Am Mittwoch trafen wir uns früh und fuhren mit dem Bus nach Medzev (Metzenseifen). Um 10.00 Uhr hatten wir einen Termin an der frisch renovierten und angenehm anzusehenden Grundschule. Die Deutschlehrerin war so nett, unsere Schüler mit ihren Schülern allein zu lassen, so dass sie ihr erstes Interview auf Slowakisch und Deutsch führen konnten. (Bild oben- Dominik, Michal, Michaela und Kamila) Danach gab es ein interessantes Interview mit dem Direktor, der sehr bedauerte, dass man in Metzenseifen nicht mehr - wie früher - schon im Kindergarten nur Deutsch spricht. Die Frage nach Diskriminierungen zu sozialistischen Zeiten verneinte er, verwies uns ansonsten aber an einen Lokalhistoriker. Sein Mantakisch (so die Bezeichnung für den örtlichen Dialekt) machte den Schülern großen Spaß!
Seine Stellvertreterin bedauerte sehr, dass man nun auch viele Roma- Kinder hätte aufnehmen müssen. Allerdings lernen die kein deutsch. Warum eigentlich nicht?
Weiter ging es zum Schuster- Haus. Dr. Rudolf Schuster ist deutschstämmig, stammt aus Metzenseifen, hat sich allerdings bei den bisherigen Volkszählungen offiziell nicht als Deutscher erklärt (so jedenfalls Herr Wagner, der Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins in Kezmarok/ Käsmark). Wäre er sonst nicht zum ersten Staatspräsidenten der neu gegründeten Slowakischen Republik gewählt worden? Wer weiß...
Sein als Museum eingerichtetes Elternhaus enthält neben altem Mobiliar (Bild Mitte) und technischen Gerätschaften die - so wurde uns gesagt - weltgrößte Sammlung von historischen Filmkameras. (Bild unten) Unter den Exponaten Geschenke von Schröder, Kutschma und weiteren Staatsmännern. Im Hof steht ein restaurierter und funktionstüchtiger Eisenhammer aus dem 14. Jahrhundert. Die Deutschen kamen ja einst zum Zwecke der Eisengewinnung in diese Gegend. Dann begann es zu regnen und wir brachen den Tag ab.
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