Wieder einmal war ich von Veikko und dem Goethe- Institut als Jury- Vorsitzender zu Jdi nach Kiew eingeladen. Dieses Mal kam mir noch die Aufgabe zu, als "Experte" für das Thema der IWF-diktierten Renten- Reform zu fungieren. Montag früh kam die Bitte; Montag Abend war ich "Experte". ;-) Aber erst einmal musste ich in die schöne Hauptstadt am Dnipro kommen...
Ich fuhr also am Dienstag gegen 09.00 Uhr ab Suceava und rechnete schlimmstenfalls mit 2 Stunden Grenzwartezeit. Um 19.00 Uhr war das Treffen mit Konovalovs und den jungen Leuten Oleksyn im "Desiatka" geplant. Bei ca. 3 Stunden Fahrzeit nach Chernivci eigentlich kein Problem. Aber leider musste ich 5 (!) Stunden bei der Einreise warten und so fiel der Stadtgang aus. Was machen die Ukrainer da? Es gibt keine wirklichen Kontrollen; sie lesen einfach die Dokumente so lange oder haben Internetverbindungen wie auf einem deutschen Dorf. Es standen gar nicht so viele Autos dort, aber es ging und ging nicht vorwärts. Man kann es auch Schikane nennen, jedenfalls ging es auf der Gegenseite schneller und das obwohl es doch die Einreise in die EU ist...
Der Abend mit den Freunden war schön. Wir schwatzten so vor uns hin und brachen erst ab, als Elena zu frieren begann. Sie leidet sichtbar unter den Folgen der Krebsbehandlung. :-(
Anderntags brach ich um 08.30 Uhr auf, denn wer weiß, wie die Straßenverhältnisse zwischen Ivano und Ternopil sich entwickelt haben. Leider hat sich in der Tat wenig getan. Immerhin sind die größten Löcher geflickt und dort, wo vor zwei Jahren die Straße ganz fehlte, ist neuer Asphalt. So brauchte ich 9 Stunden bis Kiew und hatte sogar noch Zeit für ein kleines Nickerchen, ehe es mit Veikko in ein Restaurant zum Abendessen ging. Es war eine "Ukrainska Chata" und mithin eines der preiswerten Restaurants in Podil. Trotzdem bezahlte ich für uns zwei ebenso viel wie ich am Abend zuvor für 5 Personen (inklusive Wein!) ausgegeben hatte. Kiew eben...
Das Halbfinale fand am Donnerstag erst am Nachmittag statt. Zeit, vom Hotel "Tourist" an der Metrostation "Livobereshna" (Linkes Ufer) aus einen kurzen Bummel zum Dnipro hinunter zu machen. Ich kam am ESC- Gelände vorbei, das gerade noch gesäubert und beräumt wurde. Wusste nicht, dass es dort war, aber die Plakate, Bierzelte usw. sprachen für sich. Und Gott wachte über allem. (Bild eins) Ansonsten hielt sich der Trubel nun in Grenzen und vielleicht bissen sogar die Fische. (Bild zwei) Etwas weiter entfernt wächst das moderne Kiew vor der Kulisse eines Kirchleins, das vielleicht zeigen soll, dass es bei all dem Beschiss und Schwarzgeld nicht ohne Gottes Hilfe gehen wird. Ob der hilft? Ich fürchte ja. Für die Armen sind Bauten wie die im unteren Bild jedenfalls nicht gedacht...
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Sonntag, 21. Mai 2017
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