In der politischen Diskussion muss man sich
gegen Plattheiten wehren. Wer jetzt wieder versucht, Ossis
(schlecht) gegen Wessis (gut) auszuspielen, der betreibt gefährliche Falschspielerei. Auch billige
Kennzeichnungen wie "Nazis" oder "rechts" nützen nichts. So oder so
ist jede dieser Demonstrationen eine Demonstration des Versagens der
etablierten Politik. Sie erreicht die Menschen nicht mehr, weil diese längst begriffen haben, dass sie (außerhalb des
Wahlkampfes) nicht wirklich gemeint sind. Auf dem Höhepunkt
der Sanktioniererei gegen Putin war die Mehrheit der Deutschen dagegen, musste aber in den Zeitungen lesen und im Fernsehen sehen, dass es niemanden interessiert, ob ein Volk Krieg oder einen Kriegskurs gegen Russland
will oder nicht. Eines Tages werden die Leute sagen, die Flüchtlinge aus
der Ukraine sind Produkt einer Politik, deren Verfehltheit längst klar ist. Und die Menschen werden nicht
einsehen, warum sie dafür zahlen sollen. Auch ein solider Anti-
Amerikanismus ist ein Motor der Anti-
Asylbewerber- Haltung. "Die" führen Kriege,
von denen "wir" nichts haben, warum also sollen "wir" für die Kosten
aufkommen? So denken die Leute und wenn man ehrlich ist, muss man einsehen: Da ist was
Wahres dran. Aber statt hier den Hebel anzusetzen und den Frust
dahin zu lenken, wo er herkommt und hin gehört, haben Linke nur platte Etikettierungen, die niemandem nützen, und die Rechten
freut's - sie haben nun Grund genug, weiter nach "rechts" zu rücken. Das nützt ihnen nichts, denn in Dresden steht keine
Programmbewegung auf der Straße und deswegen kann man die Leute auch nicht als künftige Wähler von der Straße holen. In Dresden (und anderswo) steht unsere
parlamentarische Demokratie als solche auf dem Spiel und das macht
die Sache richtig gefährlich.
Damit ist nicht gesagt, dass diese Versammlungen etwa nicht widerlich wären. Dummheit ist immer widerlich und wenn sie sich auch noch explizit
gegen andere Menschen, zumal Hilfebedürftige, wendet, dann sind die
gezeigten Haltungen auf jeden Fall intolerabel. Und da darf es auch
keine Abstriche geben. Und trotzdem sollte man gerade jetzt alles tun, um den
Kontakt zu diesen Menschen nicht abbrechen zu lassen. Es sind Menschen (und also können sie ihre Meinungen ändern). Schaffen wir
das nicht, zeigen - wie einst Gustav Heinemann mit Blick auf die 68er Studentenunruhen sprach - von den fünf Fingern einer Hand vier auf uns
zurück, wenn wir mit dem verbliebenen auf die Bösen zeigen! Das
einzusehen und immer auf's Neue handlungsleitend zu machen, ist das Brot eines jeden politisch sich Einmischenden.
Bei Pegida sind nicht nur Dumme unterwegs. Man sieht Lehrer, Ärzte und sogar von Juristen war die Rede. Das sind doch
Menschen, die denken können und die auch was wissen. Vielleicht
erinnern sie sich (anders als der Herr Bachmann) noch daran, dass Putin im Tschetschenien- Konflikt
(in dem "die Guten" auf der Seite der "Unabhängigkeitskämpfer" standen) schon 1999 vor einem "Kalifat" bzw. den "Vereinigten
Staaten des Islam" (Wladimir Putin, Reden an die Deutschen, CompactEdition, S. 12) warnte, Ideen also, die damals über Kämpfer, die
aus Afghanistan (sic!) kamen, als Ziel des "Unabhängigkeitskampfes"
formuliert wurden. Mittlerweile sind es nicht mehr nur die Kabarettisten, die ja
ohnehin die Rolle der einstmals "freien Presse" übernommen haben,
die darauf hinweisen, dass nicht nur die Taliban oder die
Dschihadisten ein Produkt amerikanischer Politik sind: Den IS hat
man aufgebaut, um Einfluss in Putins islamischem Hinterhof zu
gewinnen, dann hat man ihn (etwas erfolgreicher) gegen Syrien in Marsch
gesetzt (und über die Türkei subventioniert), und jetzt wundert man
sich, dass die Leute ein bisschen erwachsener geworden sind und
begriffen haben, dass sie nur für amerikanische Interessen verheizt
werden sollten. Jetzt machen die ihr "eigenes Ding" und schon haben
"wir" ein Problem. Mehr Menschen, als man gemeinhin glaubt,
verstehen, dass Syrien nicht eine humanitäre Katastrophe ist, die da
mal eben so vom Himmel fiel. Mehr Menschen (vielleicht
gerade Ossis!) als man gemeinhin glaubt, verstehen, warum es
Wirtschaftsflüchtlinge usw. gibt. Und alle diese Menschen fragen
sich, warum "die einen" davon immer den Profit und "die anderen"
davon immer wieder nur die steuerlichen Belastungen und sicher oft
auch eine Störung der bürgerlichen Ruhe in ihren Wohnorten haben.
Nein, so verstehen es die wenigsten Leute, denn sonst würden sie die Linkspartei unterwandern und einer vernünftigen
Oppositions- und Friedenspolitik ihre Stimme leihen...
Aber unterschwellig gibt
es dieses "Wissen" und darum darf man sich nicht denkfaul und bequem auf billige
Demonstrantenschelte einlassen, die wieder nur der Ablenkung von den
wirklichen Problemen dient. Es gibt keine
andere Chance: Nazis raus (aus den Köpfen), das ist alles, was man erreichen muss! Alles andere würde alle Fehler wiederholen, die schon in der
Ukraine- Diskussion zwischen einer angemessenen Einschätzung der Lage und bloßem Putin- Verständnis standen. Wer da am Anfang von "Maidan- Faschisten" schwafelte, hat am Ende Recht bekommen (ohne jemals
wirklich Recht gehabt zu haben!). Man hat nicht begriffen, warum ein "Volk" auf den Maidan ging,
und nun begreift man wieder nicht, warum Teile "unseres Volkes" (dumm-
klar) denselben Weg versuchen. Im Falle der Ukraine haben Linke nicht helfend, ja nicht einmal verständnisvoll
eingegriffen. Dort hat man (im Falle der Partei DIE LINKE) sogar die erst pro- oligarchisch und nun pro-
russisch und dazu noch unsäglich nationalistisch und militant agierenden Kommunisten (?)
für "links" gehalten und mehr als die Maidan- Aktivisten unterstützt. Nichts ist dort so verhasst,
wie die Beutelschneider der KPU! Wenn es "faschistisch" ist, gegen
diese Mafia zu sein, dann sind die Leute eben gerne "Faschisten"! Hoffentlich schafft man im Umgang mit Pegida nicht parallele
Zustände und macht Fehler aus einer ähnlich falschen Lageeinschätzung. Hier wie dort gibt es Meinungsführer und Stimmungsmacher, die eindeutig rechts (und womöglich gar neofaschistisch) agieren. Hier wie dort gibt es intolerable Parolen und Haltungen. Aber hier wie dort sind nicht Hunderttausende (Maidan) oder Zehntausende (Dresden) Faschisten! Feindbilder wie diese sind billig, sie erklären scheinbar alles, aber sie helfen niemandem! Gegendemos sind nötig,
aber Pragmatismus im Umgang mit dem Problem, konkrete Arbeit für Flüchtlinge und gegen die verfehlte und scheinheilige Asylpolitik von Merkel & Co. sind nötiger. Alltägliche und
unspektakuläre Arbei ist schwer, aber nur durch dieses Vorbild können "Mitläufer" von Pegida beschämt werden. Die anderen brauchen erst einmal Arbeit, die sich lohnt, und die Sicherheit, sie zu behalten. Und die ganz "Harten" brauchen eine Anklage wegen Volksverhetzung und die Erfahrung einer wehrhaften Demokratie!
P.S.: Ein Ausblick auf 2015 a la Orwell und Huxley (und mithin realistisch) sieht Pro- Asyl- Demos, die vom Oberlandesgericht (wie vorher schon die Anti-
Nazi- Demos) verboten und inkrimiert werden. Die ehremamtliche Arbeit der Aufrechten wird durch Abschiebungen (gerne auch zu Ostern und Weihnachten) konterkariert und frustriert wendet sich ab, wer bisher noch daran glaubte, dass die Zivilgesellschaft Macht gewinnen könnte. Dumme von rechts bis rosa (und die tiefrot Linken) sehen am
Umgang mit der Person Bodo Ramelows, in welch hohem Maße eine "Allianz" für die
(Mit)Menschlichkeit unerwünscht ist. Vor allem natürlich im Westen,
wo die "Guten" zu Hause sind, wird das Scheitern des rot- rot- grünen Projekts Genugtuung auslösen und manch Grüner wird es mit einer Flasche nachhaltigen Biosekts der gehobenen Preisklasse freudig begießen... Ach, das Elend ist groß und das Licht am Ende des Tunnels ist nur der alles überrollende Schnellzug der Marke "Liberalismus". Keine Hoffnung? Nein, keine, wenn wir sie aufgeben und aufhören, etwas dafür zu tun!
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Dienstag, 30. Dezember 2014
Pegida und der Weihnachtsfrieden
Weihnachten
Viel ist nicht los mit "Frieden auf Erden" usw. Dennoch muss ein Lichtlein brennen, weil es eben seit Alters her ein Zeichen der Hoffnung ist. Immer schon war die Dunkelheit groß und erhaben war die Finsternis (aus Dummheit, Ignoranz und Gewalt) und das kleine Licht der Vernunft brannte schwach. Und doch brennt es bis heute. Allen, die es hoch halten und weiter hoch halten wollen, ein frohes Weihnachtsfest!
Mittwoch, 17. Dezember 2014
Kosice zu Weihnachten

Mein zweites Thema ist der "Konsumterrorismus" zu Weihnachten. Das verfängt natürlich noch weniger, denn wenn irgendetwas hier populär ist, dann möglichst hemmungsloser (nur durch die Geldmittel begrenzter) Konsum. Weihnachten für Kinder? Was davon übrig geblieben ist, sieht man auf dem Bild unten. :-(
Dienstag, 9. Dezember 2014
Roma- Integrationsprojekt Medzev IV
Nun ist das Projekt Geschichte. Heute war noch "Kostümprobe" und dann erfolgte die Aufführung vor ca. 250 temperamentvollen Mitschülern. (Drittes Bild) Man kann das einen vollen Erfolg nennen, aber ein schaler Beigeschmack bleibt doch...
Klar, Helmut tat sein Bestes (Bild unten) und der "Scheich" sah dann aus wie ein richtiger Scheich (zweites Bild) und sein "Harem" wirkte wirklich echt. (Viertes Bild) Ich war nur schockiert, als ich wissen wollte, wie alt die "Kleinen" eigentlich seien. Bisher war ich von einem ziemlichen Altersunterschied zur 9. Klasse der Slowaken (ca. 15 Jahre) ausgegangen und hatte die um zwei Köpfe kleineren Romni auf 9- 12 geschätzt. Aber nein, nicht die Größte ist 12, sondern die Kleinste! Die anderen sind alle 13. (Bild oben) O je...
Die Aufführung dauerte dann ca. 25 min und die Resonanz war riesig. Bei den Tanzeinlagen zur Musik in Romanes hielt es das "schwarze" Publikum kaum auf den Stühlen. Zur besonderen Atmosphäre trug bei, dass alle andere Musik von den Schülerinnen live gespielt wurde.Die Quetschkommoden waren wirklich perfekt! (vorletztes Bild) Trotzdem blieb alles diszipliniert und unsere Schauspieltruppe hinterließ bis zum Abschiedsessen einen harmonischen Eindruck. ;-) Warum bin ich dennoch enttäuscht?

Ja, warum? Gestern wollten noch alle 8 "Filmleute" kommen und ich hatte sogar zugestimmt, dass die wegen des DSD bisher fehlende Patricia mitkommen darf, wenn es an der Schule deswegen keinen Ärger gibt. Heute waren dann 3 da. Warum die anderen nicht kamen? An der Schule gab es kein Wasser und also war sowieso schulfrei. Es fällt mithin kein Unterricht aus, wenn man am Projekt teilnimmt. Einen freien Tag opfern? Wozu? Auch die 3, die dabei waren, hatten anderes als den Film im Kopf. Patricia ist aus Medzev und also verschwand der Trupp und kam etwas rotgesichtig und ohne wesentliches Filmmaterial zurück. Fast waren sie auch zu spät und dann hätte ich nicht einmal mehr den Abschluss filmen können! Die letzten (wichtigen) geplanten Interviews fanden so nicht mehr statt und dem Film fehlt nun die endgültige Dramaturgie...
Mein Liebling, der Dieb, war auch dabei. Ein schlechtes Gewissen quält ihn jedenfalls nicht. Er lud (fast demonstrativ- würde ich sagen) alle möglichen Leute ein und bezahlte großspurig, wohl wissend, dass ich ihm nichts beweisen kann. Wann wir endlich fahren würden? Mehr als ein Taxichauffeur war ich in ihren Augen nicht. Ich bat die Schüler, mir wenigstens ein paar Sätze für unseren Internetblog zu schreiben, wenn ich die Rechnungen und die Honorare bezahle. Kaum hatte ich mich allerdings umgedreht, verschwanden die drei wieder und ließen mich dann noch fast eine Stunde warten. Niemand nahm sein Handy ab und ich konnte nicht mal allein abfahren, weil ich ja für die Schüler verantwortlich bin, auch wenn sie nicht von meiner Schule sind. So bleiben die Texte für den Blog ungeschrieben und meine Übersetzungen der Interviews auf Slowakisch sind immer noch unkontrolliert. So etwas nennt man Gutmütigkeit ausnutzen und alles missachten, was man eigentlich für die Schüler machen möchte. Sie geben einem zu verstehen, dass man seinen Scheiß gefälligst alleine zu machen hat, wenn es ihnen nicht direkt
etwas nützt. Vor allem kann man seine Arbeit alleine machen. Es ist doch mein Projekt, oder? Man könnte darüber zum Stalinisten werden, aber das schaffen sie dann doch nicht...
Die Aufführung dauerte dann ca. 25 min und die Resonanz war riesig. Bei den Tanzeinlagen zur Musik in Romanes hielt es das "schwarze" Publikum kaum auf den Stühlen. Zur besonderen Atmosphäre trug bei, dass alle andere Musik von den Schülerinnen live gespielt wurde.Die Quetschkommoden waren wirklich perfekt! (vorletztes Bild) Trotzdem blieb alles diszipliniert und unsere Schauspieltruppe hinterließ bis zum Abschiedsessen einen harmonischen Eindruck. ;-) Warum bin ich dennoch enttäuscht?
Wie kann man solche Leute lieben? Vielleicht, weil wenigstens Matus, der nichts getrunken hatte, dann im Auto neben mir saß und versuchte, sich nett mit mir zu unterhalten. Er hatte Gespür für die Situation und wollte sich (für die anderen entschuldigen). Der Junge möchte Musiker werden oder Historiker. Ein Exot also, denn alle anderen wollen ja Jura, Medizin oder WiWi studieren... Bleibt als Trost die Hoffnung, trotz allem ein Zeichen gesetzt zu haben. Wo soll man sonst beginnen, das Zusammenleben als möglich vorzuzeigen, wenn nicht in der Schule, wenn nicht dort, wo man zusammen singt und tanzt? Den Rest drücken wir mal wieder in den Skat...
Donnerstag, 4. Dezember 2014
Roma- Integrations- Projekt Medzev III

Das Geld findet sich nicht mehr an, aber ich rekonstruiere den Tag und bin nun sicher zu wissen, wer das Geld genommen hat. Ich kann den Täter nun beschuldigen, beschimpfen, anklagen... Aber lohnt sich das? Überführen kann ich ihn nicht wirklich. Aber enttäuscht bin ich schon. Da redet jemand davon, Geld verdienen zu wollen und als Jurist (!) am liebsten in der Schuldvollstreckung tätig zu werden. Na, dann man los. Da siegt ja auch oft nicht eben die Gerechtigkeit... :-(
Mittwoch, 3. Dezember 2014
Roma- Integrations- Projekt Medzev II
Beim Mittagessen fragte ich Sonia ein bisschen aus. Sie war ganz gerührt und sprach davon, wie wichtig allein der Umstand sei, dass die Kinder endlich mal etwas mit den "anderen" gemeinsam erleben. Ihr Beispiel leuchtete mir sofort ein. Es ging um das Essen mit Messer und Gabel, das die meisten kleinen Romni nicht gewöhnt sind.
Gestern hätte man ihnen beim Fleisch- Schneiden helfen müssen und so manches Stück Kartoffel sei von der Gabel gefallen und auf dem sauberen Tischtuch der schönen Pension "Helion" gelandet. Heute hätte man dann Eierkuchen ausgewählt, damit das mit dem Fleisch nicht wieder passiert. Die slowakischen Schülerinnen wären gestern etwas angeekelt gewesen und den Roma- Kindern war das furchtbar peinlich. Heute gaben sie sich sichtbar Mühe. An meinem Tisch hatte ein Mädchen Schweißperlen an der Stirn, aber es klappte mit den Eierkuchen dennoch nicht richtig. Ihr konnte geholfen werden und sie strahlte über das ganze Gesicht. Und Sonia strahlte auch: "Sehen Sie. Dieses Mal sind alle Tischtücher sauber geblieben!" - Das sind so Erfolge...
Trotzdem. Für mein Filmprojekt sehe ich schwarz. Bei dem Versuch, die Bürgermeisterin, den Amtsleiter, den Pfarrer und die Inhaberin des Restaurants vor die Kamera zu bekommen, gab es nur Vertröstungen. Morgen hätte man Zeit, aber heute ginge es einfach nicht. Ob es morgen wirklich gelingen wird? Das wäre wie der (Licht)Blick des Mondes durch die dunklen Wolken am heutigen Abendhimmel... (Bild unten)
Roma- Integrations- Projekt Medzev I
Während ich in Michalovce die schriftlichen DSD II- Prüfungen zu beaufsichtigen hatte, begann unter Federführung von Helmut Bistika (im Bild oben in der Mitte) und unserer Freiwilligen Jenny Dickert der zweite Teil unseres Film- Theater- Projekts. Roma- Schülerinnen sollen gemeinsam mit slowakischen Schülerinnen und Schülern Theater spielen und das tun sie auch! Helmut und Jenny entwickelten mit den Teilnehmerinnen die Idee einer Casting- Show. Auf einem Bahnhof geht kein Zug mehr und ein zufällig mit seinem Anhang anwesender Produzent verantstaltet gegen die Langeweile ein Casting und verspricht allen Mitwirkenden Show- Auftritte. Er ist - natürlich - ein Hochstapler (wie auch einige der anderen Reisenden). Die Musik kommt nur z.T. von Kassette; zwei Mädels spielen Schifferklavier und Martina (schon im letzten Jahr unser "Star") produziert sich auf dem Saxophon! Das wird schon mal super.
Dienstag, 2. Dezember 2014
Eine Klasse ist Klase
Nun hat David schon einen Scheck in der Hand und einen zweiten bekommt er gerade von seiner Klassenkameradin Zuzanna. Die IVg des Gymnasiums Pavel Horov hat eine tolle Aktion abgeliefert; es scheint, als hätten sie halb Michalivce in diese Aktion involviert. Leider waren die Akteurinnen heute bei der schriftlichen Prüfung zum DSD II arg müde und es wurde mehr gegähnt, als gut sein konnte. Mal sehen, was draus wird. Ich hoffe nun für alle, die sich der Prüfung stellten, dass sie dennoch das Maximale aus sich heraus holen konnten!
Freitag, 28. November 2014
Ehrenrettung


Dienstag, 25. November 2014
Vermarktung alles Menschlichen im Spiegel der Schule
2011 schrieb der linke französische Philosoph Lucien Sève in Le Monde Diplomatique unter der Überschrift Der Mensch im Kapitalismus: "Die auffälligste Fehlentwicklung der Zivilisation ist die Vermarktung alles Menschlichen." Darüber mit slowakischen Schülerinnen zu diskutieren fällt nicht leicht. Sie wollen Geld verdienen und finden es einfach nur gut, wenn ich ihnen erkläre, dass diese oder jene mitmenschliche "Leistung" in der letzten Zeit geldwert geworden ist. Ihnen kann anonyme Pflege nicht passieren, denn sie haben ja Familie. Auf die Idee, es könnten sich diese Bindungen in absehbarer Zeit auflösen, kommen sie nicht. Warum sollte jemand, der eine Wohnung in seinem Haus frei hat, diese gegen Hausdienstleistungen einem Studierenden kostenlos oder kostengünstig zur Verfügung stellen, wenn er sie doch vermieten könnte? Warum sollte eine pensionierte Musikpädagogin etwa einer jungen Interessentin kostenlos Geigenunterricht erteilen und dafür vielleicht eine Einkaufshilfe gewinnen, wenn sie Privatstunden gegen Geld geben kann? Das alles können sie sich nicht vorstellen, obwohl sie erzählen, wie Studenten hier eine gemietete Wohnung völlig verwahrlost hinterlassen haben, obwohl (!) sie Geld bezahlt hatten. Sie verstehen nicht, worin das Interesse eines Studierenden bestehen könnte, sich durch ein bisschen Hilfe und evtl. Zuwendung eine kostengünstige Wohnmöglichkeit zu sichern. Warum sollte er sich durch Zerstörungswut um diese Möglichkeit bringen? Antwort: "Weil der Mensch schlecht ist." - "Weil man nur der eigenen Familie vertrauen kann." - "Weil sich eben alles um Geld dreht. Und das ist auch gut so." Für sharing- economy haben sie nur ein abfälliges Grinsen übrig. Wer ist so blöd? Die Deutschen? DIE bestimmt nicht! Höchstens ihr ostdeutscher Lehrer kann so was gut finden. Die Idee kommt aus Havard? Aha... Egal. Wenn sie das Gerede von "menschlicher Wärme" und so hört, dann schalte sie ab, meinte Kamila empört. Man sieht ihr an, wie sie diese sozialistischen Ideen anwidern. "Wenn jemand Hilfe nicht bezahlen kann, dann soll er doch sterben." - Sprach eine angehende Ärztin, die schon seit einem Jahr nur noch für die Aufnahmeprüfung für dieses Studium lernt...
P.S.: Ich erzähle das einer sehr netten Kollegin. Die versteht mich sofort und erzählt, wie empört sie war, als ein Nachbarsjunge die Idee absurd fand, für Spracherwerb Geld zu zahlen. Sie meinte damit die Dummheit, sein Englisch nicht verbessern zu wollen; richtig empörte sie aber, dass er dafür nicht zahlen will...
Sonntag, 23. November 2014
kamenicky hrad
Für uns waren heute das herrliche Wetter und die schönen Aussichten am wichtigsten. Von oben hat man wirklich einen ausgezeichneten Lug ins weite Land. (Bild oben) Aufgebrochen waren wir bei ca. 6 Grad und in der Sonne blieb es angenehm. Aber in den Gipfellagen der umgebenden Berge herrschen wohl schon andere Temperaturen. Jedenfalls ist alles voller Rauhreif. (Bild zwei)
Dann mussten wir schnell nach unten, denn mit der untergehenden Sonne wurde es schnell finster. (Bild unten). Ein Kaffee in Sabinov beschloss den schönen Tag. Leider musste ich zu Hause angekommen doch noch wieder korrigeren, da ich gestern diverser neuer Projektantangelegenheiten wegen nicht dazu gekommen war. Aber das ist nun auch erst mal zu Ende. Nächste Woche sind schon die Prüfungen zum DSD...
Sonntag, 9. November 2014
Nachtrag: Sirava vom 24.- 26. 10.
Nun geht es um den zweiten Teil des Projekts. In Medzev soll ein Roma- Ensemble mit slowakischen Kindern zusammen (!) Theater spielen (vier Tage Proben!) und wir wollen das filmen und rund um die Proben und die Aufführung (am Nikolaus- Wochenende) Interviews zum "Zusammenleben der Minderheiten (Mantaken und Roma) in Geschichte und Gegenwart" führen. Helmut Bistika hat mich schon gewarnt: Politisch korrekte Antworten soll ich nicht erwarten. Letztens war wohl das ZDF da; die Reporter flohen den Ort entsetzt und das Material wurde nie gesendet. Und so wird die Realität wieder und wieder verdrängt. Erinnert mich das an was? Ach ja, wir haben den 09. November... ;-)
Bloß stellt sich die Frage nach der "Ergebnis- DVD". Wie soll ich die "Wirksamkeit" meiner Arbeit nachweisen, wenn sich weder die Interviewer noch ihre Partner der Grundüberzeugungen deutscher Reinheitsgebote bewusst sind? Schließlich meint man doch verlangen zu dürfen, dass Schule über Aufklärung Meinungen verändert! Was für ein tumber Wahn...
Levoca hat ein neues Restaurant
Freitag, 7. November 2014
Kloster Jasov von innen
Kloster insgesamt sagen. Bloß wozu? Die Kirche hat den Riesenkomplex zurück erhalten und derzeit leben drei Mönche (?) in dem riesigen Komplex. Da ist was faul...
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