Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Freitag, 26. Februar 2021
Joggen in Chisinau
Montag, 22. Februar 2021
Neue Wohnung!
Dann kaufte ich noch ein Bad- Set und daher ist nun meine Toilette fußwarm und im Bad liegt eine rutsch- und wasserfeste Auflage. Vor der Tür gibt es eine neue Fußmatte. Das sollte es gewesen sein.
Schönes Wetter - erster ausführlicher Spaziergang in der Gegend
Gleich hinter meinem "Kwartal" ist der Moskauer Boulevard, die Hauptstraße des Stadtviertels. Ich wohne also hinter der auf Bild eins zu sehenden Häuserzeile auch immer noch auf dem "Boulevard Moscovei". Geht man den nach links bis zum Ende, also bis zum Gelände der Technischen Universität, kommt man auf den abschließenden Kreisverkehr. (Bild zwei) Übrigens die Kreuzung Moskauer Boulevard- Kiewer Straße.
Die Kiewer abwärts kommt man nach ein paar hundert Metern zum äußersten Ende des bereits mehrfach erwähnten Parks, den ich des Joggings wegen erkunden wollte. Das ist dieses Mal gelungen. Was ich fand, ist grundsätzlich zum Joggen geeignet, auch wenn es sich weniger um einen gepflegten Park, als vielmehr um ein verwildertes parkähnliches Waldstück handelt. (Bild drei) Noch sind die Wege zum Joggen zu schmierig, aber bald wird es gehen. An der mir bereits gut bekannten Stelle am "Toro", dem etwas teureren Steak- House, bog ich wieder ab in Richtung meines Quartiers. Da muss man über den Platz der Afghanistan- Kämpfer, der hier schon Erwähnung fand. Dieses Mal waren die Finger in der Lage, den Auslöser qualifiziert zu betätigen, weswegen das Denkmal nun zu sehen ist. (Bild vier) Irgendwie muss gerade ein Jahres- oder Gedenktag gewesen sein, denn der Blumenschmuck war noch sehr frisch. Anders als in Kiew, ist das "Denkmal der Schande" (wie man in der Ukraine oft hört) hier nicht versteckt am Rande der Stadt, sondern doch sehr zentral platziert. Das finde ich schon mal gut...Interessant, wie viele Kinder das Straßenbild prägen. Überall im Grünstreifen und hier auf dem Platz finden sich Spielplätze, die voller Kinder sind. (Bild fünf) Auffällig allerdings auch, wie wenig Väter dabei sind. Meist stehen junge Frauen allein am Rand; daneben sind auch ganze Großfamilien zu sehen. Paare sind selten. Hm...Zum Ende des Ausflugs landete ich wieder im "Palacinta". Zwar hatte ich mehrere Restaurants unterwegs betreten und geschaut, was es da gibt, aber ich fand nichts, was mich ansprach. Viele Cafés und Bars, in denen Kuchen oder Burger das Speiseangebot dominieren. Viele Pizzerias auch. Alles nix für den Low- Carb- Freund. Dann eben "Palacinta". Das Essen ist preiswert und gut, das Ambiente grenzwertig. (Bild unten) Vor allem die Manele- Musik (rumänisch- moldawischer Balkan- Pop) nervt etwas. Aber eigentlich bin ich schon daran gewöhnt. Ist wie "RuPo" (Russen- Pop) in der Ukraine. Dieses Mal aß ich ein Beef- Stroganoff - ja, ist akzeptabel. ;-)Auf dem Rückweg ins "traute Heim" kam ich am "Jysk" (so eine Art Ikea im Kleinformat) vorbei und stellte fest, dass am Sonntag nicht nur Supermärkte, sondern auch andere große Warenhäuser geöffnet haben. Also zog ich Erkundigen ein, was man da zur Verschönerung meiner Wohnung kaufen kann, und besorgte mir einen dringend notwendigen Schreibtischstuhl. Lustig, dass mir gleich zwei junge Männer als Verkäufer über den Weg liefen, die perfekt Deutsch sprechen. Einer ist wohl vor seiner "Karriere" als Verkäufer Sprachen- Student gewesen, der andere hatte in Rostock (!) gearbeitet und kannte Wismar ziemlich gut. Lach. Wir haben uns "nach Corona" auf ein Bier verabredet. Mal sehen...
Samstag, 20. Februar 2021
Juhu, ich habe Internet- und sogar schnelles!
Nachtrag: 13.02.2021 - Erkundungen bei großer Kälte
Um mich ein bisschen aufzumuntern, beschloss ich, essen zu gehen, statt selbst zu "kochen". Draußen sollten minus 15 Grad sein, also zog ich mir noch eine Strickjacke unter meinen Kanada- Pelz, und ging los. Nach ca. 5 min erreicht man von mir aus die Strada Miron Costin, an deren Ende sich der Platz der Afghanistan- Kämpfer mit Gefallenen- Denkmal befindet. (Bild oben - das Denkmal ist vor dem hohen Gebäude, das im Prinzip meine Wohnung verdeckt, von wo ich kam. gerade so zu erahnen.)
Wendet man sich wieder in meine Laufrichtung. findet man am anderen Ende ein interessantes Stück moderner Architektur. (Zweites Bild) Dahinter erahnt man den Park, den ich gesucht hatte. An seinem Eingang grüßt ein kleiner Stausee und soweit ich das sehen konnte, kann man dort joggen. Warum ich es nicht gesehen habe? Urplötzlich erhob sich ein Sturm, wie ich ihn einmal in Constanta und sonst nie in meinem Leben erlebt habe. Die minus 15 Grad verwandelten sich innerhalb von Sekunden in eine schneidende Kälte und ich "floh" in das erstbeste Restaurant am Ort. Es war das erste und das beste der Gegend! Drinnen nur leicht bekleidete junge Damen (?), die mit ihren Sponsoren vor 100g- Cognac- Schwenkern saßen. Wie in der Ukraine trugen die jungen Männer Trainingshosen mit Rolex, während die Mädels (die Älteste war maximal 25!) mit Beinen bis zum Ar...h und Strümpfchen aufwarteten, bei deren Anblick ich mich fragte, wie die wohl den Heimweg schaffen. Na gut, die BMW und Lexus standen nicht weit vor der Tür...Trotz dieser "haute culture", das Essen war vorzüglich, kostete ca. 30 Euro, was hier ein immenser Preis ist (ich hatte 4 Euro mit Trinkgeld "geplant"!), zeigt die Klo- Beschriftung, dass man aber doch mit Bauern vom Dorf rechnet, jedenfalls mit Leuten, die es der miesen Toilettenhygiene wegen gewohnt sind, auf dem Klo- Becken Platz zu nehmen. (Bild drei) Wie dem auch sei, ich fühlte mich (als Opa!) in dem Yuppy- Schuppen doch unwohl und verzog mich gut aufgewärmt. Trotzdem wurde der Heimweg zur echten Probe. Der Sturm schaffte es mehrmals, mich in Trab zu versetzen und vom Weg abzubringen. Auch fühlte sich die Kälte im Wind wie eine Trennscheibe an, die einem das Gesicht zersägt. Nach vielleicht 12 Minuten zu Hause angekommen (Bild unten - der Skoda steht im Innenhof als eines der minderwertigeren Autos, weshalb ich keine Angst habe, er könnte geklaut werden), waren die Finger so steif, dass ich das Schloss zuerst nicht öffnen konnte. Mann, hat der Kaffee danach geschmeckt! ;-) Weniger angenehm war anderntags der Ausfall der Wasserversorgung. Ich habe mein "Ost- Feeling" noch nicht wieder, was man daran erkennt, dass ich keinen Wasserflaschenvorrat angelegt hatte. Zum Trinken war genügend da; das Klo musste halt warten (soviel zur Hygiene- Kritik!). Aber mein Sportprogramm war gewagt. Was hätte ich am Montag getan? Stinkend und vom Vortag verschwitzt mit zerwühlten Haaren in die Schule gehen? Zum Glück kam das Wasser gegen Morgen wieder...Samstag, 13. Februar 2021
Nachtrag: 10.02.2021 - Wohnung reinigen
Mit den Schüler/innen klappt es bisher super. Sie sind nicht alle an Deutsch interessiert, aber selbst die Desinteressierten sind (noch?) absolut diszipliniert. Trotzdem sind viele aufgeweckte junge Menschen darunter, die sich begeistern lassen und auch in der Pause noch einmal mit Fragen zu mir kommen. Meine Kolleginnen sind aus dem Häuschen. Sie meinen, ich hätte bei den Schüler/innen helle Begeisterung ausgelöst. Hoffentlich bleibt es so. Einziger Wermutstropfen ist die Migrations- Behörde: Um einen Aufenthaltstitel zu bekommen, muss ich einen Arbeitsvertrag vorlegen, für den man einen Aufenthaltstitel benötigt. Es wurde aber eine Mutter gefunden, deren Bruder bei der Behörde arbeitet, und so habe ich Hoffnung, dass es trotzdem gut ausgeht. Nur, dass mich keine Kollegin begleiten will, finde ich nicht gut. Ich bin doch kein Bittsteller, sondern aufgrund eines Staatsvertrages hier. Das gilt es durchzusetzen und da wäre es schon gut, wenn der Inhaber eines Dienstpasses mit Dolmetscherin erscheint. Na, schauen wir mal...
Nachtrag: 07.02.2021 - Schneefahrt nach Chisinau
Nachtrag: 01.02.2021 - Dienstantritt in Chisinau/ Moldawien
Nachtrag: 28.01.2021 - Wie ich dann doch noch über die Grenze kam
Freitag, 12. Februar 2021
Nachtrag: Dezember 2020 - Adventszeit, Weihnachten und Silvester
Weihnachten feierten wir trotz Corona in Wismar (Bild 2), wo in diesem Jahr die Restaurant- Besuche ausfielen. Aber Muttern hat uns bekocht wie in alten Zeiten und obwohl diverse Zipperlein das Angebot einschränkten, waren doch allerhand Leckereien zu haben. Kompliment!
Silvester waren wir dann in der "Kleinfamilie" zusammen im Leipziger Heim. Etwas ungewohnt, dass sich die "Kinder" nicht mehr in "ihr" Zimmer zurück ziehen konnten, sondern auf der "Gästecouch" nächtigen mussten. Sonst war alles wie immer. Wir haben gespielt, um 0.00 Uhr ein paar Wunderkerzen auf dem Balkon angezündet und uns gewundert, dass die Knallerei trotz Böllerverbot kaum geringer ausfiel als in den vergangenen Jahren. (Bild 3) Allenfalls begann die Knallerei ein bisschen später. Irgendein Typ nervte uns bis morgens in der Frühe: Er zündete stoisch Stunde um Stunde alle 5 min einen Böller, der bestimmt nicht bei Aldi gekauft war. Muss man "die Bürger" verstehen? Und so endete dieses merkwürdige Jahr so, wie es abgelaufen war. Voller Harmonie und schöner Ereignisse (beide "Kinder" sind nun selbstständig und auch räumlich "abgenabelt") auf der einen, aber auch voller Unverständnis für das, was sich in unserer Gesellschaft abspielt, auf der anderen. Warum scheint ein Minimum an Zusammenhalt und Rücksichtnahme so schwer aufrecht zu erhalten? Privat hatten wir keine merklichen Katastrophen zu verzeichnen. Aber was aus unserer Gesellschaft wird, steht in den Sternen. Die Zeichen sehen nicht gut aus...