Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Freitag, 31. Mai 2024

2024-05-31 Letzter Schultag- Abschied von Freunden

Letzter Schultag mit Diplom- Übergabe. Mein Lieblings- Jahrgang geht nun in die Abiturprüfungen, bewirbt sich an den Universitäten des Auslands und ist dann weg. Vier Jahre waren wir zusammen. Als ich Sofia (Bild oben) kennenlernte, schauten mich auf einem Computer- Bildschirm kluge Augen an- der Rest war Maske. Auch "meine Jungs" (Bild Mitte) waren damals Maskenträger und ich erinnere mich kaum an die maulfaulen Kerls von damals. Alina, Cristina und Alexandra (drittes Bild v.l.n.r) sagten früher so gut wie gar nichts. Anders als Sofia. Die wusste immer was. 
Aber auch ihr Mund blieb verschlossen, als ein Jahr später der russische Überfalls auf die Ukraine die Schule lähmte und sich in den Gesichtern der jungen Jugendlichen Schockstarre ausbreitete. "Sie haben es gut. Sie können gehen. Wir müssen bleiben." Das war wieder Sofia und als ich sie nach diesen Worten ansah, wusste ich, dass ich bleibe. Egal, was kommt. Seitdem sind wir gute Freunde, die Schüler/innen und ich. 

Dann kam meine Entlassung und Michaela, Bogdan, Iuliana und andere schrieben den Brief, der bei Frau Rühl das "Fass zum Überlaufen" brachte. Sie hatten genau das Gefühl artikuliert, das ich meine: Das Besondere, das die "Kriegs- und Krisengeneration" mit mir Verbindende. Ich wurde "ausnahmsweise" verlängert. Meine neuen Freundinnen und Freunde haben sich auf ihre Weise bedankt: 40 DSD II Diplome, die anfangs alles andere als wahrscheinlich waren. Aber Alexandra taute auf und Cristina war am Ende ganz souverän. Selbst Alina, die nur in ihr Englisch verliebt schien, raffte sich auf und bestand die Prüfungen. Und die Romans und noch einige andere, von denen ich es nicht mehr geglaubt hatte. Plötzlich wollten sie alle und haben bewiesen, dass sie lernstark sind und alles schaffen, wenn sie es wollen. 

Hätte ich vor 4 oder 3 Jahren gedacht, dass ich einst mit Gheorghe (Bild Mitte der Dritte v. l.) über Spinoza und Kant debattieren würde? Und das stundenlang...  
Andreea (Bild unten) hat heute spontan und unvorbereitet die Rede der Leiterin der Rechtsabteilung der Deutschen Auslandsvertretung gedolmetscht und damit noch einmal ihre Sonderstellung unterstrichen. Beim DSD I habe ich noch gegen den Widerstand meiner Kolleginnen durchsetzen müssen, dass ein so junges Mädchen über Feminismus reden darf. Und SIE konnte das. Beim DSD II hätte sie über jedes Thema spontan und unvorbereitet einen guten Vortrag in perfektem Deutsch halten können. Ich werde sie und ihre klugen Beiträge vermissen. Auch andere, von denen ich hier keine Fotos habe und die ich nicht alle erwähnen kann (es waren ja 40 Absolvent/innen), werden eine Lücke hinterlassen, die ich erst wirklich spüren werde, wenn ich am 01. September wieder durch die Flure meiner Schule gehe und die vertrauten Gesichter mich nicht mehr anstrahlen: "Hallo, Herr Steffen. Wie geht es Ihnen?" Kein Petru mehr da... 

Aber so ist das. Schön war's. Und nun können die erwachsen gewordenen "Kleinen" ihren Lehrer vergessen. Das muss so sein und also ist es auch gut so. 

2024-05-26_Staropramen

Nein, ich mag kein "foodporn", aber es war einfach eine Freude in Chişinău echtes Basturma (Bild oben) zu finden. Ich aß, trank mein Bier, und fühlte mich wie in den besten Zeiten in Chernivtsi oder Iwano. Natürlich tat das Prachtwetter sein Übriges...

Katia hatte mir gesagt, sie habe ein Restaurant "Staropramen" entdeckt und man könnte dort mal hin gehen. Ich war etwas erstaunt, denn bisher dachte ich, ich kenne alle Restaurants im Umkreis. Ich ahnte, welches Lokal sie meint und schaute mal vorbei. In der Tat hatte ich das ganz am Anfang meiner Zeit hier einmal besucht und abgewählt. Damals war mir nur der Tresen aufgefallen, an dem Biertrinker standen, die qualmten wie alte Dampfloks.   
 
Naja, vielleicht ist das im Winter immer noch so, aber mit dem Biergarten zur Straße (Bild Mitte) machte die Kneipe, die nun deutlich überall Staropramen- Reklame trägt, plötzlich was her und ich setzte mich. Angenehm still war es, denn zunächst war niemand da. Dann allerdings kamen 5 junge Männer Typ "aserbaidshanische Mafia" und grölten in ihre Telefone, wieherten rum und rannten aus unerfindlichen Gründen andauernd zu zweit oder zu dritt zu ihrem Luxus- Hummer auf der Straße. O weh- da musste ich doch fliehen.

Aber bis dahin war es sehr angenehm und das, was dort als Esquillados (Bild unten) angeboten wurde, schmeckte sehr lecker und tat meinem Zucker nichts. Ich werde es wieder probieren und ohne Mafia habe ich bestimmt eine neue Sommer- Adresse. Gut so. 

Freitag, 17. Mai 2024

2024-05-17 Spendenübergabe am LT N. Gogol

Letztes Jahr waren Alfred und Alexander hier, die einen Transporter voller Spendengüter nach Soroka gebracht haben. Irgendwas ist dabei schief gelaufen, denn Restgelder aus dem Hilfsfonds der Reformierten Kirchengemeinde Luzern sollten auf keinen Fall mehr nach Soroka gehen. Also erhielt ich die Anfrage, ob ich ein sinnvolles Projekt kennen würde, für das 1000 SF verwendet werden könnten.  
Ich kannte nicht wirklich eins, aber ich wusste, dass am LT N. Gogol eine Gruppe ukrainischer Flüchtlingskinder teilintegriert lernt (eine ukrainische Kollegin unterrichtet auch Fächer nach dem ukrainischen Lehrplan). Ob man dort nicht... Das ging dann ganz schnell. Kollegin Zaharova vermittelte, die Schule fing Feuer, ich half ein bisschen mit, das Projekt eines integrativen Schulfestes zu schärfen, und schon war die Konzeption fertig. Alexander war ebenfalls angetan und so kam das Geld auf mein Konto. Da es in diesem Jahr nicht mehr sinnvoll ist, so ein Fest auszurichten, haben wir es auf September verlegt. Und ich habe eine Spendenübergabebescheinigung (Bild oben) ausgefertigt, die heute bei der Schulleiterin unterzeichnet wurde. Die jungen ukrainischen Fußballer (Bild unten) stellten sich brav auf und riefen "Djakuju" und "Danke" in die Kamera und schon war die Sache perfekt. Mal sehen, was im September passiert. Aber ich bin optimistisch, dass die Kolleg/innen eine schöne Sache auf die Beine stellen, auf die dann auch die Luzerner stolz sein können. Es gibt also immer noch Initiativen, über die man sich freuen kann. 
 

Montag, 13. Mai 2024

2024-05-09 "Herrentag" mit den Jungs

Wir wollten doch das Geburtstags- Bier- Fässchen zusammen niedermachen und so trafen wir uns im Park und besetzten  eine der überdachten Sitzecken dort. (Bild unten) "Wir", das waren Petru, Alexandru, ich, Gheorghe und Tolja (im Bild oben v.l.n.r. ohne Tolja, der fotografierte). Alexandru hatte einen Camping- Tisch mitgebracht, auf dem wir die Steaks und Würste, den Senf und alles andere ausbreiten konnten. Tolja war Grillverantwortlicher und machte seine Sache hervorragend. Es schmeckte "wie in Deutschland". 
 
Den Grill hatte ich spendiert wie auch den Rest. Ich dachte, ich wäre großzügig gewesen, aber den Jungs hat es geschmeckt und sie entfalteten einen Appetit wie die "siebenköpfigen Raupen". Also wurde noch was geholt. Am Ende war alles alle, es war 24:00 Uhr und wir waren mittelmäßig betrunken. Zum Glück sind alle schon 18 und in den Ferien bei einer Nicht- Schulveranstaltung wiegt das mit der vernachlässigten Aufsichtspflicht vielleicht nicht so schwer. Immerhin haben wir ausführlich über den Alkohol- Genuss und seine Folgen gesprochen- und sie dabei vergessen. Gheorghe schrieb anderntags, bei ihm "rieche es verdammt nach Kater". Man sieht, Deutsch können die Kerle. Immerhin haben wir 6 Stunden u.a. über Kant, die Politik, die Zukunft, ihre Mädchen und sonst noch was geredet. Muss man können, wenn man das in der Fremdsprache schaffen will. Also: Kompliment an die Kerls. 

2024-05-08 Asconi

Ferien! Wir müssen schon deshalb etwas unternehmen, weil die Kolleginnen ja in der Schule rumsitzen müssen, denn "Ferien" haben nur die Schüler/innen. Ein Ausflug mit "dem Deutschen" ist ein Grund, die Schule unter den neidischen Blicken der anderen Fachschaften etwas vorzeitig zu verlassen.

Also trafen wir uns 13.30 Uhr vor der Schule und fuhren mit zwei Autos nach Asconi vor den Toren  Chişinăus. Asconi ist ein Weingut, das akzeptable Weine führt, wesentlich aber wohl auch von der Gastronomie lebt. (Bild oben) 

Das Gelände mit diversen Attraktionen, den Kolleginnen hatten es die Militärmotorräder aus dem Zweiten Weltkrieg oder der Zeit kurz danach angetan (Bild zwei), scheint riesengroß und hat verschiedene Areale, von denen einige sicherlich verschiedenen Feierlichkeiten vorbehalten sind, andere dem normalen Publikumsverkehr dienen. Wie viele Menschen dort gleichzeitig Platz finden? Schwer zu schätzen. Ich meinet wirklich, es könnten 1000 sein- so groß ist das Gelände.
Wir hatten einen Tisch in einer großen Halle reserviert. Zuständig war Evelyna, Alionas Tochter (Bild unten in der Mitte, Aliona links), die das Etablissement kannte und uns dirigierte. Evelyna war auch kurz meine Schülerin gewesen- ich kam nach ihrem DSD und erlebte sie noch im Unterricht, ehe sie die Schule als beste Absolventin verließ. Sie und Valeria (Bild unten rechts) fuhren auch die Autos, so dass ich trinken konnte. Rotwein natürlich! Zu Essen gab es vor allem traditionelle Placinta und viele Fleischgerichte. Ich aß seit langem mal wieder ein Schaschlik und muss sagen, es war "wie in der Ukraine"! Gegen 20.00 Uhr waren wir dann wieder an der Schule, wo ich mit Ceci und "Lisman" (die Kolleginnen reden sich mit Nick- Names oder mit dem Nachnamen an) den Abend noch im "Anchiano" ausklingen ließ. 

2024-05-05 Andys nach Ostern

Beim letzten Mal war von leeren Klassen die Rede. Dieses Mal von einem leeren Restaurant! Am Montag nach Ostern war ich in "Andy's Pizza" der einzige Gast. (Bild) 

Der Grund scheint ziemlich klar. Petru, den ich am Ostersonntag im Park traf, klagte, dass er erst einmal spazieren müsse, weil er sich sonst des vollen Bauches wegen übergeben müsste. "Total überfressen, Herr Steffen, total überfressen", klagte er. Da haben sicher auch seine anderen Landsleute am Montag noch keine Lust auf ein ausgiebiges Mittagsmahl. Ich habe es genossen, die Kneipe für mich zu haben, zumal schönes Wetter war. 
 

2024-04-30 Nachlassende Arbeitsmoral...

An der Schule ist einerseits "die Luft raus", weil alle nach dem überlangen Semester (seit Januar ohne Pause!) die Oster- Ferien herbei sehnen, andererseits stehen die "großen Klassenarbeiten" (Teze), diverse ministerielle Vergleichsarbeiten, Vorprüfungen und allgemein die Notenvergabe an. Alles in den letzten Wochen. Seit das DSD I vorbei ist, ist der "DSD- Unterricht", so sind meine Stunden tituliert, das fünfte Rad am Wagen und die Schüler/innen zeigen das - zum ersten Mal, seit ich hier bin - ganz schamlos und kommen verspätet oder gar nicht mehr zum Unterricht. (Bild) Peinlich ist das besonders dann, wenn die Besten fehlen und ich allein mit denen im Raum zurückbleibe, die weder ein Wort Deutsch sprechen wollen noch können. Was tun? Englisch können sie ja auch nicht und mein Rumänisch reicht nicht über die Bierbestellung im Restaurant hinaus. Zum ersten Mal in meinem Berufsleben stellte ich fest, dass ich nicht mehr um die Gunst der Kleinen "kämpfen" mag. Ich glaube es wird Zeit, dass ich "in Rente gehe". 

2024-04-28 Mit den Kolleginnen im Park

Ceci (im Bild unten links) hatte die Idee, mich und die anderen Kolleginnen, von denen allerdings nur Angela Lisman (unten rechts) Zeit hatte, zu einem Spaziergang im Valea Morilor einzuladen, der dann in einem "neu entdeckten" Restaurant enden sollte. 

Gesagt, getan. Wie immer, wenn schönes Wetter ist, nutzte ich die Gelegenheit zu einem ausgedehnten Fußmarsch. Von mir aus braucht man knapp 90 min bis zum Park. Dabei geht es über den Boulevard Vieru, auf dem mich immer wieder die öffentliche, solargetriebene Lade- und WLAN- Station in Baumform begeistert. (Bild oben)

Das neue Restaurant kannte ich freilich schon. Dorthin hatte mich Irina nach dem ersten Treffen eingeladen, da der Italiener unweit der Gogol- Schule liegt. Auch die Botschaft lädt ab und an dorthin ein, wenn ein dienstliches Mittagessen auf dem Programm steht oder nicht ganz so hohe Gäste zu bewirten sind. Macht nichts. War ein schöner Tag. 
 

2024-04-18 Feueralarm

Am 18. 04. fand 5 min vor Ende der 4. Stunde (damit nicht zu viel Unterricht ausfällt) der vorher angekündigte und ausführlich besprochene Feueralarm statt. (Hinterausgang im Bild - verstopft von denen, die nicht ohne Schirm das schützende Dach verlassen wollten). Ich fand schon lustig, dass - wieder einmal - alle Bescheid wussten. Was ich als einziger (!) nicht wusste, war die Uhrzeit. Während ich also gespannt auf das Signal wartete, waren die Schüler/innen ganz entspannt und begannen 8 min vor Ende der Stunde sich anzuziehen und ihre Regenschirme zu greifen. Mithin wurde der Alarm ein voller Erfolg. Bei einem richtigen Feuer würde das allerdings anders aussehen. Bei Panik gäbe es auf den engen Treppen, wir haben für 1000 Schüler/innen nur zwei schmale Abgänge aus der vierten Etage, definitiv Verletzte und vielleicht Tote. Schon jetzt werden ab und an kleinere Wichte von den Größeren umgerannt und verletzen sich. Zum Glück war das Feuer bisher immer angekündigt...

Sonntag, 12. Mai 2024

2024-04-13 Bukarest DSD- Gold- Kurs 3. Tag

Da stehen sie alle, die Kolleginnen, die demnächst (nach dem zweiten Präsenzseminar im November in Chişinău!) also die mündlichen Prüfungen zum DSD I selbst organisieren und abnehmen können. (Ich darf nach 32 Jahren DaF im Ausland und mehr als 20 Jahren DSD immer noch nicht, weil Quereinsteiger und keine verbeamtete deutsche Lehrkraft! Aber nun muss wenigstens für das DSD I niemand mehr extra aus Bukarest anreisen, da aus allen "meinen" Schulen Kolleginnen am Kurs teilnehmen.) Das Seminar war erfolgreich, wurde mir berichtet, die Atmosphäre gut. Und in der Tat waren die Abende mit den Kolleg/innen recht angenehm. Danach nur noch Rückfahrt. Mit Pausen 9 Stunden...

2024-04-12 Bukarest DSD- Gold- Kurs 2. Tag

Vormittags war ich zu ein paar Absprachen mit an der Deutschen Schule Herrmann Oberth Bukarest, von der aus ich dann per pedes in Richtung Zentrum lief. (An dem Tag schaffte ich 26000 Schritte!) Das erste, was einem so auffällt, wenn man nicht touristisch, sondern eher "teilnehmend" durch die Stadt läuft, ist, dass Bukarest in den neueren Stadtrandteilen eine reine Auto- Stadt ist, in der Fußgänger nichts zu suchen haben. Die Schüler/innen werden zum Glück mit dem Bus von der Metrostation abgeholt oder von ihren Eltern mit dicken Autos gebracht, so bleibt ihnen der Marsch über den eher einem Trampelpfad als einem Fußgängerweg ähnlichen Bürgersteig, der auch noch durch Strommasten so versperrt wird, dass man in den Verkehr ausweichen muss, erspart. (Bild oben) Ansonsten ist das Wohn(?)gebiet eine Ansammlung von Shopping- Malls und Autosalons mit dazwischengeschobenen Wohnblocks. 

   Obwohl nicht wirklich daran interessiert, kam ich doch irgendwann im Zentrum an. Aber die Sehenswürdig- oder Sehensunwürdigkeiten wie den Volkspalast hatte ich ja schon oft fotografiert und gesehen, heute hatte ich es einfach darauf angelegt, mir anzuschauen, wie die Leute wohnen und was es so an architektonischen Kuriosa gibt. (z.B. Bild unten) Die "Neubauten" zu fotografieren, hatte ich allerdings keine Lust. Ich musste nur daran denken, wie widerstandslos sich Leute zwischen zwei Arbeitstagen wegstapeln lassen in Wohngebieten, die zum "Wohnen" ungeeignet sind. In Berlin stehen die gesichtslosen Häuser wenigstens in einigem Abstand zur Straße und zueinander so, dass man wenigstens ein bisschen den Eindruck von Großzügigkeit gewinnt. In Bukarest stehen sie dicht an die Straßen gedrängt und bilden Schluchten nicht enden wollender Häuserzeilen mit schäbigen und lauten Innenhöfen, die nichts als Parkplätze sind. Ziemlich scheußlich. Da findet man den historisierenden Quatsch im Zentrum dann schon wieder erholsam. (Bild unten)

Abends waren wir dann auf Angela Lismans Initiative im Theater. Verglichen mit dem Reinfall in Chişinău war der "Don Quichotte" hier eine wirklich gute Aufführung. Da mir der Inhalt vertraut war, verstand ich sogar, was vorne ablief, obwohl mir Rumänisch sonst doch sehr fremd ist. 

Der Abend klang auf der Terrasse unserer Chefin aus, die anschließend zu einem Umtrunk mit kleinen Häppchen in ihre Wohnung geladen hatte und nun erklären konnte, welches Kunstwerk von welchem Künstler aus welchem Land stammt. Ok, ich habe auch zwei "Bistikas" an der Wand hängen. Nur, dass unser "Salon" in Leipzig nicht so groß ist. ;-) 

2024-04-11 In Bukarest zum DSD- Gold- Kurs - Tag 1

Die Kolleginnen hatten es zu den mündlichen Prüfungen wirklich geschafft, meine Chefin zu überreden, mich quasi als Taxifahrer zu verpflichten, sie zu dem Präsenzseminar für den GOLD- Kurs (Prüfungsvorsitzberechtigung DSD I) nach Bukarest zu fahren. Ein Grund war allerdings auch, dass so ZfA- Banner und anderes Material zollfrei über die Grenze kommen konnte. Ich wollte eigentlich nicht, sagte aber dann doch zu. Ferien halt.

Bedauert habe ich es nicht, denn es war phantastisches Wetter um die 25 Grad und Verpflichtungen hatte ich so gut wie keine. So erkundete ich mal wieder die Stadt und ihre Lokalitäten, wobei mir der Irish- Pub in der Nähe des Hotels wegen seiner Blütenpracht, unter der man wunderbar sitzen und lesen konnte, besonders gefiel. (Bild oben) Ansonsten hatte sich in dem alten Stadtteil rund um das Hotel (unten Blick aus dem Fenster Richtung Zentrum) nur wenig verändert. Dumm nur, dass jetzt alle Parkplätze gebührenpflichtig sind, man aber nur mit Handy zahlen kann. Leider sprang mein Handy weder mit der deutschen noch mit der moldauischen SIM- Karte und Rooming auf den QR- Code an, so dass ich Sorgen hatte, mein Auto anderntags mit Klaue gesichert vorzufinden. Nach der dritten "Kampfrunde" durchs Viertel fuhr jemand vor seiner Haustür weg und da nirgends ein Schild oder ein anderer Hinweis stand, dass der Platz "privat" sei, parkte ich dort. Es ging gut, aber ich fragte mich doch, wer so etwas einrichtet, dass der willige Ausländer einfach nicht bezahlen kann...

2024-04-08 Geburtstag- wieder einmal

Schon wieder? Die Zeit verfliegt. Was für abgedroschenes Vokabular! Und doch ist es so. Ich erschrecke immer wieder, wenn ich bestimmten Leuten auf Facebook zum Geburtstag gratuliere und denke, das habe ich doch letzte Woche erst gemacht...

Nun bin ich also 64. In der Schule ging die Gratuliererei weitgehend an mir vorbei, da ich schon vor Jahren alle entsprechenden Eintragungen auf Social Media gelöscht hatte. Nur die 12. Klassen erinnerten sich und die Jungs aus der 12 b brachten ein 5- l- Fass Krombacher und zwei Bierhumpen in die Schule. Tolja (Bild oben) hatte es hergeschleppt. Aber die Idee hatte - glaube ich - Gheorghe, das philosophische Schlitzohr.  

Ansonsten gab es wie jedes Jahr das Zusammensein mit den Kolleginnen in Laplacita. (Bild unten) Geschenkt bekam ich einen Satz Whisky- Gläser, in die Wünsche eingraviert sind. Das Ganze in einer Kiste, die eine Widmung des Kollegiums enthält. Wie immer wurde es ein schöner und lustiger Abend.  

Davon ab können Geburtstage meinetwegen ausfallen oder vergessen werden. Ich finde sie nur peinlich und wenn ich könnte, würde ich der Feierei ganz aus dem Weg gehen.  

 

Samstag, 11. Mai 2024

2024-04-07 Blütenpracht

Es ist Anfang April und draußen haben wir 26 Grad. Bei strahlendem Sonnenschein macht die Natur, was ihr aufgegeben ist: Sie entfaltet die Pracht ihrer Blüten! Vor meinem Fenster sind es die Kirschen, die blühen. 

Auch sonst macht es Spaß überall das frische Grün begrüßen zu können. Der Winter ist nun vergangen. Ich habe Licht und Grün gebraucht. Man hält manch Unbill leichter aus, wenn man zur Schule geht und sich über die Blütenpracht ringsum freut. So soll es sein.  

2024-03-26 Mündliche Prüfungen zum DSD I

Im Ganzen waren die Auftritte der "Kleinen" in Ordnung. Es sind nur drei oder vier durchgefallen. Interessant waren die Prüfungen mit Damian, Paula und Tanya (Bild oben v.l.n.r.); Damian gehört zu den Fleißigen und Paula war vorher 8 Jahre an einer deutschen Schule. Ihre Einschätzung, in Deutschland müsse man viel weniger lernen als hier, aber dafür mehr können, habe ich dann eine Woche lang zur Illustration der Kritik an der Paukschule verwendet. Wissen kann man vergessen, aber wenn man schwimmen kann... 
Tanya war das zweite Mal dabei, weil sie im letzten Jahr irgendwas mit den Ohren hatte und bei HV durchgefallen war. Dieses Jahr war sie souverän und hat dem scheinbar dämlichen Thema "Barbie als Vorbild für die Jugend" äußerst  interessante Aspekte abgewinnen können. Das hat die Kommission (v.l.n.r. die Kolleginnen Osipov und Caraivan) überzeugt und auch Götz Ortmann von der Botschaft gefreut. Dabei gab es dieses Jahr so gut wie kein "Mittelfeld". Die motivierten Schüler/innen waren durchweg sehr gut und im oberen Bereich von B1, während die anderen gerade so bestanden oder nur A2 erreicht haben (womit man nur eine Bescheinigung, aber kein Diplom bekommt). Gut, so ist es nun.  

2024-03-21 Thüringer Handelskammer wirbt für das Bäckerhandwerk

Nein, so schlimm war es dieses Mal nicht. Im letzten Jahr hatte ich den Vertreterinnen der THWK schon auseinandergesetzt, dass meine Schüler/innen mit DSD II zwar alle sprachlichen Voraussetzungen für eine Ausbildung in Deutschland besitzen, diese aber - wie Iuliana (Bild oben) - zum Studium nutzen wollen. Allenfalls aus den 9. Klassen, aus denen Einige mit DSD I in hiesige Berufsfachschulen wechseln, könnte man evtl. jemanden für etwas Hochqualifiziertes mit Geldanreiz gewinnen. 
Und so wurden das Berufsbild "Mechatroniker" vorgestellt und noch ein Digitalberuf, dessen Bezeichnung ich vergessen habe. Eigentlich nicht schlecht. Dumm nur, dass die hiesigen Kids noch weniger als die deutschen mit den Händen arbeiten wollen, schlimmer noch, das ist geradezu verpönt. Im Büro möchte man schon sitzen. So war denn das Interesse nicht besonders groß, wie man an den Mädels aus der 10. Klasse (Bild unten) deutlich erkennen kann. Ob Aufwand und Nutzen hier in irgendeinem sinnvollen Verhältnis stehen? Vielleicht sollte man doch lieber mehr Geld in die Berufsbildung von Migrant/innen in Deutschland stecken...   
 

2024- 03- 18 Post abholen

Ab und an rezensiere ich für das "Nord- Ost- Archiv" Veröffentlichungen zu Themen aus der Geschichte oder  Ostmitteleuropas. Dafür haben die Kolleginnen ein Rezensionsexemplar auf den Weg gebracht, das ich binnen einer Woche von der hiesigen Post (Bild) abholen musste. Doch da standen morgens wie abends und an allen Tagen die Rentner, die ihre Renten in Empfang nehmen wollten und sich dabei noch ein Schwätzchen mit den Schalterdamen gönnten. Andere Schalter hatten nicht geöffnet. Drei Mal habe ich Anlauf genommen und war nach jeweils etwa einer Stunde Wartezeit gefühlt 10 Personen weiter und noch nicht an der Tür zum Schalterraum. Katias Tipp, es abends zu versuchen und an der Schlange vorbei im Raum zu schauen, welche Schalter jetzt geöffnet wären, hat dann funktioniert. Kurz vor Feierabend will man wohl doch noch so viel wie möglich abarbeiten. Es waren sogar zwei Schalter für Pakete etc. geöffnet und ich war nach 5 min wieder draußen. Kleines Problem: Trotz des Vermerks im Pass wollte die Dame nicht glauben, dass ein Deutscher in der Moldau in der Schule (!) arbeitet. Sie verlangte den Arbeitsvertrag. Erst als sich ihre Nachbarin in die Diskussion einschaltete gab sie nach und akzeptierte den Dienstpass der BR Deutschland als ausreichende Legitimation. Ach ja...   
 

2024-03-13 DSD I schriftliche Prüfung

Am 13. 03. fanden für 52 Schüler/innen des LT M. Kogălniceanu die schriftlichen Prüfungen zum DSD I statt. Die Ergebnisse werden wohl nicht so gut sein wie in den vergangenen Jahren, denn Motivation und Leistungsfähigkeit sind deutlich niedriger als gewohnt. Das zeigt sich daran, dass nur knapp die Hälfte der potentiellen Kandidat/innen aus den 9. Klassen angetreten sind. Und auch bei deren Auswahl habe ich in den Fleiß und die Lernfähigkeit Einzelner mehr Hoffnungen gesetzt, als sie am Ende aufgewendet haben. In allen Jahren zuvor gab es kurz vor den Prüfungen einen merklichen Leistungsschub, der in diesem Jahr aber gänzlich ausgeblieben ist. Vor 9 Jahren hat die Schule den Status als "Spezialschule Deutsch" verloren, was meint, dass sie zwar immer noch die einzige Schule mit Deutsch als 1. Fremdsprache in der ganzen Moldau ist, sie aber nicht mehr nur interessierte Schüler/innen aufnehmen darf, sondern alle aufnehmen muss, die zum Einzugsgebiet gehören. Und da sind die meisten Eltern wie sie Schüler/innen der Meinung, dass es schade ist, nicht Englisch als 1. Fremdsprache zu haben. Und so sieht der Unterricht nun auch aus. 

Mittwoch, 8. Mai 2024

2024-03-12 Autofahren in Chişinău

Das Bild ist selbsterklärend. Ich hatte Materialien für die Prüfungen zu holen und musste das Auto nehmen. Für die 5 km zur Gogol- Schule, die ich ansonsten in ca. 50 min zu Fuß gehe, brauchte ich fast anderthalb Stunden und mein ansonsten so sparsames Auto (4,8 l/ 100 km im Langzeitwert) kam bei dem Stopp-and-Go auf den sagenhaften Verbrauch von über 20 l Diesel auf 100 km! Aber egal, was man den Schüler/innen erklärt: AutoFAHREN (?) ist und bleibt ihr Traum und je größer das Auto, umso besser. An den Kraftstoffverbrauch, die verpestete Umwelt, die Schadstoffe in der Atemluft etc. denkt in diesen Momenten niemand. Das betrifft auch die fehlende Einsicht, dass E- Autos nur einen Teil dieser Probleme, auf jeden Fall aber nicht das Stau- Problem lösen, Mein Skoda steht nun jedenfalls wieder vollkommen eingedreckt vor der Tür. Ich wasche ihn nicht, denn ich brauche ihn nicht. Ich gehe zu Fuß oder fahre, wenn es gar nicht anders geht, mit dem Bus!  

2024-03-09 “Cuşma lui Guguţă”

"Guguţăs Hut" ist ein moldauisches National- Dessert, das ich für mein Leben gerne esse. Dabei handelt es sich um so eine Art Crêpes mit Sauerkirschen und Sahne gefüllt, meist auch mit Sahne und Schoko- Streuseln serviert. 

Ich weiß nicht genau, warum die Schülerinnen zum Frauentag an mich denken. Vielleicht kriege ich hier so eine Art "Trostpreis", weil ich an diesem Tag sonst nichts bekomme? Mit dem Dessert und einer weiteren Torte ("Napoleon" - lecker!) hat mich jedenfalls am Tag nach dem Frauentag Katia aus der 10a überrascht. Danke auch an die Mutti!    
 

Dienstag, 7. Mai 2024

2024-03-09 Bester Lehrer?

Eine Frau sei ich nicht, meinten Adelina, Nicoleta und Alexandra (Bild oben), aber dennoch hätte ich ein Geschenk verdient, meinten sie auch, und schenkten mir einen Tag nach dem Frauentag eine sehr persönliche Aufmerksamkeit, über die ich mich sehr gefreut habe. Ob ich freilich ein "bester Lehrer" bin? (Bild unten) 

Das will ich immer noch nicht glauben. Ich gebe mir auch keine Mühe mehr, didaktische Höchstleistungen zu vollbringen. Aber wenn die "Chemie" stimmt, lernen die Schüler/innen auch so. Freilich braucht man Grammatik, die gut erklärt sein will, aber dafür sind meine Kolleginnen da, die sich das nicht nehmen lassen. Ich soll üben, schriftliche Arbeiten korrigieren und anhand von künftigen DSD- Themen "die (deutsche) Welt" erklären. Gibt es Resonanz im Klassenzimmer, haben alle etwas davon. Das trifft im Falle der genannten Schülerinnen (Alexandrina, nicht im Bild, war auch beteiligt) unbedingt zu. Mit denen macht es Spaß und so sollte es sein. Ob ich sie in der 10. Klasse wiedersehe? Das wäre schön.

 

2024-02-27 Corina Girla bekommt einen Orden

Zum 27. 02. hatte die Botschafterin (Bild oben links) in die Residenz geladen. Anlass: Corina Girla vom Goethe- Zentrum (Bild unten Mitte) bekam den Verdienstorden der BR Deutschland. 

Die Reden der Botschafterin und des Kulturministers sowie die Dankesrede von Corina waren angenehm kurz und danach gab es leckere Happen zu essen.

Die haben sich die drei Herren (Steffen, Ortmann, Radermacher- Bild Mitte v.l.n.r.) schmecken lassen und die Gelegenheit zum Austausch von Neuigkeiten zwischen ZfA, Botschaft und DAAD genutzt. Es ist immer wieder wichtig, sich ab und an persönlich zu treffen, denn das verkürzt einige Wege erheblich. Ich bin z.B. immer wieder dankbar, wenn Götz meine DSD- Unterlagen an sich nimmt und sie mir bei einem Bierchen in privater Atmosphäre am Wochenende aushändigt und ich so nicht gezwungen bin, Unterricht ausfallen zu lassen, um die Sachen von der Botschaft zu holen.  

Corina muss nun ihrem Orden gerecht werden, denn das Goethe- Zentrum bekommt eine Status- Erhöhung und wird zum Goethe- Institut aufgewertet. Mal sehen, wie die Zusammenarbeit dann weiter geht. 

2024-02-11 Spaziergang ins bessere Viertel

Der Februar beginnt ebenfalls ungewöhnlich mild. Irgendwann in diesen Tagen hatten wir 19 Grad und Sonnenschein. Da hält es einen nicht zu Hause und ich beschloss in eine Richtung spazieren zu gehen, wo ich bisher noch nie war. Das Villenviertel liegt hinter dem Gelände der Technischen Universität (Bild oben), aber ob dort Angestellte derselben wohnen, weiß ich nicht. Normalerweise sollten selbst Professoren so viel Geld nicht haben, aber wer weiß, was die Nebenjobs einbringen? Aber, ok, ich weiß es nicht. 
Was man freilich sehen kann, ist, dass hier nicht wenig Geld in den allerdings in unseren Augen meist geschmacklosen und für ihre Bewohner/innen sicher überdimensionierten Baukörpern steckt. (Bild unten). 

Davon ab ist die Atmosphäre die "vom Dorf", aus dem man vielleicht vor noch nicht allzu langer Zeit hergezogen ist. Vor einer der Villen standen ein Tisch und Bänke hinter Buschwerk und dort saßen Vodka trinkende Männer in Trainingshosen und Latschen, die ihnen den Anschein eines Bomsch (Obdachloser) verliehen und ganz und gar nicht nach Geld aussahen. Die Art, wie sie rumgröhlten, entsprach auch nicht den Sitten "aus gutem Hause". Aber wenn's ihnen Spaß macht... Nur sind die Widersprüche so faszinierend. Ob es die Hausmeister waren? ;-)    

2024-02-24 Schrammen am Auto- Par(un)kultur in Chisinau

Mal abgesehen davon, dass die Autos überall rumstehen, wo ein qm frei ist (vor dem Hauseingang, auf dem Spielplatz, zwischen den Bäumen auf ehemaligen Grünflächen und natürlich auf den Gehwegen), können die fetten SUV- Besitzer/innen trotz technischer Hilfsmittel nicht einparken. Sowieso sind meine Türen verbeult und der Lack ist angeschlagen, weil die fetten LKW- Türen nun mal dagegen krachen und die stolzen Besitzer der edleren Fahrzeuge auf meine Dreckkiste keine Rücksicht nehmen, aber müssen sie auch noch meinen Stoßfänger demolieren? Ich weiß, wer neben mir stand - ein lumpiger Porsche- SUV, deren Besitzer sich natürlich weder entschuldigen noch einen Geldschein locker machen. Nun ja, das kann man wohl auch nicht verlangen. Schließlich wohnen sie zu sechst in zwei Zimmern und sparen wahrscheinlich alle, um die Raten für den Luxus- Schlitten abbezahlen zu können. Da sind die Kosten für den Lackschaden an dem Billigauto neben ihrem Schlitten einfach zu viel Geld. ;-)  

 

2024-01-20 Schnee in Chisinau

Die Rückfahrt verlief problemlos. Bis Prag viel Regen, dann zunehmend sonnig. Durch die Karpaten im strahlenden Sonnenschein bis Suceava. Alles wie immer.

Bis Mitte Januar blieb es ungewöhnlich warm. Aber dann kam doch noch der Schneeeinbruch. Die Schule blieb am Montag wegen Schneeverwehungen (Bild oben- mein Auto vor der Tür) geschlossen (natürlich mussten wir die Stunden nachholen) und so nutzte ich das schöne Winterwetter zu einem Spaziergang.  

Wohin kann man schon gehen? Natürlich in den Park zu meiner Jogging- Strecke. Dort gab es zwar schon einen Trampelpfad, den andere Spaziergänger getreten hatten, aber joggen hätte ich dann doch nicht wollen. (Bild Mitte) An vielen Stellen lag der Schnee einfach zu hoch. Außerdem sollte ein alternder Mann seine Gelenke schonen und möglichen Verletzungen aus dem Wege gehen. ;-)

Man sagt, der Schnee deckt alles zu. Leider stimmt das nicht für die Müllecke an unserem Haus. (Bild unten) Immer noch hat die Stadtverwaltung nicht verstanden, dass auch in der Moldau immer mehr Wohlstandsmüll anfällt. Ein bisschen habe ich das Gefühl, dass die Müllberge zunehmen, seit wir Kaufland in der Nähe haben. Auf jeden Fall habe ich nun jede Woche Reklame von diesem verein im Briefkasten. Alles schön "modern" also. Wie in Deutschland überflüssig wie ein Kropf! 

2024-01-01 Abschmücken

Immer wieder traurig, wenn die Weihnachtszeit zu Ende geht. Aber Uta ist unsentimental und mit der gleichen Sorgfalt, mit der sie den Schmuck auspackt und die Wohnung dekoriert, räumt sie alles wieder weg. (Bild oben) Im neuen Jahr ist alles aufs Kommende gerichtet und nichts erinnert mehr an die Sentimentalität der Kerzen und die Besinnlichkeit des zu Ende gehenden Jahres. Aber das ist ja auch irgendwie gut so und muss so sein. Was ist erst, wenn wir uns nicht mehr auf das Kommende freuen können? 
Dasselbe Prozedere betrifft natürlich den Baum, auf den man sich erst freut und der dann nadelnd und vertrocknend zum Ärgernis wird. Mit einer Rosenschere gestutzt und dann eingeschnürt wie ein zum Versenken im See gebundener Leichnam, wird er transportfähig gemacht. (Bild unten) Anka und ich schleppen ihn dann wie jedes Jahr in die Brockdorff- Straße. Aich in diesem Jahr waren wir nicht die ersten, die ihren Baum dort ablagerten. Aber fast... 

Danach genießen wir die letzten Stunden der Weihnachtsferien, ehe Uta zur Schule und ich packen muss. Drei Tage später bin ich dann schon wieder "on the road".