Im September ist noch nicht viel los. Das Schuljahr beginnt und alles muss sich erst finden. Der Direktor sieht, welche Lehrer noch da sind und welche ersetzt werden müssen. Neueinstellungen, Schwangerschaften und dgl. mehr erfordern Stundenplanänderungen, die Räume stehen noch nicht ganz fest usw. Ohnehin warten alle (in der Deutsch- Abteilung) erst mal auf die Schüleraustauschfahrt nach Remscheid. Dann aber beginnt die Arbeit doch und bis Dezember haben Schüler und Lehrer wenig zu lachen – die Schüler, weil sie nach einem Achtstundentag in der Schule die vielen Hausaufgaben nicht schaffen und die Lehrer, weil sie eben mit den Korrekturen ihrer Aufträge ausgelastet sind. Da kracht die Schwarte! Einzige Pausen sind die Oktober- Ferien und der Lehrertag, der zwar offiziell am Sonntag, dem 07. 10. stattfindet, in der Schule aber den Freitag bindet. Immerhin war am Montag, dem 01. 10., frei, da am Wochenende gewählt wurde und viele Lehrer als Wahlhelfer fungierten. Vom 28. 12. 2007 bis zum 13. 01. 2008 waren dann Winterferien.
Ach ja, ich hab vergessen, dass wie irgendeinen dieser „Brückentage“ am Sonnabend, dem 05. 04., nachgeholt haben und dass wir auch am Sonnabend, dem 17. 05., arbeiten werden. Der heraus gearbeitete Sonnabend, der 31. 05., ist dann schon wieder Augenauswischerei. Hier findet nur das „Letzte Klingeln“, also der mehr oder weniger festliche Schuljahresabschluss statt…
Vom 01. bis zum 20. 06. haben die 9. und 11. Klassen Prüfungszeit, die anderen werden schon am 01. 06. in die dreimonatigen Ferien entlassen. Rechnet man das alles zusammen, dann kommen summa summarum 16 Arbeitswochen im ersten und 14 verstümmelte im zweiten Semester heraus. 30 Wochen Schule gegen 26 Wochen Freizeit! Und wenn man dann noch weiß, dass viele Schüler (am Gymnasium die meisten) die 4. Klasse übersprungen haben und de facto also nach 10 Schuljahren ihr Abitur machen, dann wird verständlich, warum man in Westeuropa die Studienbefähigung ukrainischer Jugendlicher an zwei im Vollstudium absolvierte Studienjahre bindet. Ohnehin sind die Studierenden dann erst 18!
(Im Falle der vielen klugen und talentierten Schülerinnen und Schüler, von denen auch in diesem Jahr wieder 12 von 18 Kandidaten inmitten des Schuljahres und trotz vieler Schwierigkeiten schulorganisatorischer Art die Prüfungen zum Deutschen Sprachdiplom erfolgreich abgelegt haben, kann man das auch als Kompliment lesen: Was kann man nicht alles schaffen, wenn man motiviert und fleißig ist!)
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