Vom Dom war schon die Rede. Am Vormittag wollten wir in die eine oder andere Kirche hinein gehen, aber nicht immer war uns Muße vergönnt. Zwar war von dem Anschlag auf ein Münchener Einkaufszentrum noch nichts bekannt, aber als wir den Dom betreten wollten, hielt die massiv Präsenz zeigende Polizei schon mal ein kleines Mädchen mit Kopftuch fest und hinderte sie am Betreten des christlichen Gotteshauses. Pathos? Nun ja, die "Kleine" (ca. 16 Jahre) war ein bisschen vorlaut und hatte vor der Polizei keine Angst. Sie war Kontrollen dieser Art offensichtlich gewöhnt. Kopftücher ziehen Terror wahrscheinlich magisch an! "Sie dürfen mich weder nach dem Ausweis fragen, noch mich festhalten. Ich bin noch minderjährig." Das immerhin schnappte ich auf. Warum die Polizisten sie festhalten wollten, entging mir aber. Wir waren jedenfalls kaum im Dom, als wir aufgefordert wurden, unverzüglich den Innenraum durch die einzig noch geöffnete Tür (für Rollstuhlfahrer) zu verlassen. Irgendetwas von "unvorhergesehenen Umständen" war der Rede zu entnehmen. Mehr nicht. Aber wir bekamen nicht raus, was los war. Immerhin sah ich so viel Polizei wie seit der Slowakei nicht mehr...
Mehr Ruhe gab es in der "Schottenkirche", die so heißt, weil ihre Gründer von der Insel kamen. Studiert hat der wichtigste dieser Herren aber in Erfurt. Hört, hört... Immerhin ist das eine der guten alten würdigen romanischen Kirchen mit Kassettendecke, die mir immer wieder gefallen. (Bild zwei). Nichts gegen die Meisterschaft gotischer Baumeister, aber karg ist und bleibt edel. Nach dem Mittagessen verabschiedeten wir uns von der schönen Stadt und reisten in Richtung Allgäu weiter.
Unsere Freunde wohnen in Willhams, das wir mühelos fanden. Heute sieht man kaum, wie viel Arbeit in dem alten Haus steckt, das sie in vielen Jahren Handarbeit ausgebaut haben. (Bild drei) Platz ist nun genug. Fläche zum Sauberhalten auch. Kein Wunder, dass die Leute dort, die alle mehr oder weniger beeindruckende Anwesen bewirtschaften, ordentlich "g'schaffig" sein müssen, damit das alles nicht verkommt. Man hat also zu tun. Allerdings bewohnen Alfred und Berta nur die untere Etage. (Bild unten) Oben wohnen Freunde, mit denen sie zusammen das Ausbauwerk unternommen hatten. Wir schliefen jedenfalls komfortabel im eigenen Zimmer und hatten auch eine Dusche und Toilette für uns. So kann man es aushalten, zumal die Landschaft wirklich schön ist. (vorletztes Bild)
Soll ich noch erwähnen, dass es in dem Haus einen wohlbestellten Weinkeller gibt? Alfred sparte nicht mit edlen Tropfen vom Jahrgang 2000 und anderen guten Jahren. Wir tranken viel, zu viel, und waren doch (?) guter Dinge. Meiner Gesundheit bekam es gut!
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