Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Freitag, 27. April 2012

Stadtgang in Pecs

Den Dienstag Abend verbrachten wir (meine slowakischen Kolleginnen und die Stralsunder Fachberaterfamilie aus Slowenien) im Restaurant "Steak- House", das ein hervorragendes "Chili con Carne" zu bieten hatte. Das Zentrum von Pecs ist ja klein, so dass wir nach der Suche nach einer Kneipe namens "Goldene Ente" oder so eigentlich schon alles gesehen hatten, was uns am Mittwoch noch gezeigt werden sollte. Dennoch war interessant, was der junge Mann von der Tourismus- Fachschule über die Geschichte von Pecs zu berichten hatte. Die imposante Kathedrale (Bild oben) ist jedenfalls ein neoromanischer Nach- und Umbau des ursprünglich ebenfalls romanischen, dann von den Türken verwüsteten Doms. Innen voller Chrestomatien aus dem 19. Jahrhundert und außen mit einer wenig romanischen Schaufassade geschmückt, macht er dennoch was her. Hat sogar Atmosphäre...

Auf dem zentralen Platz dominiert das Landratsgebäude (zweites Bild von oben). Mich interessierte natürlich die Moschee, die kein Umbau, sondern ein christianisiertes Original ist.(Bild Mitte). Im ersten Teil, in dem nur das Kreuz stört, ist eine Rekonstruktion des originalen Zustands versucht worden. Der christliche Altar teilt dann den Raum wie ein Lettner und öffnet, sozusagen mit dem Rücken zum Islam, den Raum zu einer Art halbrundem Zentralbau. Dort hat offensichtlich auch der historisierende Geschmack des 19. Jahrhunderts gewütet; aber es könnte schlimmer sein.

Jedenfalls ist der zentrale Platz mit Moschee (zweites Bild von unten) schön anzusehen, wenn auch die Betonkasten- Blumenrabatten mit dem noch vor kurzem dort vorhandenen Baumbewuchs schwerlich mithalten können. :-( Dafür sei nun Platz geschaffen für die vielen Freisitze und Sonnenschirme der Cafes und Restaurants. Ist ja auch was... Zum Kaffee- oder Biertrinken laden auch viele Restaurants in den zu beiden Seiten des Platzes abgehenden Straßen ein. Da stehen weitere Prunkhotels, ein Stadttheater im Opernstil und etwas weiter weg gibt es viele viele Kunstmuseen. Überall in der Stadt finden sich auch Glasurziegel bzw. Glasurkacheln einer hiesigen berühmten Manufaktur. Fuchs weiß, wie die hieß :-(
  
Abends war eine Weinverkostung in einem ungarndeutschen "Weindorf" geplant. Auf dem Weg zum Bus ging es noch an einer imposanten Synagoge vorbei. Dann fuhren wir in Richtung Grenze. "Weindorf" meint nicht nur ein Dorf, in dem viele Weinbauern wohnen; "Weindorf" meint hier ein etwas unterhalb des eigentlichen Wohn- Dorfes gelegenes Extra- "Dorf" (Bild unten), dessen "Häuser" allesamt Eingänge zu Weinkellern sind bzw. der Verarbeitung der Trauben dienen. Es gab ein deftiges Essen mit hausgemachter Wurst, leckerem Frischkäsequark, Paprika und Tomaten usw. Dazu drei Sorten Wein: Weiß- und Rotwein sowie einn Rose. Im Keller verkosteten wir 5 oder 6 Sorten vom Blaufränkischen bis hin zu Portugieser und Cabernet. Einer zumindest war absolut lecker - Kostenpunkt etwas über 30 Euro/ Flasche. :-( Trotzdem kauften die teilweise doch etwas angeheiterten Kolleginnen und Kollegen ordentlich ein. Ein schöner Abend auf jeden Fall!



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