Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 29. Mai 2010

Wasserschäden

Zugegeben, es sieht nicht so schlimm aus. Am Anfang tropfte es auch nur ganz leise und ich wusste nicht, woher das Geräusch kommt. Aus der Heizung? Ich schlief ein und bemerkte nichts. Anderntags, die Periode des großen Regens hatte gerade begonnen, fiel mir dann doch etwas auf: Irgendwie sah die Gipskartondecke aus wie der Bauch einer schwangeren Kuh! Au weia! Und richtig- angestochen spie das Euter mehrere Schüsseln Regenwasser aus und seitdem tropfte es und tropfte es und tropfte es. Ich stellte Schüsseln drunter und mir einen Wecker: Jede Stunde in der Nacht Schüssel leeren. Aber wie schlafen zwischendurch? Ich zog ins Nebenzimmer, aber die Gipskartondecke ist durchgehend und verstärkt das Geräusch wie ein Trommelfell. Ich fühlte mich wie der "Schachspieler" in Stefan Zweigs gleichnamiger Novelle: Dem Wahnsinn nahe! Am ersten Tag war der Vermieter nicht erreichbar, am zweiten versprach er, am Tag darauf zu kommen. Er kam und brachte einen Schulfreund mit, der Chef der zuständigen Wohnungsverwaltung ist. Ein Glück, denn in Kiew betragen die "normalen" Reparaturfristen "frühestens in drei Jahren". So versprach man, mich am vierten Tag zu erlösen. Ich war in Drohobych - ziemlich kaputt - und schien erlöst, als ich wieder zu Hause war. Draußen goss es in Strömen und bei mir war Ruhe. Die Nacht zum Sonnabend war ok. Kaum aus Drohobych zurück, hörte ich ein verdächtiges "tick, tick, tick"... Da war es wieder! Ukrainische Wertarbeit? Vermieter anrufen, nicht schlafen, nach Kiew fahren- das war der Ablauf der Dinge. Seither aber ist Ruhe. Möge es so bleiben!

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