Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Freitag, 28. November 2014

Ehrenrettung

Sie heißt Vanessa und ist die Schwester eines meiner Schüler aus Michalovce.Vanessa ist an einem Tumor operiert worden und es sieht nicht so gut aus. Die kleine Familie lebt ohne Vater und die Mutter ist nicht reich. Die Medikamente, die vielleicht Leben retten oder verlängern können, sind teuer und werden von der Kasse hier nicht bezahlt. Also hat David einen der in solchen Fällen üblichen Internet- Aufrufe gestartet und in drei Sprachen um Hilfe für seine jüngere Schwester gebeten. Klar, einige Lehrer haben spontan gespendet und ich dachte auch, dass die eine oder andere Mitschülerin etwas gibt. Nun aber hat die Gruppe in 14 Tagen über 750 Mitglieder gewonnen und die Aktivitäten der Schülerinnen häufen sich. Michalas Zumba- Verein veranstaltet eine Benefiz- Veranstaltung (Bild oben) und Zuzana hat im Eishockeyverein gesammelt. (Bild Mitte) An der Schule treten morgen diverse Schüler- Bands auf, der Eintritt geht als Spende an die Familie usw. usf. Die jungen Leute sind initiativ und ideenreich. Mitfühlend sowieso. (Bild unten) Das finde ich überwältigend und auch ermutigend. Es relativiert den Befund aus dem letzten Post. Vielleicht sind viele Dinge zu abstrakt und zu weit weg, wenn man sich politisch gar nicht interessiert und sozial wenig informiert ist. Aber die basic- instincts der Mitmenschlichkeit sind doch noch intakt. Ich lebe gleich wieder ein bisschen besser in diesem Land und der Optimismus in die Zukunft hebt sein Haupt. ;-) Vor allem aber: Möge das alles Vanessa helfen! Immerhin sollte ihr so viel Aufmerksamkeit Mut und Kraft geben. Was ist wichtiger als das Bewusstsein, mit seinem Schicksal nicht allein zu sein?


Dienstag, 25. November 2014

Vermarktung alles Menschlichen im Spiegel der Schule

2011 schrieb der linke französische Philosoph Lucien Sève in Le Monde Diplomatique unter der Überschrift Der Mensch im Kapitalismus: "Die auffälligste Fehlentwicklung der Zivilisation ist die Vermarktung alles Menschlichen." Darüber mit slowakischen Schülerinnen zu diskutieren fällt nicht leicht. Sie wollen Geld verdienen und finden es einfach nur gut, wenn ich ihnen erkläre, dass diese oder jene mitmenschliche "Leistung" in der letzten Zeit geldwert geworden ist. Ihnen kann anonyme Pflege nicht passieren, denn sie haben ja Familie. Auf die Idee, es könnten sich diese Bindungen in absehbarer Zeit auflösen, kommen sie nicht. Warum sollte jemand, der eine Wohnung in seinem Haus frei hat, diese gegen Hausdienstleistungen einem Studierenden kostenlos oder kostengünstig zur Verfügung stellen, wenn er sie doch vermieten könnte? Warum sollte eine pensionierte Musikpädagogin etwa einer jungen Interessentin kostenlos Geigenunterricht erteilen und dafür vielleicht eine Einkaufshilfe gewinnen, wenn sie Privatstunden gegen Geld geben kann? Das alles können sie sich nicht vorstellen, obwohl sie erzählen, wie Studenten hier eine gemietete Wohnung völlig verwahrlost hinterlassen haben, obwohl (!) sie Geld bezahlt hatten. Sie verstehen nicht, worin das Interesse eines Studierenden bestehen könnte, sich durch ein bisschen Hilfe und evtl. Zuwendung eine kostengünstige Wohnmöglichkeit zu sichern. Warum sollte er sich durch Zerstörungswut um diese Möglichkeit bringen? Antwort: "Weil der Mensch schlecht ist." - "Weil man nur der eigenen Familie vertrauen kann." - "Weil sich eben alles um Geld dreht. Und das ist auch gut so." Für sharing- economy haben sie nur ein abfälliges Grinsen übrig. Wer ist so blöd? Die Deutschen? DIE bestimmt nicht! Höchstens ihr ostdeutscher Lehrer kann so was gut finden. Die Idee kommt aus Havard? Aha... Egal. Wenn sie das Gerede von "menschlicher Wärme" und so hört, dann schalte sie ab, meinte Kamila empört. Man sieht ihr an, wie sie diese sozialistischen Ideen anwidern. "Wenn jemand Hilfe nicht bezahlen kann, dann soll er doch sterben." - Sprach eine angehende Ärztin, die schon seit einem Jahr nur noch für die Aufnahmeprüfung für dieses Studium lernt...

P.S.: Ich erzähle das einer sehr netten Kollegin. Die versteht mich sofort und erzählt, wie empört sie war, als ein Nachbarsjunge die Idee absurd fand, für Spracherwerb Geld zu zahlen. Sie meinte damit die Dummheit, sein Englisch nicht verbessern zu wollen; richtig empörte sie aber, dass er dafür nicht zahlen will...

Sonntag, 23. November 2014

kamenicky hrad

Freund Ludovit hat eine Sammlung von Sagen und Legenden seiner Heimat, der Region Šariš, und auf Wusch seines Verlegers die noch vorhandenen Reste "abgeknipst". Ein Spezialist also.  Als er mich einlud, ihn mal wieder zu besuchen, wünschte ich mir einen Ausflug zu einer mir noch unbekannten Burgruine. Der Wunsch wurde erfüllt und wir fuhren über Sabinov zu dem Dorf Kamenica. Den Wegweiser zur Burg hatte ich schon oft gesehen und auch den Höhenzug, auf dem sie verrmutlich stehen würde, hatte ich ausgemacht. Und es stimmte. Wie das Rückgrat einer kurz aus den Fluten auftauchenden Riesenseeschlange zieht sich der schmale und spitze, in der Mitte künstlich abgeflachte Grat durch die Landschaft. 

An den beiden Enden türmen sich Felsen auf; auf einem stand der Palast und auf dem anderen befand sich der Bergfried. Irgendwann verband man beide Teile mit Mauern und hatte in der Mitte wohl Platz für Soldatenquartiere etc. Die Burg diente dem Schutz der königlichen Jagden und sollte wohl auch die nahe ungarisch- polnische Grenze überwachen. Sei's wie es sei, Ludo wusste, dass der Legende nach Hussiten unter Jan Žižka die Burgbesatzung herausgelockt und dann geschlagen und danach die Burg besetzt hätten. Ob sie je eingenommen wurde? So stark befestigt war sie wohl nicht, aber wer das wissen will, kann ja selbst nachlesen...

Für uns waren heute das herrliche Wetter und die schönen Aussichten am wichtigsten. Von oben hat man wirklich einen ausgezeichneten Lug ins weite Land. (Bild oben) Aufgebrochen waren wir bei ca. 6 Grad und in der Sonne blieb es angenehm. Aber in den Gipfellagen der umgebenden Berge herrschen wohl schon andere Temperaturen. Jedenfalls ist alles voller Rauhreif. (Bild zwei)

Uns musste das nicht stören. Die Sonne beschien die Szenerie aus spärlichen Ruinen und stolzem Slowaken- Banner (was hat das mit der sächsisch- ungarischen Burg - die Bauherren waren Sachen - zu tun?) gar prächtig. Die vergilbte Farbe der Gräser erinnerte mich fatal an die Krim. (Bild drei) Einst wanderte ich in einem solchen Licht, allerdings bei 30 Grad mehr, über die Anhöhen bei Balaklava zur Ruine der dortigen Genueser- Festumg. Geradezu unwirklich schienen die Ende November dort oben ungerührt und herrlich gelb blühenden Blumen. (Bild vier) Da Ludo es so wollte, posierte ich vor der im Hintergrund wehenden Fahne. (Bild fünf) Es hat sich gelohnt, denn bei facebook ließ sich die mir bekannte Damenwelt nicht lumpen und postete bzw. "likete" (?) "forever young" (Ewa). Hm, schön wäre, wenn das stimmen könnte...

Dann mussten wir schnell nach unten, denn mit der untergehenden Sonne wurde es schnell finster. (Bild unten). Ein Kaffee in Sabinov beschloss den schönen Tag. Leider musste ich zu Hause angekommen doch noch wieder korrigeren, da ich gestern diverser neuer Projektantangelegenheiten wegen nicht dazu gekommen war. Aber das ist nun auch erst mal zu Ende. Nächste Woche sind schon die Prüfungen zum DSD...





Sonntag, 9. November 2014

Nachtrag: Sirava vom 24.- 26. 10.

Am 24. nahm ich das Gepäck der Gruppe auf, kaufte die Fahrkarten und fuhr selbst nach Michalovce, um die 10 Jungs und Mädchen wieder in Empfang zu nehmen, die - gemeinsam mit Tomas und Lenka vom GPH - einen Filmworkshop zu erleben. Der Zug hatte Verspätung, dann ließ das Essen ein bisschen auf sich warten. Also fiel die Vorstellungsrunde kurz aus. Ab zum Bowling. Anderntags Übungen zur Handhabung der Kamera, zu Interviewtechniken und ein bisschen Recherche zu den Zigeunern und Mantaken in Oberungarn. Nachmittags drehten die kids Clips und am Ende des Tages in drei Gruppen je einen kleinen Film. Das Wetter war Klasse. Morgens schon goldene Farben über dem Sirava Stausee. (Bild oben) Meine Gruppe fuhr los, die Burg Viniansky hrad zu suchen (und nicht zu finden). Dafür sah ich den gleichnamigen See zum ersten Mal. (Zweites Bild). Schöne Landschaft. Tomas und Karin spielten mit, aber meine "Lieblinge" von der Srobarova blödelten am meisten und "trugen" die Sache mit ihrem Spaß an der Idee. Sie filmten ihre Fragen an Passanten, kommentierten den Umstand, dass in einer ganzen Reisebusgesellschaft aus Ungarn niemand (!) eine der gängigen Fremdsprachen sprach, freuten sich an dem Laub auf den Wegen und waren einfach nur lustig. Ich spielte mit. (Bild drei und vier- unten links Petronela und rechts Simona) Abends rückte die Bande ab ins Thermalbad und im Anschluss daran hatten wir alle mit meinem neuen Chef Michael, der sich als begnadeter Entertainer entpuppte und den "Hit" memories of sirava (Ja, ja, memories of Heidelberg!) kreierte, einen lustigen Tagesabschluss. Die Jugendlichen sangen ihn noch bei ihrer Ankunft in Kosice! Ich hatte inzwischen die Filmclips zu schneiden, damit wir am Sonntag ein paar Arbeitsergebnisse sehen konnten. Das passierte dann auch.Während eine Gruppe ihre Eindrücke für den Bog formulierte, fuhr die jeweils andere mit Michael auf einer Yacht über den See. Dann Mittagessen und Abfahrt. Für eine sachgerechte "Evaluation" blieb keine Zeit. Ich hatte aber auch gar keine geplant! ;-) Trotzdem schockierten mich die Antworten auf einschlägige Nebenfragen. Alles war toll, schade, dass es schon zu Ende ist usw. Bloß... Ja, was "bloß"? - "Warum mussten wir immer arbeiten? Das hat nicht so viel Spaß gemacht." Das fanden auch Patricia und Emilia (Bild unten), deren Filmbeiträge sich wesentlich um Frisuren und den catwalk drehtren. Warum ärgere ich mich immer wieder über solche Sätze/ Tatsachen, die ich doch kenne und von denen ich genau weiß, wo sie her kommen? Simona war doch wenigstens ehrlich und den Mädels fällt halt nicht mehr ein...


Nun geht es um den zweiten Teil des Projekts. In Medzev soll ein Roma- Ensemble mit slowakischen Kindern zusammen (!) Theater spielen (vier Tage Proben!) und wir wollen das filmen und rund um die Proben und die Aufführung (am Nikolaus- Wochenende) Interviews zum "Zusammenleben der Minderheiten (Mantaken und Roma) in Geschichte und Gegenwart" führen. Helmut Bistika hat mich schon gewarnt: Politisch korrekte Antworten soll ich nicht erwarten. Letztens war wohl das ZDF da; die Reporter flohen den Ort entsetzt und das Material wurde nie gesendet. Und so wird die Realität wieder und wieder verdrängt. Erinnert mich das an was? Ach ja, wir haben den 09. November... ;-)

Bloß stellt sich die Frage nach der "Ergebnis- DVD". Wie soll ich die "Wirksamkeit" meiner Arbeit nachweisen, wenn sich weder die Interviewer noch ihre Partner der Grundüberzeugungen deutscher Reinheitsgebote bewusst sind? Schließlich meint man doch verlangen zu dürfen, dass Schule über Aufklärung Meinungen verändert! Was für ein tumber Wahn...





Levoca hat ein neues Restaurant


Wozu noch einmal über Levoca schreiben? Weil es ein neues feines Restaurant mit leckeren Speisen hat! Ich fuhr am Sonnabend hin, weil Karin es noch nicht gesehen hatte. Ja, ich bin gerne Reiseführer. Man sieht selbst oft ganz neu, was man mit den Augen des anderen sieht! Dieses Mal fand sich ein interessantes Stillleben an der Mauer auf dem Weg zur Bastion. (Bild oben) Seit drei Jahren renovieren sie dort. Aber nun ist was draus geworden! Ein Restaurant mit Freisitz und wahrscheinlich Hotelzimmern in dem hohen Dachstuhl! Innen altes Holz und die jahrhundertealten Mauern (zweites Bild von oben); dazu überall einfaches Glas. Das passt gut. Meine Schweinsmedaillons an Pilzragout und mit Butterreis waren etwas teurer als sonst in der Slowakei (8,90 Euro). Aber lecker! Richtig lecker! Auf den Fensterbänken ein nettes Herbstgesteck. (Bild drei von oben) Es machte Lust, einfach so ein bisschen zu fotografieren. Und das tat ich. Alte Häuser voller morbidem Charme (zweites Bild von unten); warum ist bei uns immer ALLES selbst in den ältesten Städten so langweilig NEU? Städte waren nie "neu"! Das Haus ist bewohnt und die Bewohner haben alle Fenster vollgestellt mit Pflanzen und Kakteen. Ich mag Fenster wie das im Bild ganz unten. Übrigens ging ich nur im Pullover und schwitzte dabei wie ein Affe! Strahlender Sonnenschein und 17 Grad! Wenn das die Folgen des Klimawandels sind, dann fahre ich gern noch ein paar hunderttausend Autokilometer dafür, dass künftig jeder Herbst zum Sommer wird! 

Abends schlossen wir den Tag im med malina. Karin fährt Montag wieder ab und da müssen Remmer und ich die einsamen Männerabende wieder aufnehmen. So'n Pech! Aber einsam kann auch schön sein. Heute nutzte ich den Tag für eine Rad- Rundfahrt auf meiner Standard- Rennstrecke. Bestzeiten waren nicht zu erwarten, aber dafür, dass ich die Saison eigentlich schon beendet hatte, kann sich das Resultat (2:50:24) sehen lassen. Vielleicht wiederhole ich das morgen; ich habe nämlich frei, weil die Schülerinnen meiner Schule ins Theater gehen. Nächste Woche dasselbe. Da feiert man den Jahrestag des Studentenaufstandes in Prag und Bratislava. Nur zu. Wer feiert richtet sonst keinen Schaden an! Warum ich darauf komme? Ich lese gerade "Zigeuner" von Rolf Bauerdick und leide mit ihm, wenn es um den Blast der Antiziganismus- Forschung geht, der wir die Deutungshoheit darüber verdanken, was "Roma und Sinti" alles (nicht) sind. (Was sie sind, davon haben die keine Ahnung, jedenfalls findet man in einschlägigen Texten wirklich nicht eine Antwort auf naheliegende Fragen. Man darf die einfach nicht stellen!) Jedenfalls fiel mir auf, wie blass die inkrimierten Äußerungen von Slowaken, die in einer Zeitung zitiert (!) wurden, gegen das bleiben, was ich täglich von Schülerinnen und Kolleginnen zu dem Thema höre. Ich werde jedenfalls gut auf mein Geld und meine Kamera aufpassen, wenn wir mit den Jungs und Mädels vom Zigeunerensemble der Grundschule Medzev proben! ;-)



Freitag, 7. November 2014

Kloster Jasov von innen

Mit Karin und Remmer nach Medzev unterwegs, machte ich natürlich einen Abstecher zum Prämonstratenser- Kloster Jasov. Bisher hatte ich das imposante Kloster, dessen barockes Eingangsportal zur Kirche als einziger Teil saniert schien, nur von außen gesehen. Heute ergab sich durch Zufall die Möglichkeit einer Führung durch das seit 20 Jahren in Sanierung befindliche Innere. Ja, das Kirchenschiff ist imposant, aber es erschien mir künstlerisch nicht wirklich wertvoll (nimmt man einmal den Adel des Alters weg). Die Akustik in dem hohen Gewölbe (Bild oben) ist wahrscheinlich aber gut. Es soll Orgelkonzerte geben...
Für mch am Interessantesten: Die Bibliothek. Nein, kein tolles Interieur wie in der Anna- Amalia, aber Bücher ab Mitte des 16. Jahrhunderts. Immer wieder beeindruckend der Anblick extra für das Äußere einer bestimmten Bibliothek neu eingebundener Bände, deren Gleichförmigkeit andererseits auch höhepunktlos wirkt. Demokratie im Büchersaal! (Bild zwei) Da drängt sich niemand vor, es sei denn, er besticht durch sein großes Format. Apropos Format! Großformatig lag eine gebundene Sammlung alter Stiche aus dem 17./ 18. Jahrhundert vor, in der man blättern konnte, wie man wollte. Der Führer spulte halt seinen Text ab; von der Bedeutung der präsentierten Stücke hatte er sichtlich keine Ahnung. Witzig am Rande: Unter den ca. 30% Bänden auf Deutsch fielen mir sofort die gesammelten Bände Gustav Freytags auf und - was soll man sagen? - eine broschierte Werkausgabe von Karl May! Ei, diese Mönche... Allerdings gab es auch ziemlich viele der im 19. Jahrhundert wohlfeilen Literaturgeschichten und diverse Zeitungssammlungen sind ohnehin ein Kleinod...

Sehr schön der hinter dem Kloster befindliche Barockgarten, dessen einstige Gestalt nur noch zu erahnen, deswegen aber umso "romantischer" ist. Französische Gärten sind natürlich nicht romantisch, dieser aber ist es in seiner Verlassen- und Sich- selbst- Überlassenheit ganz grandios. (Bild drei) Von hinten und aus der Ferne, der Garten ist eher langgestreckt als groß, sieht man auch den Verfall ( Bild vier) nicht so. Das Kloster wirkt mit all dem schütteren Grün des Herbstes fast granzil, obwohl es der Bauform nach doch eher ein Klotz ist. (Bild unten) Das war also sehr schön und überraschend. Ansonsten ist das Innere eher unspektakulär. Im ehemaligen Speiseraum stehen ein paar alte Schränke, im Foyer gibt es eine Art Historienbild, das wohl die Hochzeit eines Andrassy zeigt- die Familie gehörte zu den Schutzherren und "Sponsoren" des Klosters. (Zweites Bild von unten) Die Farben sind zerplatzt und an einer Stelle großflächig abgesprungen. Rührend die jungfräuliche, wie neu erscheinende Leinwand darunter. Kein bisschen vom Zahn der Zeit angenagt. Irgendwann wird man das von dem restaurierten
Kloster insgesamt sagen. Bloß wozu? Die Kirche hat den Riesenkomplex zurück erhalten und derzeit leben drei Mönche (?) in dem riesigen Komplex. Da ist was faul...



Donnerstag, 6. November 2014

Warum dieses Bild?

Weil es einfach gelungen ist! Ein Schnappschuss mit der Handy- Cam. Genial! - Passiert ist es irgendwo in Naumburg, wo wir Anfang August mit Frau Prof. Chr. Träger unterwegs waren, eine Glasfenster- Ausstellung im Dom zu bewundern. Und dann dieses Foto- so steht man im Zentrum zwischen der modernen Beschleunigung und dem Retro- Look einer Sehnsucht nach Ruhe und Behäbigkeit, wie sie die Zeit der ersten Transistorradios kennzeichnete. Damals konnte man noch stundenlang so ein Ding am Ohr haben und auf Kurzwelle Radio Luxemburg hören, während man an der Ostseeküste auf und ab ging und "brave Bürger" ärgerte, die sich - wahlweise - über die Lautstärke oder über die Himmelsrichtung, aus der der Sender kam, erregten. Ja, man glaubt es kaum, damals erregte man sich noch, weil noch nicht alles im Einheitsbrei der "Toleranz" zur Beliebigkeit verkommen war...

Schule um 07.10 Uhr

Klar, jeder weiß, wie wichtig Licht für Munterkeit ist. Warum man ohne Licht (um 07.10 Uhr) müde ist, wussten die Biologie- Asse (Camilla- im Bild in der Mitte) unter den Schülerinnen der 11. Klasse zwar nicht, dass ein so früher Unterrichtsbeginn nichs bringt, war ihnen als Erfahrung aber geläufig. Gut, wir haben das geklärt- man ist ja in der Schule und darf etwas lernen (und warum nicht Biologie im Deutsch- Unterricht?). Dass die Verantwortlichen sich dafür nicht interessieren...- eine Unterrichtsstunde in Demokratie? Adam (im Bild schlafend) hat jedenfalls wenig von alledem mitbekommen. Dabei hatte er dieses Mal gar nicht bis nachts um vier fern gesehen! Und er war nicht allein. Michal, links im Bild, schläft auch (fast). Aber irgendwann im Juli werde ich gefragt, warum die Schüler beim DSD durchgefallen sind. Nun ja, ich habe eben Unterricht ab 07.10 Uhr und dann wieder ab 14.30 Uhr...