Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Dienstag, 27. Oktober 2020

Nachtrag: 03.09.2020 Devin

Endlich ist die Wohnung fertig! Alles neu gestrichen und die Bücherregale sind auch aus- und umgeräumt. Jetzt passen wieder Neukäufe rein...

Sonst verliefen die Wochen ruhig. Ich war kurz in Wismar und Berlin und nahm den Auftrag an, das Landesfinale Ukraine von Jugend debattiert vorzubereiten und zu jurieren. Dafür arbeitete ich Materialien zur möglichen Einführung einer Gesetzlichen Krankenversicherung in der Ukraine aus. Was man alles so macht! Allerdings schloss die Ukraine ihre Grenzen und sowieso hätten auch diverse Teilnehmerinnen aus dem Landesinneren nicht nach Kiew reisen können. 

Daher fand die Veranstaltung nur per Zoom statt. Schade, ich hatte Anna, die ich vorher in Berlin getroffen hatte, und dann Ira, die ich kurz in Dresden sah, zugesagt, Geschenke für Juri mitzunehmen und außerdem hatte ich mich auf ein Wiedersehen mit Ira, Jaroslaw, Julia u.a. gefreut.

 "Nebenbei" trainierte ich auch beinahe täglich mit Ioana Todosi aus Suceava via Zoom für das rumänische Landesfinale. Da ging es um den kostenlosen ÖPNV und den Religionsunterricht an Schulen. Für mich insofern ein Erlebnis, als ich quasi "live" am Nachdenken einer kritischen jungen Frau über Schule und Religion beteiligt war. Am Ende wurde Ioana verdient Dritte.

Erleben konnte ich das aber nicht, weil auch Ungarn seine Grenzen schloss. Diese Nachricht erreichte mich auf der Geburtstagsfeier von Lutz in Dresden. Weil ich nun schon einmal unterwegs war, beschloss ich die Zeit für einen kleinen Privat- Urlaub (Uta musste ja schon in die Schule) in der Slowakei zu nutzen. Als erste Station besuchte ich Devin, wo ich - Schande! - in all den Jahren nicht gewesen bin. Nur vom Donau- Schiff aus (wie in Bild Mitte) hatten Uta und ich die Burg (Bild oben) gesehen. Gelegen auf einem Felsvorsprung am Zusammenfluss von Donau und Morava (Bild unten) handelt es sich wirklich um eine imposante alte Anlage, die erst nach ihrer Zerstörung durch Napoleon ihren strategischen Wert verlor. Wirklich sehr sehenswert!

Montag, 26. Oktober 2020

Nachtrag: 14.08.2020 Höxter und Corvey

Wir verließen Bochum und überließen unser jüngstes Kind seinem "Schicksal". Das allerdings zuversichtlich. Franziska wird sich einleben, Freunde und Bekannt finden und hoffentlich Spaß an der Arbeit haben. Ob die dann in zwei Jahren verlängert wird? Drücken wir die Daumen...

Für die Rückfahrt hate ich mir gewünscht endlich selbst die monumentale West- Fassade (Romantik) von Kloster Corvey zu sehen. Wir verließen also die Autobahn in Richtung Höxter, wo wir eigentlich nur essen wollten. Dann fanden wir aber auch hier eine verträumte


kleine Altstadt voller Fachwerkbauten im Stile der Weser- Renaissance. (Bild oben) Man soll den Reichtum der alten deutschen Städte nicht unterschätzen. An vielen Stellen, wo man es heute nicht mehr vermutet, finden sich touristische Höhepunkte, die ihre Attraktivität eben jenen alten Zeiten verdanken. 

Corvey selbst war eindrucksvoll in seiner Größe. (Bild Mitte) Auch das romanische Westwerk (Bild unten) erfüllte meine Erwartungen. Leider war die Krypta wegen Corona geschlossen. Der angrenzende monumentale Kirchenraum ist barock umgebaut und fesselte mich dann weniger. Immerhin lernte ich wieder etwas über die ausgedehnten Lehnsverhältnisse von (Kloster)Grundbesitz, der bis ins heutige Polen hinein reichte und auch Kleinstädte in unmittelbarer Nähe von Leipzig einschloss. Da staunt man. 

Wir kamen anschließend ohne Probleme im schönen Sachsen wieder an, wo noch einmal neue Renovierungsarbeiten - dieses Mal in der eigenen Wohnung - auf mich warteten...   


   

Sonntag, 25. Oktober 2020

Nachtrag: 13.08.2020 Münster und Telgte

Am 13. hatten wir dann "frei". Uta wünschte sich Münster (Bild oben), das sie nicht kannte, und ich wollte dann wenigstens nach Telgte, um zu sehen, welche Stadt den Günter Grass inspiriert hatte. Das Wetter spielte mit und so konnten wir Münster genießen. 

Telgte überraschte uns dann doch. Ein kleines verschlafenes Nest, aber schön! (Bild Mitte) Interessant, wie präsent die "Ost- Vertriebenen" in der Stadt sind. (Oberhalb der Mühle- Bild unten - befinden sich Grabsteine und Bildnisse schlesischer Geistlicher.) Die Schlesier haben sogar eine ihrer Walfahrten nach Telgte verlegt. Befremdlich, befremdlich, aber ok.


Wenn sie die Kontakte in die "alte Heimat" nun als Kontakt ins heutige Polen pflegen, soll es mir Recht sein.

Egal. Ich schaute nach den Orten, die im "Treffen von Telgte" genannt werden (viele sind es ja nicht) und ansonsten nach einem guten Platz zum Essen. Wir fanden auch den. Franziska wollte eine Woche später schon wieder da sein, denn dort wohnt eine ihrer Bekannten aus der Japanologen- Clique.  

(Ich wiederhole: Dieses Programm raubt mir die Nerven! Ich bin für die blöde Gestaltung nicht zuständig.) 

Nachtrag: 12.08.2020 Essen

Wenigstens an einem Nachmittag gelang uns ein Ausflug nach Essen. Auch kein architektonischer oder städteplanerischer Höhepunkt. (Bild oben)

Aber immerhin war ich erstaunt, wie alt Essen ist! Das Münster geht auf eine Gründung aus dem 9. Jahrhundert zurück und der heutige Bau ist aus dem 13.! (Bild Mitte) Schade, dass die Stadt durch die Industrialisierung und dann durch die Kriegszerstörungen so sehr ihr Gesicht verloren hat. 

Heute kann man da einkaufen und Fressmeilen besuchen. (Bild unten) Auf die Schnelle fanden wir jedoch in Essen nichts zu essen, wenn das Wortspiel hier erlaubt ist, und zogen uns ins "Brauhaus" nach Bochum zurück.

Auffällig fanden wir, wie hübsch fein säuberlich voneinander getrennt die "besseren" Straßen mit ihren Boutiquen und kleinen Restaurants von den Billigschuppen mit den Bier- und Dönerbuden sind. Auf den Straßen waren die Citroen- Coupés allerdings genauso laut wie die Porsches!   

(Ansonsten nervt dieses Programm, in dem nichts mehr "einfach so" geht. Wenn ich nicht alle meine Posts hier hätte, wäre ich schon weg von diesem "Programmierfehler", der das nahtlose Einfügen von Fotos ebenso verhindert wie ihr Verschieben! Was für eine Google- Pleite!)

Nachtrag: 10.08.2020 Bochum

Wie vorgesehen fuhren wir nach der Polen- Reise nach Bochum (Bild oben: Bahnhofsplatz), wo wir IKEA, die Baumärkte und sonst was abklapperten, bei Franziska Regale anschraubten, Tische montierten, um- und einräumten usw. Wir hatten gut zu tun und kamen kaum dazu etwas zu besichtigen. Nun, in Bochum gibt es auch nicht wirklich was zu sehen. Ein bisschen Zentrum mit höheren Häusern und Verkaufs- Einrichtungen, Versicherungen etc. und dann grüne Stadtteile mit Vorstadt- Charakter... 

Interessant, dass man im Zentrum (Bild unten) in der Fressmeile "Bermuda- Dreieck" nicht einmal von einem hohen Anteil von
Menschen mit Migrationshintergrund, PoC oder was weiß ich reden kann, sondern einfach feststellen muss: Da sind nur wenig Menschen mit traditionell deutschem Habitus unterwegs. Ein bisschen nachdenklich stimmt es schon, wenn man sich in viele Kneipen nicht rein setzen mag, weil von "unsereins" niemand sonst da sitzt. Das ist politisch unkorrekt bemerkt, ich weiß, und doch fällt auf, wie sichtbar die "Parallelisierung" der Gesellschaften hier ist. Ein paar Meter weiter im hochpreisigen "Brauhaus" war es dann umgekehrt. Irgendwie nicht gut!

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Nachtrag: 01.-05.08. 2020 Polen

 Inzwischen hatte ich Franziskas Sachen und Möbel nach Bochum gefahren, wo sie nun alleine einräumen konnte. Wir wollten später bei den "Feinarbeiten" helfen und fuhren erst einmal nach Polen, wo wir jeweils kurz in Ciechocinek bei Miras und Dorota, in Wloclawek bei Budzynskis und dann bei Dorota und Zbyszek vorbei schauten. Das waren schöne Tage voller Erinnerungen an früher. Merkwürdig, dass man schon ein so großes "Früher" mit sich herum trägt...

Auf dem Weg von Ciechocinek nach Wloclawek kamen wir auch an Nieszawa vorbei. Der kleine Ort hat eine merkwürdige Geschichte, denn die Verlegung der Stadt stromaufwärts war einst die Bedingung des Übertritts der Stadt Thorn nach Polen. Von dieser "Verschiebung" hat sich Nieszawa nie wieder erholt. Uta kannte das verschlafene Örtchen, dessen einzige Attraltionen die Lage an der Weichsel (Bild oben) und die Weichselfähre (Bild unten) sind, nicht, weswegen wir dort kurz Station machten. Sonst gibt es nicht viel zu berichten. In Wloclawek ist (leider) bis auf ein paar neue Einkaufstempel "alles beim Alten".  

Freitag, 9. Oktober 2020

Nachtrag: 07.07.2020 Minden

Anfang Juli begann die Umzieherei und Renoviererei. Zuerst haben wir bei Anka noch gebohrt, Regale und Rollos angebracht, bei IKEA gesucht. Inzwischen packte Franz zu Hause seine Sachen. Am 05. 07. fuhr ich mit Franziska nach Bochum, wo sie sich für eine Wohnung entschied. Da Paps nicht immer daneben stehen muss, fuhr ich schon mal nach Minden weiter, endlich mal wieder unsere ehemalige Kollegin und Freundin Ursel besuchen. Ich fand alles vor wie ehedem; wir verstanden uns, als hätten wir einander nicht 10 Jahre lang nicht gesehen. Gut so. Anderntags ging es nach Minden, wo sich auch nicht viel getan hat. Wieder bewunderte ich den mächtigen romanischen Dom (Bild oben) und ein paar schöne Häuser in der Altstadt (Bild unten). 

Wir holten dann Franziska von der Bahn ab (Bild Mitte) und aßen noch mal gemeinsam zu Mittag, ehe wir beide nach Leipzig zurück fuhren. Dort hieß es einen Miettransporter besorgen und das Umzugsgut verpacken, damit der Umzug so schnell wie möglich über die Bühne gehen konnte. Haben wir auch alles geschafft. Um den 15. 07. herum ist Franziska dann eingezogen, wenn ich nicht irre. Anka war mit helfen. Die beiden fuhren dann nach Wismar, ich brachte den Wagen zurück. 

In Leipzig stand Uta schon mit dem Pinsel in der Hand bereit: Wir haben ja jetzt ein Zimmer mehr und bevor es als Schlaf- Arbeitszimmer eingerichtete werden konnte, war halt zu streichen. Am Ende wurde es freilich die ganze Wohnung! Dafür ist jetzt Ruhe- mindestens für die nächsten 10 Jahre! 

Nachtrag: 27.06.2020 Heimreise über Nowy Sacz

Bei gutem Wetter in Suceava los bis Satu Mare. Alles wie immer. Nur ist das Hotel komplett leer. Ärger bringt das erst am Morgen, als mir das "Frühstück" serviert wird: Ein Tütchen Nescafé, Erdbeerjogurt, ein Snickers- Riegel, ein Tütchen Schokowaffeln und ein verpacktes Tankstellen- Sandwich. Die Bitte mir ein Ei in die Pfanne zu hauen oder ein Würstchen heiß zu machen, wird mit Bedauern abgelehnt. Nichts und niemand im Hause... Ich schlürfe den Kaffee und esse später in Košice zu Mittag.

Am frühen Nachmittag erreiche ich dann Nowy Sacz. Bisher bin ich dort immer nur vorbei gefahren. Ich wollte immer mal anhalten und
nun hatte ich es so geplant und kann mir die Stadt ansehen. Ziemlich leer und ziemlich provinziell. Aber hübsch am Fluss gelegen. Dort sieht man noch Reste der ehemaligen Burg, die einmal recht groß gewesen sein muss. (Bild Mitte)

Ein paar nette, ehemals repräsentative Häuser (Bild unten) und ein kleines Altstadtareal mit dominierendem Rathaus (Bild oben) - das war's. Ich wollte dort was essen, aber außer ein paar Pizzerien hatte nichts offen. Macht nichts. Im Hotel (IBIS!) habe ich frugal gespeist. Wirklich gute Küche! Wer hätte das von so einem Ketten- Hotel erwartet? Leipzig erreichte ich dann am nächsten Tag ohne irgendwelche Probleme.