Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Mittwoch, 22. März 2017
Goethes Faust ökonomisch
"Da rase draußen Flut bis auf zum Rand,// und wie sie nascht, gewaltsam einzuschießen,// Gemeindrang eilt, die Lücke zu verschließen." - Dieser Vision des Faust, normalerweise begriffen als Goethes Vermächtnis, hat schon Th. Storm im "Schimmelreiter" das soziale Versagen des Menschen als Absage an aufklärerischen Optimismus entgegengestellt. Vergessen wurden bisher aber die Worte des Mephistopheles: "Mit deinen Dämmen, deinen Buhnen;// ...// In jeder Art seid ihr verloren; -// Die Elemente sind mit uns verschworen,// und auf Vernichtung läuft's hinaus." (Faust II) Genial! Hier werden dem ökonomischen Weltschöpfertum des (faustischen) Menschen die Konsequenzen "Verlust der Schönheit" (Lynkeus), "Verlust der Empathie" (Philemon und Baucis) und "Verlust der Sicherheit" gegenübergestellt und als Endvision wird das Versagen der Technik postuliert. Was helfen alle Sicherheitsvorkehrungen (Dämme) gegen das Versagen der AKW, das der Gentechnik (Homunkulus) usw.? Am Ende steht der Verlust der Fähigkeit, den Gewinn auch zu genießen! "DIE SORGE: "Und er weiß von allen Schätzen// sich nicht in Besitz zu setzen.// Glück und Unglück wird zur Grille,// Er verhungert in der Fülle." - Danke H.C.Binswanger (Geld und Magie. Eine ökonomische Deutung von Goethes Faust) für diese Anregungen!
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