Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Dienstag, 31. März 2020

Suceava abgeriegelt und isoliert


Keine Fotobeschreibung verfügbar.
Suceava iin der deutschen Presse: "Rumänien sperrt die im
Nordosten gelegene Stadt Suceava und acht benachbarte Dörfer, weil dort über ein Viertel aller Infektionen mit dem Coronavirus aufgetreten sind. Das beschloss die Regierung am späten Montagabend. Von landesweit 2109 Patienten, die infiziert sind, leben 593 in der Kreishauptstadt Suceava, die 92 000 Einwohner hat. Vor allem das Kreiskrankenhaus von Suceava gilt als Infektionsherd. Dazu hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz aufgenommen." (dpa/nd)
PEST= verPESTete Luft! Diese Erkenntnis ist nun 500 Jahre später auch in Suceava angekommen. Ich sah heute beim Jogging nur wenige Menschen auf den Straßen, keine mehr auf dem Bau. Gut so. Woran das liegt? Ab heute stehen wir unter Militärkommando und haben Stufe 4 von fünf möglichen Katastrophenstufen. (Bild oben) Stufe 4 gilt ab 2000 Erkrankten. Stufe 5 - keine Idee. Suceava ist abgeriegelt...

Jedenfalls wirkt der Befehl zum Tragen von Schutzmasken. Zwei Leute sah ich ihren Müll runtertragen- vorbildlich mit Mundschutz. Stimmt: Man weiß schließlich nie, welch giftige Dämpfe da jetzt aufsteigen. Auch sämtliche (!) Autofahrer, die ich sah, trugen im Auto Mundschutz. Ich hoffe nur, sie behalten ihn abends beim Küssen auch auf. Die Gattin und so. Man weiß ja nie, ob die nicht voll infiziert vor dem Fahrer im Auto gesessen hat! Und dann diese stickige Luft...

Die Straßen sind auch frisch gesprengt. Das hat in Kiew sogar gegen Radioaktivität geholfen. Machen die heute noch. Jetzt also auch in Suceava. Wäre man bloß früher mit Wasser gegen das Virus vorgegangen! Viel wäre uns erspart geblieben. Aber jammern hilft nicht. Nun kommt wenigstens der Dreck weg...

Nur in Lisaura gab es eine Oma, die wirklich völlig ungeschützt ihre Beete hackte. Mich befiel Panik. Kein Mundschutz! Ich empfehle den Stadtoberen nach Galenius oder Guillaume de Harsigny (hab vergessen, wer es vorschlug) dringend die sofortige Errichtung einer Pestmauer! Nur das kann den Pesthauch aus dem Mund der Hexe aufhalten. Wahlweise Kruzifixe...

Immerhin: In Suceava kann man jetzt völlig angstfrei auf allen Vieren zum Profi kriechen. Die Gehwege werden nun vorbildlich desinfiziert. (Siehe Bild zwei) Die Politik tut was. Ich hätte nur einen kleinen Vorschlag: Wie wäre es, wenn man Helikopter zum Desinfizieren der Luft einsetzte? Oder, besser: Man sollte die Leute auf einem großen Platz zusammentreiben und dann aus der Luft desinfizieren. Drei Mal täglich eine Woche lang. Dazu könnten die Glocken läuten. Miasmen, nahm man im 18. Jahrhundert an, vertragen die Schallwellen nicht. Aber wie dem auch sei. Suceava ist auf dem richtigen Weg...

Nichts Optimistisches? Doch. Es wird bald wieder mehr Kinder geben. Die Störche sind da! Wenn man auf den Bildern unten genau hinguckt, sieht man sie. Habe sie extra für meine werte Gattin fotografiert; die kann es ja immer noch nicht fassen, dass die Viecher hier 'ne Landplage sind. Auf dem Foto sieht man leider nicht, dass auf dem Acker an die 50 Vögel saßen. Sie sind nur leider aufgeflogen, als der pflügende Traktor kam. :-(

Samstag, 28. März 2020

Covid-19 in Suceava (II)

Bukarest (ADZ) - In Suceava spitzt sich die Lage dramatisch zu: Angesichts der bereits knapp hundert infizierten Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger stehen die Hospitäler der Stadt vor dem Kollaps. Das lokale Kreiskrankenhaus musste als sogenannter „Superverbreiter“ bereits seine Tore schließen, seine in andere Kliniken verlegten ungetesteten Patienten infizierten weiteres Krankenhauspersonal. Vor dem Hintergrund der chaotischen Zustände und einer zunehmenden Panik in der Stadt trat inzwischen auch die Chefin des lokalen Gesundheitsamtes, Silvia Boliacu, zurück.

Nelu Tătaru, der zum Krisenmanagement nach Suceava gereist war, sprach am Donnerstag in der ersten Regierungssitzung, der er als Gesundheitsminister beiwohnte, von einer „Verkettung schwerwiegender Fehler“, die die Stadt in einen „Infektionsherd“ verwandelt hätten. Er baue auf die Unterstützung der Regierung, um diese Krise bewältigen zu können.

Angesichts der rasant steigenden Infektionsfälle vor Ort forderte das Bündnis USR-PLUS am Donnerstag, die Bewohner prioritär testen zu lassen sowie eine sofortige Abriegelung der Stadt – man riskiere sonst, dass Suceava zur „Lombardei der Moldau“ werde.
(Meldung: Allgemeine Deutsche Zeitung vom 27.03.2020)

Mittwoch, 25. März 2020

Covid-19 in Suceava

In einem an die Lokalpolitiker gerichteten Artikel aus "Ziar Suceava" findet sich folgende Nachricht zur Situation, insbesondere zur Schließung des Bezirkskrankenhauses, die natürlich eine Katastrophe für die Notfallversorgung der Region darstellt:

Wir erinnern Sie daran, dass Sie die Schuldigen sind an der dramatischen Situation im Suceava County Hospital: Das Suceava County Hospital wurde wegen des Coronavirus geschlossen. Das medizinische Personal im Suceava County Hospital musste mit ungeschützten Händen gegen das Coronavirus kämpfen.

Eine Ärztin des Suceava County Hospital gab darüber hinaus eine schockierende Erklärung ab: "Frau Zorescu sagte: 'Viele kommen wie immer am Montag zur Arbeit, auch wenn Sie in direktem Kontakt mit einer COVID- positiven Person waren'."

Vom Suceava County Hospital wurden l1.327 Säcke für den Transport von Leichen gekauft. Ferner wurde die Abteilung für Gastroenterologie des Kreiskrankenhauses in Iasi geschlossen, nachdem bei einem Suceveaer ein Coronavirus diagnostiziert wurde. Die Gesundheitsbehörde Rumäniens gab bekannt, dass 92 Personen vom medizinischen Personal aus dem Suceava County Hospital positiv mit Coronavirus diagnostiziert wurden. Ein Onkologe am Suceavaer County Hospital sagte über den Coronavirus: "Es ist Satan, es ist etwas von einem anderen Planeten." Ein anderer Arzt des Suceava County Hospital schickte eine Nachricht über die Geschehnisse im Suceava-Krankenhaus: "Das Chaos hat noch gar nicht wirklich begonnen"

In Suceava haben Staatsanwälte ein Strafverfahren im Fall der Coronaren-on-the-band-Erkrankungen im Suceava County Hospital eröffnet, denn alle medizinischen Mitarbeiter des Suceava County Hospital mussten nun in die Selbstisolation.

Bei dem Canonicus der Kirche in Jacobeni wurde ein Coronavirus diagnostiziert. Dutzende Dorfbewohner wurden in die Selbstisolierung gezwungen. Beim Sprecher des Suceava County Hospital, Mircea Macovei, wurde der Coronavirus diagnostiziert. Zwei Menschen aus Suceava County starben am Coronavirus.

Das Rathaus von Suceava wurde geschlossen und Ion Lungu wurde in seinem Büro isoliert. Bei einem Mitarbeiter des Rathauses wurde das Coronavirus diagnostiziert. Bei einem Arzt im Falticeni-Krankenhaus wurde das Coronavirus diagnostiziert.

Jetzt rächt sich das fehlende Risikobewusstsein, das sich in Suceava zuerst bei der Jugend zeigte, von der die neue Lage geradezu in den Rang einer "Party-Kunst" erhoben wurde. "Zumindest haben wir in unserem Suceava daraus abgeleitet, dass es ein Corona- Risiko nicht wirklich gibt".

Nun gibt es also ein totales Ausgehverbot und laut dem Präsidenten soll es von der Armee überwacht werden. An der schlechten medizinischen Versorgung ändert das nichts. Zwar soll das Kreiskrankenhaus in Radauti einspringen, es ist aber wenig wahrscheinlich, dass ein so kleines Krankenhaus auf die Versorgung aller Notfälle der Region eingerichtet ist. Die Menschen werden also nicht AN Corona sterben, sondern "nur" WEGEN Corona!

Dienstag, 24. März 2020

Ausgehverbot

Schön ist es nicht. Irgendwie mögen Jogger in Bukarest, die sich durch eine Menschenmenge drängen (gibt es die noch?), eine Gefahr sein. Hier in Suceava laufe ich immer allein und begegne nur herrenlosen Hunden! Der Rumäne fährt Auto - oder Kleinbus -, aber er läuft nicht und fährt auch selten außerhalb der Stadt Rad. Warum also ist Joggen verboten? Seit heute gilt Ausgangssperre, was meint, wir haben häusliche Quarantäne. Nun ist das Wetter zum Joggen oder Radfahren nicht geeignet, da es geschneit hat (vgl. Bilder - Seit einem Jahr ist der Blick auf die Felder durch neue Hochhäuser versperrt.), also habe ich nicht probiert, ob sich das Verbot umgehen lässt. Angeblich hat Ioannis drastische Maßnahmen verhängt. Die Armee soll in den Straßen patrouillieren und kontrollieren. So eine Dokumentenkontrolle stelle ich mir lustig vor, wenn man bedenkt, dass eigentlich Kontaktverbot herrscht. ;-) Freilich sind 5000 Lei Strafe mehr als 1000 Euro. Ich werde vorsichtig sein müssen...

Sonst sieht es nicht gut aus. Das zentrale Krankenhaus hat geschlossen, weil sich 52 Mediziner und dazu noch medizinisches Personal bei Tests von Italien- Rückkehrern infiziert haben sollen. Damit ist Suceava von einer "ruhigen Ecke" plötzlich zum Seuchenbrennpunkt geworden. Wie viele Menschen nun sterben werden, weil Nothilfe fehlt? Vielleicht mehr als an dem Virus selbst! Für mich gilt: Nicht krank werden! Deswegen gehe ich morgen zu der ältesten, kurzatmigen und mindestens an Bluthochdruck leidenden Bewohnerin des Hauses mein Hausgeld bezahlen. Anweisungen des Präsidenten hin, Anweisungen her: Zu zahlen ist! :-)

Mittwoch, 18. März 2020

Spaziergang in den Zeiten von Corona

Was kann man tun? Ab morgen sind nun auch die Restaurants und Geschäfte geschlossen. Freiluftveranstaltungen dürfen auch nicht mehr stattfinden. Das Betreten von Kinderspielplätzen ist verboten. Darf man noch Hunde ausführen? Ich weiß es nicht...

Die Maßnahmen sind zweifellos angemessen und verhältnismäßig, denn das Virus breitet sich in der Tat exponentiell aus. Vorgestern war es ein Infizierter, gestern waren es zwei und heute sind es vier. Die Menschen verstehen das und bleiben zu Hause. Man ist allein in einer Stadt (vorletztes Bild), in der die Miasmen oder ungesunden Dämpfe (Körperausdünstungen evtl. Passanten?) mit Sicherheit kreuzgefährlich sind. Apropos Kreuz: Die Gottesdienste sind auch verboten. Aus dem Himmel folgte kein Donner und Blitz und die Gläubigen fragen sich nicht, wie das mit dem Schicksal (also Prädestination und so) gemeint war. Aber wer fragt schon, wenn er Angst und in Bio nur die Formeln für Aminosäuren auswendig gelernt hat?

So war ich fast allein mit mir und dem schönen Wetter auf den Straßen und ging mal wieder zur kleinen Kirche zum Heiligen George (Bild oben), weil man von da einen schönen Blick auf die hinter dem Fluss gelegene Stadthälfte mit Shopping- Mall und dem alten Schornstein als Wahrzeichen (Bild zwei) und auch den zur  Burg von Stefan cel Mare hat. (Bild drei)

Waren die Bauten früher nicht schön, weil in ihren Proportionen sogar dann noch ausgewogen, wenn sie bloß Funktionsbauten waren und der Verteidigung dienten? Das kann man von dem protzigen Kirchenneubau im neuen Stadtzentrum nun wahrlich nicht sagen. (Nur das Sch...ß- Ding in Bukarest ist größer!) Aber man entkommt seinem Anblick nicht. (Bild vier)

Fotografiert ist die Kirche vom Turm der armenischen Kirche aus, die ebenfalls verlassen wirkte. Auf dem Friedhof ein paar alte Leute. Endlich fand ich alte Gräber und auch - ganz versteckt - ein armenisches Grabkreuz. (Bild unten) 

Eigentlich bin ich gespannt, ob ich in diesem Land der Obrigkeitshörigkeit ab morgen noch joggen darf. Oder ob das wegen Infektionsgefahr auch untersagt ist? Ich will nicht über die Rumänen spotten, denn die Frage, ob man jetzt noch an die frische Luft dürfe, wird auch für Anfragende aus Deutschland in den dortigen Leit-Medien sachlich beantwortet: Abstand halten! Hier gehen die Leute mutterseelenallein mit Maske und ich habe auch schon Autofahrer gesehen, die sich wohl vor der Luft im Luxusschlitten fürchten, weil sie ebenfalls eine Maske trugen (keine Taxis!). Manchmal stelle ich mir vor, wie ein paar notgeile Hengste den ehelichen (oder außerehelichen) Beischlaf mit Maske vollziehen. Das wäre das Sinnbild für die neue Zeit!




Samstag, 14. März 2020

Suceava in Agonie...

Corona? Ich war im "Real" und in meinem "Profi" und da war es voll. Kein Platz auf dem Parkplatz mehr frei am Sonnabend um 13.00 Uhr! Man sieht auch: Langsam leeren sich manche Regale. Fleisch ist offensichtlich beliebt zur Vorsorge und Fertiggerichte in Dosen. Letzteres kann ich irgendwie verstehen. Das mit dem Fleisch ist mir noch unklar. Oder ist das die Panik vor dem Osterfasten? 

Eier gab es im "Profi" keine mehr und - verblüffend: Es klaffen Lücken im Regal mit Chips, Pringles & Co. Ist es wirklich so schwer eine Session bei Netflix ohne Chips zu überstehen? Sonst fehlen Zucker, Mehl und im Pasta- Regal sah es auch dünner aus als sonst. Zucker bunkern? Hm...

Ansonsten machen die Rumänen das, was heute in allen Ländern gemacht wird: Man scheißt auf Corona! Oder warum haben auch hier die Leute zwei oder drei 8er- Packungen Toilettenpapier im Einkaufswagen? Das war wirklich auffällig! 


Davon ab ist die Dummheit groß (ja, Angst macht dumm, ich weiß!). Statt spazieren zu gehen und das Wetter zu genießen, sitzen die Leute zu Hause und haben Angst sich in der Luft anzustecken. (Bild unten) Wozu machen die Abitur in Biologie? Eine Schülerin berichtete schon, ihre Eltern würden ihr verbieten, die Wohnung zu verlassen. Na ja... Ich war essen und hatte das ganze Restaurant (Bild oben) für mich, womit die 1,5 m Abstand zum Nachbarn locker gewahrt waren. :-) Nur der Koch sollte nicht krank sein und nicht auf mein Essen gehustet haben!


BLÖDES PROGRAMM ÜBRIGENS: MAN KANN NICHTS KOPIEREN, OHNE DASS ES SO DOOF AUSSIEHT! :-(

Erste Radausfahrt des Jahres

Corona- Ferien und gleich 17 Grad im strahlenden Sonnenschein! Was kann man da anderes tun, als seinen Bock satteln? Und los geht's. Freilich bin ich gemächlich gefahren und habe statt meiner üblichen 44 Trainingskilometer nur 33,5 geschafft. Und statt um die zwei Stunden zu fahren, war ich fast drei Stunden unterwegs. Wie ein Opa eben! ;-)

Trotzdem war es herrlich. Man sieht (Bild eins) einen Teil meiner Standardstrecke. Sieht ziemlich ungefährlich aus, aber hinten am Horizont ahnt man vielleicht eine Steigung. Die dann kommt ist schwer hochzuschnaufen - zurück habe ich dann 65 km/h geschafft. Auf dem Bild unten ist sozusagen der "Auslauf" zu sehen...

Da hat man schon mal ein bisschen Angst, dass einem bei der schlechten Straße das Lenkrad des kleinen Rades entgleitet. Fest zupacken ist also angesagt! 

Gut, das war das erste Mal in diesem Jahr. Ich hoffe auf weitere schöne Tage im März und werde mich langsam wieder an meine Vorjahresleistungen herantrainieren.


Unterricht vor Corona

Am 10. 03. sprach sich langsam herum, dass die Schule für 10 Tage schließt. (Verlängerung ist wahrscheinlich.) So war es wieder mal kein Wunder, dass in der letzten Stunde in meiner 11f (obwohl offiziell noch nichts verkündet war!) nur noch die "Braven" (Bild zwei: Ioana und Lavinia/ Bild drei: Schulverbunds- Final- Gewinnerin Ioana und unsere Schülersprecherin Eliza) da waren. Ok, Serban (oben links) war natürlich auch anwesend, ist aber nicht auf den Klassen- Bildern unten zu sehen.

Auch kein Wunder, weil wöchentliches Problem, ist die Situation auf dem obersten Bild. Ungefähr 5- 10 Minuten nach Unterrichtsbeginn um 08..00 Uhr sieht es immer so aus. Von 31 Schülern und Schülerinnen sind vielleicht 12- 15 da. Der Rest kommt in den nächsten 10 Minuten. Der Letzte ist Vlad, der regelmäßig 25 bis 35 Minuten später kommt. Ihn interessiert Deutsch nicht. Aber so wie er aussieht, hat er Schule auch nicht nötig. Jedenfalls haben die Eltern Geld genug ihn perfekt auszustatten. Mich ärgert nur, dass alle meine klugen Mädchen auf die drei dämlichen Schönlinge in der Klasse hereinfallen und in den Pausen darum wetteifern, welche von ihnen heute draußen auf dem Flur geküsst werden wird... 

Seit dem 11. 03. sind nun "Corona- Ferien" und die Kolleginnen und Kollegen sind gehalten, ihre Schäfchen per Internet- Portal (adservio.ro) zu beschulen. Aber das klappt bisher nicht besonders gut. Materialien sind sicher genug "am Lager", aber ihre Digitalisierung ist nun mal nicht sehr weit fortgeschritten. Plötzlich soll sein, was man jahrelang verschlafen hat - in Rumänien wie in Deutschland. Mit einem Unterschied: Hier könnte es theoretisch gehen, weil wenigstens das Internet schnell genug ist...



Dienstag, 10. März 2020

Schulverbundfinale "Jugend debattiert"

Am Freitag (06.03.) oder Samstag (07. 03.) fanden in den vier Schulregionen in Rumänien die Schulverbundfinals im Wettbewerb "Jugend debattiert" statt. Ich hatte an meiner Schule das SV- Finale für die Moldau (2x Iasi) und die Bukowina (Suceava/ Radauti) auszurichten. (Bild unten) Das Thema lautete: "Soll in Rumänien ein einheitliches Pfandsystem für Getränkeflaschen eingeführt werden?"

Ich muss sagen, das Niveau war ziemlich hoch, obwohl Paul aus Radauti sich erst auf das DSD I vorbereitet und sprachlich noch deutliche Probleme hatte, seine Argumente gut zu formulieren. Aber er ließ sich von dem überlegenen Sprachniveau der Mädchen nicht schockieren und hielt sachlich gut mit. Sprachlich ebenfalls nicht ganz souverän agierte Ioana, die ich (zusammen mit drei weiteren Schülern ihrer Gruppe- 11. Klasse) trainiert hatte. Sie bewies jedoch gute Übersicht, entdeckte Schwachstellen in der Argumentation ihrer Konkurrentinnen und konnte die Debatte in entscheidenden Momenten voran bringen. Maria aus Iasi (Bild eins und zwei ganz links) war gut vorbereitet und brachte ihre Fertigkeiten in den Standards (Eröffnungs- und Schlussrede) gut rüber, konnte dann aber in der freien Aussprache nicht mehr so mithalten. Der Star der Debatte war Miruna aus Iasi (Bild eins und zwei rechts neben Maria), die schon im rumänischen Format der Debatte Siege errungen hat. Sie sprach ganz locker und engagiert, hatte was zu sagen und dominierte also deutlich.

Da sich für das Landeshalbfinale bzw. Finale die beiden Besten qualifizieren, siegten am Ende Miruna und Ioana. Sie werden Anfang Mai nach Frankfurt/ M. fahren und dort ein Siegertraining erhalten. Ende Mai ist dann das Landesfinale in Bukarest. Die beiden Besten dort fahren im September zum internationalen Finale nach Berlin. Eine schöne Sache also und ich werde nun zusehen, dass ich "meine Ioana" (auch sprachlich) für die kommenden Aufgaben stark mache. Darauf freue ich mich, denn die junge Frau ist nicht nur ausnehmend hübsch (was doch mindestens mein Auge erfreut!), sondern wirklich klug und sehr sympathisch. Ich weiß, sie kann auch Deutsch lernen, denn in der 9. und 10. Klasse war sie sehr gut und jetzt hat sie in den letzten 5 Trainingstagen deutlich dazu gelernt und ist in der Debatte sprachlich über sich hinaus gewachsen. Und was mich besonders optimistisch stimmt: Wie Miruna hat sie "keine Nerven". ;-) Jedenfalls zeigt sie keine und diese "Coolness" sollte ihr helfen. Mal sehen, was wird. Vielleicht werde ich beim Finale in Bukarest nicht mehr Vorsitzender der Jury sein können, weil ich selbst eine Kandidatin "im Rennen" habe. Das wäre ein schöner Erfolg.