In diesem Jahr kamen die Diplome spät, denn die Rumänen schrieben ja zu einem Extra- Termin, weil der offizielle Termin SK hier ein Feiertag war. Damit verzögerten sich die Korrekturen und endlich auch die Ausstellung der Diplome. So kurz vor dem Abitur schafften es meine Chefs wohl nicht, an allen Schulen eine quasi offizielle Übergabefeier zu organisieren bzw. ihre Teilnahme zuzusagen. So blieb es auch uns selbst überlassen, wie wir die Diplome an die Frau resp. den Mann kriegen.
Nach Rücksprache mit der Direktion folgte die Fachschaft dem Vorschlag, die Übergabe im Rahmen der offiziellen Zeugnisfeier im Kulturhaus vorzunehmen. Leider ohne Anwesenheit der rumänischen Kolleginnen und Kollegen, die wegen des Abiturs an der Teilnahme verhindert waren. So blieb die obligatorische Rede an mir hängen und ich habe das auch souverän - wie ich meine - hinter mich gebracht. Sehr schön war, dass Alina (hier auf dem 5. Bild) als beste Absolventin dolmetschte. Sie hatte ein bisschen Angst, eine freie Rede spontan ins Rumänische zu bringen, und so bereitete ich den Text vor und gab ihn ihr. Das klappte dann hervorragend. Ohne stocken und korrekt, soweit ich das beurteilen kann, hat sie meine Worte an die im Saal versammelten Schüler/innen und Kolleg/innen gebracht. Vielen Dank für die Mühe!
Dann erfolgte die Übergabe mit Gruppenbild am Schluss. (Bild oben) Es waren doch alle gekommen, obwohl es erst hieß, dass aus der 12c nur drei Vertreterinnen kommen würden. Insgesamt konnte ich an 17 Absolvent/innen 16 Sprachdiplome und eine Bescheinigung über drei bestandene Teilbereiche übergeben. Alina und Andrei (zweites Bild rechts) waren die Besten der Gruppe; aus der 10. Klasse hatte Medeea teilgenommen und ebenfalls in fast allen Teilbereichen 20/ 24 Punkten erreicht. (Leider nicht auf dem Foto, weil sie weitere Preise entgegennehmen musste und so im Gebäude blieb). Klasse Ergebnis. Anfangs war ich dagegen, sozusagen eine Quereinsteigerin dabei zu haben, aber was kann ich nun sagen? Sie stört den Unterricht sowieso nicht, arbeitet mit und ist da, wenn die anderen etwas nicht wissen. Vielleicht wird sie uns in Richtung London verlassen, vielleicht wird sie weiter dabei bleiben. Mal sehen...
Danach kamen noch 10 Schüler/innen mit mir auf einen Kaffee und ein Glas Sekt, das ich ausgab. Das war eine entspannte Runde, der man anmerkte, dass es den Absolvent/innen nun doch komisch vorkommt, ihren Lehrer "allein zurückzulassen". Statt eines kurzen Augenblicks mit Kaffee und einem Glas zum Anstoßen blieben sie zwei Stunden, ehe sich die ersten zum Weiterlernen für das Abitur verabschiedeten. Mirela und Sabina (Bild drei) wollen Medizin studieren und da zählt jede Minute, denn außer auf das Abitur müssen sie sich auch noch auf die Aufnahmeprüfungen an der Uni vorbereiten. Sabina (Bild vier) hat es entspannter; sie fragt sich, ob sie in Gießen, Tübingen oder Marburg Germanistik und Sprachen studieren soll. Sie hat Verwandte in Deutschland, die helfen können. Alina will Informatikerin werden und braucht dazu auch gute Noten vor allem in Rumänisch, was ihr schwer fällt. So viel muss man auswendig lernen! Darüber sprachen wir noch ein bisschen!
Ana (Bild fünf) möchte auch Ärztin werden, wird aber Sabina keine Konkurrenz machen, denn letztere wird mit Zahnmedizin und nicht mit Allgemeinmedizin beginnen. Was Cristiana (mit Iasmina auf dem sechsten Bild rechts) machen will, habe ich vergessen. Sie sprach nicht so viel mit mir, denn wir kennen uns kaum. Sie ist eine der Schülerinnen, die nicht aus den von mir betreuten Klassen kamen und es trotzdem geschafft haben. Respekt und Dank an Dr. Mihai Crudu, der sie so gut vorbereitet hat! Iasmina ist die glückliche Gewinnerin eines DAAD- Vollzeitstipendiums. Sie wird in Hamburg Buchkunst und Design studieren. Viel Glück und Spaß in Deutschland!
Auch Andrei und Tiberiu (Letztes Bild neben mir) wollen ein Studium in Deutschland probieren. Andrei bewirbt sich um ein bayrisches Staatsstipendium für Studienbeginner und möchte Tourismus studieren; Tberiu plant ein ingenieurwissenschaftliches Studium an der LMU. Er ist ziemlich durchsetzungsstark, ist nur knapp mit seiner Stipendien- Bewerbung gescheitert, und kann es wohl schaffen. Allen viel Glück mit auf den Weg. Wie immer fällt es auch mir nicht leicht, an Abschied zu denken. So harte gemeinsame Arbeit verbindet doch! Aber, was soll's? Im nächsten Jahr werde ich das Gefühl wieder haben...
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Freitag, 16. Juni 2017
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