Jedenfalls bin ich an dem Wochenende um den 19. 03. das erste Mal seit Wochen wieder einfach mal so draußen und spazieren gewesen. Höchste Zeit, denn das Sitzen und Streiten auf Facebook, Twitter & Co. zehrt an den Nerven. Sreiten? Nun ja, einige meiner ukrainischen Freund/innen begannen alle Vorurteile Putins gegenüber der Ukraine zu bestätigen: Nein, man soll gefangene russische Generäle nicht einfach so umbringen und schon gar nicht soll man damit warten, bis man ihre Kinder vor ihren Augen erschießen kann. Was da hoch kommt, ist dümmstes 19. Jahrhundert. Auf russischer Seite kämpft man ums "Reich", auf ukrainischer um den Nationalstaat. Mit Demokratie und so haben beide nix am Hut. Das zeigt sich u.a. am Personenkult um Selenskyi und an der völligen Verneinung alles Russischen, was mit der Überhöhung alles Ukrainischen Hand in Hand geht. Der Kosaken- Kitsch in meiner Timeline kann ermüden...
Ansonsten geht es für manche Russen hier auch schon um "Heimat oder Tod" (Bild Mitte). Schmierereien sind in Chisinau selten; wenn es welche gibt, dann sind es russische nationalistische Parolen. Auf der anderen Seite gibt es eine enorme Hilfsbereitschaft, was die Aufnahme hunderttausender Geflüchteter und die Versorgung der Transitreisenden anbelangt. Und das, obwohl die Moldauer wirklich kaum was übrig haben, was schon im Straßenbild sichtbar wird. (Bild unten) Es war schönes Wetter und ich habe mich erholt. Man muss leben - trotz allem.
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