Besuch bei Remmer und Karin auf Norderney. Die Fahrt bis Hannover war ok, aber von dort an Stop and Go. Um Bremen herum eine einzige Katatstrophe. Obwohl ich kurz nach 09.00 Uhr schon auf der Piste war, schaffte ich gerade noch die letzte Fähre ab Nordkai. Aber dann war alles ok. Norderney ist wie ein großes Warnemünde mit mehr Neubausubstanz. (Bild 1) Dafür mit Kino, Theater, Musikveranstaltungen usw. Und mit einem Heinrich- Heine- Denkmal von Braeker. Die Geschichte kannte ich schon von Karin. Eine extra zu diesem Zweck gegründete Heine- Gesellschaft hat dem ahnungslosen Gemeinderat das frühe Werk von Braeker untergejubelt, um den Nazi. Heldengestalter wieder salonfähig zu machen. Nun hat sich die Biografie des Schöpfers rumgesprochen und die Gemeinde weiß nicht, was tun. Ich wäre für versenken ind ein Loch, Glasplatte drüber und eine Tafel mit der Geschichte ran. Nicht vergessen, dass die Skulptur auf dem Platz steht, von dem aus die Norderneyer Juden deportiert wurden. Versenken ist übrigens schon deswegen kein Problem, weil der Braekersche Heine den germanischen Heldentypus schon erahnen lässt. Ein großer Kopf auf einem eher zu klein geratenen Rumpf und dazu ein Gesichtsausdruck, der gewiss keinen romantischen Träumer darstellt. Mag sein, dass Heine damals für Braeker noch ein "Deutscher" war. Anders als etwa Kleist, der den Expressionisten als ein "Ringender" (Becher) galt, ist dieser Heine eine Art Simplicissimus. Zu simpel eben...
Davon ab. Nach einem schönen Abend bei leckerem friesischen Bier durfte ich am nächsten Tag die Insel erkunden. Remmer und Karin kamen auf ihren verrosteten Rädern mit. (Bild zwei) Arme Leute? Ach wo! Das Klima auf Norderney ist so aggressiv, dass die Metallteile ganz anders angegriffen werden als auf dem Festland. Dazu kommt der allgegenwärtige feine Sand, den der Wind über die endlosen Strände treibt. (Bild drei)
Am Nachmittag drehte dann der Wind auf. Für den Sommer ungewöhnlich hohe Wellen rollten an den Strand. (Bild vier) Sollte ich dennoch baden gehen? Die Fahne am Rettungsturm zeigt rot. Aber jeder darf sich umbringen wie er will, oder? Also rein. Kalt war es nicht wirklich. Eher der Wind. Aber der Sog hatte was. Im Wellental stand ich kaum bis zu den Knien im Wasser, der nächste Wellenkamm schlug dann schon über meinem Kopf zusammen. Es gab mir buchstäblich einen Schlag vor den Bug und ich fand mich schwimmend im Wasser wieder. Aber trieben mich die Wellen zurück an Land. Das hat Spaß´gemacht! ;-)
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Dienstag, 16. August 2016
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