Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Mittwoch, 19. September 2018

Urlaub- Raznov-Prejmer-Rupea-Sigisoara am 15.07.2018

Den Vormittag verbrachten wir noch in Brasov. Dann ging es nach Raznov, wo ich gehofft hatte, dass unser Quartier in unmittelbarer Nähe zur Burg sich befände. Bei booking.com hatte es so ausgesehen, die Meterzahl suggerierte ebenfalls Nähe. Leider waren die Meter in die Höhe bemessen und es stellte sich schnell heraus, dass die Burg unbewohnt und im Innern nur eine Touristen- Kulisse ist. Na ja, was heißt hier "nur"? Am anderen Tag sahen wir schon eine sehenswerte alte Festung, von der man kaum glauben kann, dass es eine "Bauernburg" war. Wenn es noch eines Beweises hinsichtlich des Reichtums der deutschen Siedlungen in Transsilvanien bedurft hätte, dann schaue man sich das "Dorf" (Bild oben) und die dazu gehörige und vom Dorf unterhaltene Burg (Bild zwei) an! 

Zunächst waren wir aber ein bisschen enttäuscht, denn wir fanden die Restaurants am Ort nicht gleich. Also zurück nach Brasov und noch einmal Essen und Aussicht bei Kolping genossen. Ich hatte sogar versucht, dort noch eine Übernachtung zu buchen, allein, es gab keine freien Zimmer mehr. Also zurück. Unser Quartier war einfach und da es wieder mal regnete und Uta ein Fußballspiel sehen wollte, war es am Ende ok. Anderntags ließen wir uns bequem mit der Standseilbahn zur Burg hoch befördern und staunten über die kleine "Stadt", die sich da oben einmal befunden hat. Die Wehrmauern sind wirklich mächtig und es gab alles, was man zur Verteidigung braucht!


Nach der Besichtigung ging es wieder auf Tour. Unser Ziel hieß Sigisoara/ Schässburg. Auf dem Weg gab es noch diverse Attraktionen, die aber so schlecht ausgezeichnet waren, dass wir die berühmte "Weiße Kirche" in Deutsch- Weißkirch (Viscri) nicht fanden. Jede dämliche orthodoxe Dorfkirche ist deutlich sichtbar ausgeschildert, bloß die UNESCO- Welterbestätten einst deutscher Siedler sind es nicht!


Sei's drum. Wir wollten nicht zurück, als wir bemerkten, daran vorbei gefahren zu sein. Immerhin hatten wir schon die Wehrkirch- Anlage von Prejmer (Tartlau) gesehen, die eindrucksvoll genug ist. (Bild drei) Sie steht mitten in der Siedlung und verließ sich wirklich nur auf die Wehrhaftigkeit der Mauern. Im Innern erstaunt die effektive Raumnutzung. Über die Holzgalerien und Treppen erreicht man Wohn- und Lagerräume (Bild vier), die Schule (Bild fünf), Stallungen usw. Fast alles ist an die Außenmauern gebaut, nur die Kirche steht im Zentrum und über der mehrfach gesicherten Toranlage erhebt sich ein repräsentativeres Wohngebäude, in dem sich heute eine Abteilung des Rathauses und ein kleines Museum befinden. Erstaunlich immerhin, wie wichtig Bildung damals genommen wurde. Draußen eine kriegerische Belagerung, aber die Kinder stören nicht- sie sollen lernen...

Im Baedeker nicht erwähnt - vielleicht hatte das Nachschlagewerk mit der Häufung sehenswerter Wehranlagen und Kirchen Probleme (!) - ist die Burg Rupea (Reps), die als "siebenter Stuhl" galt und der Verwaltung der Szekler- Gebiete diente. Wir sahen die Burg (Bild sieben) und waren sofort interessiert. Absolut keine Enttäuschung! Beinahe spiralförmig führen die Wehrmauern den Besucher in die Höhe. Oben sind nur ein paar kleine Bauten erhalten, die aus der Ferne größer aussehen, als sie sind. Sie stehen halt auf hohen Felsen!

Dann erreichten wir schon bald Sigisoara und bezogen unser lauschiges Zimmer in einer wirklich romantischen und toll sanierten und eingerichteten kleinen Altstadtpension. (Bild acht) Vor dem entscheidenden Finalspiel der Fußball- WM wollten wir noch schnell etwas essen, was trotz einsetzendem Regen auch gelang. (Bild neun- Zugang zur Altstadt innerhalb des Mauerrings) Das weitere Foto- Shooting vertagten wir dann. Und damit hatten wir Recht, denn am anderen Tag kam die Sonne heraus und wir konnten in Ruhe die schöne kleine Stadt mit ihren Attraktionen abschreiten und ins Bild setzen. Aber dazu im nächsten Blog mehr.











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