Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 10. Juni 2023

2023-05-27 Mit Kaminer unterwegs

Es gab ein bisschen Hin und Her, weil Kaminer - hier auf Einladung des DAAD - auch auf dem Moldauischen Deutschlehrertag lesen sollte, was aber nicht so richtig klappen wollte. Irgendwie hatte Irina kein Zutrauen zu der Idee, einen Autor mit russischem "Hintergrund" vor Deutsch- Lehrer/innen lesen zu lassen. Mag auch sein, dass sie fürchtete, sich als bekanntermaßen russophile Kollegin vom russischsprachigen Lyceum in der gegenwärtigen Stimmung bei den rumänischsprachigen Kolleg/innen in die Nesseln zu setzen. Aber dann haben wir das doch alles noch hin bekommen und die kurze Lesung aus einem unveröffentlichten Text wurde ein voller Erfolg. (Bild oben)

Ich gebe zu, dass ich nicht wirklich scharf darauf war, dem Programm der Tagung zwei Tage lang zu folgen. So kam mir Kaminers Ansinnen entgegen, wenn es ginge, auch das Land ein bisschen kennenzulernen. Also machten sich Mario vom DAAD, Paulus vom ÖAD und ich mit Kaminer auf den Weg nach Transnistrien. Paulus kannte eine Möglichkeit, ohne Kontrolle in den abtrünnigen Landesteil zu kommen - man nimmt die Fähre zwischen zwei von Fluss und Grenze getrennten Ortsteilen und eben nicht die Brücke und schon kann man ohne Pass usw. auf die andere Seite. Das war was.

Dann kannte Paulus (auf dem dritten bzw. vierten Bild der Mann in Rot) dort auch noch den ehemaligen Chef- Konservator der Moldau, der sich nun zurückgezogen hat, um sich seinem "Hobby" zu widmen, der verrückte Idee nämlich, dort am Ende Europas ein Museumsdorf zu errichten. Mit seinem Haus hat er schon mal angefangen. (Bild zwei) Das war sehr schön und informativ. Aber richtig schön wurde es erst, als klar wurde, dass wir einen "bekannten deutschen Autor" im Schlepptau hatten. Da wurde aufgetischt...

Auf dem dritten Bild sieht man uns im Weinkeller, wo der Gastgeber freigiebig Weine und Liköre aus eigener Produktion kredenzte, die Frau mit "Kanapki" erschien und wir auch aus allen Gläsern eingelegte Gurken, saure Tomaten, Pilze, Kompott usw. usf. probieren mussten. Alles sehr lecker. 

Darüber verging die Zeit und als wir ans Aufbrechen dachten (Bild vier - Mario, Paulus, ich, Kaminer und unser neuer Freund), war die Fähre schon auf und davon. Wir mussten bis 19.00 Uhr warten und die letzte nehmen. Kein Problem nach dem schönen und erlebnisreichen, ganz und gar "typisch osteuropäischen" Tag. Danke an den Gastgeber und an Paulus für die tolle Idee!


 

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