Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Donnerstag, 12. Mai 2016

Abendspaziergang in Kosice

Gestern Abend trieb es mich wieder aus dem Haus. Es war schon abendlich, aber die Temperaturen betrugen milde 19 Grad. Da muss man raus, wenn man sich sonst nicht bewegt hat. Wegen Jugend debattiert saß ich und saß ich und plante Essenszeiten, Zugabfahrten usw., die dann wieder verändert werden mussten, weil erst der nicht konnte und dann die von ihren Eltern das Verbot bekamen, alleine nach Bratislava zu reisen (mit 17/ 18 Jahren!) usw. Natürlich wollten wir alle gemeinsam fahren, aber leider ist die Firmung so wichtig, dass man dafür notfalls die Reise nach Dresden ausfallen lassen würde. So viel zum Thema "Macht der Omas" in diesen "heiligen Familien". Aber am Ende habe ich es doch alles auf die Reihe bekommen und nun war Zeit für einen Abendspaziergang. Ich wollte in die ganz nahe gelegenen Stadtareale, in denen ich trotz meiner nun schon fünfjährigen Anwesenheit hier noch nie war. Zunächst handelt es sich dabei um den auf der anderen Seite der Hauptstraße gelegenen Campus der Technischen Universität. Im Bild oben ist die Universitätsbibliothek zu sehen. Ich war das erste Mal da! :-(

Seit der Fertigstellung des Rondells auf dem Weg den Berg hinauf zu meiner Schule fahre ich bald täglich über diesen Platz, der mit seiner Blockbebauung nicht eben einladend, aber immerhin großzügig aussieht. (Bild zwei) Hier kreuzen sich die Straßenbahnlinien. An der den Berg hinauf führenden Seite ist die Anlage des "Kalvarienbergs", also ein Kapellenweg zur Kirche hinauf. Da war ich schon und so bog ich in das Betonbau- Viertel daneben ab. Nichts Besonderes, klar. Aber auch nicht ganz fürchterlich anzusehen, weil das Grün hoch gewachsen und das Gelände eben wellig ist. Deutlich zu sehen, dass Fördergelder an den Roma- Häusern vorbei gehen. (Bild drei) Nicht einmal die Fassaden werden gemacht und so bleibt das Ausgeschlossen- Sein auch äußerlich sichtbar. Beim Vorbeigehen dann Geräusche, die deutlich machten, wie es drinnen "aussieht". So viel Gebrüll, weinende Kinder, laute Musik etc. Ghetto- Töne eben...

Der Rückweg führte mich an den Internatsgebäuden der Universität vorbei. Durch ein geöffnetes Fenster lachte mich ein Deckengemälde an, das a) von der Kunstfertigkeit des Bewohners, b) aber auch von dessen Obsessionen kündet. Schade, dass ich das "pornografische Moment" der Malerei durch das Fenster nicht wirklich abbilden konnte. Sehenswert das ganze und in eine Art von Licht getaucht, die ahnen lässt, dass Wünsche manchmal wahr werden. ;-) Lach!  



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