Hm, da die Teilnehmer sich alle kannten und auch die Neuigkeiten schnell ausgetauscht, die Probleme schnell geklärt waren, kam die Idee auf, außerhalb des "offiziellen Programms" die Freizeit mit Privat- PKW zu nutzen und noch ein bisschen die nähere Umgebung zu erkunden. Von Plzen aus bietet sich Cheb an und so fuhren wir für einen Nachmittag dorthin.
Das alte Eger ist heute Provinz, hat aber sichtbar bessere Zeiten erlebt. Als Kaiserpfalz (das war mir gar nicht bewusst) hatte die Stadt früher überregionale Bedeutung und blieb darüber hinaus bis weit in die Barockzeit hinein ein wichtiger Handelsplatz. Davon kündet u.a. der riesige und langgestreckte Marktplatz! (Bild oben) Dann freilich verblasste die frühere Bedeutung und als "eingeschlafene" Stadt zieht sie heute - anders als Plzen - mit einem intakten historischen Ambiente (vor allem Deutsche Tages-)Touristen an.
Es gibt Reste der alten mittelalterlichen Stadtmauer und auch solche späterer (barocker) Fortifikation. Direkt hinter der Stadtmauer findet sich ein schöner Klosterhof (Bild zwei), der im vorderen Teil als Garten gestaltet ist (und im hinteren als Abstellgelände für Lenin- und Gottwald (?) - Statuen dient!). Dort schließt eine Kirche das Gelände ab. Man kann also nicht zur Stadt durchgehen.
Alles sehr schön. Aber für mich sensationell die Reste der Pfalzanlage mit einer vollkommen erhaltenen spätromanisch- frühgotischen Hofkirche, die trotz ihres fast quadratischen Außengrundrisses (Bild vier) deutlich sichtbar als Zentralbau (Bild drei) konzipiert war. Außerdem sind ein paar Wehrtürme, Verwaltungsbauten (?), die Außenmauern und die Ruine des Palas erhalten. (Bild fünf) Alles aus Feldstein und noch nicht in Ziegelbauweise ausgeführt.
Bergabwärts kommt man in die Unterstadt mit Heiligem- Geist- Spital- einer ebenfalls beeindruckenden alten Kirche. Wieder hinauf geht es am bogenförmig um die Hauptkirche der Stadt herum bebaute Kirchareal (früher befestigt?) vorbei zurück zum Marktplatz. (Die Kirche ist im Hintergrund des Bildes ganz oben zu sehen) So ausgedehnt ist die Stadt nicht- ein langer Nachmittag reicht durchaus, um alles zu sehen und auch noch ein Käffchen zu trinken.
Bild sechs steht hier nur als Beispiel meiner "Fotokunst". ;-) Ich finde es gelungen. Im Glas spiegelt sich die Kirche. Deutlich zu sehen die Biegung der sie im Halbrund umlaufenden Straße.
Um den Marktplatz richtig zu würdigen, muss man sich das obere Bild (Blick von oben nach unten) und das unterste Bild (Blick von unten nach oben) zusammen denken. Neben der Größe beeindruckt auch die Reihe beeindruckender Bürgerhäuser am Rand. Hingegen ist das Rathaus (Bild unten) nicht eben gewaltig und nicht einmal frei stehend. So viel hatte der Rat gegen die geballte Macht des Handelskapitals vielleicht nicht zu sagen. Das soll ja heute auch noch so sein. Vielleicht wurde das Rathaus ja als PPS- Projekt errichtet?
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Dienstag, 25. September 2018
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