Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Freitag, 19. April 2013

Ruzin- Velky Folkmar- Mala Lodyna - Vozarska

Schönes Wetter: Sachen packen- Fotos machen ;-) Über Bela Kosicka und Ruzin zum Folkmar (921m Passhöhe) bis Margecany. Alles bekannt. In Margecany bin ich aber dieses Mal so abgebogen, dass mich der Weg zum Stausee zurück bringen musste. Also dem dem bei Margecany schon aufgestauten Hornad nach bis zu der Stelle, wo er den Zufluss zum Stausee bildet. (Bild oben: Hornad bei Margecany) Ziemlich üble stehende braune Brühe mit viel viel schwimmendem Müll da drin...

Zunächst ging es entlang der Eisenbahnstrecke und ich begriff, was das für ein "See" ist, den man von der Bahn aus sieht. Leider sind auch die Ufer von Plastikmüll aller Art unschön gesäumt. Ich habe nur eine der weniger spektakulären Stellen überhaupt ins Bild bekommen! Bisher sah ich so etwas nur am Oberlauf der Theiss in der Ukraine und dachte, das sei typisch für eben dieses Land. Aber Menschen sind überall Schweine. Es ist einfach nur entsetzlich! (Bild zwei)

Dort, wo die Bahn in den Tunnel fährt, fand sich auch eine vermutlich alte Untertunnelung für Pferdewagen und PKW. Nass, dunkel und kalt! Aber ich bin durch. Danach ging es immer sanft bergauf bis zu der Stelle, da man auf der anderen Seite quasi parallel zu meinem üblichen Weg über dem Stausee dahin fährt. Allerdings ist es so etwas wie ein Höhenweg. Ich kam also ins Schwitzen, hatte aber doch Zeit die fantastischen Panoramen zu bewundern.


Irgendwann traf ich auf Datschen- und ehemalige Feriensiedungen. Dahinter ging es bergab zum Stausee. (Bild drei) Ich fuhr bis zur Brücke hinter der Staumauer und überquerte diese, bog also vor Mala Lodyna auf die andere Seite ab. Nun war es diese "andere Seite", die ich noch nie besucht hatte. Auch dort zunächst Datschen. (Bild vier) Der Forstweg den Berg hinauf war gut in Schuss und so kam ich eigentlich gut vorwärts. Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon 50 km und drei längere Aufstiege in den Knochen. Es sollte nicht besser werden! Bis zum Vozarska (ca. 700m) ging es fast 20 km pausenlos bergauf. :-( Am Wegrand immerhin eine nette, in Form eines Häuschens gestaltete Quelle mit sehr sehr  wohlschmeckendem Wasser ;-) (Bild fünf) 

Der Ausblick war immer wieder fantastisch. (Bild sechs) Allerdings war hier "oben" von den 21 Grad in Kosice nichts mehr zu spüren. Stattdessen wehte es eisig von den Schneewächten (Bild sieben) und das Schmelzwasser ließ den Weg matschig und rutschig werden. Durch das aufgequollene Erdreich fahrend hatte ich das Gefühl, als wenn jemand mich ermatteten Pedalritter auch noch am Hinterrad festhält. Das wurde zunehmend ein bisschen ätzend und so war ich froh, endlich auf den Hinweis "Bela Kosicka 45 min" zu stoßen. Mit dem Rad also nur noch 20 min und so war es auch.

Ich fuhr also nur noch die Strecke "rückwärts", die ich sonst in Richtung Ruzin zu bewältigen habe. Noch mal 7 km ziemlich heftig bergan, dann 15 km mit ca. 40 km/h den Berg runter. Das war schön ;-)

Lustig fand ich immerhin die unzähligen Figuren, die der tauende Schnee am Wegrand bildete. Der "Dreispitz" (Bild unten) hatte es mir besonders angetan. Aber es gelang nicht, die fallenden Tropfen auf's Bild zu bannen. Meine Kamera gibt das einfach nicht her. Schade :-(

Alles in allem war ich nach 7,5 h und 90,44 km wieder zu Hause. Dort angekommen fiel mir die Decke auf den Kopf und ich merkte erst jetzt, welche "Nebenwirkungen" absolute Einsamkeit auch noch hat. Neben dem schönen Gefühl, ganz allein und jenseits aller Zivilisation zu sein, fehlt es am Ende doch an den Menschen. So ließ ich den schönen Tag in einer Pizzeria ausklingen, denn komischerweise hatte ich das, was ich sonst eigentlich nie habe: Lust auf Pizza! :-) Und sie hat sogar geschmeckt...









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