Vor ca. 3 Wochen begann in der Wohnung über mir ein unglaubliches Getöse, das anzeigte, das jemand mit dem Vorschlaghammer versucht, eine Betonzwischenwand (vielleicht zwischen der Klozelle und dem Badknast) einzureißen. Hinzu gesellte sich bald das unaufhörliche Geräusch einer Bohrmaschine, die – nach meinen Maßstäben – die Wand in den letzten 3 Wochen eigentlich in einen Schweizer Käse verwandelt haben müsste, ihre Tätigkeit jedoch täglich wieder aufnimmt. Der Höhepunkt der ersten Woche waren aber die Geräusche, die entstehen, wenn ein Vorschlaghammer einen halben Tag lang die freilich sehr stabilen Heizungsbatterien altsowjetischer Bauart trifft, wohl um sie irgendwie von der Wand abzuschlagen (Trennscheibe Fehlanzeige).
Etwas unglücklich war ich schon bei der Ankündigung, dass sich die Prozedur wiederholen sollte, da man auch im Bad zu arbeiten hätte. Wann? Am Dienstag? Nein, am Dienstag nicht. Sicherheitshalber rief ich den Vermieter an, der ebenfalls meinte, am Dienstag sei nichts geplant, aber andeutete, dass ich ruhig zur Arbeit gehen könne, da er – wenn es sei müsse – in meiner Wohnung aufpassen würde. Vertrauen ist gut, Kontrolle… Aber dazu kam ich nicht, denn als ich heute (Dienstag) um 19.00 Uhr wieder in meine Wohnung trat, war klar, dass hier ohne mein Einverständnis bzw. ohne weitere Nachfragen „remont“ stattgefunden hatte. Zwar fehlt nichts, aber diesmal bin ich nicht nur mit dem Nachwischen am künftigen Luxus der Obermieter beteiligt: Meine Badutensilien sind verschmutzt und befinden sich luschig zusammengeräumt in der Badewanne und in der Klozelle haben sie Proleten es diesmal für überflüssig gehalten, auch nur den Vorleger zu entfernen oder gar ihren „Borschtwisch“ in Aktion treten zu lassen. Der Bohrstaub und loser Mörtel liegen überall herum und der Weg von der Toilette zur Tür ist deutlich an den Zementspuren zu erkennen. Hopp, Deutscher, putz deine Wohnung! Ob ich morgen mal hoch gehe? Kann ich natürlich, aber das Ergebnis steht schon fest: Die Arbeiten sind getan und mehr als ein hochnäsiges Lachen des „neuen Reichen“ habe ich nicht zu erwarten. Kann noch froh sein, dass sonst alles an Ort und Stelle ist.
Übrigens: Die weitere Rekonstruktion nach „europäischem Standart“ soll nach Auskunft des Bauherren noch mindestens 14 Tage dauern. Dann kämen erst die Maler…
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