilov, dann ein Sowjetgeneral, der den Angriff befahl; beide Male Deutsche, die sich verschanzt hatten. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher nach Bardejov- Kupele (Bad Bartfeld), wo die Gedenkplatten (Zar Alexander) und Denkmäler ("Sissi") von einstiger Bedeutung und heutiger Vermarktungsstrategie künden. Trotzdem gab es kein Eis. Saisonbeginn ist erst am 01. Juli... Na denn!

Dienstag, 24. Juni 2014

Lidl Slovakia

Zwei Wochen hatte "mein" Lidl in Kosice wegen Renovierung/ Umbau geschlossen. Gestern war Wiedereröffnung und ich fuhr in der Hoffnung hin, endlich meine Bierflaschen loszuwerden und wie gewohnt in einem noch relativ "intimen" Laden einkaufen zu können. (Ich hasse es, wegen Brot und Butter, ein paar Getränken und sonstigen Lebensmitteln an mehreren Kleider- oder Handyshops vorbei quer durch eine Chaosbude laufen zum müssen, die mir bei der gefühlt halbstündigen Irrfahrt zum Backwarenstand Elektronikschrott, Unterhosen, Gartengeräte, Spielwaren, schlechte Bücher und auch sonst von allem zu viel andrehen will!) Und nun das! Die einzigen sichtbaren Veränderungen sind ein neuer Notausgang und das Fehlen des Flaschenrücknahmeautomaten. Geht's noch? Wegen des Notausgangs ist die Mittelfläche noch mehr vollgestellt als sonst. Ich bemerke nicht gleich, warum ich nicht mehr vorwärts komme, überall anecke und andauernd Leute bitten muss, mit ihren Einkaufswagen ein Stück beiseite zu gehen (dabei ist es Montag am Vormittag und nicht die rush- hour am Nachmittag!); aber dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Die Einkaufswagen sind doppelt so groß wie die alten! Und das Elend geht weiter: Wo sind die Nachfüllbeutel für den Glasreiniger hin? Warum kann ich nirgends die Flasche "bref" finden, mit der ich bisher das Klo- Stein- Gefäß nachgefüllt habe? Nichts mehr da. Haushaltchemie ist nur noch in Riesenpackungen mit jeweils wegzuschmeißenden Sprühern etc. zu haben; Klosteine gibt es jetzt einzeln mit einer jeder Packung beigegebenen neuen Plastikhalterung! Spinnen die denn alle? Ja, mir war schon aufgefallen, dass ich bei der Flaschenrückgabe immer der einzige war. Ist das ein Grund, jetzt im Verhältnis 70/ 30 Bier nur noch in Blechbüchsen anzubieten und den Flaschenbierpreis um 10 cent abzusenken, weil man nun die Flasche wegschmeißen kann und nicht mehr zurück tragen muss? Ohnehin wird hier Müll nur getrennt, um ihn getrennt einlagern zu können. Das wertvolle Weißblech wird also verrotten! Nicht einmal die Papiertüten mit dem Aufdruck vom Kochduell slowakischer und tschechischer Spitzenköche waren mehr zu haben. Nehmt Plastik Bürger und kommt bloß nicht wie der blöde Deutsche mit 'nem Stoffbeutel zum Einkaufen! Der kriegt auch gnadenlos die Plastiktüten auf's Band gelegt. Muss ich noch erwähnen, dass außer den südafrikanischen nicht eine Erdbeere regionaler Produktion zu bekommen war? Fragt sich mal wieder, ob es hier überhaupt (noch) eine regionale Obst- und Gemüseproduktion gibt. Zu sehen ist jedenfalls wenig bis nichts davon. Was für ein Land! Was für grauenvolle Perspektiven, wenn Umwelterziehung wesentlich auf Mülltrennung und Naturschutz beschränkt bleibt. Wenigstens gibt es ein bisschen (allerdings kaum sichtbaren) Widerstand gegen das bei Kosice geplante Uran- Fracking. Was tun gegen dieses Elend? :-( :-( :-( 

Smrekovica

Sonntag sollte es in Kosice und Presov regnen. Weiter westwärts vielleicht nicht. So beschlossen Meike und ich, eine Wanderung im Branisko- Massiv zu versuchen. Unser Ziel war der 1200m hohe Smrekovica, den wir endlich auch erreichten. Bereits am Eingang zu dem Tal, das von der Passhöhe weg in unsere Richtung führte, wunderten uns die vielen Zettel, die überall angeschlagen waren. Wollte man hier Grundstücke anpreisen? Diverse Datschen standen an den Wegrändern. Uns kümmerte es nicht weiter. Hätten wir gelesen, was dort stand, vielleicht wäre uns manch leiser Fluch erspart geblieben! Gewarnt wurde nämlich vor Windbruch (Bild oben) und davor, dass viele Wanderwege unpassierbar sind. Und das waren sie eigentlich auch, wie man am zweiten Bild von oben sehen kann. Allerdings war das wirkliche Ausmaß der über den Weg hereingebrochenen Baum- Barrieren (Bild zwei) von keiner Seite wirklich abzuschätzen. So schlugen wir uns durch und manch Ast schlug zurück! Es war wirklich mühselig, fast eine Stunde durch so einen "Busch" zu krabbeln...

Aber dann wurden wir doch noch mit herrlichen Ausblicken zur Zipser- Burg und in das weite Land belohnt. (Letztes Bild) Am Horizont zeichnete sich die Tatra ab und wenn die Sonne heraus kam, leuchteten die Schneefelder an den Gipfelhängen. (Bild drei von oben) Insgesamt waren wir gut 5 Stunden unterwegs.Eine lohnenswerte Gegend zum Wandern. Schade, dass die Schäden ein solches Ausmaß angenommen haben. Ganze Waldgebiete gleichen den Bildern vom Einschlag des Tunguska- Meteoriten! Hier rächt sich die jahrhundertealte Monokultur flachwurzelnder Nadelgehölze, die in dem steinigen Untergrund nur wenig Halt finden... 

Ansonsten ist das Schuljahr (fast) um. Ich muss noch zur Schule, habe aber eigentlich nichts zu tun. Ein bisschen Aufräumen, Papiere sortieren und Altpapier bündeln- das ist so ziemlich alles. Mittwoch muss ich die Autoscheibe wechseln lassen. Sicher hat sie in der Ukraine den Schmiss wegbekommen, der jetzt zu dem Spinnenwebgeflecht geführt hat, das eine Auswechslung unumgänglich macht. So hat man zu tun, ohne wirklich zu tun zu haben. Langsam gleite ich also in die wohlverdienten Sommerferien. Vorher sind allerdings noch Lukas und Friedrich zu verabschieden. :-(


 





Ivano Frankivsk

Endlich haben wir es waht gemacht. "BuF" Baar, Lukas und ich fuhren am 13. 06. nach Ivano- Frankivsk! Am ersten Abend waren wir bei Juri in der "Privat- Kolyba". Es gab lecker Shashlyk und die guten Salate von Elena. ;-) Etwas später kam Roland Schuck mit Familie. Der lange junge Kerl, der mir sehr verständig von seinen Erlebnissen in der deutschen Schule und den Unterschieden  zur ukrainischen erzählte, sollte Max sein? O je, die Zeit vergeht, auch wenn wir das Gefühl hatten, wir wären gestern erst weg...

Anderntags besuchten wir die Schule Nr. 5- unsere ehemalige Wirkungsstätte. Kaffeetrinken mit Direktor Oleksyn, mit Halina und den Kolleginnen. Natürlich gab es zum Abschied als Geschenk den obligaten "Zakarpatsky Balzam". Alles, wie es war. Lukas durchstreifte inzwischen die Stadt und fand sie angenehm. Wie auch nicht? Dann kam, einen kecken Hut auf dem Kopf, Bohdana, die immer noch gut Deutsch spricht und der Medizin nach wie vor gefällt. Es war noch Zeit für einen Stadtgang. Wie immer gefiel mir der See, meine ehemalige Laufstrecke. (Bild Mitte) Ob allerdings das neue Denkmal im Mickiewicz- Park (Bild unten) ein Schmuckstück der Stadt ist, mag jeder für sich entscheiden. Geplant war ein schwergewichtiges Gegenstück zum Denkmal des polnischen Nationaldichters schon lange. Nun mussten es wohl drei zu eins sein, denn so richtig hat die Westukraine dem großen Polen denn doch nichts entgegen zu setzen.

Abends im "Arkan", dem armenischen Restaurant am Ufer der Bystrica. (Bild oben) Das Gelände gepflegt, das Essen exzellent, die Kellnerin mit ihren braunen Augen Lukas' spontaner Schwarm. ;-) Ein schöner Abend mit Konovalovs, den Kolleginnen Vita, Natalia, Halina und Natalia und mit uns natürlich... Baars blieben noch, weil bei Schucks Geburtstag gefeiert wurde. Lukas und ich fuhren nach Lviv, wo wir uns nach einem Stadtgang mit Marta trafen. Dann mussten wir zurück, weil Montag wieder Schule war. 


Sonntag, 1. Juni 2014

Diplomübergabe

Ach ja, Diplomübergabe war auch (am 28. 05.). Das Letzte Mal von Friedrich organisiert (der neue FSB schaute sich das schon an - er hat Probleme, für seinen Sohn eine Grundschule zu finden, die bereit ist, ein nicht- muttersprachliches Kind zu beschulen!), lief alles ab wie immer. Da der Botschafter abberufen wurde, hielt Herr Österlen als Leiter der Kulturabteilung die Rede. Die Chefin sprach auch- klar. Dann wurden die Diplome übergeben. Leider sehen die "Belegschaften" auf den Fotos etwas dünn aus. Aus Michalovce waren von 12 Schülern nur Roman und Michal erschienen. Hier (Bild oben) mit Kolln. Gubikova und Herrn Österlen.

Auch die Diplomanden der Trebisovska waren wenig zahlreich (es hätten 27 sein müssen). Erschienen sind nur die, die kein Abitur hatten. (Bild unten mit den Kolln. Demjanovicova und Kronova) Leider lag der Termin in der Abitur- und noch dazu in der Mitte der Woche. So was kriegen nur Botschaften fertig, die vom eigenen  heiligen Wochenende überzeugt und ansonsten der Meinung sind, ihre Bedeutung rechtfertige jeden Arbeitsausfall. Aber egal. Zum Abschluss das obligate Essen- dieses Mal im "Colonial" und also etwas intimer und angenehmer als im Hilton- Ableger "Double tree", wo wir sonst speisten. Die Kolleginnen boten reihum ihre Hilfe an, um dem Sproß der Oberhausens eine Einschulung zu sichern. Mal sehen, ob bzw. was klappt. Fürsprache ist ja besser als Fremdsprache. ;-) Aber irgendwie ist es typisch, dass sich in der Slowakei niemand vorstellen kann, ein paar Schwierigkeiten einzuplanen und dafür einem ausländischen Schüler eine (Schul)Heimat zu geben. Nur hier? Vielleicht nicht. Aber hier aus so einer Art Provinzialität heraus, die sich in dem Moment als solche erweist, in dem Weltoffenheit gefragt wäre... 

Uzhorod, die wievielte...?


Ich bin ja auch gerne Reiseführer und beobachte nicht ungern, wie andere das sehen, das wirklich anzusehen ich mir vielleicht schon abgewöhnt habe. In diesem Falle eben Uzhorod am 29. 05. (Bild oben- Foto von Meike) Und natürlich hat alles im Leben Folgen- wer ständig von der Ukraine schwärmt, muss damit rechnen, als Reiseführer "gebucht" zu werden. Gut. Man investiert ein bisschen Geld in Bekanntes. Dafür hat man aber das, was heute "feedback" heißt.

Und so fuhren wir, Meike, Karin und Remmer (zweites Bild) und ich am Freitag ab, nahmen das Mittag im japanischen Restaurant dem "Zakarpatiya" gegenüber, in dem wir (ohne warmes Wasser- Landeskunde!) auch übernachteten, tranken den Kaffee im "Shokoladny, besuchten den Skansen, aßen abends im Pub um die Ecke und ließen es uns also gut gehen. Karin freute sich an dem vielen Grün und störte sich gar nicht daran, dass nicht alles gerändert und geheckelt ist. Rosenbäume können wirklich groß sein und wirken knallbunt zweifellos grandios zwischen all dem grauen Beton! Meike fotografierte Landeskundliches (drittes Bild - Blick auf die Uzh/ von ihr fotografiert) und wunderte sich (nicht?), dass die Letztes- Klingeln- Mädels sich wie vorhergesagt über das Ansinnen, für uns zu posieren, freuten und selbst den Vorschlag machten, sich doch auch mit uns (Meike und mir) ablichten zu lassen. (Bild unten)
Anderntags ging es nach Mukachevo. Kurzer Besuch auf dem Schloss der Rakocis, Stadtrundgang mit Halt in der Konditorei ;-) und Fahrt zur Grenze (über Polyana) und schon waren wir wieder drüben. Warum Remmer so skeptisch blieb, blieb uns verborgen.  Ich fand's ok. Ein schönes Wochenende. Wenn man mehr Geld für so was hätte, könnte ich das noch öfter machen und nicht nur dann, wenn es jemanden zu treffen oder eben jemanden rumzuführen gilt. Vielleicht sollte ich doch ernsthaft überlegen, mich wieder für die Westukraine zu bewerben? Mal sehen...