Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Samstag, 29. Mai 2010
UPA
Der Kampf um die Deutungshoheit von Geschichte ist voll entbrannt. Mag sein, dass es in Kiew niemanden anhebt, aber hier rüsten die Nationalisten zur Verteidigung eben noch erfolgreich besetzter Positionen. Es gilt, das Andenken Banderas und das der UPA (Ukrainische Aufstandsarmee) hoch zu halten. Einseitigkeiten werden dabei nicht nur billigend in Kauf genommen, sondern noch forciert. Wen stört es schon, dass - woran erst jüngst Alfred Schreyer aus Drohobych in einem Interview für die FAZ erinnert hat - zehntausende Juden unmittelbar nach dem Einmarsch der Hitler- Truppen erschlagen und deportiert werden konnten, weil sie in einer unabhängigen Ukraine so wenig einen Platz haben sollten wie in einem deutsch besetzten Osten? Vor der hiesigen Synagoge wird nicht etwa an die zehntausenden Mitbürger jüdischen Glaubens, sondern an 13 oder 14 erschossene Kämpfer für die Unabhängigkeit der Ukraine erinnert. Von wem erschossen? Von den angeblich verbündeten Deutschen, die ihre Kampfgenossen nur ausgenutzt und nur solange akzeptiert hatten, wie sie ihnen die "nützlichen Idioten" waren...
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