Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Montag, 8. Juni 2015
Sprachwoche am Sirava 3. Tag
Märchenhaftes Wetter- Märchentag. Wir lesen nach dem Frühstück Märchen (Bild oben- Monika) und denken darüber nach, worin die Aktualität so eines Textes heute besteht, sprechen über Textmuster und Möglichkeiten, sie aufzubrechen: Was könnte eigentlich mit dem König Drosselbart nach dem Happy End passieren? Wie wäre es, über die Hexe bei Hänsel und Gretel zu Gericht zu sitzen? Was könnten Tierschützer über den Umgang mit dem Wolf in der Story mit den 7 Zicklein sagen? Usw. usf. Danach wurden die Ideen aber doch frei gegeben. Und zumindest eine Gruppe entschied sich für den Gag mit der Verwandlung einer Shopping- Soap in eine von Männern gespielte Folge! (zweites Bild)
Da gab es viel zu lachen! Im dritten Bild die "Haremsdamen" Romana und Alzbieta noch ganz weiblich im Partner- Look. Schauen sie neidisch auf die Jungs mit ihren neuen Klamotten? Bei soviel stolzer Brust, freiem Super- Bauch und schönen Beinen ist manches Mädchen vielleicht blass geworden! ;-) Jedenfalls wurde dann als bestes Kleidungsstück das durch Zufall im second hand erstandene gewählt. Junge Leute können demWerbungs- und Konsum- Komplex doch noch die Klatsche geben!
Ansonsten gönnen die slowakischen Mädchen, so scheint mir, ihren Jungs (wie auch in der Ukraine) etwas unverkrampfter als in Deutschland den Genuss "schöner" (Klassen)Kameradschaft. Da ist nicht andauernd von Feminismus und Sexismus die Rede. Ohne diese Probleme klein reden zu wollen, gefällt es mir doch, wie Lenka mit Tomas (viertes Bild) umgeht. Vom "Harem" war ja schon öfters die Rede. ;-) Auch die Jungs haben daran Anteil. Kolln. Gubikova war nicht nur die Helferin in der (Deutsch)Not, sondern durchaus auch die umschwärmte Lieblingslehrerin (fünftes Bild), der man Blumen schenkt und der man zum Abschluss schreibt, wie außergewöhnlich man sie und ihren Umgang mit Schülern findet. Zu Recht, wie auch ich denke.
Jedenfalls konnten wir uns beide über den Arbeitswillen und den Ideenreichtum der Schülerinnen und Schüler nicht beklagen. Und so blieben die kopierten Sprachlernmaterialien in der Tasche. Wichtiger war das fortdauernde Gespräch, das auch die slowakischesprachige Kollegin immer wieder auf Deutsch führte. Es dauerte auch eine Weile, bis das Feuer niedergebrannt und das Holz zu Holzkohle geworden war. Inzwischen war auch Familie Gubik erschienen und wir hatten viel Spaß, Klarka (sechstes Bild) die Bedeutung so eines Feuerbildes zu erklären. Nun ja, Hexen werden eben verbrannt! Aber das trifft für die 13jährige nun doch nicht zu!
Dann gab es Würste - spendiert von der ZfA! Dabei ist es viel spannender, seine Wurst über dem Feuer zu rösten, als sie bloß auf ein Rost zu legen. Da nimmt man ein bisschen Rauch gern in Kauf! Immerhin sehen Simon und seine Mädels aus wie im Nebel stehend. (Bild unten) Den Abend ärgerten wir uns nicht mehr über die abgereiste Sport- Truppe, deren Abschiedsparty uns in der vorigen Nacht wieder wach gehalten hatte, sondern über den neu angereisten, noch größeren, aber keineswegs kultivierteren Haufen, der nun seinen Einstand gab. Gott sei Dank dauerte das Besäufnis weniger als eine Stunde vom Punkt Null bis zum Punkt blau. Dieses Mal war aber ein Dozent (?) mit dabei, der sich durchsetzte und die Besoffenen ins Bett schickte. Mir kamen sie vor wie Landknechte, die nur Respekt vor dem Teufel (oder ihrem Kommandeur) haben. In dieser Nacht schwankten aber auch einige unserer Schüler und ich musste doch etwas lauter werden. Aber es hielt sich in Grenzen und nach einer mahnenden "Ansprache" war es gut.
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