Auf dem Weg zwischen Colmar und Mainz/ Wiesbaden liegen Speyer und Worms. Vor Jahren hatten wir uns beide Städte angesehen, wie ich meine. Uta aber erinnerte sich partout nicht an Worms und so bogen wir von der Autobahn ab, um noch einmal den Dom (Bild unten) zu sehen. Ich liebe die Romanik für ihre Schlichtheit, die Weltabgewandtheit ist. Tod (Bild eins) und Hölle (Bild drei) sind allgegenwärtig, Wen wundert es, wenn man dann als Fotograf eher als Geist, denn als leibliche Person erscheint? (Bild zwei) ;-)
Außer dem Dom hat die Stadt sonst nicht mehr viel zu bieten. Das Museum war wegen Renovierung geschlossen. und weiter weg als bis zum Fragment der alten Stadtmauer wollten wir sowieso nicht. Wir waren froh darüber, denn es war gefühlt der heißeste Tag des Sommers und ein Mittagessen unter einer großen schattigen Platane im Freisitz eines sehr guten italienischen Restaurants genau das Richtige. Faul sein und es sich schmecken lassen = Urlaub! Einmal im Jahr kann und muss das sein...
Übrigens ist im Dom eine Votivgabe der Theophanu ausgestellt: Eine an einer fein zisilierten Kette hängende Galeere, die vielleicht dem Nicolaus (?) geweiht ist. Das erwähne ich, weil man hier den Unterschied der im Vergleich zur byzantinischen Kunst (Theophanu war byzantinische Prinzessin) doch recht grobschlächtig daher kommenden westlichen Kirchen- Ausstattung bemerken kann. Was für ein zivilisatorischer Unterschied! Und doch ist das feinsinnige Reich der Neugriechen untergegangen, während sich das andere Gebilde durch die Geschichte geschleppt hat und heute unter dem Namen "Deutschland" noch da ist. So kann es gehen. Freilich: Die christlich- orthodoxe Kunst in Rumänien hält den Vergleich auch nicht aus.
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Donnerstag, 19. September 2019
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