Seit langem mal wieder Sonnenschein und angenehme 22 Grad- da muss man einfach los und was erleben. Einsamkeit und soziale Isolation machen krank und verkürzen das Leben, so las ich gerade mal wieder bei Manfred Spitzer (Früher war alles später), und also gilt es sich selbst Höhepunkte zu schaffen.
Gesagt getan. Gegen 10.00 Uhr rollte ich ab Suceava über weitschwingend- hügeliges Gelände in Richtung Târgu Neamț. Dort sollte eine Burg stehen, die als Gründung auf den Deutschen Orden zurück geht. Deutschordensburgen hatte ich in Polen schon viele gesehen, diese hier ähnelt aber doch eher der Zitadelle in Suceava und der Burg in Khotyn, die auch zum Fürstentum Moldawien gehörte. Wie dem auch sei. Von der als Ruine gesicherten und teilweise wiederaufgebauten Burg (Bild oben) hat man einen schönen Blick ins weite Land. (Bild zwei)
Einen Moment schwankte ich, ob ich dem psychohygienischen Tipp von Michael Winterhoff, mal einfach so vier Stunden im Wald (Naturpark) spazieren zu gehen, folgen, oder mir doch - wie immer - lieber historische Plätze ansehen sollte. Ich entschied mich für Letzteres und fuhr weiter nach Piatra Neamț (Kreuzburg). Das war mir von Teilnehmern der Deutscholympiade als sehr langweilig beschrieben worden, entfaltete dann aber doch einen (frühsommerlichen?) Charme. Das kleine Zentrum ist nett anzusehen (Bild drei) und ansonsten verblüfft die quer über die Stadt führende Seilbahntrasse mit ihren langsam dahingleitenden Gondeln. Im Winter geht es da wohl zu einem Ski- Gebiet, im Sommer kann man vielleicht wandern und Klettern. Outdoor- Läden gab es jedenfalls viele.
Ich aß in einem kleinen netten Restaurant am Straßenrand. das allerdings nicht einmal 30% der offerierten Köstlichkeiten wirklich im Angebot hatte, und fand dann noch mehr interessante Plätze zum Ausspannen. Aber ich war gesättigt und machte mich auf in die Berge.
Am Fuße der Berge der Ort Pângărați mit dem gleichnamigen See (fünftes Bild) und einer ebenfalls sehr alten kleinen Kirche im nahe gelegenen Kloster. Alles sehr hübsch, aber doch nicht mit den Ausblicken zu vergleichen, die sich nach dem Passieren der Staumauer auf den flächenmäßig sehr ausgedehnten Lacul Bicaz (Bisteritz- See) ergeben. Ich fuhr vielleicht eine Stunde auf gewundenen Straßen um den See (Bild sechs) herum, ehe ich am Ende des Stauraums auf eine langgestreckte Brücke über die Bistritz stieß. (Letztes Bild)
Der Blick auf die Uhr verriet, dass es keinen Spaß machen würde, jetzt noch nach Vatra Dornei und über Câmpulung zurück zu fahren. Die Landschaft ist bestimmt toll, aber die Zeit reichte einfach nicht. Beim nächsten Mal vielleicht. Dann gleich über Târgu Neamț hierher und weiter. Es lohnt sich bestimmt, auch die Hotels und Pensionen am Straßenrand zu erkunden. An einigen Stellen sah es so aus, als ob man hier gut wandern oder in den Bergen Rad fahren könnte. Vielleicht mache ich das in den freien Tagen im Juni, wenn sich bis dahin eine Lösung für mein Wohnungsproblem gefunden hat. Leider soll meine bisherige Klause verkauft werden und wenn sie nicht von jemandem gekauft wird, der an einem Dauer- Mieter interessiert ist, muss ich raus. So kurz vor dem Sommer ist das natürlich unangenehm. Na, Montag gibt es ein Gespräch mit der Wohnungsverwaltung. Mal sehen, was die vorschlagen...
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Sonntag, 7. Mai 2017
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