Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Nein, Bonn ist nicht schön

Nein, Bonn ist wirklich nicht schön! Am 15. 09. kam ich in der Unterkunft an, weil die ZfA Beratungstage und ein Sicherheitstraining in Bad Honnef angesetzt hatte. (Nebenbei: Ich kam nicht auf die Idee, mich bei der Arbeitsagentur Leipzig abzumelden, weshalb man mich später damit "bestrafte", mir diese Tage, in denen ich meine neue Arbeit sicherte, nicht auf die Arbeitslosigkeit anzurechnen. Im Resultat verlor ich mehr als einen halben Zehntausender, der mir eigentlich als Überbrückungsgeld zustand. Nur deswegen hatte ich mich arbeitslos melden müssen. Nun weiß ich: Der strafende Staat, der jedem Arbeitslosen, Hatz IV- Empfänger usw. nur misstrauisch und paternalisch gegenüber treten kann, IST KEINE KABARETT- NUMMER!) Aber das wollte nicht eigentlich berichten. An mehreren Tagen bzw. Abenden nach den Einweisungen suchte ich das historische, gemütliche oder sonstwie sehenswerte Bonn und fand es nicht! Stattdessen fiel mir immer wieder und aus allen Perspektiven der groteske Betonkasten auf, der das Altstadtareal überragt. (Bild oben)

Hier und da gibt es alte Häuschen wie das Beethoven- Haus (zweites Bild), aber die stehen da halt so rum und verbreiten keinen Charme, keine Atmosphäre. Schöner ist es am Rheinufer (Bild drei), aber eben auch nicht wirklich schön. Die Berge grüßen erst aus der Ferne und so fehlen hier die Höhepunkte.

Ehemalige Hauptstadt? Doch, doch, ab und an gibt es tolle Villen und vor allem eine Architektur der Grundstücke und "besseren Häuser", die derjenigen von gated communities schon recht nahe kommt. (Bild vier) Jedenfalls gibt es streckenweise nicht wirklich einen Durchgang zur Stadt.

Wirklich erschreckend fand ich aber die Stadtviertel, die wie eine schlechte Kulisse zu einem Film über die DDR der 60er Jahre wirken. Vom gesichtslosen Betonblock bis hin zu den für "unsere Städte" typischen Garagenlandschaften ist alles da. Nur dass hier sogar die Reihenhaus- Schuhkartons irgendeiner ganz kleinen Mittelklasse im Karree mit den Mauern zur Straße stehen. (Bild unten) Wovor hatten die da Angst? Ich denke immer, es war so beschaulich in der Bonner Republik?

Das Sicherheitstraining war dann ein Lacher. In Bundeswehruniform und mit Holzgewehr liefen wir durch den Park der Villa von der GIZ und simulierten Überfälle und Durchsuchungen am Checkpoint. Ich war mit Kolleginnen zusammen, die nach Südafrika gehen, sich aber eher weniger mit den Problemen, die sie erwarten, auseinandergesetzt hatten. Der Tagesordnungspunkt "Verhalten bei Vergewaltigung" hinterließ also einigen Eindruck. Sehr merkwürdig, dass die Kolleginnen, die als einige wirklich mit Checkpoints zu rechnen haben, nämlich die nach Lateinamerika Entsendeten, nicht am Training teilnehmen mussten. Warum ich, der ich in die EU gehe, erschloss sich niemandem. Immerhin konnte ich mit meinen Afrika- und Ukraineerfahrungen zu so etwas wie einem Co- Trainer avancieren. Honorar habe ich aber nicht bekommen...





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